20.11.2013 Aufrufe

Totemismus Illusion - Horst Südkamp - Kulturhistorische Studien

Totemismus Illusion - Horst Südkamp - Kulturhistorische Studien

Totemismus Illusion - Horst Südkamp - Kulturhistorische Studien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

einer Zweiheit und einem Zyklus vervollständigt, oder besser, den Schlüssel ihrer<br />

Vervollständigung abbildet (siehe: Schema nebenan).<br />

Neben den drei verschiedenen Zweierrelationen des Heiratsklassensystems erscheint eine<br />

weitere duale Relation, die man totemistische Zweiheit nennen kann, welche die Außenrelationen<br />

der Abstammungsgruppen, die<br />

eigene Gruppe oder Klasse A B C D zur Gruppenselbstreproduktion<br />

Klasse oder Gruppe des MB´s D C B A notwendig sind, reflektiert. Diese totemistischen<br />

Zweiheiten lauten: AD,<br />

BC, CB, DA. Wenn A, B, C, D Klassen oder Gruppen abbilden, dann stellen die Totems D, C,<br />

B, A die entsprechenden Komplementärgruppen, die Klassen oder Gruppen der Mutterbrüder<br />

dar.<br />

Ein Rückblick auf die Zweierrelationen des Heiratsklassensystems zeigt sofort, daß diese<br />

totemistische Zweiheit, die jede beliebige Person positiv kennzeichnet, identisch ist, mit der<br />

Zweiheit, die wir Zyklus genannt haben, welche das Verhältnis der Mutter zum Kind und das<br />

UNGARINYIN - System<br />

A1 = B1 C1 = D1 E1 = F1 G1 H1 I1 I2 = A2<br />

K1 = D2 A3 = B2 L1 = G2 E2 H2 = I3 I2 = A4<br />

K2 K2 A5 = M1 C2 = D3 E3 H3 = I5 L2 = G3<br />

(C) (A) (D)<br />

K3 = D4 F2 = K4 A2 = B3 L3= G4 H4 = I6<br />

(B)<br />

A6 A6 F3 F3 K5 K5 N O H5 G5<br />

Wuningi=A1(VVZMa),A2,A3(VZMa,VVZSS,<br />

nichtFrB), A4, A5(ZMa), A6(ZSKi)<br />

amalngi=B1(VVZ),B2(VZ),B3(T)<br />

Kandingi=H1(MV),H2(MB),H3(MBS,MB),H4<br />

H5<br />

maringi=D1(VM),D2,D3(Fr),D4<br />

Nolingi=C1(VV),C2(B,Ego)<br />

malengi=K1(VVZS,K2(VZKi),K3(ZS), K4(ZT),<br />

K5(TKi)<br />

wolmingi=F1(FrVM,FrM),F2(ZTMa,FrMB),<br />

F3(ZTKi),<br />

Waiingi=E1(VMB,FrVV,FrV,FrB),E2(FrV),<br />

E3(FrB)<br />

ngadji=G1(M,MVZ),G2(M),G3(M,MBT),G4(ST,<br />

VMBST),G5<br />

Idje=L1(V),L2,L3(S)<br />

lalingi=M1(Z)<br />

N=jB; O=jZ<br />

zu den Matrihälften, allerdings negativ, d.h. nicht ausdrücklich, abbilden, weil sie diesen Relationen<br />

kein eigenes Symbol in der Heiratsklassenordnung reservieren, was sie aber im Falle<br />

des Individualtotemismus machen, der eben diese Relation mit dem Individualtotem positiv,<br />

d.h. mit einem speziellen Symbol, d.h. einem Totem, darstellt.<br />

Dem analytisch erschlossenen Zyklus und der Relation zu den Matrihälften, obgleich diese von<br />

Petri nicht erwähnt werden, welche aber schon aus strukturellen Gründen unentbehrlich sind<br />

und mit der Feststellung des Heiratsklassensystems stillschweigend vorausgesetzt worden sind,<br />

entspricht eine positiv dargestellte Relation, welche durch das Individualtotem und seine Erbregel<br />

speziell herausgestellt wird, welche den Schluß nahelegt, daß die Abbildung der matrilinearen<br />

Hälften und der Zyklen die soziale Funktion des Individualtotems ist.<br />

1<br />

3<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!