erntezeit für dachdecker - Dachbaumagazin
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www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Sturmsicher: Die Schieferdeckung des Wohnhauses wurde nicht nur<br />
genagelt, sondern zusätzlich auch noch geklammert<br />
▴▴Hochwertige Details: An den Ortgängen und Kehlen des Dachs kamen<br />
edle Kupferbleche zum Einsatz<br />
»Bei Einhaltung der Fachregel gilt eine<br />
Schieferdeckung als sturmfest.«<br />
Aus Erfahrung sturmfest<br />
Für Dächer auf den Inseln der Nordsee wird<br />
über die hoch belastete Windzone 4 hinaus<br />
bei kleinteiligen Dachdeckungen ein Einzelnachweis<br />
der Sturmsicherheit gefordert.<br />
Dies trifft jedoch nicht auf Schieferdeckungen<br />
zu. Sie gelten nicht nur an hohen<br />
Kirchtürmen, sondern auch auf den Nordseeinseln<br />
als sturmfest. Es gilt weiterhin die<br />
Fachregel, in der es heißt: „Bei Einhaltung<br />
dieser Fachregel werden die Anforderungen<br />
hinsichtlich der Windsogsicherung<br />
erfüllt. Weitergehende Maßnahmen sind<br />
nicht erforderlich.“ Das war’s. Mehr gibt es<br />
zur Sturmsicherung bei Schieferdeckungen<br />
nicht zu sagen. Der einheimische Dachdeckermeister<br />
Manuel Boysen führt auf Sylt<br />
aber trotzdem stets noch einen weiteren Arbeitsschritt<br />
aus: „Um einem etwaigen Klappern<br />
der Schiefersteine bei starkem Wind<br />
und Sturm vorzubeugen, haben wir die<br />
Dachdeckung nicht nur genagelt, sondern<br />
zusätzlich auch noch geklammert. Diese<br />
Verlegung hat sich bei Dächern auf der Insel<br />
bestens bewährt.“<br />
Die Coquettes sind deshalb auf den breiten<br />
Dachlatten jeweils mit zwei Edelstahl-<br />
Rillennägeln und zusätzlich mit einem<br />
90 mm langen Edelstahl-Einschlaghaken<br />
gesichert. Damit ist zudem eine Überdoppelung<br />
der Deckung von 80 mm sichergestellt.<br />
Bei Dachneigungen ab 50 Grad fordert die<br />
Fachregel zwar lediglich eine Überdoppelung<br />
von 60 mm, doch der Dachdecker<br />
wählte auch hier aus Sicherheitsgründen<br />
einen „Inselaufschlag“. Die Breite der Stoßfugen<br />
bewegt sich,<br />
je nach Bedarf, zwischen<br />
3 und 6 mm.<br />
An der Traufe wurden<br />
Ansetzersteine<br />
gedeckt und der<br />
aufgelegte First aus Rechteckern außerdem<br />
zusätzlich verklebt. Die Schiefer an<br />
den Ortgängen arbeiteten die Dachdecker<br />
mit wasserabweisenden Schnitten an den<br />
Dachabschluss an.<br />
Angedeutete Fledermausgaube<br />
Eine Besonderheit des Schieferdachs ist die<br />
angedeutete Fledermausgaube über einem<br />
der Terrassenausgänge. Um hier eine ästhetische<br />
und funktionstüchtige Deckung zu<br />
erreichen, holten die Handwerker im Vorfeld<br />
der Arbeiten bei Rathscheck bezüglich<br />
der Verhältnisse von Höhe und Breite<br />
einer solchen Deckung fachkundigen Rat<br />
ein. Der Zimmerer setzte die Vorgaben des<br />
Herstellers auf der Baustelle sorgfältig um,<br />
sodass die Dachdecker anschließend keine<br />
Mühe hatten, die vorgegebene Geometrie<br />
der angedeuteten Fledermausgaube mit den<br />
Coquettes zu decken. ■<br />
STeckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Einfamilienhaus<br />
D-25980 Tinnum auf Sylt<br />
Architekt:<br />
Lehmann Architekten<br />
D-25980 Tinnum auf Sylt<br />
www.syltarc.de<br />
Dachdecker:<br />
Manuel Boysen Dachdeckerei GmbH<br />
D-25980 Sylt<br />
Produkt:<br />
Coquettes aus InterSIN Schiefer,<br />
40 × 25 cm<br />
Hersteller:<br />
Rathscheck Schiefer<br />
D-56727 Mayen<br />
www.rathscheck.de<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
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