Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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148 Eduard Fiala<br />
27. Vs. In einer Einfassung w. v. ein behelmter Wappenschild mit<br />
Decken bedeckt. Im Schilde ein Mühlstein (wie im Wappen<br />
der Krabice von WeitmUhl),<br />
über dem Helme ein Pfauenfederbusch<br />
als Zier.<br />
Es. wie Nr. 26.<br />
25 mm; Sammlung i) w. v 2) _ Abgeb. Taf. IV, Nr. 2.<br />
Mir ist keine meißnische noch sächsische Familie bekannt,<br />
zu Anfang des 16. Jahrhunderts den Mühlstein im Wappen geführt<br />
hätte; es dürfte dieses Wappen nur einem Mitgliede der im Berg- und<br />
Münzwesen hervorragenden böhmischen Familie, der Krabice von<br />
Weitraühl (Weitmile) angehören. Namentlich in der zweiten Hälfte des<br />
15. und der ersten des 16. Jahrhunderts kommen mehrere Mitglieder<br />
der Familie Krabice von Weitmühle vor, die besondere Stellen im<br />
Berg- und Münzwesen Böhmens inne hatten und regen Anteil<br />
die<br />
an den<br />
Ausbeuten in verschiedenen Gegenden Böhmens gelegener Bergwerke<br />
nahmen.<br />
Benesch von Weitmühle, der Sohn des Dobesch, welcher ursprünglich<br />
zu Wiener-Neustadt gelebt hat, stand in Diensten Kaiser<br />
Friedrichs, war aber seit 1460 auch Burggraf von Karlstein und<br />
erwarb durch die Heirat der letzten Caltin von Kamena Lliota die<br />
Herrschaft Komotau. Mit seinem Bruder Ludwig erwarb Benesch<br />
nachher die Brüxer Burg und das Postelberger Klostergut; er wurde<br />
vom Kaiser in den Herrenstand erhoben, welche Erhöhung ihm im<br />
Jahre 1475 von König Wladislav auch für Böhmen zugestanden<br />
wurde. Benesch war seit 1471 Oberster Münzmeister des Königreiches<br />
Böhmen und starb am 28. August 1496. Er hinterließ die Söhne<br />
1) Im Kataloge Reichenbach erscheint unter Nr. 3234 ein „Messingjeton"<br />
nachstehend beschrieben : „Das behelmte vierfeldige Zwickauer Stadtwappen<br />
1. und 4. Feld drei Türme, 2. und 3. Feld drei Schwäne; Rs.: Das behelmte,<br />
schräggestellte Stadtwappen mit drei Schwänen. Beiderseits verzierter Rand,<br />
bisher unbekannt" ; Gr. 27 mm. Aus der Beschreibung ist nicht ersichtlich,<br />
ob dieses Stück, der Fabrik nach, den vorbeschriebenen zwei Exemplaren<br />
zugehört.<br />
2) Ob weitere Raitpfennige mit dem Zwickauer Wappen existieren, ist<br />
mir nicht bekannt ; von der Direktion des königlichen .Münzkabinettes in Dresden,<br />
wo ich solche Stücke vermutete, bekam ich auf meine ergebene Anfrage keine<br />
Antwort.