erntezeit für dachdecker - Dachbaumagazin
erntezeit für dachdecker - Dachbaumagazin
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ISSN 1618-9612 | 12,80 €<br />
4 | 2013<br />
April<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
Erntezeit <strong>für</strong> Dachdecker<br />
Steildach<br />
Landhaus mit Schatten<br />
Bleiwolle<br />
Fuge mit Tradition<br />
Schiefer<br />
Deckung mit Stil
I HR SPEZIALIST FÜR QUALITÄT, SICHERHEIT<br />
UND DESIGN RUND UMS DACH<br />
SCHNEEFANG<br />
SYSTEME<br />
DACHTRITT<br />
SYSTEME<br />
DACHWEGE<br />
SYSTEME<br />
J. HEUEL UND SÖHNE GMBH · AM LINDHÖVEL 3 · 59846 SUNDERN-HACHEN<br />
TEL.: +49 (0)2935/9666-0 · FAX: +49 (0)2935/9666-60 · WWW.HEUEL.DE · INFO@HEUEL.DE
Editorial<br />
Über den Tellerrand<br />
Auf dem Land stehen nicht nur die typischen Scheunen und Viehställe – <strong>für</strong><br />
Collin Klostermeier,<br />
Redakteur dachbaumagazin<br />
»Das Verstemmen von Bleiwolle<br />
ist eine Arbeit <strong>für</strong> Dachdecker.«<br />
Dachdecker gibt es dort viel mehr zu tun, was wir Ihnen in diesem Heft im Thema<br />
des Monats präsentieren: Neben teilweise luxuriösen Wohnhäusern stellen<br />
wir Ihnen unter anderem ein geradezu monumentales Kornsilo in Bischofswerda<br />
vor, dessen 1400 m²<br />
großes Flachdach neu abgedichtet<br />
werden musste. Was<br />
es dabei neben zahlreichen<br />
Durchdringungen und einer ausgefeilten Logistik zu beachten galt, können Sie<br />
ab Seite 22 nachlesen. Eine ganz andere Bauaufgabe war hingegen die Neudeckung<br />
eines 80 Jahre alten Bauernhauses bei Jesteburg: Hier hatte vom ersten<br />
Tag an der ebenso traditionelle wie natürliche Baustoff Reet auf dem Dach gelegen,<br />
und das sollte auch so bleiben. Wie die Dachdecker das neue Reetdach –<br />
selbstverständlich in althergebrachter Handwerkstechnik – ausgeführt haben,<br />
beschreibt der Beitrag ab Seite 24.<br />
Im Technikteil präsentieren wir Ihnen einen weiteren Blick über den<br />
Tellerrand: Dort geht es um die Verstemmung von Natursteinfugen<br />
mit Bleiwolle – eine traditionelle, vor allem in der Denkmalpflege<br />
gefragte Tätigkeit, die nicht nur Steinmetze und Restauratoren,<br />
sondern eben auch Dachdecker ausführen können. Der Beitrag ab<br />
Seite 44 zeigt Ihnen im Detail, worauf es dabei ankommt.<br />
Im Interview des Monats geht es auf Seite 6 auch in diesem Heft<br />
um das heiße Thema Ausbildung: Die Redaktion hat sich mit Dachdeckermeister<br />
Lars Thullesen aus Neumünster über die gestiegenen<br />
Anforderungen des Berufs, die schulische Qualifikation der Jugendlichen<br />
und die Attraktivität der Betriebe unterhalten. Denn nur die guten Dachdecker<br />
schaffen es in einem umkämpften Ausbildungsmarkt, die besten Jugendlichen<br />
zu überzeugen.<br />
▴▴Monumental: Das 38 m hohe Kornsilo<br />
in Bischofswerda war <strong>für</strong> die Dachdecker<br />
eine logistische Herausforderung<br />
Hahne Bautenschutz<br />
Ihr<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
3
In diesem Heft<br />
Inhalt 4 | 2013<br />
Thema des Monats:<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
12 Belichtung<br />
Historisches Mühlenensemble<br />
am River Ant / England<br />
12<br />
18 Metalldach<br />
Wohnhaus in Messensee / Österreich<br />
22 Flachdach<br />
Kornsilos in Bischofswerda<br />
24 Reetdach<br />
Bauernhaus in Jesteburg<br />
28 Wellplatten<br />
Reithalle in Meißenheim<br />
▸▸Das alte Cottage der<br />
Hunsett Mill in<br />
England bekam einen<br />
modernen Anbau<br />
mit diskreter Holzbekleidung<br />
Management<br />
32 Recht<br />
Konfliktlösungen <strong>für</strong><br />
Bauunternehmer<br />
Technik im Detail<br />
44 Bleiwolle<br />
Verstemmen von Natursteinfugen<br />
48 Solardach<br />
Photovoltaikanlagen <strong>für</strong><br />
landwirtschaftliche Gebäude<br />
Dachwelten<br />
54 Schiefer<br />
Wohnhaus auf Sylt<br />
18<br />
▴▴Dieses Wohnhaus in<br />
den Dolomiten erhielt eine<br />
Fassadenbekleidung<br />
aus Aluminiumelementen<br />
Prefa<br />
24<br />
Titelthemen sind farblich hinterlegt<br />
▸▸Bei der Sanierung<br />
dieses Hauses in<br />
Jesteburg konnten die<br />
Reet<strong>dachdecker</strong> ihr<br />
ganzes Können zeigen<br />
Hiss Reet<br />
4 dachbau magazin 4 | 2013
Velux<br />
Röhr + Stolberg / Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser<br />
44<br />
▴▴Eine Nische <strong>für</strong> Dachdecker: Das Verstemmen von Fugen in<br />
Natursteinmauerwerk mit Bleiwolle<br />
EINFACH<br />
STECKEN.<br />
FERTIG.<br />
Rathscheck<br />
54<br />
▴▴Ein ortsansässiger Dachdecker versah das Wohnhaus auf der Insel Sylt<br />
mit einer Schieferdeckung aus sogenannten Coquettes<br />
DER BOGEN MIT EINZUG.<br />
Wie Sie sich aufwendiges Aufweiten von Fallrohren ohne<br />
Muffe sparen können? Mit dem konischen Rohrbogen mit<br />
Einzug. Ohne Mühe. Winkel auswählen, aufstecken, fertig.<br />
So einfach geht das. Ein perfektes Ergebnis, dank Grömo.<br />
in jedem Heft<br />
3 Editorial<br />
6 Dach aktuell<br />
41 Dachmarkt<br />
50 Branche<br />
50 Inserentenverzeichnis<br />
58 Vorschau/Impressum<br />
Ein Magazin der<br />
WEKA Media GmbH & Co. KG<br />
Titelbild: Prefa, Velux,<br />
Röhr + Stolberg / Bamberger<br />
Natursteinwerk Hermann<br />
Graser, Rathscheck<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
5
Dach aktuell<br />
Ausbildung: Das Berufsbild des Dachdeckers ist komplexer geworden<br />
