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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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128 H. Dannenberg:<br />

später, in Ottos I. Kaiserzeit 968 oder 969. Diese schon von Leitzmann<br />

(Wegweiser 299) leider ohne Quellenangabe angeführte Tatsache hat<br />

P. J. Meier unwiderleglich nachgewiesen aus dem Berichte des gleichzeitigen<br />

Widukind, dessen Text, wie er uns vorliegt, durch Einfügung<br />

verschiedener Randglossen zu stände gekommen ist und die Nachricht<br />

„terra Saxonia venas argenti aperuit" hinter italischen Ereignissen<br />

aus den Jahren 968 und 969 bringt; man lese die tiberzeugende,<br />

festgefügte Beweisführung in den Blättern für Münzfreunde 1900,<br />

S. 139. Legt man dies zu Grunde, so ist schon bewiesen, daß unsere<br />

Mtinzen,<br />

welche ohne Ausnahme mit dem Königstitel versehen sind,<br />

nicht unter Otto I., sondern erst unter Otto III. ausgegeben sein<br />

können, denn nach 968 hat es keinen anderen König Otto als eben<br />

diesen Otto III. gegeben, da schon im Jahre 962 Otto I. die Kaiserkrone<br />

erhalten und Otto II. tiberhaupt nur als Kaiser regiert hat. Aber<br />

es stehen uns noch hinreichend andere Beweismittel für Ottos III.<br />

Anspruch auf diese Münzen zu Gebot.<br />

Zunächst die Funde, welche, soweit sie vor Otto III. niedergelegt<br />

sind, Adelheids niemals, dagegen meistens Wendenpfennige,<br />

soweit sie aber in Ottos III. Zeit fallen, Adelheids in erstaunlicher<br />

Ftille enthalten.<br />

Es steht voran der äußerst umfangreiche Schatz von<br />

Obrzycko (Dbg. S. 41, Nr. 1), der 14 Pfund 28 Vä Lot, allerdings<br />

hauptsächlich zerstückelte Münzen, aber darunter doch immerhin<br />

210 ganze und 298 wenig beschädigte gebracht hat. Wir verdanken<br />

Friedlaender seine sorgfältige Beschreibung (1844), an deren Schluß<br />

er S. 33 bemerkt, daß die von Lelewel behandelten Funde von<br />

Sierpow und Trzebun sowie der von ihm selbst beschriebene Frankfurter,<br />

alle zwischen 1040 und 1050 niedergelegt, Adelheids in<br />

großer Zahl enthalten hätten und fortfährt: „hier fehlen sie ganz",<br />

daran die Frage knüpfend: „sollen jene Adelheidsmünzen also<br />

nicht später gepräg't sein als 980 und Otto III. gehören?" Der tatsächlichen<br />

Voraussetzung dieser Frage müssen wir vollen Glauben<br />

schenken<br />

und dürfen nicht mit Menadier Friedlaenders vorgedachte<br />

Feststellung als nur für die ganzen Münzen geltend ansehen, weil er<br />

seine Beschreibung im wesentlichen auf die vollständigen Mtinzen<br />

beschränkt habe; es würde ja eine Leichtfertigkeit und Urteilslosigkeit<br />

voraussetzen, wie wir sie einem so ernsten Schriftsteller,<br />

dem verdienten Direktor des hiesigen königlichen Münzkabinetts

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