erntezeit für dachdecker - Dachbaumagazin
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as Einfamilienhaus in Tinnum auf<br />
Sylt lehnt sich mit seiner Architektur,<br />
entsprechend der hier geltenden Gestaltungssatzung,<br />
an die sogenannte utlandfriesische<br />
Bauweise an. Die ist vor allem von<br />
Reetdächern und den da<strong>für</strong> üblichen Details<br />
und Dachneigungen von über 50 Grad<br />
geprägt und wurde auch bei diesem Haus<br />
in großen Teilen umgesetzt. Dazu gehören<br />
unter anderem das geschmückte Verblendmauerwerk,<br />
die nach außen öffnenden Zargenfenster,<br />
der Backengiebel über dem Eingang<br />
und die angedeutete Fledermausgaube<br />
über der an ein Scheunentor erinnernden<br />
Terrassentür. Die Satteldachgauben und die<br />
Dachfenster sind hingegen Merkmale einer<br />
moderneren Gestaltungssprache. Dazu gehört<br />
auch die geradlinige Detaillierung der<br />
Kehlen und Ortgänge mit Kupferblech.<br />
Französisches Dach<br />
Die Bauherren wünschten ein Haus mit<br />
ökologisch wertvollen Baustoffen und guter<br />
Wärmedämmung. Als die Norwegenliebhaber<br />
aus einem Skandinavien-Urlaub Schiefer<br />
mitbrachten, stand außerdem fest, dass<br />
es ein Schieferdach sein sollte. Der Schiefer<br />
aus Norwegen war laut Architekt Hennig<br />
Lehmann aber vor allem dick, schwer<br />
und nicht zu beschaffen. Auf der Suche<br />
nach einem vergleichbaren Schieferstein<br />
fiel die Entscheidung auf 40 × 25 cm große<br />
Coquettes von Rathscheck Schiefer. Die<br />
Coquettes-Deckung hat ihren Ursprung im<br />
französischsprachigen Raum und bedeutet<br />
kokett oder hübsch. Die Deckart gehört zu<br />
den dekorativen Deckarten, zu denen auch<br />
die Octogones gehören. Sie basieren auf der<br />
Rechteck-Doppeldeckung und sind zu dekorativen<br />
Zwecken in ihrer Ansichtsfläche<br />
rund oder eckig zugerichtet. Und weil die<br />
Coquettes-Deckung auf der weitverbreiteten<br />
Rechteck-Doppeldeckung beruht, gelten<br />
<strong>für</strong> diese Deckart auch dieselben Vorgaben.<br />
Coquettes gibt es bei Rathscheck in den<br />
Maßen 40 × 25 cm, 40 × 20 cm, 35 × 25 cm,<br />
35 × 20 cm und 30 × 20 cm. Alle Coquettes<br />
mit Breiten von 25 cm haben den Vorteil,<br />
dass deren halber Stein 12,5 cm breit ist (geforderte<br />
Mindestbreite des schmalsten Steines<br />
am Ort) und somit an Wandanschlüssen<br />
oder Ortgängen keine Zubehörsteine<br />
eingesetzt werden müssen.<br />
Geradlinige Details<br />
Die beiden großen Pfettendächer des Wohnhauses<br />
sind um 50 Grad geneigt und wurden<br />
vom Zimmerer mit einer 20 cm dicken<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
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