»Ich werbe in den Schulen <strong>für</strong> den Dachdeckerberuf.«<br />
Lars Thullesen hat neben dem Dachdeckermeister noch drei weitere<br />
Meistertitel und führt die 1927 gegründete VolkerThullesen GmbH in<br />
Neumünster in dritter Generation. Die Arbeit mit jungen Menschen<br />
liegt dem Unternehmer besonders am Herzen. Das dachbaumagazin<br />
hat deshalb mit Lars Thullesen über die Herausforderungen der<br />
handwerklichen Ausbildung gesprochen.<br />
dachbaumagazin: Herr Thullesen,<br />
welchen Stellenwert nimmt<br />
die Ausbildung in Ihrem Betrieb<br />
ein?<br />
Lars Thullesen: Einen sehr hohen<br />
Stellenwert. Unser Betrieb<br />
bildet seit den 1960er-Jahren<br />
aus, sodass über die Hälfte meiner<br />
30 Angestellten den Dachdeckerberuf<br />
bei uns gelernt hat.<br />
Zurzeit haben wir fünf Azubis.<br />
»Über die Hälfte meiner Angestellten<br />
haben ihr Handwerk bei uns gelernt.«<br />
Warum gibt es im Dachdeckerhandwerk<br />
zunehmend Probleme,<br />
die Ausbildungsplätze mit geeigneten<br />
Jugendlichen zu besetzen?<br />
Neben dem demografischen<br />
Wandel liegt das meiner Meinung<br />
nach vor allem daran, dass die<br />
Anforderungen an einen Dachdecker<br />
heute viel höher sind als<br />
noch vor 20 Jahren. Wer damals<br />
ein Flachdach abdichten, ein<br />
Steildach decken und vernünftig<br />
schiefern konnte, der galt bereits<br />
als guter Junggeselle. Mittlerweile<br />
ist der Beruf viel komplexer,<br />
sodass ein Auszubildender, der<br />
vor 20 Jahren den Anforderungen<br />
noch vollauf genügte, heute in<br />
vielen Betrieben keine Lehrstelle<br />
mehr bekommen würde. Das Berufsbild<br />
ist vielseitiger und damit<br />
auch komplizierter geworden.<br />
Welche Anforderungen muss ein<br />
Jugendlicher erfüllen, um bei Ihnen<br />
einen Ausbildungsvertrag zu<br />
erhalten?<br />
Ich gucke mir zuerst das Zeugnis<br />
an: Mathe und Physik sowie<br />
Lernfächer wie Erdkunde sind<br />
mir besonders wichtig. Außerdem<br />
erwarte ich auch eine ordentliche<br />
Sportnote, denn ein<br />
Bewegungsmuffel wird im Handwerk<br />
meistens nicht glücklich.<br />
Wer diese Hürde genommen hat,<br />
wird zum Einstellungstest eingeladen:<br />
Hier sind vor allem mathematische<br />
Grundkenntnisse und<br />
etwas Allgemeinbildung gefragt.<br />
Außerdem will ich natürlich wissen,<br />
warum derjenige Dachdecker<br />
werden will und was er von<br />
unserem Betrieb in der Ausbildung<br />
erwartet. Wer auch hier einen<br />
guten Eindruck macht, dem<br />
biete ich ein Praktikum an, damit<br />
wir uns näher kennenlernen<br />
können.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie<br />
mit diesem Prozedere gemacht?<br />
Sehr gute, denn die Auszubildenden<br />
sind mit den Jahren immer<br />
besser geworden: Wir hatten einige<br />
Landes- und Bundessieger<br />
in unserem Betrieb, und einer hat<br />
es sogar zur Vize-Weltmeisterschaft<br />
gebracht.<br />
Was erwarten die Jugendlichen<br />
eigentlich heute von einem Ausbildungsplatz?<br />
Die wünschen sich einen freundlichen<br />
und fairen Umgang, Spaß<br />
bei der Arbeit und wollen was<br />
lernen. Und genau das ist mir<br />
wichtig: Dass ein junger Mensch<br />
aus eigenem Antrieb den Wunsch<br />
hat, etwas zu schaffen.<br />
Was kann ein Handwerksbetrieb<br />
tun, um sich <strong>für</strong> die qualifizierten<br />
Jugendlichen möglichst attraktiv<br />
zu machen?<br />
Ich finde, dass es generell wichtig<br />
ist, den Betrieb attraktiv zu<br />
halten: <strong>für</strong> Kunden, <strong>für</strong> potenzielle<br />
Mitarbeiter und natürlich auch<br />
<strong>für</strong> Auszubildende. Ich kenne viele<br />
Handwerker, deren Marketing<br />
sich darauf beschränkt, darauf zu<br />
warten, dass endlich das Telefon<br />
klingelt. Die guten Betriebe machen<br />
sich Gedanken: Wo liegen<br />
unsere Alleinstellungsmerkmale,<br />
wie können wir die kommunizieren,<br />
was können wir verbessern.<br />
Ich gehe beispielsweise fünfmal<br />
im Jahr in eine Schule und erzähle<br />
den Schülern von der 7. Klasse<br />
aufwärts über den Dachdeckerberuf,<br />
gebe Bewerbungstipps und<br />
sage, welche Schulnoten ich von<br />
einem Azubi erwarte.<br />
Das ist aber noch nicht alles: Sie<br />
haben vor ein paar Jahren eine<br />
eigene Schule gegründet und bieten<br />
dort kostenlos Nachhilfeunterricht<br />
an.<br />
Ja, das stimmt: In unserem<br />
»Grundstein«-Projekt bekommen<br />
derzeit 50 Schüler regelmäßig<br />
▴▴Lars Thullesen legt in seinem<br />
Dachdeckerbetrieb viel Wert auf eine<br />
gute Ausbildung. Deshalb<br />
hat er auch ein Nachhilfeprojekt ins<br />
Leben gerufen<br />
kostenlosen Nachhilfeunterricht,<br />
vor allem in Mathematik. Mitmachen<br />
können alle, von der Hauptschule<br />
bis zum Gymnasium – die<br />
einzige Voraussetzung ist, dass<br />
die Kinder sich verbessern wollen.<br />
Da<strong>für</strong> habe ich einen Lehrer<br />
angestellt, der an sechs Tagen in<br />
der Woche Unterricht gibt.<br />
Was hat Sie zu diesem Projekt<br />
veranlasst?<br />
Ich möchte, dass die Leute die<br />
Volker Thullesen GmbH nicht<br />
nur als die Jungs mit den blauen<br />
Bullis wahrnehmen. Die soziale<br />
Komponente ist mir wichtig, und<br />
ich bin stolz darauf, wenn sich<br />
unsere Schüler verbessern und<br />
plötzlich mit Selbstvertrauen in<br />
