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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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130 H. Danuenberg<br />

war, möglicherweise auch schon einige Jahre früher, erscheinen sie<br />

in außerordentlich großer Menge, worüber man sich aus den Verzeichnissen<br />

Dbg. S. 44 fg., 522 fg. und 765 fg. 'belehren wolle. Und<br />

doch müßten, hätte Menadier Recht, mit dem Beginne der Prägung<br />

im Jahre 952 und der Erstarrung des Gepräges bei der Kaiserkrönung<br />

962 und dem Aufhören der Prägung 1 002, die Funde schon<br />

vor Otto III. gewaltige Massen dieser Münzen enthalten. Wem es<br />

aber wie mir beschieden war, so viele dieser Funde eingehend zu<br />

prüfen — ich habe sie Dbg. S. 7 1 1 aufgezählt — wer diese Berge<br />

von Adelheidsmünzen in<br />

den Schätzen von den letzten Jahrzehnten<br />

des 10. Jahrhunderts und den ersten des 11. ab vor seinen Augen<br />

hat glänzen sehen, dem mußte es dem Nichts gegenüber, das<br />

bis dahin geherrscht hat, zur lebendigen Wahrheit werden: erst<br />

Otto dem Dritten sind diese Münzen zu danken. Für sehr<br />

bedeutungsvoll, wenn auch nicht gerade entscheidend, ist übrigens<br />

der Fund von Leetze (Dbg. 770, Nr. 122) deshalb zu erachten,<br />

weil er auf ostsächsischem Boden zu Tage gefördert ist, demgemäß<br />

hat er auch unter 201 Stück nur 3 nichtsächsische enthalten,<br />

nämlich 2 Kölner Ottonen und 1 Züricher des Herzogs Konrad<br />

(982 bis 997), die übrigen 198 sächsischen aber bestehen aus<br />

182 der ältesten großen Wendenpfennige und nur 16 Adelheids.<br />

Dies Zahlenverhältnis verträgt sich schlecht mit der Annahme, daß<br />

letztere von Otto I. ausgegangen sind, also bis über 962, ja bis 952<br />

hinaufreichen und demnach zur Zeit ihrer Vergrabung mindestens<br />

ein Menschenalter hindurch geschlagen seien und nachdem ich<br />

(Dbg. 771) festgestellt habe,<br />

daß auf einen jener Wenden etwa fünf<br />

Adelheids kommen, müßte man vielmehr 182 x 5 = 910 Adelheids<br />

erwarten; die geringe Zahl von 16 Adelheids läßt also vielmehr<br />

glauben, daß zur Zeit der Niederlegung des Schatzes (etwa 992?)<br />

diese Münzen kaum erst ins Leben getreten waren.<br />

Denn, mag man<br />

auch dem Zufall bei der Zusammensetzung unserer Funde einen<br />

noch so breiten Raum zugestehen, eine so winzige Vertretung der<br />

gewöhnlichsten nahe dem Fundorte geschlagenen Ottomünze ist<br />

durch bloßen Zufall nicht erklärlich.<br />

Aber außer den' Funden, dem nie versagenden Ariadnefaden im<br />

Labyrinth der mittelalterlichen Münzkunde, wird uns auch genügende<br />

Hilfe von den Kopfmünzen. Daß diese erst unter Otto III. ausge-

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