Totemismus Illusion - Horst Südkamp - Kulturhistorische Studien
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ausweist.<br />
Totemtiere zum Vergleich (Tanga, Aneri)<br />
manlam<br />
Seeadler<br />
ambal<br />
Taube<br />
andum<br />
Fliegenfänger<br />
angika<br />
Papagei<br />
tagau<br />
Möwe<br />
fumpul<br />
Hund<br />
In vergleichbarer Weise läßt sich alles Seiende<br />
der einen oder anderen Heiratsklasse (Section)<br />
zuordnen. Die allgemeinen Kriterien, denen die<br />
Zuordnungsvorschriften folgen, und zwar nach<br />
Lebewesen und Elementen differenziert, werden<br />
von Brandenstein ebenfalls ausgeführt:<br />
Mit dem Hinweis auf die Verbreitung des<br />
Kariera-Systems von West- bis Ostaustralien<br />
verbindet von Brandenstein auch einen Hinweis auf die Geltung dieser Ordnung des Seienden<br />
(mit begründbaren Ausnahmen) in dem entsprechenden Verbreitungsgebiet.<br />
So zählt der weiße Kakadu, der bei den Kabi zur Kupathin-Hälfte (mit den Sections Parang<br />
und Palgoin) gehört, zur Klasse Purungu, d.h. Parang, und gilt dementsprechend als passiv und<br />
kaltblütig. Diese Zuschreibung praktizieren auch die Forrest River Stämme und die Lardil,<br />
während die Pilbara und die Warnman den weißen Kakadu als aktiv-warmblütig ansprechen.<br />
1/I 2/I 1/II 2/II Stämme<br />
Tjanama Tulama Tjamara Tjaljeri Murinbata<br />
Tapanunga -- Takomara Tapaltjeri Waramunga<br />
Westküste Arnhemland: südl. Daly River u. Küste nördl. Oenpelli<br />
1/I 2/I 1/II 2/II Stämme<br />
Tapananga Tapurula Takamuru Tapaltjeri Ngalia<br />
Tapananga Tapurula Takamuru Tapaltjeri Juma<br />
Westaustralien zwischen Gibson- und Great Victoria Wüste<br />
1/I 2/I 1/II 2/II Stämme<br />
Tapananga Tapurula Takamara Tapaltjeri Pintubi<br />
Djabananga Djaburula Djagamara Djabaldjari Wailbiri<br />
Grenzgebiet Westaustralien und Nordterritorium<br />
1/I 2/I 1/II 2/II Stämme<br />
Pananka Purula Kamara Palthara nördl. Aranda<br />
Panunga -- Kumara -- Kaitish<br />
Zentralaustralien: Hermannsburg u. Mc Donnel Kette<br />
1/I 2/I 1/II 2/II Stämme<br />
Panaku Purungu Kayrimara Taruru Pitjantjara<br />
Panaku Burunga Karimara Tararu Maduthara<br />
-- Burunga -- Tararu Mabindji<br />
Panunga Purula Kumara Bulthara südl. Aranda<br />
1/I 2/I 1/II 2/II Stämme<br />
Panda Parang Terrwain Palkoin Kabi<br />
Bunda Parang Theirwain Balgoin Maryborough St.<br />
Bunda Barrang Dyerwain Bandyoor Kittabool<br />
Bondan Barah Taran Bonduor Emon<br />
Bonda Barang Choorin Bandjur Wakka<br />
Bunda Parang Theirwain Balgoin Murra- burra<br />
Bunda Baring Turowain Bulkoin Kaiabara<br />
Ostaustralien: Rockhampton-Moree-Grafton<br />
Im Falle des Emu erscheint<br />
der Variationsspielraum<br />
der Zuordnung<br />
in die einzelnen<br />
Klassen oder Sections<br />
noch größer: Wadyari,<br />
Pudduma, Talandji,<br />
Nyayapali klassifizieren<br />
den Emu als Pannaga<br />
und damit als aktivkaltlütiges<br />
Temperament.<br />
Die Tjururu, Payungu<br />
und Warnman ordnen<br />
den Emu der Karimarra-<br />
Klasse zu und beschreiben<br />
sein Temperament<br />
als aktiv-warmblütig. Bei<br />
den Muduthunira und<br />
Alyawara ist der Emu ein<br />
Paltyarry, d.h. von<br />
passiv-warmblütigem<br />
Temperament. Ipai ist er<br />
bei den Stämmen von<br />
Neu Süd Wales, d.h. ihnen<br />
erscheint sein<br />
Temperament als passivkaltblütig.<br />
Die Gründe<br />
für diese unterschiedliche<br />
Zuordnung des Emu<br />
werden von C.G.von Brandenstein erörtert und können hier dementsprechend unberücksichtigt<br />
bleiben.<br />
C.G.von Brandensteins Beobachtungen werden nicht zuletzt auch durch die Zuschreibung der<br />
Konstitutionstypen in die Heiratsklassen der Aranda und Loritja, welche Carl Strehlow beschrieben<br />
hat, bestätigt: "Handelt es sich um einen zugewanderten Loritja- Mann mit:<br />
1. dickem Kopf und buschigem Vollbart, so wird dieser als Purula betrachtet und ihm eine<br />
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