erntezeit für dachdecker - Dachbaumagazin
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Thema des Monats<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
▴▴Im letzten Arbeitsschritt wird das neue Reetdach durch fachmännisches Abputzen in die endgültige Form gebracht. Diese anspruchsvolle Arbeit erledigten<br />
die Reet<strong>dachdecker</strong> mit kraftvollen Schlägen von oben nach unten über die gesamte Dachfläche<br />
»Das Reet wird mit Stangendraht und<br />
Nähdraht an der Lattung befestigt.«<br />
fachgerecht entsorgt. Danach wurde das<br />
alte Reet von unten nach oben abgerollt, in<br />
Containern gesammelt und abtransportiert.<br />
Anschließend konnte die freigelegte Dachkonstruktion<br />
begutachtet werden. Und da<br />
fachlich einwandfrei gedeckte Reetdächer<br />
ihre Funktion erfüllen, präsentierten sich<br />
die Dachlatten in absolut einwandfreiem<br />
Zustand – unter dem alten Reet, das mehr<br />
als 50 Jahre aufgelegen hatte, waren keine<br />
Schäden entstanden.<br />
Gut verdrahtet<br />
Da in dem ausgebauten Dach des Hauses<br />
bereits eine Dämmung vorhanden war,<br />
mussten die Dachdecker eine Lüftungsebene<br />
mit Traufenlüftungssieben einbauen,<br />
um die Be- und Entlüftung des neuen Reetdachs<br />
zu gewährleisten. Nach dem Einlegen<br />
der Traufe über die volle Dachbreite haben<br />
die Dachdecker das gesamte Dach fachmännisch<br />
mit Reet gedeckt. Jede verlegte<br />
Reetschicht wird dabei mit 4,5 mm dicken,<br />
verzinkten Stangendrähten, die parallel zur<br />
Dachlatte verlaufen, an den Dachstuhl herangezogen.<br />
Der Stangendraht liegt dann<br />
bei 15 bis 17 cm in der<br />
Mitte der Deckungsdicke<br />
von 35 bis 40 cm.<br />
Der 1 mm dicke Nähdraht<br />
aus Edelstahl<br />
wird mit einem speziellen<br />
Besteck unten um die Dachlatte herumgeführt<br />
und später mit dem Stangendraht<br />
verdrillt Das Reet wurde so von unten<br />
nach oben bis zum First hochgedeckt.<br />
First aus Heide<br />
Eine Besonderheit des Bauernhauses in<br />
Jesteburg ist der First aus Heide, dessen<br />
Herstellung besonderes handwerkliches<br />
Geschick erforderte. Die Heide muss von<br />
den Dachdeckern nämlich kunstfertig mit<br />
jeweils rund 150 Weidenholzsticken pro<br />
Meter am First fixiert werden. Abschließend<br />
verlegten die Dachdecker ein Drahtgeflecht<br />
über den First, um die Heide zusätzlich<br />
zu fixieren und den Naturbaustoff<br />
gleichzeitig vor Schäden durch Vögel und<br />
Wind zu sichern.<br />
Im letzten Arbeitsschritt brachten die<br />
Dachdecker das neue Reet durch fachmännisches<br />
Abputzen in die endgültige Form.<br />
Das Abputzen erfolgt dabei mit kraftvollen<br />
Schlägen von oben nach unten über die gesamte<br />
Dachfläche – dabei fallen kleine Reetreste<br />
heraus und der Verlauf des Reets wird<br />
in eine gleichmäßige Form gebracht. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Bauernhaus<br />
D-21266 Jesteburg<br />
Dachdeckerarbeiten:<br />
Reet<strong>dachdecker</strong>ei Uwe Behr<br />
D-21423 Winsen<br />
www.reet<strong>dachdecker</strong>ei-behr.de<br />
Produkt:<br />
Reet aus Rumänien<br />
Hersteller:<br />
Hiss Reet Schilfrohrhandel GmbH<br />
D-23843 Bad Oldesloe<br />
www.hiss-reet.de<br />
26 dachbau magazin 4 | 2013