Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

214 Numismatische Literatur.
Qjistamuni; endlich Artcna: Siwus, Ma'den-Schehr, Arzcndscliän, Aqseräi,
Biubiit, Sinope, Tüqrit, Qaisarije, Samsün, Koghünia (Almied Tewliid hat diesen
Namen in einem Manuskript der Aja - Sofia - Bibliothek gefunden als alte
Benennung des östlichen Qarahissäi-, Wilajet Siwäs, Liwahauptstadt, 40° 13' N,
38° 29' 0; es ist derselbe Name, der auf einer M im Br. M. VIII. Nr, 49
vorkommt und von St. Lane-Poole unbestimmt gelassen wurde) und fünf
ungewisse Ortsnamen: j'^, ^jj^, '^-if^i ^^J^Jy^
^^"^^ c>^«Lo^
Bemerkenswert ist eine Gemeinschaftsmünze des Qaramanen Mohammed II. mit
Timurleng, die den Oitsnamen Ejerdir trägt und das Wort „Jarlyghyndan"
„auf seinen Befehl", wie es in ähnlicher Form ^ji
auf manchen rein timuridischen
Münzen zu lesen ist (Br. M. VII, Nr. 19 u. ff.).
nichts außergewöhnhches. Der Prägeort ^^y^
Die Qaraqojunly bieten
dürfte doch aller Wahrscheinlichkeit
nach ^-«jji , Urmia, zu lesen sein; schon die Nähe der anderen Prägestätten:
Bidlis, Achlät, Tebriz u. a. weist unzweifelhaft dorthin; ein Verlesen
oder auch Versehen des Stempelschneiders ist bei diesen zwei Fonnen sehr
leicht. Über die Zuteilung der Nummer 959 mit der Invokation des Ali und
seiner beiden Sühne habe ich an anderem Orte(Contributions Nr. 135) gesprochen.
Unter den Aqqojunly erregen unser Interesse einige N des üzun-Hasan, Ja'qüb
und Rusteiu, die auf das augenfälligste den Einfluß der gleichzeitigen Goldprägen
Ägyptens erweisen und auf den ersten Blick für Mamlukendinare gehalten
werden könnten, insbesondere wegen des charakteristischen Kabelmiisters.
Vergleiche die koutemi:)orancen Plagen Qäitbäis und Nasireddin Mohammed bei
Lavoix III, PI. X. Aus diesen Goldprägen, die sämtlich fremden Mustern
entlehnt sind, von den landesüblichen Typen also ganz abweichen und gewiß
nur spärlich ausgebracht wurden, kann man den allgemeinen Schluß ziehen,
daß die kleinasiatischen Fürsten nur ausnahmsweise Gold prägten; wahrscheinlich
konnten neben den byzantinischen und anderen Goldmünzen
einheimische nicht aufkommen.
Die vier reichhaltigen
und sorgfältigen Tabellen (Jahrzahlen, Prägeorte,
Namen, Legenden) erleichtern die bequeme Handhabung, die sieben gut ausgeführten
phototypischen Tafeln zeigen den großen Fortschritt der graphischen
Künste in Konstantiuopel gegen frühere Jahre und halten den Vergleich mit
europäischen Produkten vollkommen aus. Endlich sei noch erwähnt, daß Papier,
Druck und Einband gut und der Preis gei-adezu staunend wohlfeil ist. Ich habe
bei Besprechung dieses Buches die Geduld des Lesers so ungebührlich lange in
Anspruch genommen, weil ich überzeugt bin, daß es wegen seiner relativen
Vollständigkeit und Soi-gfalt in der Beschreibung für die mohammedanische
Numismatik Kleinasieni für lange Zeit das grundlegende Werk, eine Art
orientalischer Imhoof-Blumer sein wird.