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Handreichungen zu den Empfehlungen zur - individuelle Förderung

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1. Lehrperson (Lp) erteilt dem Schüler eine Aufforderung, stellt eine Frage oder bietet eine andere,<br />

nichtsprachliche Gelegenheit <strong>zu</strong>m Handeln.<br />

2. Schüler reagiert.<br />

3. Lp beobachtet die Reaktion des Schülers und handelt entsprechend (Konsequenz).<br />

Beispiele:<br />

Lp bemerkt bei <strong>den</strong> Vorbereitungen <strong>zu</strong>m gemeinsamen Frühstück das Interesse des Schülers an <strong>den</strong> Nahrungsmitteln<br />

. Lp vergewissert sich, dass einige der Lieblingsspeisen des Schülers in dessen Reichweite sind<br />

(Gelegenheit <strong>zu</strong>m Handeln). Der Schüler greift nach einem Apfel und sagt: „Affe“ (Reaktion des Schülers).<br />

Lp gibt dem Schüler <strong>den</strong> Apfel (Konsequenz).<br />

Lp und Schüler sind auf dem Schulhof. Lp zeigt dem Schüler die Sportgeräte und fragt: „Was möchtest Du ?“<br />

Schüler zeigt auf <strong>den</strong> Ball und nimmt ihn sich. Handlungsbegleitendes Sprechen der Lp: „Ein schöner Ball“.<br />

Alle Gelegenheiten <strong>zu</strong> einer Reaktion, die nicht in Verbindung mit einer Frage oder Anweisung stehen,<br />

können <strong>zu</strong> einer spontanen Sprachäußerung führen. Es ist wesentlich, dass das Kind aus<br />

eigenem Antrieb spricht. Die spontane Sprache des Kindes wird besonders ermutigt, indem Situationen<br />

mit einem hohen Anforderungscharakter aufgesucht wer<strong>den</strong>.<br />

Alternative <strong>zu</strong>m o.g. Beispiel: Schüler nimmt <strong>den</strong> Ball, wirft ihn hoch und lacht dabei.<br />

Ein Grundsatz für jede Sprachförderung bei Schülern mit autistischem Verhalten ist handlungsbegleitendes<br />

Sprechen:<br />

– Bei allen gemeinsamen Tätigkeiten entwicklungsangemessen <strong>zu</strong> und mit dem Schüler sprechen.<br />

– Der Schüler muss sinnlich erfahren, worüber gesprochen wird.<br />

– Es sollten möglichst die gleichen Wörter für Personen, Gegenstände und Tätigkeiten in Absprache<br />

mit allen beteiligten Be<strong>zu</strong>gs- und Lehrpersonen verwendet wer<strong>den</strong>.<br />

– Immer langsam und deutlich sprechen.<br />

– Mimik und Gestik bewusst und unterstützend einsetzen.<br />

Wo Lautsprache nicht bzw. in absehbarer Zeit nicht erworben wer<strong>den</strong> kann, kann das Zeigen auf<br />

Abbildungen/Fotos oder Piktogramme aus dem alltäglichen Leben oder aus dem Tagesablauf<br />

wertvolle Dienste leisten.<br />

Beim Zusammenstellen einer Bilderkartei für einen Schüler bezieht man sich <strong>zu</strong>nächst auf lebensbedeutsame<br />

Situationen und unterschiedliche Aktivitäten aus dem Schulalltag (Frühstück, Mittagessen,<br />

Spiele, Toilettengang etc.), aber auch auf Gegenstände, Fotos von Schülern und Lehrern,<br />

die für <strong>den</strong> Schüler von Bedeutung sind. Das Zeigen auf Fotos, die auf einem Tagesplan angeordnet<br />

sind oder das gezielte Heraussuchen von Fotos aus einer übersichtlichen Kartei ermöglichen<br />

es dem Schüler seine Wünsche und Bedürfnisse kund<strong>zu</strong>tun.

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