Totemismus Illusion - Horst Südkamp - Kulturhistorische Studien
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tümliche konzeptionsbedingte Differenzierung der Ratapa nicht, hätten beispielsweise alle<br />
Geschwister das Ratapa ihres Vaters oder Großvaters, dann wäre das Altjira-Totem<br />
tatsächlich sofort als das eigentliche Individualtotem zu identifizieren.<br />
Im Berliner Völkerkunde Museum wird die Tjurunga einer Frau unter der Nummer VI,35,559<br />
aufbewahrt, welche über den Missionar Liebler nach Berlin gekommen ist: ein Stein, der auf<br />
A(1-i),n e(1-o),q E(1-o),q a(1-i),n F(1-p),r b(1-k),m B(1-k),m f(1-p),r<br />
H(1-r),o d(1-n),k C(1-m),i g(1-q),p D(1-n),k h(1-r),o G(1-q),p c(1-m),i<br />
A(1-i),n e(1-o),q E(1-o),q a(1-i),n F(1-p),r b(1-k),m B(1-k),m f(1-p)r<br />
Index des Schemas (siehe oben):<br />
Ratapa-Totems (1-i) Subsection A (1-o) Subsection E<br />
(1-k) Subsection B (1-p) Subsection F<br />
(1-m) Subsection C (1-q) Subsection G<br />
(1-n) Subsection D (1-r) Subsection H<br />
Altjira- Totems (1-n) Subsection A (1-q) Subsection E<br />
(1-m) Subsection B (1-r) Subsection F<br />
(1-i) Subsection C (1-p) Subsection G<br />
(1-k) Subsection D (1-o) Subsection H<br />
Subsection A B I G H Subsection A B I G H<br />
Ratapa i k q r Altjira n m p o<br />
Subsection E F II C D Subsection E F II C D<br />
Ratapa o p m n Altjira q r i k<br />
Altjira eines Purula Ma´s kommt aus der Paltara Subsection<br />
" " Panaka " " " " Mbitjina "<br />
" " Ngala " " " " Bangata "<br />
" " Knuraia " " " " Kamara "<br />
" " Bangata " " " " Purula "<br />
" " Mbitjina " " " " Knuraia "<br />
" " Paltara " " " " Ngala "<br />
" " Kamara " " " " Panaka "<br />
1<br />
5<br />
9<br />
beiden Seiten mit konzentrischen Kreisen, die auf einer Seite durch parallel gezogene Linien<br />
verbunden sind, verziert ist, deren Zentren Löcher bilden. Liebler wurde von den Unmatjera<br />
belehrt, daß die konzentrischen Kreise auf der einen Seite mütterliche Ovarien mit ihren<br />
Embryos darstellen und auf der anderen Seite die Kinder selbst; in diesem Falle 7 Kinder.<br />
Dieser Tjurunga-Stein würde nach Lieblers Beschreibung, für die es formal zwei Alternativen<br />
gibt, das Verhältnis von Ratapa- und Altjira-Totems recht gut wiedergeben; denn die Ovarien<br />
gelten nur als das Gefäß, dessen sich der Lokalheros zur Wiedergeburt seines Geistkindes bedient.<br />
Nach der einen<br />
Version zeigt er<br />
sieben Kinder als Repräsentanten<br />
7<br />
verschiedener<br />
Lokalheroen, die<br />
aber mit einem einzigen<br />
Heroen,<br />
nämlich dem der<br />
Mutter in einer gemeinsamen Verbindung stehen, welche sie von den Inkarnationen desselben<br />
Lokalheroen durch eine andere Mutter aber unterscheidet. Nach der anderen Version, die man<br />
hier aber deshalb ausschließen kann, weil dieser Stein das Tjurunga nur einer Frau ist, korrespondieren<br />
die 7 Lokalheroen mit 7 verschiedenen Ovarien oder Müttern und unterstreichen<br />
die territoriale Zugehörigkeit der Lokalheroen zum Territorium eines Clanheroen. Beide Deu-