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Handreichungen zu den Empfehlungen zur - individuelle Förderung

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Variation in <strong>den</strong> Tätigkeiten<br />

Löffel<br />

in <strong>den</strong> Mund stecken<br />

auf etwas klopfen<br />

etwas schöpfen (umfüllen,<br />

Suppe essen) u.a.<br />

Abb. 5: Möglichkeiten der sensomotorischen <strong>Förderung</strong><br />

Variation der Gegenstände<br />

Etwas losund<br />

fallenlassen<br />

Ball<br />

Stein<br />

Glocke<br />

Tasse<br />

u.a.<br />

Bedürfnis- und Subjektbezogenheit<br />

In der praktischen Arbeit muss berücksichtigt wer<strong>den</strong>, dass Schüler mit autistischem Verhalten<br />

aufgrund besonderer Sozialisationsbedingungen subjektive, eingeschränkte oder aspekthaft eigentümliche<br />

bzw. „andersartige“ Realitäts- bzw. Bedeutsamkeitsbeziehungen <strong>zu</strong> bestimmten Umweltausschnitten<br />

aufgebaut haben, wodurch sich auch manche, uns Erwachsene störende und „abnorm“<br />

erscheinen<strong>den</strong> Verhaltensweisen erklären lassen. Viele dieser Kinder scheinen in<br />

sogenannten „parallelen Wirklichkeiten“ <strong>zu</strong> leben, d. h. sie erwecken <strong>den</strong> Eindruck, dass sie mit<br />

sich selbst beschäftigt sind, eine eigene Wirklichkeit aufgebaut haben. Ausgehend nun von <strong>den</strong><br />

Annahmen, dass jedes Verhalten für das jeweilige Individuum subjektiv sinnvoll und zweckmäßig<br />

ist und dass man nur das lernen kann, was mit <strong>den</strong> eigenen Bedeutsamkeiten im Zusammenhang<br />

steht, erscheint es notwendig, dass der Erzieher die persönliche Bedürfnislage, Eigenheiten und<br />

Auffassungen seiner Schüler ernst nimmt und in seinen Erziehungsbemühungen dort ansetzt, um<br />

schließlich Veränderungen und Erweiterungen solcher Bedeutungen durch geeignete Vermittlungsmaßnahmen<br />

an<strong>zu</strong>streben.<br />

Eine Möglichkeit besteht im Aufgreifen von stereotypen Verhaltensweisen:<br />

– Einem Schüler, der ständig mit <strong>den</strong> Fingern auf dem Holztisch oder anderen weichen Unterlagen<br />

durch Klopfen Geräusche erzeugt, wird durch Einbeziehung der Lehrperson nahegebracht,<br />

bestimmte und neue Rhythmen <strong>zu</strong> klopfen und ihm wer<strong>den</strong> neue Materialien <strong>zu</strong>m Klopfen angeboten,<br />

z.B. eine Trommel. Später wird beim „Trommeln“ als Ersatz für die Hand ein Schlegel<br />

angeboten. Als weitere Ausweitung des „Schlagens“ wird ihm später die Technik des Hämmerns<br />

(Hammer als Mittel <strong>zu</strong>m Einschlagen von Nägeln) angeboten und vermittelt, z.B. im<br />

Rahmen der Herstellung eines Nagelbildes.<br />

– Stereotypes Schaukeln in Schrittstellung wird über musikalisch-rhythmische Angebote so erweitert<br />

und umgewandelt, dass der Schüler nunmehr „seitwärts“ schaukeln kann und in Singund<br />

Kreisspiele der Gruppe einbezogen wer<strong>den</strong> kann.<br />

Dosierung von Reizangeboten und pädagogisches Klima<br />

Die im Unterricht angebotenen Materialien bedürfen einer sorgfältigen Auswahl, um dem Schüler<br />

<strong>zu</strong>m einen eine ausreichende Reizvielfalt <strong>zu</strong> bieten (Vermeidung sensorischer Deprivation) und um<br />

ihn <strong>zu</strong>m anderen mit unnötigen Reizen <strong>zu</strong> verschonen (Vermeidung von Überlastungen und Widersprüchen<br />

im Bedeutungsgehalt von Wahrnehmungsangeboten).

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