die Schule gehen. Ich möchte den<br />
Kindern helfen, ihren Lebenslauf<br />
umzuschreiben, sodass sie eine<br />
Chance auf eine gute Ausbildung<br />
bekommen. Ich selbst habe bereits<br />
zwei Azubis im Betrieb, die<br />
ich über das »Grundstein«-Projekt<br />
kennengelernt habe.<br />
Herr Thullesen, wir bedanken uns<br />
<strong>für</strong> das Gespräch.<br />
mikado-web-award<br />
Internetauftritt von Knapp holt das »Double«<br />
Die mikado-Leser haben entschieden:<br />
Der beste Internetauftritt der<br />
Holzbaubranche 2012 ist der von<br />
Verbinderhersteller Knapp. Damit<br />
gelang es Knapp, die Trophäe nach<br />
dem Premierenerfolg 2010 bereits<br />
zum zweiten Mal zu gewinnen.<br />
Auf der BAU 2013 übergab<br />
Chefredakteur Christoph Maria<br />
Dauner den schmucken Glaspreis<br />
an Marketing-Leiterin Elisabeth<br />
Kerschdorfer-Knapp und Thomas<br />
Schreyer, der als Vertriebsleiter<br />
den Internetauftritt mitbetreut.<br />
Mit von der Partie war auch<br />
Josef Berchtold, Geschäftsführer<br />
der Leistungsgemeinschaft Einer.<br />
Alles.Sauber. als Sponsor des mikado-web-awards<br />
2012.<br />
www.mikado-online.de<br />
6 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Abfallentsorgung<br />
Müll bringt bares Geld<br />
Die Entsorgung von Abfällen kann umsatzsteuerlich zu einem<br />
sogenannten tauschähnlichen Umsatz führen. Beispiel: Ein<br />
Dachdecker lässt seinen Bleischrott durch einen Entsorgungsunternehmer<br />
abholen. Wegen des Restwerts, den das Blei noch<br />
hat, verlangt der Entsorgungsbetrieb <strong>für</strong> seine Leistung keine<br />
oder nur eine geringe Vergütung. Handelt es sich hier um einen<br />
tauschähnlichen Umsatz? Das Entsorgungsunternehmen<br />
erbringt eine Dienstleistung und erhält im Gegenzug das<br />
Blei. Aus umsatzsteuerlicher Sicht liegen zwei Umsätze vor:<br />
■■ die Lieferung des Bleischrotts durch den Dachdecker<br />
■■ die Entsorgungsdienstleistung<br />
Beide Umsätze müssen versteuert werden. Außerdem müssen<br />
beide Betriebe auch auf die korrekte rechnungsmäßige<br />
Abwicklung der Umsätze achten, damit beispielsweise ein<br />
Vorsteuerabzug möglich ist.<br />
www.deubner-verlag.de<br />
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Jubiläum<br />
Gold <strong>für</strong> den Lebensweg<br />
Anlässlich seines 50-jährigen Meisterjubiläums erhielt<br />
Dachdeckermeister Peter Dreher (Mitte) kürzlich den Goldenen<br />
Meisterbrief. Landesinnungsmeister Jörg-Dieter<br />
Mann (links) würdigte den Lebensweg von Peter Dreher:<br />
Nach der Gesellenprüfung im Jahre 1953 und der Meisterprüfung<br />
1962 gründete der Jubilar am 17. Mai 1963 seinen<br />
eigenen Betrieb und trat noch im selben Jahr der Dachdeckerinnung<br />
Berlin bei. Nach 33 Jahren Tätigkeit als Dachdecker<br />
und Unternehmer schied Peter Dreher im Juni 1996<br />
aus seinem Betrieb aus und übergab ihn an seine Söhne, die<br />
Dachdeckermeister Burkhard und Holger Dreher. Burkhard<br />
Dreher (rechts) führt die Firma Dreher & Sohn Dachbau<br />
GmbH seitdem als Geschäftsführer.<br />
www.berliner-<strong>dachdecker</strong>.de<br />
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dachbau magazin 4 | 2013<br />
7
Dach aktuell<br />
Werbefotografie Weiss<br />
KalenderModel<br />
Dachdeckerin ist neue Miss Handwerk<br />
Über 100 Kandidaten hatten sich <strong>für</strong><br />
den Kalender „Germany’s Power People<br />
2013“ als Handwerksmodel beworben.<br />
Je zwölf Handwerkerinnen und Handwerker<br />
wurden schließlich zum Kalenderstar,<br />
wobei je sechs von ihnen <strong>für</strong> die<br />
Miss-/Mister-Wahl nominiert wurden.<br />
Bei der Online-Wahl auf www.handwerksblatt.de<br />
wurden weit über eine<br />
Million Stimmen <strong>für</strong> die insgesamt<br />
zwölf Kandidaten abgegeben. Jetzt sind<br />
die Titel vergeben: Die neue Miss Handwerk<br />
2013 heißt Sonja Theisen. Die<br />
21-jährige Dachdeckerin aus Monreal<br />
konnte sich gegen alle Mitbewerberinnen<br />
durchsetzen. „Ich freue mich riesig<br />
und kann es noch gar nicht glauben“,<br />
sagte die strahlende Siegerin.<br />
www.handwerksblatt.de/gpp<br />
Praxiskommentar<br />
Holzschutz <strong>für</strong> die Baustelle<br />
Die DIN 68800 wurde vor Kurzem<br />
neu konzipiert und legt zentrale Bestimmungen<br />
<strong>für</strong> den Holzschutz fest.<br />
Die zweite, vollständig überarbeitete<br />
Auflage des Beuth-Kommentars ist<br />
eine Ergänzung zu dieser neuen Holzschutznorm.<br />
Das Buch bietet fundierte<br />
Informationen zur neuen Konzeption<br />
der Norm, umfassende Kommentierungen<br />
zu einzelnen Normabschnitten<br />
sowie eine transparente Darstellung<br />
von Hintergründen und Zusammenhängen.<br />
Alle Normenteile sind im Originaltext<br />
im Buch enthalten. Erhältlich ist der Kommentar<br />
beim Beuth Verlag als broschiertes Buch oder als E-Book<br />
im Download <strong>für</strong> jeweils 98 Euro.<br />
www.beuth.de<br />
Frage des Monats<br />
In Deutschland werden nicht nur Fachkräfte, sondern in manchen<br />
Branchen auch qualifizierte Auszubildende knapp. Haben<br />
Sie Probleme, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen?<br />
A) Ja, in der Tat: Viele Bewerber genügen heute einfach nicht<br />
mehr den Anforderungen an einen Dachdecker-Azubi.<br />
B) Nein, damit habe ich keine Probleme. Mein Betrieb ist<br />
