Kurt Dittes - Bußruf

Kurt Dittes - Bußruf Kurt Dittes - Bußruf

20.11.2013 Aufrufe

Weil gar zu viele damals das Wort Gottes nur zum eigenen Vorteil benutzten, ohne in aller Konsequenz zu gehorchen, darum konnte er sagen: »Ich will Deutschland wahrsagen, nicht aus den Sternen, sondern ich verkündige ihm den Zorn Gottes aus der Theologie; denn es ist unmöglich, dass unser Volk ohne schwere Schläge bleiben wird, da Gott ja jeden Tag gereizt wird, uns zu verderben.« Mit seinem klaren Warnruf hatte Luther heilsame Absichten. Die katholische Lehre vom Fegfeuer trieb in die Angst und Verzweiflung. Luthers Weckruf vom heiligen Gott aber wollte herausreißen aus Verzweiflung und hineintreiben in die Arme des barmherzigen Herrn Jesus Christus. In ihm macht der heilige Gott deutlich, dass er uns aus dem endgültigen Tod reißen und ins ewige Leben einpflanzen will. Darum sprach Luther angesichts des Wiederkommens Jesu vom »fröhlichen Zittern« mit dem wir dem »lieben jüngsten Tag« entgegen gehen sollen. Denn dort erwartet uns zwar Gottes heiliger Zorn, aber dieser wird für die Glaubenden dann überwunden von seiner abgrundtiefen Liebe. Hesekiels Warnruf, Luthers Weckruf – wo sind solche nüchternen und klaren Warner heute in unserer Kirche? Wächter, die auf Jesu Wort hören und sich allein von seinem Wort prägen und leiten lassen? Propheten, die mit der Zeit reden, die sich dem Strom der Mehrheit anpassen, die beschwichtigen und verharmlosen gibt es viel zu viele in unseren Tagen. Der Weckruf der Reformation hallt bis heute. Er hat einen dreifachen Ton, der nur gemeinsam rein klingt: »Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten und lieben und ihm vertrauen« sagt Luther in der Erklärung zum ersten Gebot. Wir sollen Gott fürchten, ihn den heiligen und ewigen Gott, vor dem wir auf tausend nicht eins sagen können. Ihn unseren himmlischen Richter. Zugleich sollen wir ihn lieben mit ganzem Herzen, mit unserem ganzen Leben, ihn, unseren ewigen Retter. Und nicht weniger dürfen wir ihm vertrauen, ihm dem herrlichen Tröster. Wir sollen uns mit allem, was wir haben, in seine gnädigen Hände fallen lassen. Amen.

Weil gar zu viele damals das Wort Gottes nur zum eigenen Vorteil benutzten, ohne<br />

in aller Konsequenz zu gehorchen, darum konnte er sagen: »Ich will Deutschland<br />

wahrsagen, nicht aus den Sternen, sondern ich verkündige ihm den Zorn Gottes aus<br />

der Theologie; denn es ist unmöglich, dass unser Volk ohne schwere Schläge bleiben<br />

wird, da Gott ja jeden Tag gereizt wird, uns zu verderben.«<br />

Mit seinem klaren Warnruf hatte Luther heilsame Absichten. Die katholische<br />

Lehre vom Fegfeuer trieb in die Angst und Verzweiflung. Luthers Weckruf vom<br />

heiligen Gott aber wollte herausreißen aus Verzweiflung und hineintreiben in die Arme<br />

des barmherzigen Herrn Jesus Christus. In ihm macht der heilige Gott deutlich, dass<br />

er uns aus dem endgültigen Tod reißen und ins ewige Leben einpflanzen will.<br />

Darum sprach Luther angesichts des Wiederkommens Jesu vom »fröhlichen Zittern«<br />

mit dem wir dem »lieben jüngsten Tag« entgegen gehen sollen. Denn dort erwartet<br />

uns zwar Gottes heiliger Zorn, aber dieser wird für die Glaubenden dann überwunden<br />

von seiner abgrundtiefen Liebe.<br />

Hesekiels Warnruf, Luthers Weckruf – wo sind solche nüchternen und klaren<br />

Warner heute in unserer Kirche? Wächter, die auf Jesu Wort hören und sich allein<br />

von seinem Wort prägen und leiten lassen? Propheten, die mit der Zeit reden, die sich<br />

dem Strom der Mehrheit anpassen, die beschwichtigen und verharmlosen gibt es viel<br />

zu viele in unseren Tagen.<br />

Der Weckruf der Reformation hallt bis heute. Er hat einen dreifachen Ton, der nur<br />

gemeinsam rein klingt: »Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten und lieben und ihm<br />

vertrauen« sagt Luther in der Erklärung zum ersten Gebot.<br />

Wir sollen Gott fürchten, ihn den heiligen und ewigen Gott, vor dem wir auf tausend<br />

nicht eins sagen können. Ihn unseren himmlischen Richter. Zugleich sollen wir ihn<br />

lieben mit ganzem Herzen, mit unserem ganzen Leben, ihn, unseren ewigen Retter.<br />

Und nicht weniger dürfen wir ihm vertrauen, ihm dem herrlichen Tröster. Wir sollen<br />

uns mit allem, was wir haben, in seine gnädigen Hände fallen lassen.<br />

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