Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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204 Numismatische Literatur. Finanzjunta in Ceara, Eftilösungssehcine für das Kupfergeld, Schuldscheine dei* Republik von Rio Grande und so fort bis zum Übergänge der Notenemission au den Staat im Jahre 1896 enthält. Der zweite Teil behandelt die ungesetzUchen Emissionen, wie die Scheine der Provinzen, der Munizipien, der Omnibus-, See- Flaßschiifahrts- und Straßenbahnunternehmungen, der Handelsgesellschaften und von Privaten etc., welche mitunter recht mangelhaft ausgeführt sind, aber schon insoferne Interesse bieten, als sie oft mit ünterschrifteu von Namen versehen sind, deren Träger in der Geschichte Brasiliens im abgelaufenen Jahrhundert hervorragende Rollen gespielt haben. Auch Fälschungen von PapiergeM sind aufgenommen und zuletzt sogar ein Spielgeld, zu dessen Erklärung ein, zumeist in den unteren Volksklassen beliebtes Spiel beschrieben ist. Während der erste Band in deutscher Sprache erschien, ist der vorhegende dritte Band portugiesisch abgefaßt, weil sein Inhalt vornehmlich die brasilianischea Leser interessieren dürfte. Was darin in den zahllosen Abbildungen und in dem an geschichthchen, finanzpolitischen und volkswirtschaftlichen Daten überaus reichen Erläuterungstexte dargeboten ist, gibt von der Vortrefflichkeit, mit der der Autor diese Fächer beherrscht und insbesondere von seiner während einer langjähiigen Wirksamkeit als Konsul der Schweiz in der alten Terra da Santa Cruz erworbenen umfassenden Kenntnis des brasilianischen Geldwesens den unwiderlegbarsten Beweis. Ernst. 9. L. Bramsen: Mödaiilier Napoleon le Grand ou Description des M6dailles, Clichls, Repouss6s et M^dailles-D^corations relatives aux affaires de la France pendant le Consulat et l'Empire. Premiere Partie. 1799—1809. 4°, X, 150 und XXX SS. Paris und Kopenhagen 1904. Groß ist die Zahl von Prägedenkmälern, die sich auf den Zeitabschnitt vom Beginne der französischen Revolution bis zum Falle Napoleons I. beziehen, zumal es kaum ein Land gibt, das nicht auf irgend einem dieser Gepräge genannt und dadurch sei le BeteiUgung an den Ereignissen jener denkwürdigen Zeit in Eriimerung bringen würde. Es fehlt auch nicht an numismatischen Werken, welche sich mit der Besehreibung der Medaillen jener Periode befassen. So erschien im Jahre 1826 in Paris Henuins „Histoire numismatique de hi Revolution frangaise", worin aber uuf die Zeit vom Beginne der französischen Revolution (27. April 1789) bis zum 18. Brumuire des Jahres 8 (9. November 1799) behandelt ist. Vorausgegangen war diesem Werke die „Histoire metallique dii Napoleon", London 1819, auf welcher der Konservator des Münzkabinetts der Nationalbibliothek in Pdris, Mi Hingen, als Autor angegeben ist, obzwar sie von ihm nur begonnen und nach seinem Tode von anderen zu Ende geführt wiirde. Das Buch enthält aber die Be.-chreibung von nur 363 Medaillen niul Jetons aus der Zeit des Konsulats und Kaisertums, also kaum ein Fünftel der wirklich vorhandenen Stücke, überdies sind ihm manche Irrtümer im Texte
Numismatische Literatur. 205 lind in den Abbildungen nachgewiesen worden. Anders ist es mit dem monumentalen Werke „Tresor de Numismatique et de Glyptique", dessen auf das Konsulat und Kaisertum bezüglicher Text in den Jahren 1836 und 1840 veröffentlicht wurde. Es enthält 264 Stück aus der Konsulat- und 1017 Stück ans der Kaiserzeit, ist aber auch keineswegs vollständig, namentlich für die nach dem Jahre 1812 aufgetauchten Gepräge, was fast der Vermutung Kaum gibt, daß der Eifer des Verfassers mit dem Sinken des Napoleonschen Ruhmessternes erkaltet sei. Seiton findet man darin deutsche und englische Medaillen, die hier zu suchen wären und insbesondere fehlen fast alle, die sich auf die Jahre der Rückschläge beliehen. Wenn übrigens in einem Supplement das Fehlende nachgetragen würde, könnte dieses Werk den Sammlern vollkommen genügen, allein es ist leider in einem Format erschienen, durch welches es für den täglichen Gebrauch ganz ungeeignet wird, zudem ist die Übersicht der beschriebenen Stücke durch eine unzweckmäßige Numerierung erschwert und endlich steht es so hoch im Preise, daß es nur wenigen beschieden ist, es erwerben zu können. Diese Mängel haben den Geheimrat L. Bramsen, Präsidenten der numismatischen Gesellschaft in Kopenhagen, zur Herausgabe des im Titel angegebenen Werkes veranlaßt, welches sich zunächst auf den zuletzt erwähnten „Tresor de Numismatique" gründet, aber durch die Aufnahme einer größeren Zahl darin nicht erwähnter Stücke ein vollständigeres Bdd der auf die Napoleonsche Zeit bezüglichen Gepräge darbietet. Hauptsächlich aber war es dem Autor darum zu tun, den Sammlern ein Buch in die Hand zu geben, das vermöge seines Formats und der Einteilung seines Inhalts bequem zu gebrauchen ist und vermöge seines Preises keine