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Handreichungen zu den Empfehlungen zur - individuelle Förderung

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es schon eine größere Geschicklichkeit und Konzentration, weil das Werfen hier zielgerichtet sein<br />

sollte.<br />

Die Gruppeneurythmie ist ohne wenigstens anfängliche Kommunikationsbereitschaft nicht möglich.<br />

Aber auch hier gibt es spezielle Übungen, die für das gemeinsame Tun Hilfen geben, z.B.<br />

Ich und Du,<br />

Du und Ich,<br />

Ich und Du sind Wir.<br />

Schüler und Mitarbeiter stehen in einem weiten Kreis. Zur 1. Zeile gehen sie aufeinander <strong>zu</strong> und<br />

berühren sich fast mit <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong>, die parallel nach vorne gestreckt sind im U. Beim Sprechen der<br />

2. Zeile gehen alle <strong>zu</strong>rück in einen großen Kreis und strecken einen Arm in die Höhe im I. Diese<br />

bei<strong>den</strong> Zeilen wer<strong>den</strong> mehrmals mit steigendem Tempo wiederholt, bis man sich in der letzten Zeile<br />

trifft in einem engen Kreis im WIR, bei dem beide Arme sich freudig nach oben strecken.<br />

Beim Spielen wird das Geben und Nehmen im Ballspielen geübt, wobei <strong>zu</strong>nächst das Rollen des<br />

Balles im Sitzen einfacher ist, da Werfen eine größere Aktivität des „Loslassens“ erfordert. In der<br />

Sprachanbahnung wird spielerisch das Blasen geübt bis <strong>zu</strong>m Kerzen ausblasen (- dies kann Jahre<br />

dauern!). Als anregend hat sich erwiesen, Kerzen in Nussschalen schwimmen <strong>zu</strong> lassen, möglichst<br />

in leicht gefärbtem Wasser. Die durch das Blasen entstehende Bewegung des Wassers wird<br />

deutlicher erlebbar. Dadurch wer<strong>den</strong> <strong>zu</strong>sätzliche Wahrnehmungsimpulse gegeben.<br />

Zu dem schon erwähnten rhythmisierten Sprechen und Märchen-Erzählen wer<strong>den</strong> Puppenspiele<br />

aufgeführt, in <strong>den</strong>en die Wechselwirkungen von Bewegungen (und zwar äußeren und Seelenbewegungen)<br />

und Wortbildungen erlebt wer<strong>den</strong>. Puppenspiele regen an <strong>zu</strong> eigenem Tun. Hier wirkt<br />

besonders stark das Nachgestalten des Tageslaufs. Als großes Bild kann angeschaut wer<strong>den</strong>, was<br />

tagsüber in Einzelhandlungen isoliert erlebt wird. Die Puppe als ein Gegenüber, das nichts von<br />

dem Schüler fordert, kann leichter angesprochen wer<strong>den</strong>. Eine unserer Schülerinnen kam so <strong>zu</strong>m<br />

Sprechen, das über längere Zeit auf die Puppenwelt begrenzt blieb, sich dann aber auch auf Menschen<br />

übertrug. Ein Schüler wurde durch das Puppenspiel „Das Eselein“ der Gebr. Grimm so angeregt,<br />

dass er sich unmittelbar nach der Aufführung spontan <strong>zu</strong>m erstenmal alleine auszog.<br />

Sehr wesentlich für die Sprachentwicklung sind Bewegungs- und vor allem Fingerspiele. Rudolf<br />

Steiner wies schon 1923 auf die Bedeutung der Gliedmaßenbewegung für das Sprechenlernen<br />

hin. „Denn wer beobachten kann, weiß genau: Bei der normalen Entwicklung eines Kindes entwickelt<br />

sich das Sprechenlernen auf der Grundlage des Gehen- und Greifenlernens. Zunächst wird<br />

man schon im Sprechenlernen merken, wie das feste oder leichte Auftreten des Kindes sich ausdrückt<br />

in dem Sprechtakt, in dem Betonen der Silben, in der Kraft der Sprache. Und man wird ferner<br />

merken, wie die Modulation der Worte, wie die Konturierung der Worte einen gewissen Parallelismus<br />

hat mit der Art und Weise, wie das Kind lernt, geschickt oder ungeschickt seine Fingerchen<br />

<strong>zu</strong> biegen oder gerade <strong>zu</strong> halten“ (Steiner 1966,191).<br />

Eine besondere Bedeutung hat die Eurythmie für die Sprachentwicklung. Rudolf Steiner bezeichnet<br />

die Lauteurythmie als eine „Offenbarung des Lautes durch <strong>den</strong> ganzen Bewegungsorganismus“.

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