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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Dio ältesten Münzen Ostsachsens. 139<br />

zuweisen; mein Bedenken, daß dieser Ort zu Ottos III. Zeit noch<br />

nicht zur Stadt erwachsen war, hat P. J. Meier zerstreut und<br />

seitdem habe ich eine Tatsache beobachtet, welche Goslars Anspruch<br />

im Gegensatz zu Magdeburg über allen Zweifel erhebt, auch ohne<br />

Eücksicht auf Leitzmanns schon erwähnte, leider nicht quellenmäßig<br />

belegte Mitteilung,<br />

daß Otto der Große nach der 968 erfolgten Entdeckung<br />

des Harzsilbers in Goslar eine Münzschmiede angelegt habe,<br />

1<br />

und ohne Rücksicht auf die unbestreitbare Erwägung, daß es doch<br />

eine verkehrte Münzpolitik gewesen wäre, wenn man das königliche<br />

Silber vom Rammeisberge nach dem doch ziemlich weit entlegenen<br />

jMagdeburg in die dortige erzbischöfliche Münze geschafft hätte, statt<br />

es an Ort und Stelle in Goslar zum Nutzen des königlichen Fiskus<br />

zu vermünzen. Und sollen denn diese Münzen, die sich doch bis auf<br />

wenige Ausnahmen mit geistlichen Abzeichen als königliche<br />

ankündigen,<br />

in Magdeburg geschlagen sein, wo doch seit 965 das volle<br />

Münzrecht dem Erzbischofe zustand und der König also nur ausnahmsweise<br />

(bei Anwesenheit oder bei Erledigung des Stuhles)<br />

prägen konnte?<br />

Aber was, auch abgesehen hievon, Magdeburg ohne<br />

Frage ausschließt und Goslar als allein in Betracht kommend erscheinen<br />

läßt, ist folgendes: Alle Miinzen, welche den Namen<br />

Magdeburg tragen, also die den Wendenpfennigen sich anschließenden<br />

(Dbg. Taf. 76, Nr. 1574) nebst der ähnlichen (Dbg. 640), die<br />

den Adelheids verwandten mit OTTO DI GRÄ REK (Dbg. Taf. 28,<br />

Nr. 639, 639 a, 641), die sich anreihende mit dem Stadtnamen beiderseits<br />

und die mit IH MOMI DHI AMEN (Dbg. Taf. 28, Nr. 642 bis 644),<br />

alles Gepräge, die uns zum Teil in mancherlei Stempelverschiedenheiten<br />

erhalten sind (dargestellt auf unserer Tafel II), haben übereinstimmend<br />

das gewöhnliche runde G. In auffallendem Gegensatze dazu<br />

ist aber auf allen Adelheidsmünzen ohne Ausnahme dieser Buchstab<br />

eckig gestaltet : E, und dieselbe Eigentümlichkeit beobachten wir ebenso<br />

ausnahmslos auf den ihnen nachgebildeten, von Hildesheim, Quedlinburg,<br />

Gandersheim (?), denen des Grafen Eilhard und des Herzogs<br />

Bernhard (Dbg. Taf. 74, Nr. 1557),<br />

kurz auf allen Nachprägungen,<br />

in deren Umschriften dieser Buchstabe vorkommt, außerdem aber<br />

unter allen Kaisersiegcln nur auf zweien, welche Otto HL als König<br />

(983 bis 996) benützt hat. Kaum ein Laie wird das für ein Werk des<br />

Zufalls ansehen. Jeder aber, der auf den Namen eines Münzkenners

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