<strong>für</strong> eine gute Ausbildung bekannt, weshalb sich auch<br />
qualifizierte Jugendliche bei mir bewerben.<br />
C) Ich bilde nicht aus.<br />
Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de<br />
Dort finden Sie auch alle Ergebnisse der vorherigen Umfragen.<br />
Imagekampagne<br />
Gekonnt in Szene gesetzt<br />
Die fünf Millionen Handwerker in Deutschland stellen mehr<br />
her als bloße Produkte und Dienstleistungen. Mit ihrem Können<br />
schaffen sie etwas, das weit darüber hinausgeht. Diese Botschaft<br />
verbreiten seit dem 5. März 2013 die neuen Plakatmotive<br />
der Imagekampagne des Handwerks: „Ich bin nicht nur Handwerker.<br />
Ich bin der Motor, der Deutschland antreibt.“ Parallel<br />
zur Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München sind<br />
die Plakate auf mehr als 9000 Plakatflächen in über 160 deutschen<br />
Städten zu sehen. Das Handwerk wirbt seit Januar 2010<br />
mit der Imagekampagne „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht<br />
von nebenan.“ Die Kampagne zielt darauf ab, die wirtschaftliche<br />
und gesellschaftliche Bedeutung des Handwerks stärker in<br />
das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Zudem sollen Jugendliche<br />
über die attraktiven Berufsbilder informiert werden.<br />
www.handwerk.de<br />
8 dachbau magazin 4 | 2013
SPARSAMSTER SEINER KLASSE.<br />
Nur 6,1 l/100km. * Alles im grünen Bereich.<br />
Der neue Ford Transit Custom fährt mit dem sparsamsten Motor seiner Klasse und verbraucht so nur<br />
6,1 l/100 km bei 162 g CO 2* . Möglich machen diese Effizienz z. B. das Start-Stopp-System und das intelligente<br />
Energie-Rückgewinnungs-System. Und da der Ford Transit Custom nur alle 2 Jahre bzw. alle 50.000 km<br />
zur Inspektion muss, sparen Sie bares Geld. E in effizienteres Fahrzeug zu finden dürfte also schwierig sein.<br />
Dazu ist er das einzige Fahrzeug seiner Klasse, das mit 5 Sternen beim Euro NCAP ausgezeichnet wurde.<br />
ford.de/nutzfahrzeuge<br />
Quelle: euroncap.com; 12/2012<br />
* Ford Transit Custom ECOnetic 270 L1, 2,2 l TDCi, 74 kW (100 PS).<br />
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007): 6,7 (innerorts),<br />
5,8 (außerorts), 6,1 (kombiniert). CO 2<br />
-Emissionen: 162 g/km (kombiniert).
Dach aktuell<br />
▴▴Die Fassade des Kunsthauses Graz besteht aus einer 900 m² großen<br />
Medieninstallation aus Lichtringen und Plexiglashaut<br />
Medienfassade<br />
Eine Haut aus Lichtern<br />
„friendly Alien“: so nennen die Architekten Peter Cook und Colin<br />
Fournier das Kunsthaus Graz. Mit einer Medienfassade, gestaltet<br />
von den Berliner Designern „realities:united“, hebt sich das Ausstellungshaus<br />
in Form und Material deutlich von der umgebenden barocken<br />
Dachlandschaft mit ihren roten Ziegeldächern ab. Trotzdem<br />
gehört das auffällige Gebäude mittlerweile zu den Wahrzeichen von<br />
Graz. Die Haut des Körpers, das einem schimmernden Luftkissen<br />
ähnelt, bilden 1500 dreidimensionale Kunststoffplatten. Die Verkleidung<br />
besteht aus dunklem Plexiglas und ist auf einem Stahlrippenkörper<br />
angebracht. Auf der Ostseite des Gebäudes sind in der<br />
Fassade zudem Lichtelemente integriert: Die Medienfassade besteht<br />
aus 930 handelsüblichen ringförmigen 40-Watt-Leuchtstoffröhren,<br />
die auf einer Fläche von 900 m² verteilt sind. Jeder Leuchtkörper<br />
dient als ein Pixel. Ein Bildwechsel von 18 Bildern pro Sekunde<br />
ermöglicht es, dass auf der Außenhaut des Gebäudes Filme, Bilder<br />
oder Animationen abgespielt werden können.<br />
www.realities-united.de<br />
▴▴Durch eine digitale Steuerung können auf der Außenhaut des Kunsthauses<br />
Animationen, Grafiken und Lettern abgebildet werden<br />
Harry Schiffer<br />
Landesmuseum Joanneum<br />
BG Bau<br />
Keine Macht dem Staub<br />
Steigende Zahlen bei Stauberkrankungen am Bau forderten<br />
die Bauverbände zum Handeln – deshalb wurde jetzt<br />
der Gesprächskreis „Staubminderung in der Bauwirtschaft“<br />
ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der BG Bau, den Arbeitsschutzbehörden<br />
der Länder sowie dem Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Arbeit und Soziales wollen sich die Bauverbände<br />
<strong>für</strong> eine Staubminderung in der Bauwirtschaft einsetzen.<br />
Dr. Reinhold Rühl, Sprecher des Gesprächskreises und Leiter<br />
des Fachreferats Gefahrstoffe der Abteilung Prävention der<br />
BG Bau, erklärte: „Staub schädigt nicht nur die Gesundheit<br />
der Beschäftigten und verursacht Kosten und Ausfallzeiten.<br />
Staub auf Baustellen ist auch ein Imageproblem <strong>für</strong> die gesamte<br />
Baubranche.“ Daher werde man künftig entschlossen<br />
gegen das Trockenkehren, das Abblasen von Staub und das<br />
Trockenschneiden auf Baustellen vorgehen und zudem bei<br />
Steinsägen einen täglichen Austausch des Wassers fordern.<br />
www.bgbau.de<br />
ZVDH<br />
Auf zum Bundeskongress<br />
Am 3. und 4. Mai 2013 veranstalten der Zentralverband<br />
des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH)<br />
und Holzbau Deutschland den vierten<br />
gemeinsamen Bundeskongress in<br />
Freiburg im Breisgau. Nach der Eröffnungsveranstaltung<br />
am Freitag zum<br />
Thema „Energiewende und umweltgerechtes<br />
Bauen” erläutert Dirigent<br />
Christian Gansch, was Unternehmen<br />
von Orchestern lernen können. Am<br />
Nachmittag gibt es weitere Vorträge zu<br />
