Handreichungen zu den Empfehlungen zur - individuelle Förderung
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Richard Schwaab: Radfahren und Hunde<br />
Bei Arles auf einem Zeltplatz nahe der Camarque gelang es uns, Richard <strong>den</strong> Zusammenhang<br />
zwischen Schnakenstichen und schützender Kleidung und der Wichtigkeit des Moskitonetzes im<br />
Zelt <strong>zu</strong> erklären. Nachdem er schon Hunderte von Schnakenstichen an Armen und Beinen hatte,<br />
entschloss er sich, seinen Trainingsan<strong>zu</strong>g an<strong>zu</strong>ziehen und das Moskitonetz <strong>zu</strong><strong>zu</strong>lassen.<br />
Zu Richards Ordnung gehören verschlossene Türen. Die Besucher der Burg in Saions de Provence<br />
und eines Aussichtspunktes in Noves haben sich sicher gewundert, verschlossene Türen<br />
vor<strong>zu</strong>fin<strong>den</strong>, aber Ordnung musste sein.<br />
Dadurch, dass bei der Radtour eine gewisse Struktur vorhan<strong>den</strong> war, gingen einige Sachen besser<br />
als <strong>zu</strong> Hause. Morgens wollte Richard zwar nicht gerne aufstehen, aber dadurch, dass wir einfach<br />
das Zelt über ihm abgebaut haben, blieb ihm nichts anderes übrig als auf<strong>zu</strong>stehen. Waschen,<br />
Brausen, Zähneputzen klappte wieder gut. Hilfe beim Geschirr spülen und Salat anrichten hatten<br />
wir auch, doch <strong>zu</strong>r Hilfe beim Zelt aufschlagen konnte sich Richard nicht entschließen.<br />
Die meiste Zeit war Richard fröhlich, redete und fragte viel. Er gab acht, dass man nicht unachtsamerweise<br />
eine falsche Antwort gab. Auffallend war, dass Richard während der Radtour fast<br />
ständig in der 3. Person sprach. Gelegentlich hatte er Probleme mit dem linken Fuß, der ihm „steif“<br />
wurde und <strong>den</strong> er während der Fahrt dann auf dem Pedal oder auf der Straße aufstoßen musste.<br />
Er wollte auch öfter barfuß radfahren.<br />
Problematisch wurde es bei der Heimfahrt mit dem Zug von Avignon. Wir hatten nachts noch einen<br />
Stadtbummel gemacht, Eis gegessen und sind dann <strong>zu</strong>m Bahnhof gegangen. Richard war<br />
richtig lustig und etwas aufgeregt wegen der Heimfahrt. Vor dem Einsteigen in <strong>den</strong> Zug bekommt<br />
Richard einen Schreianfall und will nicht in <strong>den</strong> Zug steigen, plötzlich, so aus heiterem Himmel !<br />
Endlich haben wir es geschafft, dass er doch einsteigt. Aber er hält sich die ganze Nacht wach,<br />
äußert Ängste, es könnte nicht mehr hell wer<strong>den</strong> und erzählt, er hätte beim Einsteigen ein komisches<br />
Gefühl im Gesicht gehabt. Er schläft erst gegen Morgen ein, als es schon wieder hell wird.<br />
Aufregend wird es dann noch einmal in Mannheim beim Aussteigen. Statt uns beim Gepäckausla<strong>den</strong><br />
<strong>zu</strong> helfen, rennt er plötzlich auf die Zugtoilette, schließt sich ein und wir stehen ratlos mit dem