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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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<strong>Numismatische</strong> Literatur. 195<br />

bezügliche miinzgeschichtliche Teil vor, der durch ein Vorwort der „Akademischen<br />

Kommission für Heransgabe der Acta Borussica" eingeleitet wird,<br />

welchem zufolge als leitender Grundsatz für die Publikation der Münzgeschichte<br />

Preußens aufgestellt wurde, daß die Akten niu: in einer Auslese des Wichtigeren<br />

abzudrucken seien und daß ihnen eine eingehende Darstellung vorauszugehen<br />

habe, während eine Anzahl statistischer Ergebnisse in Tabellenform den Akten<br />

am Schlüsse der einzelnen Bände (das ganze Werk wird 5 Bände umfassen) zu<br />

folgen habe. Diesem Grundsatze entsprechend zerfällt der vorliegende I. Band<br />

in drei Abteilungen, von welchen die erste, mit „Darstellung" überscbriebene, den<br />

Hauptinhalt des Werkes bildet, während die<br />

zweite in den Akten und die dritte<br />

in den Tabellen gleichsam die Belege für die in der „Darstellung" ausftlhrUch<br />

behandelten Gegenstände liefern. Die erste Abteilung besteht aus 5 Büchern,<br />

wovon jedes wieder eine Anzahl Kapitel umfaßt.<br />

Das erste davon bringt unter dem Titel: „Münztechnik und Beamte" auf<br />

20 Seiten eine kurze Beschreibung der Münzoperationen wie sie zu Anfang des<br />

XV^ni. Jahrliundeits in den preußischen Münzstädten verrichtet wurden, wobei als<br />

besonders bemerkenswert der geschichtliche Rückblick auf die Entwicklung des<br />

Prägeverfahrens hervorzuheben ist, der alle Phasen, vom Prägen mit Hammer<br />

und Ambos bis zur Einführung des Stoßwerks anschaulich tchildert. Was dann<br />

von den Münzbeamten gesagt wird,liefert ein interessantes Bild von der Stellung,<br />

dem Wirkungskreis, den Bezügen der Münzmeister, Wardeine, Stempelschneider<br />

etc., deren Namen angeführt werden. Das 2. Kapitel handelt von dem Silberpreise<br />

und der Scheidemünze, welche „die Staatsmäimer jener Zeit mit den<br />

schwersten Sorgen erfüllten". Es wird hier der Nachweis geliefert, daß im XVI.,<br />

XVII. und XVIII.Jahrhundert das Rohsilber fast stets teurer war als das geprägte<br />

umlaufende Silbergeld, mit dem man es kaufte, was seinen Grund darin hatte,<br />

daß Deutschland von 1560— 1750 zu einem immer leichteren Münzfuß überging<br />

und daß man in dieser ganzen Zeit stets zuviel Scheidemünze und zu wenig<br />

Kurrantgeld prägte; dies hatte zur Folge, daß man mit dem zirkulierenden<br />

Münzmedium immer weniger Rohsilber einkaufen konnte. Das 3. Kapitel wkft<br />

einen Rückblick auf die Miinzverhältnisse seit Einführang der Reichsmünzordnung<br />

von 1559 und auf die brandenburgischeMünzpoHtik im XVII.Jahrhundert,<br />

vor und nach Abschluß des Zinnaschen Vergleichs zwischen den Kurfürsten<br />

von Sachsen und Brandenburg (welchem zufolge statt 9 Reichstalern des Reichsfußes,<br />

10 Va Reichstaler aus der feinen Köhier Mark hervorgingen). Eingehend<br />

werden die Wandlungen besprochen, welche insbesondere durch die fremden<br />

Nachprägungen der Zinnaschen Münzsorten, sowie durch das Auftauchen immer<br />

neuer Heckmünzen, der Wert des umlaufenden Geldes erfuhr; die Aufrechthaltung<br />

des Münzfußes gestaltete sich von Jahr zu Jahr schwieriger und zwang<br />

schließlich 1690 zu dem noch leichteren Leipziger Münzfuß überzugehen, nach<br />

welchem die feine Silbermark zu 12 Reichtalem vermünzt werden sollte. Sehr<br />

lesenswert sind die nun folgenden Ausfühningen, über die Bemühungen dem<br />

Treiben der Heckenmünzen und den Nachprägungen fremder Münzsorten einfinde<br />

zu machen; wenn diese auch manchen Erfolg hatten, so blieben die Münzzustände<br />

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