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Gottes Warnung ist kein blinder Alarm.<br />
Der Prophet Hesekiel hätte vermutlich viel lieber eine andere Botschaft verkündigt.<br />
Kannte er doch die Vorstellungen seiner Zeitgenossen. Die einen beruhigten sich:<br />
»Gott wird es schon noch zu einem guten Ende führen!« Andere beschwichtigten: »So<br />
schlimm wird’s nicht werden!«<br />
Aber gerade weil Gott sein Volk bewahren will vor der heraufziehenden Katastrophe,<br />
muss er es aufwecken aus seiner trügerischen Sicherheit. Der Ansturm der<br />
gesammelten babylonischen Heeresmacht wälzte sich scheinbar unabänderlich auf<br />
Jerusalem zu. Und Gott ließ diese Bedrohung zu.<br />
Zu selbstsicher war Israel angesichts der alten Erwählung Gottes gewesen.<br />
Zu wenig einsichtig waren die Juden, dass sie sich endlich von ihren bösen Wegen<br />
abwendeten. Zu stolz lebten sie, als dass sie noch über ihre eigene Sünde<br />
erschrocken waren.<br />
Gott hatte Leben und Heil bereit, aber es lag eben alles daran, dass sich Israel auch<br />
auf dieses große Angebot seines Herrn einließ und sich neu an Gottes Gebot und<br />
Verheißung ausrichtete.<br />
Weil Gott Israel vor dem Ende bewahren wollte, legte er seinem Propheten Hesekiel<br />
die schwere Verantwortung auf: »An dir liegt es, dass die Menschen erfahren, wo die<br />
Rettung zu finden ist. Aus deinen Worten sollen sie hören, dass sie umkehren können,<br />
ja, dass sie umkehren müssen um ihr Leben zu retten und dem Gericht zu entgehen.«<br />
Doch Israel hörte nicht auf den Warnruf des Boten Gottes. Nur wenige Jahrzehnte<br />
später waren die, die Hesekiel verspottet hatten, eines Besseren belehrt. In den<br />
Trümmern Jerusalems hatten viele ihr Leben verloren. Und wer sich retten konnte, der<br />
wurde in die Verbannung geführt.<br />
Nur ein kleiner Rest hatte dem Wort Gottes Glauben geschenkt. Sie erkannten es:<br />
Gott hat Gericht geübt über uns, aber er hat uns unser Leben noch einmal geschenkt.<br />
Denn jeder Warnruf zielt darauf ab, Leben zu retten.<br />
Wenn Gott warnt, dann ist es nie ein blinder Alarm.<br />
Damals nicht und viel weniger rund 600 Jahre später. Da erscholl Jesu Ruf zur<br />
Umkehr. Da trat als letzter Wächter und Rufer der Gottessohn auf. Hatte Hesekiel den<br />
Voralarm gegeben, so war der Alarmruf Jesu jetzt das letzte entscheidende Wort<br />
Gottes an seine verlorene Welt »Tut Buße, kehrt um, ändert euer Leben, damit ihr<br />
Gottes Gericht nicht hilflos ausgeliefert seid.«<br />
Jesus hat nie verkündigt: »Keine Sorge, es wird schon irgendwie recht werden!«<br />
Im Gegenteil. Er wusste darum, wie furchtbar es ist, wenn Gott seine Hand von der<br />
Welt und von unserem Leben abzieht, wenn er die Menschen sich selbst überlässt und<br />
wenn die Liebe durch den Egoismus zertreten wird.<br />
Jesus sah aber die noch größere Not, wenn er mahnt: »Fürchtet euch nicht vor denen,<br />
die den Leib töten, aber die Seele nicht töten können. Ich will euch sagen, vor wem ihr<br />
euch fürchten sollt: Fürchtet euch vielmehr vor dem, der Leib und Seele verdammen<br />
kann in die Hölle« (1).