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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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10 II. Willeis:<br />

Eisen nebst anderen Verunreinigungen, das dritte (ohne Muster)<br />

G7 Prozent Kupfer und 33 Prozent Eisen riebst anderen Verunreinigungen;<br />

der einzeln bei Sanpolo gefundene Barren (5) ergab<br />

80 Prozent Kupfer und 20 Prozent Eisen nebst anderen Verunreinigungen,<br />

i) Eine Probe aus dem Funde von Castelfranco wies<br />

auf 72-G4 Prozent Kupfer, 24*5 Prozent Eisen und 2-86 Prozent<br />

Schwefel. ^) Aus dieser Zusammensetzung haben die italienischen<br />

Gelehrten mit Recht gefolgert, daß die Barren aus unraffiniertem<br />

Garkupfer bestehen, aus stark eisenhaltigem Kupferkies gewonnen<br />

sind und in kleinen Stücken ausgeformt wurden, um auch in<br />

kleinen Tiegeln ohne Schwierigkeit raffiniert werden zu können.<br />

Bei Erörterung des Zweigmusters spricht Chierici einmal flüchtig den<br />

Gedanken aus, es sei vielleicht als ein marchio di fabbrica aufzufassen,<br />

verfällt dann aber gleich auf seine unglückliche Theorie<br />

von den Luftkanälen. ^) Das Zweigmuster entspricht durchaus den<br />

modernen Fabrik- und Handelszeichen und beweist, daß alle diese<br />

Barren aus demselben Hüttenbezirke herrühren. Wenn das Muster<br />

mancherlei Unterschiede zeigt und die Verästelungen nicht immer<br />

gerade sind und im spitzen Winkel ansetzen, sondern manchmal<br />

eine geschwungene Linie darstellen und im stumpfen Winkel ansetzen,<br />

manchmal gar wie schmale Blätter aussehen, so spricht dieser<br />

Umstand noch keineswegs für<br />

verschiedenen Ursprung der Barren,<br />

sondern beweist nur, daß ihre Formen nicht nach Schablonen und<br />

Modellen hergestellt, sondern frei modelliert sind. So erklärt sich<br />

auch, warum viele dieser Barren das Zweigmuster überhaupt nicht<br />

haben, obwohl sie nach Form, Metallmischung und Fundumständen<br />

mit gemusterten Exemplaren durchaus gleichen Ursprunges sein<br />

müssen. Aus der Provinz Cagliari kennt man eine sehr merkwürdige<br />

Gruppe von Barren in kolossaler Größe, die im Durchschnitt 30 %<br />

^) Ballett, dl palctnol. ifallana 5 (1879) S, IGG. Dort werden auch<br />

Analysen von einigen kleinen Bruchstücken ohne Zweigmuster mitgeteilt.<br />

Soweit diese in nennenswerter Menge Zinn und Blei enthalten, gehören sie<br />

sicher nicht zu unseren Barren. Ob ferner das eine Fragment, das aus reinem<br />

Kupfer besteht, wirklicli Reste des Zweigmusters aufweist, bedarf sehr der<br />

Bestätigung.<br />

2) Xotizie 1898 S. 228.<br />

3) Bullet, di paleiHol. ital. 5 (1879) S. 168.

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