Handreichungen zu den Empfehlungen zur - individuelle Förderung
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Richard Schwaab: Skilaufen<br />
Zwischen 12 und 14 Jahren hatte Richard eine „gute Zeit“. Er war <strong>zu</strong> vielen Aktivitäten bereit, die<br />
er <strong>zu</strong>vor abgelehnt hatte. In dieser Zeit machten wir bei jeder Gelegenheit Skilanglauf auf Feldwegen,<br />
durch Weinberge und im Pfälzer Wald. Wir gingen <strong>zu</strong>m Schlittschuhlaufen auf einen nahegelegenen<br />
Weiher. Probleme gab es nur, wenn die Langlaufspur vereist war und die Schuppen seiner<br />
Ski und unserer Ski ein unangenehmes klirrendes Geräusch erzeugten. Da konnte es passieren,<br />
dass Richard <strong>zu</strong> schreien anfing und seine Skistöcke wegwarf. Bellende Hunde auf dem Weiher<br />
konnten ihm das Schlittschuhlaufen verlei<strong>den</strong>.<br />
Mit 14 Jahren machte Richard erstmals in der Schweiz einen Skikurs, <strong>zu</strong>sammen mit einem Partner,<br />
einem gleichaltrigen hilfsbereiten Freund. Es war eine Überrumpelung der Skilehrerin und der<br />
anderen Kinder im Kurs, <strong>den</strong>en wir von Richards Behinderung nichts sagten und eigentlich auch<br />
von Richard. Dieser dreitägige Skikurs war für Richard und seinen Freund sehr erfolgreich. Sie<br />
konnten anschließend fast alle Abfahrten mit uns fahren. Nach einem weiteren Skikurs im darauffolgen<strong>den</strong><br />
Jahr, ebenfalls mit dem Freund, konnten beide auf sämtlichen Abfahrten mithalten, auch<br />
bei schlechten Schneeverhältnissen, nur dass der Freund mehr auf Schnelligkeit und Richard mehr<br />
auf Sicherheit bedacht war.<br />
Mit 17 Jahren absolvierte Richard einen weiteren dreitägigen Skikurs, in einer Erwachsenenskigruppe.<br />
Diese Gruppe war sehr bemüht, Richard, der versuchte, seine eigenen Wege <strong>zu</strong> fahren, in<br />
die Gruppe <strong>zu</strong> integrieren. Sie ließen ihn hinter dem Skilehrer fahren und gaben acht, dass er in<br />
der Spur des Lehrers blieb. In diesem Jahr war Richard sehr darauf bedacht, seine Unabhängigkeit<br />
<strong>zu</strong> beweisen und sich aller unangenehmen Dinge, die man ihm gewissermaßen aufgezwungen<br />
hatte, <strong>zu</strong> entledigen. Es war eine wilde Zeit. Richard schleuderte bei einer Abfahrt seine Stöcke