Technik und Unternehmensführung.<br />
Am Samstag findet die Delegiertenversammlung des<br />
ZVDH statt. Parallel dazu werden Seminare <strong>für</strong> Unternehmerfrauen<br />
angeboten. Weitere Informationen gibt<br />
es im Internet unter www.bundeskongress.de<br />
Karen Harrison, iStockphoto.com<br />
www.<strong>dachdecker</strong>.de<br />
10 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Gesetzliche RentenversicHerung<br />
Neues von der Altersvorsorge<br />
Seit Januar 2013 gibt es einige Neuerungen bei der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung. Die wichtigsten Änderungen:<br />
■■ Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung<br />
sinkt auf 18,9 Prozent.<br />
■■ Für Kinderlose über 23 Jahre steigt der Pflegebeitrag auf<br />
2,3 Prozent.<br />
■■ Für freiwillig Versicherte steigt der Mindestbeitrag auf<br />
85,05 Euro im Monat, während der Höchstbeitrag auf<br />
monatlich 1096,20 Euro sinkt.<br />
■■ Für versicherungspflichtige Selbstständige gilt ein neuer<br />
Regelbeitrag von 509,36 Euro monatlich.<br />
■■ Bei der Rente mit 67 steigen die Altersgrenzen um einen<br />
Monat.<br />
■■ Bei einer Rente wegen Alter, Erwerbsunfähigkeit oder<br />
voller Erwerbsminderung dürfen nun 450 Euro im Monat<br />
hinzuverdient werden.<br />
Ausführliche Informationen über die Änderungen erhalten<br />
Sie unter: www.dachbaumagazin.de<br />
DIN-Handbuch<br />
Normung <strong>für</strong> Handwerker<br />
Dieses Handbuch hat das Ziel, vor<br />
allem kleine und mittlere Unternehmen<br />
mit den Aufgaben der Normung<br />
vertraut zu machen. Denn auch <strong>für</strong><br />
diese Betriebe sind Normen von<br />
immer größerer Bedeutung. In dem<br />
Handbuch stellen die Autoren Strategien,<br />
Nutzen und Anwendung von<br />
Normung und Standardisierung im<br />
volks- und betriebswirtschaftlichen<br />
Sinne dar. Dabei stehen besonders<br />
der praktische Bezug sowie Fragen<br />
der Umsetzung im Vordergrund.<br />
Ein gesondertes Kapitel mit Praxisbeispielen<br />
soll exemplarisch Vor- und Nachteile sowie<br />
Kosten und Nutzen der Normungsarbeit verdeutlichen.<br />
„Normung <strong>für</strong> Kleinunternehmen aus Industrie und<br />
Handwerk“ ist beim Beuth Verlag als broschiertes Buch<br />
oder als E-Book <strong>für</strong> jeweils 29,80 Euro erhältlich.<br />
www.beuth.de<br />
www.deubner-verlag.de<br />
Wir stellen 2013 aus:<br />
07.05. – 10.05. Austech, Melbourne, AU<br />
21.05. – 24.05. Int. Engineering Fair, Nitra, SK<br />
24.05. – 26.05. Roof India, Mumbai, IN<br />
27.05. – 31.05. Metalloobrabotka, Moskau, RU<br />
SICHER UND WIRTSCHAFTLICH DOPPELBIEGEN MADE BY JORNS Erfüllt als einer der<br />
ersten Hersteller von Schwenkbiegemaschinen die neue EG-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG,<br />
welche ab 1. Januar 2010 <strong>für</strong> jeden Anwender ein MUSS ist! Wirtschaftlichkeit – Sicherheit –<br />
Flexibilität – Individualität sind in der TwinMatic-Pro, wie auch TwinBend-Pro ver einigt. Durch<br />
positiv-negativ Biegen entfallen kräfteraubendes Drehen und Wenden der Profile. Unsere<br />
Produktpalette umfasst Maschinen in den Längen 3 – 12,2 m und den Biegeleistungen von<br />
1,25 – 3 mm in Stahl (400 N/mm 2 ).<br />
Jorns AG CH-4932 Lotzwil/Switzerland Phone +41(0)62 919 80 50 info@jorns.ch www.jorns.ch<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
11
Thema des Monats<br />
Belichtung<br />
Diskreter Schatten<br />
Das Mühlenensemble Hunsett Mill in England ist<br />
ein beliebtes Postkartenmotiv. Deshalb galt<br />
es bei der Erweiterung des alten Cottage, eine<br />
dezente Anbaulösung zu finden.<br />
Text: Astrid Unger | Fotos: Velux<br />
In einer Biegung<br />
des Flusses<br />
Ant liegt Hunsett<br />
Mill – eines<br />
der bekanntesten<br />
Landschaftsmotive<br />
Englands
Drei Autostunden von London<br />
entfernt steht am Fluss Ant eine der letzten<br />
sechs Windmühlen Englands: Hunsett<br />
Mill. Zu ihr gesellt sich ein altes Cottage,<br />
das vor Kurzem restauriert und dabei durch<br />
schlichte Neubauten in Holzbauweise ergänzt<br />
wurde. Diese Neubauten erscheinen<br />
wie ein Schatten des historischen Landhauses,<br />
da sie das einzigartige Bild des alten<br />
Mühlenensembles nicht stören sollten und<br />
deshalb komplett mit dunklen Holzbrettern<br />
bekleidet sind. Die Grundform des historischen<br />
Backstein-Cottage diente als Vorlage<br />
<strong>für</strong> den „Schatten“, dessen Dachgeschoss<br />
durch moderne Dachfenster belichtet und<br />
belüftet wird.<br />
Prominente Mühle<br />
Als eines der symbolträchtigsten Gebäude<br />
Englands ist Hunsett Mill mehr als nur ein<br />
regionales Wahrzeichen. Die alte Mühle<br />
liegt in der Nähe von Stalham / Norfolk in<br />
einer ebenso stillen wie abgelegenen Gegend.<br />
Hunsett Mill wird seit Jahrzehnten<br />
auf Malereien und Fotos verewigt und zählt<br />
zu den bekanntesten Landschaftsmotiven in<br />
Großbritannien. Man begegnet ihr beinahe<br />
überall – als Motiv auf Pralinenschachteln<br />
bis hin zu Touristensouvenirs und landestypischen<br />
Artikeln. Ihre schöne Lage<br />
am Ufer des Ant ist einheimischen Wassersportlern<br />
und Touristen bestens bekannt,<br />
weshalb es auch nur schwer vorstellbar war,<br />
dass man hier etwas ändern könnte.<br />
Hunsett Mill wurde einst als Entwässerungsmühle<br />
erbaut, um den sumpfigen Boden<br />
