Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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206 Numismatische Literatur. Medaillen zur Beschreibung, %A'orunter die vielen auf die Krönung Napoleons und auf Napoleon als Kaiser bezüglichen Stücke (über 60) von der Hand wohl aller damals lebenden Künstler anflfallen. Willkommenen Anlaß zur Prägung stets von einer größeren Anzahl Medaillen boten selbstverständlich die Schlacht bei Austerlitz, der Friedensschluß von Preßburg, der Besuch der Maires von Paris in Schönbrunn, die Schlacht bei Jena, die Zusammenkunft Napoleons mit dem Könige von Preußen in Tilsit (16 Stück), der Besuch Napoleons in Dresden (zwei deutsche darunter, von welchen ihn eine als Überwinder und Friedensstifter (!) preist) und in einem oder mehreren Stücken die Schlachten von Regensburg, Eaab, Wagram, der Wiener Friede etc. etc. Daß auch die Kaiserin Josephine und alle Mitglieder der Familie Bonaparte vertreten sind, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Im ganzen enthält dieser mit dem Jahre 1809 abschließende 1. Band 934 Medaillen, als letzte eine Freimaurermedaille der Loge Orient von Madrid. Abbildungen sind nicht beigegeben. Dem Sammler von Medaillen aus der Napoleonischen Zeit wird sich Bramsens mit so viel Mühe und Sorgfalt verfaßtes Werk als unentbehrliches Handbuch erweisen. Ernst. 10. Katalog der Münzen- und Medaillen-Stempel-Sammiung des k. k. HauptmUnzamtes in Wien. HI. Band, S. 619—1141 und Tat. XXXII-XXXVJI. Wien 1904. Die Bearbeitung des HI. Bandes dieses im Auftrage des Finanzministeriums vom k. k. Hauptmünzamte herausgegebenen und hiermit zmn Abschlüsse gelangenden K;italoges mag dem Verfasser Kegierungsrat Ed. Fiala vielleicht noch größere Mühe bereitet haben, als die der vorhergehenden zwei Bände (besprochen Num. Zeitschrift Band XXXHI, S. 273 und XXXIV, S. 328),
Numismatische Literatur. 207 anläßlich des im Jalire 1855 geplanten Überganges zui" Goldwährung in Österreich zur Prägung von 20, 10 und 5 Gulden aus Gold zu löi/j beziehungsweise 31 und 62 Stück aus der feinen Mark, vorbereitet worden waren, aber, da die Goldwährung dann nicht eingefülirt wurde, nie zur Verwendung gelangten. Vom Jahre 1857 an, ziehen sich die Stempel für die österreichische Währung in endlos langer Folge fort, darunter auch jene mit ungarischer Aufschrift seit 1868. Bemerkenswerte Prägestempel, welche die Gleichförmigkeit ab und zu unterbrechen, sind jene für die 8 und 4 Gulden- (20 und 10 Fianks-) Stücke im Jahre 1870, jene zu dem Einkreuzerstück vom Jahre 1873 mit den irrtümlich angebrachten Buchstaben A, der, als Bezeichnung der Münzstätte Wien, schon ein Jahr zuvor abgeschafft war und auf den anderen Münzen von 1873 nicht vorkommt, die Stempel zur Feier der erreichten Tiefe von 1000 Meter in Pfibram, 1885, jene zu den Zweiguldenstücken aus dem ersten in Kuttenberg gewonnenen Silber, 1888, die Erinnerungs-Zweiguldenstücke zur silbernen Hochzeit des Kaiserpaares, 1879. Mit Nr. 2288 setzen die Stempel für die neue Kronenwährung ein, deren fortlaufende Beschreibung nur einmal durch jene des Jubiläumsdukatens, 1899, unterbrochen wird. Nun folgen die Medaillenstempel, dann die Stempel zur Prägung von Arbeits- und Passiermarken für k. k. Fabriken und Anstalten, amtliche Siegelsstöcke, Taufmedaiilen, Betpfennige. Für fremde Staaten wurde das Hauptmünzamt schon vorher wiederholt, unter Kaiser Franz Josef zuerst 18G2 mit der Prägung der Liechtenstein-Vereinstaler in Anspruch genommen, deren Stempel daselbst verwahrt werden. Die zu den Münzprägungen anderer Staaten (Serbien, Bulgarien, Liechtenstein, Rumänien Abessinien und Persien) verwendeten, von Scharff geschnittenen Stempel sind unter den Arbeiten dieses Künstlers angeführt. Aus fremden Münzstätten beschreibt der Katalog eine lange Reihe von Medaillenstempeln und Siegelstöcken aus Nancy, dann die von Ferdinand und Claude Augustin von S. Urbain geschnittene Serie von Stempeln auf Päpste und auf berühmte Persönlichkeiten, Gelehrte etc., ferner Medaillenstempel der Münzstätte Nürnberg, dann die Geschichtsmedaillen auf römische Imperatoren und die römisch -deutschen Kaiser und Könige von Christian Wermuth; wie diese mehr als 200 Wermuthschen Medaillenstempel in die Sammlung des Hauptmünzamtes gelangt sind, konnte bisher nicht festgestellt werden. An fremden Stempeln sind endlich auch einige der Münzstätten Prag, Mailand und Athen