übermäßigen Anforderungen an den Erwerber stellt. In dem vorliegenden I. Bande sind die Medaillen, Jetons, Abschläge und medaillenförmigen Dekorationen aus der Konsulat- und französischen Kaiscrzeit bis zum Jahre 1809 beschrieben, wobei ohne Unterschied alle französischen Gepräge, von den fremdländischen aber nur jene aufgenommen wurden, welche in irgend, eine Beziehung zu den Ereignissen jener Zeit gebracht werden können, während alle jene, welche nach der Veranlassung, der Inschrift oder der dargestellten Persönlichkeit diese Beziehung nicht zulassen, übergangen wurden. Eröffnet wird die Reihe mit einer inedierten einseitigen Medaille aus der Sammlung des Autors auf den 18. Brumaire von Merciö; mit N 10 beginnt eine Suite von 9 Medaillen auf Napoleon als ersten Konsul, welcher bald ebensoviele auf den Übergang des St. Benihard, auf die Schlacht von Marengo ttc. folgen. Alle Ereignisse jener Zeit, wie die Rekonstruktion des Hauptplatzes in Lyon, die Errichtung von Freiheitsbäumen in den Städten, die Eröffnung von Schulen, der Bau von Kanälen und Straßen, die Gründung von Gesellschaften, Vereinen, Freimaurerlogen u. s. w. sind durch hier beschriebene Medaillen verewigt. N. 88 ist eine Medaille auf Josef Haydn, welche ihm von den bei der Aufführung seiner „Schöpfung" in Paris im Jahre 1800 beteiligten Musikern gewidmet wurde. Auf den Frieden von Luneville kommen nicht weniger als 36 Medaillen, auf die Präliminarien zum Frieden mit England 13, auf den Frieden von Amiens 19 vor. Im zweiten Abschnitte gelangen die während des Kaisertums geprägten
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Finanzjunta in Ceara, Eftilösungssehcine für das Kupfergeld, Schuldscheine dei*<br />
Republik von Rio Grande und so fort bis zum Übergänge der Notenemission au<br />
den Staat im Jahre 1896 enthält. Der zweite Teil behandelt die ungesetzUchen<br />
Emissionen, wie die Scheine der Provinzen, der Munizipien, der Omnibus-,<br />
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Flaßschiifahrts- und Straßenbahnunternehmungen, der Handelsgesellschaften<br />
und von Privaten etc., welche mitunter recht mangelhaft ausgeführt sind,<br />
aber schon insoferne Interesse bieten, als sie oft mit ünterschrifteu von Namen<br />
versehen sind, deren Träger in der Geschichte Brasiliens im abgelaufenen Jahrhundert<br />
hervorragende Rollen gespielt haben. Auch Fälschungen von PapiergeM<br />
sind aufgenommen und zuletzt sogar ein Spielgeld, zu dessen Erklärung<br />
ein, zumeist in den unteren Volksklassen beliebtes Spiel beschrieben ist.<br />
Während der erste Band in deutscher Sprache erschien, ist der vorhegende<br />
dritte Band portugiesisch abgefaßt, weil sein Inhalt vornehmlich die<br />
brasilianischea Leser interessieren dürfte. Was darin in den zahllosen<br />
Abbildungen und in dem an geschichthchen, finanzpolitischen und volkswirtschaftlichen<br />
Daten überaus reichen Erläuterungstexte dargeboten ist, gibt<br />
von der Vortrefflichkeit, mit der der Autor diese Fächer beherrscht und<br />
insbesondere von seiner während einer langjähiigen Wirksamkeit als Konsul<br />
der Schweiz in der alten Terra da Santa Cruz erworbenen umfassenden Kenntnis<br />
des brasilianischen Geldwesens den unwiderlegbarsten Beweis.<br />
Ernst.<br />
9. L. Bramsen: Mödaiilier Napoleon le Grand ou Description des M6dailles, Clichls,<br />
Repouss6s et M^dailles-D^corations relatives aux affaires de la France pendant le<br />
Consulat et l'Empire. Premiere Partie. 1799—1809. 4°, X, 150 und XXX SS. Paris<br />
und Kopenhagen 1904.<br />
Groß ist die Zahl von Prägedenkmälern, die sich auf den Zeitabschnitt<br />
vom Beginne der französischen Revolution bis zum Falle Napoleons I. beziehen,<br />
zumal es kaum ein Land gibt, das nicht auf irgend einem dieser Gepräge genannt<br />
und dadurch sei le BeteiUgung an den Ereignissen jener denkwürdigen Zeit in<br />
Eriimerung bringen würde. Es fehlt auch nicht an numismatischen Werken,<br />
welche sich mit der Besehreibung der Medaillen jener Periode befassen. So<br />
erschien im Jahre 1826 in Paris Henuins „Histoire numismatique de hi Revolution<br />
frangaise", worin aber uuf die Zeit vom Beginne der französischen<br />
Revolution (27. April 1789) bis zum 18. Brumuire des Jahres 8 (9. November<br />
1799) behandelt ist. Vorausgegangen war diesem Werke die „Histoire metallique<br />
dii Napoleon", London 1819, auf welcher der Konservator des Münzkabinetts<br />
der Nationalbibliothek in Pdris, Mi Hingen, als Autor angegeben ist, obzwar<br />
sie von ihm nur begonnen und nach seinem Tode von anderen zu Ende<br />
geführt wiirde. Das Buch enthält aber die Be.-chreibung von nur<br />
363 Medaillen<br />
niul Jetons aus der Zeit des Konsulats und Kaisertums, also kaum ein Fünftel<br />
der wirklich vorhandenen Stücke, überdies sind ihm manche Irrtümer im Texte