in Ackerland zu verwandeln und das<br />
Wasser zurück in den Ant zu pumpen. Als<br />
jedoch neue Eigentümer das Gebäudeensemble<br />
aus Mühle und Landhaus übernahmen,<br />
standen umfassende Veränderungen<br />
vor allem am Cottage an: Eine ungünstige<br />
Raumaufteilung und eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten<br />
waren die Folge der<br />
vielen Erweiterungen und Anbauten, mit<br />
denen das ursprünglich einfache Haus im<br />
Laufe der Jahre verschandelt worden war.<br />
Origami mit Holz<br />
Am Wochenende gleicht der Ant bei gutem<br />
Wetter einer Autobahn – dann ist auf dem<br />
Fluss wirklich viel los. Das Besondere an der
Thema des Monats<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
▴▴Diskret im Hintergrund: Wie ein Schatten des Cottage präsentieren sich die Neubauten und ergeben einen spannenden Kontrast aus Neu und Alt<br />
▾▾In der Küche ist die Decke besonders hoch: Durch die Dachfenster dringt<br />
Tageslicht ein, das <strong>für</strong> eine angenehme Atmosphäre sorgt<br />
▾▾Ein herrlicher Blick ins Grüne: Große Fensterflächen in Dach und Fassade<br />
zahlen sich auf dem Land besonders aus<br />
14 dachbau magazin 4 | 2013
Brandschutz<br />
<strong>für</strong> Dachabläufe<br />
Grundriss<br />
meilenweit von öffentlichen Straßen oder<br />
Fußwegen entfernten Lage ist, dass an einer<br />
bestimmten Flussbiegung die alte Mühle<br />
und das Landhaus perfekt zu sehen sind<br />
und einen malerischen Anblick bieten. Deshalb<br />
fährt an den Wochenenden ein Boot<br />
nach dem anderen um die Flussbiegung,<br />
wobei in der Regel eifrig fotografiert wird.<br />
„Diesem öffentlichen Interesse mussten wir<br />
bei der Erweiterung des Landhauses natürlich<br />
Rechnung tragen“, erklärt Architekt<br />
„Es gab strenge Vorgaben in Bezug auf<br />
die Höhe des Gebäudes. Dies ist einer der<br />
Gründe da<strong>für</strong>, dass wir <strong>für</strong> die Tragkonstruktion<br />
massives Schichtholz verwendeten,<br />
das ein Maximum an innerer Raumhöhe ergibt.<br />
Genaugenommen mussten wir sogar<br />
ein wenig schummeln, indem wir das Dach<br />
des alten Hauses ein paar Zentimeter höher<br />
machten, was zusätzlichen Raum <strong>für</strong> das<br />
Dach des Anbaus ergab“, erinnert sich Architekt<br />
Friedrich Ludewig. Gleichzeitig restaurierten<br />
die Handwerker auch die Windmühle,<br />
wobei das Mühlengebäude selbst<br />
zurzeit nicht genutzt wird – es kann jedoch<br />
sein, dass es in Zukunft zu einer weiteren<br />
Wohnung umgebaut wird. Im Augenblick<br />
gehen jedoch nur die Kinder der Eigentümer<br />
ab und zu zum Spielen dorthin.<br />
NEU!<br />
Brandschutz-Systeme<br />
<strong>für</strong> Dachabläufe im<br />
Stahltrapezdach<br />
»Fassade und Dach wurden mit<br />
›verkohltem‹ Zedernholz bekleidet.«<br />
Friedrich Ludewig von ACME Architects.<br />
„Die Lösung bestand darin, den neuen Anbau<br />
aus der Sichtachse vom Fluss so gut wie<br />
möglich zu verstecken und gleichzeitig in<br />
der Höhe auf das Niveau des Altbaus zu begrenzen.“<br />
Die Entwurfsidee bestand darin, das alte<br />
Haus durch einen äußerst „diskreten“ Anbau<br />
zu ergänzen, der sich in seiner Form<br />
wie ein altes Gebäude in das Gesamtbild<br />
einfügt. Materialien aus der Region sollten<br />
die ebenso einfache wie poetische Idee verwirklichen<br />
helfen, den Anbau als „Schatten“<br />
des bestehenden Hauses erscheinen zu lassen.<br />
In Zickzackform, vergleichbar mit einer<br />
japanischen Origami-Faltarbeit, versteckt<br />
er sich hinter dem kleinen roten Backsteinhaus,<br />
sodass heute – ohne die hässlichen alten<br />
Anbauten – die schöne Originalansicht<br />
von der Flussbiegung aus nahezu komplett<br />
wiederhergestellt ist.<br />
Wohnen im Zickzack<br />
Der Grundriss zeigt die<br />
verschiedenen Wohnbereiche:<br />
Der im Zickzack verlaufende<br />
Anbauflügel ist in<br />
einzelne Zonen mit flexiblen und offenen<br />
Durchgängen aufgeteilt, wobei das Erdgeschoss<br />
die Gemeinschaftsräume beherbergt<br />
– Diele, Gästetoilette, Fernsehraum<br />
sowie Wohnzimmer, Esszimmer und Küche.<br />
Das Obergeschoss, das an einen offenen<br />
Balkon erinnert, ist <strong>für</strong> die private Nutzung<br />
vorgesehen: Hier befinden sich Schlaf- und<br />
Badezimmer mit gedämmten Wänden, die<br />
Ruhe und Privatsphäre garantieren. Im<br />
Obergeschoss schließen große Dach- und<br />
Fassadenfenster, Spiegel und Holzwände die<br />
Räume unter den „Berg- und Tallinien“ des<br />
Dachs ab und lassen die Schlafzimmer größer<br />
erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind.<br />
Verkohlte Bekleidung<br />
Der Anbau ist im Prinzip ein Lowtech-Gebäude,<br />
das es den Eigentümern erlaubt, kleinere<br />
Reparaturen selbst auszuführen. Weil<br />
das Haus so abgelegen ist, sind die meisten<br />
Neu <strong>für</strong> Dachflächen über 2500 m 2 : Geprüfte<br />
Brandschutz-Systeme <strong>für</strong> Dachabläufe in Stahltrapezdächern.<br />
Wichtig <strong>für</strong> Ihre Planung: Unsere Brandschutzelemente<br />
sind sowohl <strong>für</strong> die Dachabläufe in<br />
Freispiegelentwässerungen, die Druckstromentwässerung<br />
SuperDrain ® und die Notentwässerungssysteme<br />
geeignet. Damit’s gut abläuft!<br />
Dachablauf 62 PVC +<br />
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dachbau magazin 4 | 2013<br />
Damit’s gut abläuft!
