Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
;<br />
20 H. WiUers<br />
kampanisclien Barren mit Mttnzbildern von G. Sambon erworben. ^)<br />
Wie mir Herr Sambon mitteilt, stammen diese Stücke alle aus der<br />
Sammlung des Marchese Guadagni, die 1865 in Florenz versteigert<br />
wurde. Die letztgenannten fünf Barren sah bereits Luigi Lanzi im<br />
Jahre 1789 in derselben Sammlung. ^)<br />
Unsern Barren führt er oifenbar<br />
darum nicht mit auf, weil es ihm nur auf die andere Klasse<br />
ankam und er dies Stück mit Recht von jener trennte. Dagegen<br />
berichtet Feiice Caronni,<br />
er habe diesen Barren zusammen mit fünf<br />
anderen in der Sammlung Guadagnis abgezeichnet. ^) Also gehörte<br />
der BaiTen offenbar zum alten Bestände. Nun macht mich Herr Hill<br />
darauf aufmerksam, daß zwei von den fünf Londoner Barren mit<br />
Münzbildern, nämlich der mit den kämpfenden Hähnen und der mit<br />
ROMANoM, in ihrem ganzen Aussehen und besonders in der Patina<br />
eine so große Ähnlichkeit mit unserem Barren bekunden, daß diC<br />
Annahme kaum abzuweisen ist, alle drei seien zusammen gefunden<br />
worden. Demnach wäre der Barren also unter ganz ähnlichen<br />
Umständen ans Licht gekommen wie der mit den Delphinen<br />
(Abb. 29), der ja auch in Gesellschaft von zwei kampanischen Barren<br />
vergraben war. Es ist schade, daß wir von jenem Funde keine<br />
direkte Kunde haben und darum über Fundplatz und Umfang im<br />
Unklaren bleiben. Aber für die Chronologie unseres Barrens erhalten<br />
wir auch so einen guten Fingerzeig.<br />
Nachdem sich die enge Zusammengehörigkeit der Barren mit<br />
dem Fischgrätenmuster ergeben hat, darf auch an der Gemeinsamkeit<br />
ihres Ursprunges nicht gezweifelt werden. Wo wir die Heimat<br />
zu suchen haben, läßt sich bei der großen Spärlichkeit dieser Stücke<br />
einstweilen nicht mit Evidenz erweisen. Daß das mittlere Etrurien<br />
die meisten Ansprüche hat, ist oben wahrscheinlich gemacht.<br />
Jedenfalls<br />
bleibt Umbrien aus dem Spiele; denn die angeblichen Funde<br />
aus dieser Landschaft sind sehr schlecht beglaubigt. Und wenn<br />
wirklich das eine oder andere Stück in Umbrien gefunden wäre.<br />
1) Veröflfentlicht im Catalogiie. Italy S. 36. 37 (danach Abb. 30).<br />
2) El- zählt sie auf im Saggio di lingua etrusca Bd. 2 (1789) S. 126. 127;<br />
ebenso in der 2. Aufl. Bd. 2 (1824) S. 102.<br />
3) Raggiiaglio di alcuni moniimenti d'antichitä P. 2 (1806) S. 159. Zwei<br />
Scbwerkupferstücke aus derselben Sammlung sind bereits bei Th. Dempster<br />
de Etruria regali Bd. 1 (1723) tab. 58, 1 und 60, 5 abgebildet.