Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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<strong>Numismatische</strong> Literatur. 205<br />
lind in den Abbildungen nachgewiesen worden. Anders ist es mit dem monumentalen<br />
Werke „Tresor de Numismatique et de Glyptique", dessen auf das<br />
Konsulat und Kaisertum bezüglicher Text in den Jahren 1836 und 1840 veröffentlicht<br />
wurde. Es enthält 264 Stück aus der Konsulat- und 1017 Stück ans<br />
der Kaiserzeit, ist aber auch keineswegs vollständig, namentlich für die nach<br />
dem Jahre 1812 aufgetauchten Gepräge, was fast der Vermutung Kaum gibt,<br />
daß der Eifer des Verfassers mit dem Sinken des Napoleonschen Ruhmessternes<br />
erkaltet sei. Seiton findet man darin deutsche und englische Medaillen, die hier<br />
zu suchen wären und insbesondere fehlen fast alle, die sich auf die Jahre der<br />
Rückschläge beliehen. Wenn übrigens in einem Supplement das Fehlende nachgetragen<br />
würde, könnte dieses Werk den Sammlern vollkommen genügen, allein<br />
es ist leider in einem Format erschienen, durch welches es für den täglichen<br />
Gebrauch ganz ungeeignet wird, zudem ist die Übersicht der beschriebenen Stücke<br />
durch eine unzweckmäßige Numerierung erschwert und endlich steht es so<br />
hoch im Preise, daß es nur wenigen beschieden ist, es erwerben zu können.<br />
Diese Mängel haben den Geheimrat L. Bramsen, Präsidenten der numismatischen<br />
Gesellschaft in Kopenhagen, zur Herausgabe des im Titel angegebenen<br />
Werkes veranlaßt, welches sich zunächst auf den zuletzt erwähnten „Tresor de<br />
Numismatique" gründet, aber durch die Aufnahme einer größeren Zahl darin nicht<br />
erwähnter Stücke ein vollständigeres Bdd der auf die Napoleonsche Zeit bezüglichen<br />
Gepräge darbietet. Hauptsächlich aber war es dem Autor darum zu tun,<br />
den Sammlern ein Buch in die Hand zu geben, das vermöge seines Formats und<br />
der Einteilung seines Inhalts bequem zu gebrauchen ist und vermöge seines<br />
Preises keine übermäßigen Anforderungen an den Erwerber stellt.<br />
In dem vorliegenden I. Bande sind die Medaillen, Jetons, Abschläge und<br />
medaillenförmigen Dekorationen aus der Konsulat- und französischen Kaiscrzeit<br />
bis zum Jahre 1809 beschrieben, wobei ohne Unterschied alle französischen<br />
Gepräge, von den fremdländischen aber nur jene aufgenommen wurden,<br />
welche in irgend, eine Beziehung zu den Ereignissen jener Zeit gebracht<br />
werden können, während alle jene, welche nach der Veranlassung, der Inschrift<br />
oder der dargestellten Persönlichkeit diese Beziehung nicht zulassen, übergangen<br />
wurden. Eröffnet wird die Reihe mit einer inedierten einseitigen Medaille aus der<br />
Sammlung des Autors auf den 18. Brumaire von Merciö; mit N 10 beginnt eine<br />
Suite von 9 Medaillen auf Napoleon als ersten Konsul, welcher bald ebensoviele<br />
auf den Übergang des St. Benihard, auf die Schlacht von Marengo ttc. folgen.<br />
Alle Ereignisse jener Zeit, wie die Rekonstruktion des Hauptplatzes in Lyon,<br />
die Errichtung von Freiheitsbäumen in den Städten, die Eröffnung von Schulen,<br />
der Bau von Kanälen und Straßen,<br />
die Gründung von Gesellschaften, Vereinen,<br />
Freimaurerlogen u. s. w. sind durch hier beschriebene Medaillen verewigt. N. 88<br />
ist eine Medaille auf Josef Haydn, welche ihm von den bei der Aufführung<br />
seiner „Schöpfung" in Paris im Jahre 1800 beteiligten Musikern gewidmet<br />
wurde. Auf den Frieden von Luneville kommen nicht weniger als 36 Medaillen,<br />
auf die Präliminarien zum Frieden mit England 13, auf den Frieden von Amiens<br />
19 vor. Im zweiten Abschnitte gelangen die während des Kaisertums geprägten