Thema des Monats<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
▴▴Die Tragkonstruktion des Anbaus besteht aus<br />
vorgefertigten Holzelementen, die …<br />
▴▴… auf der Baustelle nur noch wie ein Puzzle<br />
zusammengefügt werden mussten<br />
▴▴Die Dachfenster harmonieren sehr gut mit den<br />
verkohlten Zedernholzbrettern<br />
Detail Fassadenaufbau<br />
4<br />
▸▸Nachhaltigkeit spielte beim Bau<br />
eine große Rolle: Es wurden<br />
ausschließlich Materialien gewählt,<br />
die einfach und natürlich sind<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
1 Abdeckblech aus Metall<br />
2 Lattung, 32 × 25 mm<br />
3 Konterlattung, 38 × 25 mm,<br />
Hinterlüftungsebene<br />
5<br />
4 Bekleidung aus Zedernholz<br />
5 Geschossdecke aus Holz<br />
Schnitt<br />
16 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Elemente als „Insellösungen“ konzipiert:<br />
Wasser kommt aus einem eigenen Bohrloch,<br />
das Abwasser wird im eigenen Bakterientank<br />
mit Roter Bete behandelt und die<br />
Heizung erfolgt über eine Erdwärmepumpe.<br />
Solarthermische Kollektoren auf dem<br />
Dach erzeugen warmes Wasser, wodurch<br />
das Haus so autark und energiesparend wie<br />
möglich ist.<br />
Entsprechend einer regionalen Tradition<br />
wurden die Fassaden und das Dach mit<br />
schwarzen, „verkohlten“ Zedernholzbrettern<br />
bekleidet – die „Verkohlung“ ist eine<br />
Methode, die in Norfolk zur Holzkonservierung<br />
lange Zeit üblich war. Für die Bekleidung<br />
des neuen Anbaus wurden zwei Arten<br />
der Verkohlung angewendet: Die Handwerker<br />
haben die Dachbretter erst verkohlt und<br />
dann sandgestrahlt, während die senkrechten<br />
Bretter der Fassade nur verkohlt wurden,<br />
bis sie einen silbrigen Glanz erhielten.<br />
Die Tragkonstruktion des Anbaus besteht<br />
aus massiven vorgefertigten Kreuzlagenholzplatten,<br />
die von den Handwerkern vor<br />
Ort nur noch zusammengefügt wurden.<br />
Einbau der Dachfenster<br />
Die Montage der Dachfenster weist vor allem<br />
in Bezug auf die Konstruktion des Dachaufbaus<br />
Besonderheiten auf, die einer vorherigen<br />
Prüfung und Freigabe bedurften.<br />
Zunächst montierten die Handwerker auf<br />
die von innen sichtbare Brettschalung eine<br />
trittfeste Dämmung, auf der sich eine Vordeckbahn<br />
befindet. Im nächsten Arbeitsschritt<br />
wurden die Dachfenster auf einem<br />
Bohlenkranz aus Holz befestigt, der mit den<br />
Sparren der Dachkonstruktion verbunden<br />
ist. Anschließend verschraubten die Handwerker<br />
auf der trittfesten Dämmung die<br />
Dachlatten senkrecht in die Unterkonstruktion<br />
und dichteten sie inklusive Fensteranschluss<br />
mit einer armierten Flüssigabdichtung<br />
ab. So entstand ein regensicheres<br />
Unterdach. Zum Schluss wurde auch das<br />
Dach komplett mit verkohltem Zedernholz<br />
bekleidet.<br />
Licht von oben<br />
Durch den Anbau und die gleichzeitige<br />
Restaurierung des alten Cottage wurden<br />
offene Räume und neue Blickbeziehungen<br />
geschaffen: Vorher war die Windmühle aus<br />
dem Haus nur von einem einzigen Fenster<br />
aus sichtbar, der Fluss war gar nicht zu<br />
sehen. Jetzt gestatten neue Fenster außergewöhnliche<br />
Ausblicke auf den Fluss und<br />
die umgebende Landschaft – von einzelnen<br />
Motiven, die von niedrigen Badezimmerfenstern<br />
eingerahmt werden, bis zur Panoramaaussicht<br />
vom Esszimmer, die den Blick<br />
auf den Mühlenturm in voller Höhe bietet.<br />
Da die meisten Fenster in der Fassade<br />
wegen ihrer enormen Größe festverglast<br />
sind, liefern die Dachfenster von Velux im<br />
Obergeschoss nicht nur zusätzliches Tageslicht<br />
<strong>für</strong> die Schlafzimmer, sondern auch<br />
natürliche Lüftung <strong>für</strong> die Räume mit doppelter<br />
Höhe – wie zum Beispiel die Küche.<br />
Für das relativ kleine Haus boten sich Dachfenster<br />
aber vor allem an, um Licht in einige<br />
der Schlafzimmer zu bringen. Die Fenster<br />
im Cottage wurden durch etwas größere ersetzt.<br />
Gleichzeitig sind die meisten Fenster<br />
verspiegelt, um das Haus von außen möglichst<br />
diskret erscheinen zu lassen. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Hunsett Mill,<br />
altes Cottage mit neuem Anbau<br />
UK-Stalham NR12 9EL<br />
Architekt:<br />
ACME Architects<br />
UK-London EC2A 4JA<br />
Bauunternehmer:<br />
Willow Builders<br />
UK-Ditchingham NR35 2RA<br />
Produkt:<br />
Dachfenster GGU<br />
Hersteller:<br />
Velux Deutschland GmbH<br />
D-22527 Hamburg<br />
www.velux.de<br />
<br />
<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
17
Thema des Monats<br />
Metalldach<br />
Im Herzen der Dolomiten<br />
In Messensee in den österreichischen Dolomiten steht<br />
ein modernes Wohnhaus mit einer Bekleidung aus<br />
Aluminium. Die robusten Paneele sehen nicht nur gut aus,<br />
sondern halten auch dem Wetter im Gebirge stand.<br />
Text: Johann Kummer | Fotos: Prefa
Aufgrund des<br />
individuell wählbaren<br />