beschrieben. Die letzteren aus der Verlassenschaft des Münz- und Medaillengraveurs Konrad Lange, der mehrere Jahre an der königlichen Münze zu Athen angestellt war. Den Schluß des Katalogs bilden 400 Stempel, zumeist zu Medaillen, teilweise auch zu Münzen, welche die Witwe des Kammermedailleurs Scharff dem. Hauptmünzamte in Verwahrung gegeben hat. Diese werden mit den Stempelschnitten des Altmeisters C. Radnitzky, welche von dessen Erben ebenfalls dem Hauptmünzamte überlassen wurden, in dem daselbst neuzugründenden Museum zwei hochinteressante Gruppen bilden und ein anschauliches Bild von der Arbeitsentwicklung und dem künstlerischen Schaffen der beiden Kleister wiedergeben. Dem vorliegenden HL Bande sind G Tafeln mit Abbildungen beigefügt, von
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<strong>Numismatische</strong> Literatur. 207<br />
anläßlich<br />
des im Jalire 1855 geplanten Überganges zui" Goldwährung in Österreich<br />
zur Prägung von 20, 10 und 5 Gulden aus Gold zu löi/j beziehungsweise<br />
31 und 62 Stück aus der feinen Mark, vorbereitet worden waren, aber, da die<br />
Goldwährung dann nicht eingefülirt wurde, nie zur Verwendung gelangten. Vom<br />
Jahre 1857 an, ziehen sich die Stempel für die österreichische Währung in<br />
endlos langer Folge fort, darunter auch jene mit ungarischer Aufschrift seit 1868.<br />
Bemerkenswerte Prägestempel, welche die Gleichförmigkeit ab und zu unterbrechen,<br />
sind jene für die 8 und 4 Gulden- (20 und 10 Fianks-) Stücke im Jahre<br />
1870, jene zu dem Einkreuzerstück vom Jahre 1873 mit den irrtümlich angebrachten<br />
Buchstaben A, der, als Bezeichnung der Münzstätte Wien, schon ein<br />
Jahr zuvor abgeschafft war und auf den anderen Münzen von 1873 nicht vorkommt,<br />
die Stempel zur Feier der erreichten Tiefe von 1000 Meter in Pfibram,<br />
1885, jene zu den Zweiguldenstücken aus dem ersten in Kuttenberg gewonnenen<br />
Silber, 1888, die Erinnerungs-Zweiguldenstücke zur silbernen Hochzeit des<br />
Kaiserpaares, 1879. Mit Nr. 2288 setzen die Stempel für die neue Kronenwährung<br />
ein, deren fortlaufende Beschreibung nur einmal durch jene des<br />
Jubiläumsdukatens, 1899, unterbrochen wird. Nun folgen die Medaillenstempel,<br />
dann die Stempel zur Prägung von Arbeits- und Passiermarken für k. k.<br />
Fabriken und Anstalten, amtliche Siegelsstöcke, Taufmedaiilen, Betpfennige.<br />
Für fremde Staaten wurde das Hauptmünzamt schon vorher wiederholt,<br />
unter<br />
Kaiser Franz Josef zuerst 18G2 mit der Prägung der Liechtenstein-Vereinstaler<br />
in Anspruch genommen, deren Stempel daselbst verwahrt werden. Die zu den<br />
Münzprägungen anderer Staaten (Serbien, Bulgarien, Liechtenstein, Rumänien<br />
Abessinien und Persien)<br />
verwendeten, von Scharff geschnittenen Stempel sind<br />
unter den Arbeiten dieses Künstlers angeführt. Aus fremden Münzstätten<br />
beschreibt der Katalog<br />
eine lange Reihe von Medaillenstempeln und Siegelstöcken<br />
aus Nancy, dann die von Ferdinand und Claude Augustin von S. Urbain<br />
geschnittene Serie von Stempeln auf Päpste und auf berühmte Persönlichkeiten,<br />
Gelehrte etc., ferner Medaillenstempel der Münzstätte Nürnberg, dann die<br />
Geschichtsmedaillen auf römische Imperatoren und die römisch -deutschen<br />
Kaiser und Könige von Christian Wermuth; wie diese mehr als 200 Wermuthschen<br />
Medaillenstempel in die Sammlung des Hauptmünzamtes gelangt sind,<br />
konnte bisher nicht festgestellt werden. An fremden Stempeln sind endlich auch<br />
einige der Münzstätten Prag, Mailand und Athen beschrieben. Die letzteren<br />
aus der Verlassenschaft des Münz- und Medaillengraveurs Konrad Lange, der<br />
mehrere Jahre an der königlichen Münze zu Athen angestellt war. Den Schluß<br />
des Katalogs bilden 400 Stempel, zumeist zu Medaillen, teilweise auch zu<br />
Münzen, welche die Witwe des Kammermedailleurs Scharff dem. Hauptmünzamte<br />
in Verwahrung gegeben hat. Diese werden mit den Stempelschnitten des<br />
Altmeisters C. Radnitzky, welche von dessen Erben ebenfalls dem Hauptmünzamte<br />
überlassen wurden, in dem daselbst neuzugründenden Museum zwei<br />
hochinteressante Gruppen bilden und ein anschauliches Bild von der Arbeitsentwicklung<br />
und dem künstlerischen Schaffen der beiden Kleister wiedergeben.<br />
Dem vorliegenden HL Bande sind G Tafeln mit Abbildungen beigefügt, von