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Handreichungen zu den Empfehlungen zur - individuelle Förderung

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97<br />

10. Die Kunst des Verstehens -<br />

Probleme beim Tasten, Sehen und Hören<br />

Margareta Schwaab<br />

Sowohl bei meinen Aufzeichnungen (Stichworte über meine Beobachtungen und Richards Aussagen<br />

in einem Kalender festgehalten) und meinen Berichten habe ich immer versucht, Interpretationen<br />

<strong>zu</strong> vermei<strong>den</strong>.<br />

Ich habe deswegen in <strong>den</strong> nachfolgen<strong>den</strong> Berichten bewusst nicht unterschie<strong>den</strong> zwischen Wahrnehmungsstörungen,<br />

Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen und psychogen bedingten Störungen.<br />

Um diese Unterscheidungen nicht treffen <strong>zu</strong> müssen und dem Entwicklungsaspekt eines behinderten<br />

Menschen in seiner ganz speziellen Umwelt Rechnung <strong>zu</strong> tragen, habe ich die Überschriften<br />

„Taktile Probleme“, „Hörprobleme“ und „Sehprobleme“ gewählt.<br />

Richard Schwaab: Beim Essen<br />

10.1. Taktile Probleme<br />

Richard hatte als Säugling und in der ersten Zeit als Kleinkind gerne Körperkontakt, liebte wilde<br />

„Körperspiele“, machte keine Probleme beim Nägelschnei<strong>den</strong>, Haareschnei<strong>den</strong>, Anziehen. Er<br />

weinte nicht, wenn er hinfiel und kam bis <strong>zu</strong> seinem sechsten Lebensjahr nie in der Nacht <strong>zu</strong> uns<br />

Eltern ins Bett.<br />

Erstmals wurde Richard Januar 1969 auffällig, also mit 2 1/4 Jahren. Er hielt u.a. Stuhl und Urin<br />

<strong>zu</strong>rück. Dieses Zurückhalten war gleichzeitig mit Bewegungsauffälligkeiten (Drehen im Kreise) verbun<strong>den</strong>.<br />

Dies wiederholte sich bis Sommer ‘72 noch dreimal und dauerte ungefähr 2-3 Monate an.<br />

Im Nachhinein wurde dieses Zurückhalten von Stuhlgang mit einer taktilen Unterempfindlichkeit<br />

erklärt: Man nimmt an, dass Menschen mit einer Unterempfindlichkeit der Hautoberfläche sich ger-

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