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Handreichungen zu den Empfehlungen zur - individuelle Förderung

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5. <strong>Förderung</strong> der sprachlichen Kommunikation<br />

Ursula Hebestreit-Kohlhaas<br />

5.1. Grundlegung<br />

Sprache ist die wichtigste Möglichkeit, sich anderen Menschen mit<strong>zu</strong>teilen, sich ihnen verständlich<br />

<strong>zu</strong> machen. Vorausset<strong>zu</strong>ng für das Verstehen der Mitteilung sind für beide Seiten gleiche Zeichen,<br />

die wiederum die gleichen Inhalte und Bedeutungen haben.<br />

Das Wesentliche der menschlichen Sprache besteht darin, dass Dinge, Handlungen, Gefühle und<br />

Eigenschaften mit Wörtern und Sätzen benannt und ausgedrückt wer<strong>den</strong>.<br />

Ein Wort selbst ist nur ein Bedeutungsträger, ein Symbol. Es wird deutlich, dass das Kind über<br />

einen komplizierten Lernvorgang begreifen und speichern muss, dass Wörter und Sätze ganz bestimmte<br />

Dinge, Zustände oder Handlungen symbolisieren (= Sprachverständnis) . Erst wenn das<br />

Kind diesen Zusammenhang erfasst hat, kann es selbst Dinge und Handlungen sinnvoll mit Wörtern<br />

benennen. Vorausset<strong>zu</strong>ng dafür ist, dass das Kind in der Lage ist, Laute <strong>zu</strong> erzeugen und<br />

daraus Wörter <strong>zu</strong> bil<strong>den</strong>. (= Sprechfähigkeit)<br />

Sprache besteht demnach aus unterscheidbaren Qualitäten, die beim Sprachgebrauch ergänzend<br />

ineinander greifen.<br />

SPRACHE = Sprachverständnis + Sprechfähigkeit<br />

Eine weitere Grundvorausset<strong>zu</strong>ng für <strong>den</strong> angemessenen Gebrauch von Sprache ist die Kontaktund<br />

Kommunikationsfähigkeit. Durch die Fähigkeit <strong>zu</strong>m regelrechten Gebrauch von Sprache wer<strong>den</strong><br />

Kontaktaufnahme und die Kommunikation <strong>zu</strong> anderen Menschen neu gestaltet. Beide erhalten<br />

eine andere Qualität, <strong>den</strong>n über eine gemeinsame Sprache <strong>zu</strong> verfügen ist grundlegend, um eine<br />

Verständigung zwischen Menschen <strong>zu</strong> ermöglichen, eigene Gefühle und Gedanken aus<strong>zu</strong>drücken<br />

und andere Menschen <strong>zu</strong> verstehen. Sprache ist ein wesentlicher Bestandteil für die soziale Integration<br />

des Menschen. Durch <strong>den</strong> Gebrauch von Sprache wird eine Strukturierung der Umwelt erleichtert.<br />

Schüler mit autistischem Verhalten haben große Probleme bei der Kontaktaufnahme und bei der<br />

Wahrnehmung und Strukturierung ihrer gesamten Umwelt. Sprachformen sind daher für Schüler<br />

mit autistischem Verhalten Strukturierungshilfen in vielen Bereichen ihres Lebens. Sprachformen<br />

und die Fähigkeit <strong>zu</strong>r Strukturierung der Umwelt wirken wechselseitig.<br />

Schüler mit autistischem Verhalten zeigen häufig Besonderheiten, die die gesamte Kommunikation<br />

mit anderen Menschen beeinträchtigen. Folgende Merkmale sind <strong>zu</strong> beobachteten, die jedoch<br />

nicht gemeinsam auftreten müssen:<br />

1. Eingeschränkte Kommunikationsbereitschaft und –fähigkeit<br />

– keine oder wenig Baby-Sprache (Lallen, Plappern),<br />

– eigenwillige Sprachmuster,<br />

– keine oder wenig Mimik und Gestik.

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