Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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<strong>Numismatische</strong> Literatur. 199<br />
Hannover; 8. das neue Haus Lüneburg zu England; 9. die Prägungen der<br />
raünzberechtigten Geistlichkeit der V\' elfischen Lande; 10. ebenso des münzberechtigten<br />
Adels der Weifischen Lande; IL der münzberechtigten Städte<br />
daselbst; 12. Personalprägungen (Hannoveraner, Braunschweiger, Engländer)<br />
und Privatprägungen der Städte ohne Münzrecht. Wie ersichtlich ist es eine<br />
große und mühevolle Aufgabe, die dem Verfasser gestellt wurde, doch ist mit<br />
Bestimmtheit darauf zu rechnen, daß es ihm, bei Fialas bekannter Unermüdlichkeit<br />
und Leistungsfähigkeit auch vergönnt sein wird, sie in ihrem<br />
ganzen Umfange zu lösen, zumal sie erst in Angriff genommen wurde, nachdem<br />
in jahrelangen Vorbereitungen alles Material gesichtet, beschrieben und geschichtlich<br />
gründlich studiert worden war.<br />
Als erstes Ergebnis dieser Studien liegt nunmehr der oben unter 5<br />
bezeichnete Teil vor, der die Gepräge des mittleren Hauses Braunschweig,<br />
Linie Calenberg, behandelt. Das Fürstentum Calenberg- Göttingen (Oberwald und<br />
das Land zwischen Deister und Leine) wurde durch die von Herzog Wilhelm<br />
dem Jüngeren aus dem mittleren Hause Braunschweig am 2. Mai 1495 zu<br />
Gunsten seiner zwei Söhne Heinrich und Erich (geb. 1470, gest. 1540) vollzogene<br />
Erbteilung gegründet und bestand bis zum Aussterben der Erichschen Linie<br />
im Jahre 1584, also nur etwa 90 Jahre. Demgemäß sind die Prägungen dieser<br />
Linie nicht zahlreich, zumal in den ersten 40 Jahren der Calenbergsche Prägehammer<br />
geruht zu haben scheint, da bisher keine, mit Bestimmtlieit dieser<br />
Periode angehörende Münzen bekannt geworden sind. Verfasser gibt zunächst<br />
eine genealogische Übersicht der Linie Calenberg, dann eine Übersicht der<br />
historischen Begebenheiten mit Bezug auf diese Linie, hierauf eine Reihe auf<br />
deren Münzwesen bezüglichen Urkunden, aus welchen hervorgeht,<br />
daß Herzog<br />
Erich zuerst 1536 in Minden Körtlinge, 1539 daselbst auch Goldgulden, Mariengroschen<br />
und Körtlinge prägen ließ. Andere Urkunden betroffen die Bestellung<br />
von Münzmeistern, Prägeverträge, Münzedikte, Verhandlungen zur Ordnung<br />
des Münzwesens, Silberlieferungen, Probationstage u. s. w. Das Jlünzedikt<br />
Herzog Ericlfs vom Jahre 1555 ist in einem verkleinerten Faksimile abgedruckt.<br />
In einer fast übergroßen Zahl von Fußnoten, von welchen die Mehrzahl vielleicht<br />
besser in einem Anhange hätten beigefügt werden können, ist der Wortlaut<br />
der im Texte angeführten Urkunden ganz oder zum Teile wiedergegeben.<br />
Nun folgt die Einzelbeschreibung von 1 1 1 Münzen Herzog Erichs und<br />
seines Sohnes, Erichs des Jüngeren, mit welchem die Linie Calenberg 1584<br />
erlosch.<br />
Fialas ausgesprochene Begabung für die prägnante<br />
Beschreibung aller Äußerlichkeiten der Gepräge ist uns aus dessen<br />
und doch deutliche<br />
zahlreichen<br />
numismatischen Arbeiten bekannt und zeigt sich auch hier in ihrer Vorzüglichkeit;<br />
wie sorgfältig der Verfasser hier zu Werke ging, ist auch daran zu erkennen,<br />
daß er eigens geschnittene Klischees für die Münzstätten- tmd Münzmeisterzeichen,<br />
Monogramme, Teilungsrosetten und -Sterne, Jahreszahlen etc.<br />
beim Drucke verwenden ließ, um alle Merkmale jeder Münze getreu wiederzugeben.<br />
Mit großem Fleiße sind die der Jlünzbeschreibung vorgesetzten