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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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<strong>Numismatische</strong> Literatur.<br />

203<br />

I<br />

8. Julio Meilli: Meio circulante no Brazil. Parte III. A Moeda fiduciaria no Brazil<br />

1771-1900. 4°, XIV und 274 SS., mit 102 Tafeln. Zürich 1903.<br />

Der vorliegende umfangreiche Prachtband bildet den Schluß des groüea<br />

Werkes J. Meilli s über das brasilianische Münz- und Geldwesen, von welchem<br />

der erste Band: „Die Münzen der Kolonie Brasilien 1645—1822" im Jahre 1897<br />

erschienen (und in der <strong>Numismatische</strong>n <strong>Zeitschrift</strong> Band 29, 1897, besprochen<br />

worden) ist, während der zweite: „Die Münzen des unabhängigen Brasilien"<br />

erst später ausgegeben werden soll. Der Absicht des Verfassers entsprechend,<br />

das gesamte brasilianische Geldwesen in seinem luxuriös ausgestatteten Werke<br />

darzustellen, enthält der dritte Band das verschiedenartige Kreditgeld, das im<br />

Laufe eines mehr als hundertjährigen Zeitraumes in Verkehr gesetzt wurde, von<br />

den Scheinen der Verwaltung der königlichen Diamantwäschereien in<br />

Tajuco,<br />

Provinz Minas Geraes, ans dem Jahre 1771 angefangen, bis zu den heute in<br />

Brasilien umlaufenden Staatsnoten. Von der bunten Mannigfaltigkeit all dieser<br />

tausend Geldzeichen überzeugt die Durchsicht der dem Werke beigegebenen<br />

102 Tafeln, von welchen jede die Facsimile einer Anzahl davon vorführt. Wenn<br />

es dem Autor, wie in der Einleitung bemerkt wird, trotz aller Bemühungen<br />

nicht gelungen ist, alle in den Verkehr gesetzten Noten und -Scheine wiederzugeben,<br />

so muß schon nach der Unzahl Abbildungen seines Werkes auf eine<br />

Papiergeld Wirtschaft in Brasilien geschlossen werden, wie sie nicht üppiger<br />

in den Jahren arger Geldnot bei uns und lange hindurch in Italien geherrscht<br />

hat. Einzelne Kategorien, beispielsweise die vom Staate ausgegebenen und<br />

bis 1900 wieder zurückgezogenen Noten sind nach der Versicherung des<br />

Verfassers vollständig vorgeführt-,<br />

nur die nach 1900 noch im Umlaufe befindlichen<br />

durften nicht abgebildet werden, sie sind aber in dem Verzeichnisse<br />

genau beschrieben. Nahezu komplett sind die von den einzelnen Provinzen<br />

und Stadtmunizipien ausgegebenen Scheine-, außerdem lernt man in den vielen<br />

meist unansehnlichen Abbildungen Geldzeichen kleinerer Appoints kennen,<br />

welche von Fabriken, Gesellschaften und Unternehmungen als eine Art Notgeld<br />

und Geldsurrogat in den Verkehr gesetzt und als gesetzliche Zahlungsmittel<br />

zwar nicht anerkannt aber doch geduldet wurden.<br />

Wie im ersten Bande seines Werkes beschränkt sich der Autor auch hier<br />

nicht auf die Beschreibung der einzelnen Geldscheine, vielmehr wird aus der<br />

brasilianischen Gesetzgebung alles im Auszuge gebracht, was sich auf die<br />

Schaffung und Ausgabe von Kreditgcld bezieht und Wodurch ein anschauliches<br />

Bild von den vorherrschenden finanziellen liSid volkswirtschaftlichen Zuständen<br />

Brasiliens im 19. Jahrhunderte entwickelt, in welchem das Land nach langem<br />

Riugen zuerst seine Selbständigkeit erlangte, dann lauge als Kaiserreich<br />

bestand und schließlich zur unabhängigen Republik wurde. Das Buch zerfällt<br />

in zwei Hauptteile, von welchen der erste die gesetzlichen Emissionen, wie die<br />

bereits oben genannten Scheine der königlichen Verwaltung der Diamantwäschereien<br />

vom Jahre 1771, die Schatzacheine zur Erleichterung des Handelsverkehrs<br />

im Bergbaugebiete von Minas Geraes, die Minensehoine für die<br />

Einlösung von Goldstaub, Noten der brasilianischen Bank, Gutscheine der

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