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Handreichungen zu den Empfehlungen zur - individuelle Förderung

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– bei Fragen des Schülers oder seinen nonverbalen Aufforderungen <strong>zu</strong>r Hilfestellung durch <strong>den</strong><br />

Lehrer (z.B. Knopf an der Hose vor dem Toilettengang öffnen oder Süßigkeiten von dem hohen<br />

Schrank herunternehmen) <strong>den</strong> Blickkontakt situationsangemessen suchen.<br />

Beispiele <strong>zu</strong>r Herstellung von Körperkontakt:<br />

- beim Übergeben eines vom Schüler gewünschten Gegenstandes, indem der Lehrer ihn dem<br />

Schüler mit bei<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> in dessen Haltehand so legt, als sei dieser Gegenstand mit großer<br />

Sorgfalt <strong>zu</strong> behandeln,<br />

- in der Mithilfe bei für <strong>den</strong> Schüler interessanten Spielen und anderen Handlungen, z.B. beim<br />

Trommelspiel <strong>den</strong> zweiten Schläger mit dessen Hand mithalten, beim Essen von Lieblingsspeisen<br />

<strong>den</strong> Löffel, die Tasse usw. derart mithalten, dass der Schüler über <strong>den</strong> vorerst nur geduldeten<br />

Körperkontakt einen größeren Erfolg seiner Handlung erfährt; hier bieten sich Spiele und<br />

Musikinstrumente an, die zwar für <strong>den</strong> Schüler sehr interessant, aber aufgrund ihrer komplexeren<br />

Handlungsaufforderung ein körperlich nahes Mittun des Lehrers oder eines Mitschülers<br />

fordern, z.B. je nach motorischen Vorausset<strong>zu</strong>ngen das Nagelspiel, das Aufsitzen auf einer<br />

hohen Schaukel, Aufziehspielzeug, Spiel einzelner Musikinstrumente, wie Flöten oder die Gitarre,<br />

- bei der Handführung über Hindernisse (z.B. beim Waldspaziergang, beim Sportunterricht),<br />

- im Schwimmunterricht, wenn der Lehrer im angenehm warmen Wasser <strong>den</strong> Schüler an der<br />

Hand ins immer tiefere Wasser führt und dieser nachher die körperliche Nähe <strong>zu</strong>m Lehrer<br />

sucht und sich ggf. anklammert,<br />

- im Sitzkreis, wenn der Schüler die körperliche Nähe eines ruhigeren, von ihm geduldeten Mitschülers<br />

vermehrt <strong>zu</strong>lässt,<br />

- vor der <strong>zu</strong>meist positiv bewerteten Hofpause, wenn der Lehrer über natürliche Körperkontakte<br />

beim Anziehen der Schuhe oder der Jacke hilft.<br />

3.2.2. Räumlich - medial strukturierte Kontaktangebote<br />

Bei besonders deutlichen Problemen in Bereichen des Blick- und Körperkontaktes können im Sinne<br />

einer entsprechen<strong>den</strong> Reizstrukturierung besondere Kontaktangebote gemacht wer<strong>den</strong>:<br />

- Angebote <strong>zu</strong>m Blickkontakt mit Ganzkörperspiegeln, mit verschie<strong>den</strong>en Sonnenbrillen, in einem<br />

abgedunkelten Raum mit Schwarzlichteffekten oder Taschenlampen usw.,<br />

- Angebote <strong>zu</strong>m Körperkontakt im körperwarmen Wasser, auf einem Wasser- oder Klangbett, im<br />

Bällchenbad, ggf. mit Handschuhen, Schwamm (ohne direkten Haut-Haut-Kontakt) beginnen.<br />

Im Folgen<strong>den</strong> soll nun die Anfangsphase von Fördermaßnahmen dargestellt wer<strong>den</strong>, die exemplarisch<br />

das Vorgehen <strong>zu</strong>m grundlegen<strong>den</strong> Aufbau einer Kontaktaufnahme zwischen Schüler und<br />

Lehrer beschreibt.

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