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Handreichungen zu den Empfehlungen zur - individuelle Förderung

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Im Straßenverkehr:<br />

– Die Straße ist breit, der Bürgersteig schmal und höherliegend: Ich gehe nur auf dem Bürgersteig.<br />

– Vor dem Überqueren der Straße schaue ich nach links und rechts, erfasse verschie<strong>den</strong>e Arten<br />

von Fahrzeugen und versuche ihre Geschwindigkeit ein<strong>zu</strong>schätzen. Ich gehe erst über die<br />

Straße, wenn kein Fahrzeug sichtbar ist.<br />

– Es quietscht. Ein vorbeifahrendes Fahrzeug hat gebremst und hält an.<br />

– Am Himmel ist ein lautes, brummendes Geräusch wahrnehmbar. Das ist ein Hubschrauber.<br />

– Die Ampel ist rot. Wenn sie grün zeigt, darf ich über <strong>den</strong> Zebrastreifen (die quer <strong>zu</strong>r Fahrbahn<br />

laufen<strong>den</strong> weißen Streifen) gehen.<br />

Während die vorausgehen<strong>den</strong> Beispiele Situationen aufweisen, in <strong>den</strong>en verschie<strong>den</strong>e Sinnesmodalitäten<br />

herausgefordert und aktiviert wur<strong>den</strong>, enthalten die folgen<strong>den</strong> Beispiele solche, in <strong>den</strong>en<br />

vorrangig ein Wahrnehmungsbereich, hier der auditive, angesprochen wird.<br />

Ein Gong ertönt.<br />

Es klingelt.<br />

Die Musik aus dem Radio klingt undeutlich.<br />

Der Staubsauger klingt anders.<br />

Es donnert.<br />

Die Bohrmaschine macht einen<br />

fürchterlichen Krach.<br />

Mein Magen knurrt.<br />

Ein leichtes Rascheln macht mir Angst.<br />

! Sicher ist jemand an der Tür.<br />

! Ich werde <strong>den</strong> Telefonhörer abnehmen.<br />

! Ich stelle <strong>den</strong> Sender nach.<br />

! Vielleicht ist er verstopft.<br />

! Ich gehe nach Hause, weil es gleich regnet.<br />

!<br />

Vater bohrt ein Loch in die Wand, um einen Haken<br />

ein<strong>zu</strong>schrauben. Ich muss keine Angst haben.<br />

! Ich habe Hunger und suche etwas <strong>zu</strong>m Essen.<br />

! Aha, da hat jemand die Hei<strong>zu</strong>ng angedreht.<br />

4.2.2. Methodische Hinweise und Besonderheiten<br />

Auch für diesen Bereich ist es erforderlich, durch gezielte Beobachtungen und ggf. Handlungsproben<br />

fest<strong>zu</strong>stellen, welchen Kontakt der Schüler <strong>zu</strong> seiner dinglichen Umwelt bisher aufgebaut hat,<br />

d. h. „was er wahrnimmt“ bzw. welche Bedeutungen er Gegenstän<strong>den</strong> im sinnlichen Kontakt <strong>zu</strong>ordnet,<br />

wenn er etwas sieht, hört oder fühlt. Wird z. B. ein Messer bereits als sozial vermittelter<br />

Gegenstand erfasst, dessen gesellschaftlich vermittelte Zweckset<strong>zu</strong>ng darin besteht, dass man<br />

damit einen Apfel schälen oder eine Brotscheibe durchtrennen kann? Ober aber wird dieser Gegenstand<br />

noch in eigene, frühkindliche Handlungspläne assimiliert, indem er so gehalten wird,<br />

dass sich darin Lichtstrahlen spiegeln oder indem er zwischen <strong>den</strong> Fingern so geschickt gedreht<br />

wird, dass eine „faszinierende“ Rotation erzeugt wird? Welche Sinnesmodalitäten setzt das Kind<br />

vorwiegend ein, um seine Umwelt <strong>zu</strong> erfahren und <strong>zu</strong> erkun<strong>den</strong>? Manipuliert es eher mit Gegenstän<strong>den</strong>,<br />

um interessante optische Effekte <strong>zu</strong> erzeugen oder dominieren akustische Reizeindrücke?<br />

Welche Rolle spielen taktile Reizerfahrungen? Fasst es mit seinen Hän<strong>den</strong> alles an und erkundet<br />

systematisch und ausdauernd Dinge der Umwelt durch „Be-fühlen“ und „Be-greifen“, und welche?<br />

Oder zeigt es beim Berühren mit manchen Gegenstän<strong>den</strong> des alltäglichen Lebens eine „Tastscheu“,<br />

z.B. im Umgang mit klebrigen und weichen Materialien?<br />

Da bei Schülern mit autistischem Verhalten die Aneignung sinnlicher Erfahrungen in konkreten<br />

außerschulischen Situationen häufig nicht gelingt, weil der Aufforderungscharakter der jeweiligen

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