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Handreichungen zu den Empfehlungen zur - individuelle Förderung

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und führen dann, wie erwähnt, bei isolierter Sichtweise dieses Bereiches <strong>zu</strong> diagnostischen Unsicherheiten.<br />

Bei einer Diagnosestellung z.B. im Rahmen eines sonderpädagogischen Gutachtens sind daher<br />

auch Informationen aus der Säuglings- und Kleinkindzeit wichtig. Die Erfahrung zeigt, dass erste<br />

deutliche Auffälligkeiten bis <strong>zu</strong>m 36. Lebensmonat auftreten.<br />

Also: Autistisches Verhalten ist ein charakteristisches Gesamtverhalten mit einzelnen Verhaltensauffälligkeiten<br />

in <strong>den</strong> Bereichen: Wahrnehmung, Sozialverhalten, Sprache und Kommunikation,<br />

Bewegung und Erschließung der Umwelt (Gleicherhaltung der Umwelt).<br />

Einzelne isolierte Verhaltensauffälligkeiten dürfen nicht als „autistisches Verhalten“ missverstan<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>. Ihre Beschreibung als „autistische Züge“ erscheint, weil offenbar ein ganzheitliches Verstehen<br />

nicht geleistet wer<strong>den</strong> kann, nur wenig hilfreich.<br />

2.4. Spezielle Überprüfungsverfahren<br />

Für die Feststellung von autistischem Verhalten als charakteristisches Gesamtverhalten und <strong>zu</strong>r<br />

Erstellung eines hierauf aufbauen<strong>den</strong> Erziehungsplans haben Krug, Arick und Almond versucht (im<br />

Examiner´s Manual, Autism Screening Instrument For Educational Planning, übersetzt von Frau<br />

Bernard-Opitz, Handschuhsheimer Landstr. 90 Heidelberg), eindeutig autistisches Verhalten durch<br />

Zuordnung von insgesamt 57 Einzelmerkmalen <strong>zu</strong> <strong>den</strong> 5 Bereichen Wahrnehmung, mitmenschlicher<br />

Kontakt, Beziehung <strong>zu</strong> Umweltobjekten, Sprache und Selbständigkeit fest<strong>zu</strong>stellen.<br />

Bezeichnend ist die Veränderung des Verhaltensprofils mit fortschreitendem Lebensalter. Dem<strong>zu</strong>folge<br />

wer<strong>den</strong> je nach Alter 5 verschie<strong>den</strong>e Schaubilder des charakteristischen Verhaltensprofils<br />

auch jeweils im Vergleich <strong>zu</strong> Menschen mit schwerer geistiger Behinderung, mit Sinnesbeeinträchtigungen,<br />

mit Verhaltensstörungen und mit altersentsprechender Entwicklung dargestellt.<br />

Je nach Art des Verhaltensprofils in <strong>den</strong> genannten 5 Bereichen und der Summe der Punkte soll<br />

autistisches Verhalten durch Vergleich mit Angaben von Mittelwerten und Standardabweichungen<br />

bestimmt wer<strong>den</strong>.<br />

Für die Einordnung des autistischen Syndroms gelten international die diagnostischen Kriterien des<br />

DSM III-R (Revision der 3. Auflage der „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“,<br />

nach<strong>zu</strong>lesen in BV „Hilfe für das autistische Kind“ (Hrsg.) Früherkennung und Frühförderung,<br />

1993).<br />

Die „autistische Störung“ wird hier als tiefgreifende Entwicklungsstörung verstan<strong>den</strong>.<br />

Es wer<strong>den</strong> drei übergeordnete Bereiche des Verhaltens (mit jeweils 5 bzw. 6 Verhaltensmerkmalen<br />

und Beispielen) aufgeführt:<br />

1. qualitative Beeinträchtigung der zwischenmenschlichen Beziehungen,<br />

2. qualitative Beeinträchtigung der verbalen und nonverbalen Kommunikation,<br />

3. deutlich beschränktes Repertoire von Aktivitäten und Interessen.<br />

Der Beginn der Störung liegt im Kleinkindalter (bis 36. Lebensmonat).

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