Versatzes ließen<br />
sich die Fassadenpaneele<br />
des<br />
Hauses in Messensee<br />
zügig montieren
Thema des Monats<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
▴▴Da das Wohnhaus durch die fehlenden Dachüberstände sehr wetteranfällig ist, wurden die Aluminium-Paneele durchgehend über Dach und Fassade verlegt<br />
▾▾Durch die unregelmäßige Kantung zeigen die Paneele je nach Sonnenstand ein anderes Gesicht – so entsteht ein Spiel aus Licht und Schatten<br />
20 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Im Herzen der Dolomiten gab es schon<br />
immer Wetterkapriolen. So wurde der<br />
Ort Messensee, der oberhalb von Strassen<br />
im österreichischen Pustertal liegt, laut<br />
Überlieferungen im 12. Jahrhundert überschwemmt<br />
und völlig zerstört. Doch auch<br />
wenn Osttirol naturgemäß eine wetterintensive<br />
Region ist – man muss sich nur zu<br />
schützen wissen.<br />
Durchgehende Außenhaut<br />
Beim Bau seines Wohnhauses in Messensee<br />
setzte der Bauherr deshalb auf eine robuste<br />
Bekleidung <strong>für</strong> das Dach und die Fassade:<br />
das Fassadenpaneel FX.12 von Prefa. Da das<br />
Wohnhaus über kein Vordach verfügt und<br />
zudem durch die fehlenden Dachüberstände<br />
sehr wetteranfällig ist, war eine durchgehende<br />
Kombination der robusten Aluminium-Paneele<br />
über Dach und Fassade die<br />
optimale Lösung.<br />
In der Hinterlüftungsebene der Fassade<br />
herrscht zudem ein ständiger Luftstrom<br />
zwischen dem Tragwerk und der Fassadenbekleidung<br />
– mit dem Vorteil, das bei eventuell<br />
entstehender Nässe die Konstruktion<br />
trocken gehalten und bei hohen Temperaturen<br />
die anfallende Hitze abgeleitet und von<br />
den Innenräumen ferngehalten wird.<br />
Einfache Anschlussdetails<br />
Aufgrund der ausgeklügelten Anschlussdetails<br />
und des individuell wählbaren Versatzes<br />
lassen sich die Fassadenpaneele auf der<br />
Baustelle zügig montieren. „Der wesentliche<br />
Vorteil der Paneele liegt in der schraubenlosen<br />
Befestigung“, erklärt Spengler Roland<br />
Maurer, der das Dach und die Fassade<br />
des Wohnhauses mit den modernen Alu-<br />
Elementen bekleidete. Durch die zusätzliche<br />
Kantung des oberen Falzes kommt das<br />
Fassadenpaneel ohne zusätzliche Hafte aus<br />
und konnte durch die vorgestanzten Löcher<br />
direkt auf der Unterkonstruktion befestigt<br />
werden.<br />
Verlegung der Paneele<br />
Die Verlegung der Paneele auf dem Dach<br />
des Wohnhauses begannen die Handwerker<br />
an der Traufe und arbeiteten dabei stets<br />
von rechts nach links. Zu Beginn der Verlegearbeiten<br />
wurde zunächst ein sogenannter<br />
Saumstreifen mithilfe eines Schnurschlags<br />
gerade angeschlagen und mit Rillennägeln<br />
befestigt. Alle vorgestanzten Nagellöcher<br />
müssen dabei unbedingt ausgenagelt werden.<br />
Anschließend haben die Dachdecker<br />
sämtliche Bedachungselemente befestigt.<br />
Bei Überdeckungen wurden entsprechend<br />
längere Rillennägel verwendet. Bei der Verlegung<br />
als Dachdeckung muss ein Mindestversatz<br />
von 220 mm eingehalten werden.<br />
Eine Besonderheit des Dach- und Fassadenelementes<br />
ist der konische Winkelfalz:<br />
Er bietet Schutz gegen Schlagregen und<br />
Nässe, nimmt anfallende Querdehnungen<br />
auf und verbessert die Selbstreinigung<br />
durch effektiveres Abschwemmen von Verunreinigungen.<br />
Unregelmäßige Kantung<br />
Für die Sonnentage in Osttirol bietet die Bekleidung<br />
ein besonderes Extra: Durch die<br />
unregelmäßige Kantung zeigen die Paneele<br />
je nach Sonnenstand ein anderes Gesicht<br />
und setzen das Gebäude eindrucksvoll in<br />
Szene – so entsteht ein Spiel aus Licht und<br />
Schatten. Neben dem ästhetischen Zweck<br />
erfüllt die Kantung aber auch eine weitere<br />
Funktion: die Paneele werden versteift, was<br />
eine größere Widerstandskraft bei gleicher<br />
Materialdicke bedeutet. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Wohnhaus<br />
A-9920 Messensee<br />
Architekt:<br />
Bauunternehmung<br />
Dipl.-Ing. Walter Frey GmbH<br />
A-9900 Lienz<br />
www.frey-bau.at<br />
Klempnerarbeiten:<br />
Spengler Roland Maurer<br />
A-9920 Silian<br />
Produkt:<br />
Dach- und Fassadenpaneel FX.12,<br />
hellgrau P.10<br />
Hersteller:<br />
Prefa Aluminiumprodukte GmbH<br />
D-98634 Wasungen<br />
www.prefa.de<br />
Firestone<br />
RubberGard ®<br />
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info@fbpe.be<br />
www.firestonebpe.de<br />
RG13ADV_58x260_GE <br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
21
Thema des Monats<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
Flachdach<br />
In luftiger Höhe<br />
▴▴Ein monumentales<br />
Gebäude: die<br />
Silos von Agrofert<br />
Deutschland<br />
in Bischofswerda<br />
Das 1400 m² große Flachdach der riesigen Getreidesilos<br />
in Bischofswerda musste saniert werden. Wegen der<br />
vielen Durchdringungen erledigten die Dachdecker diese<br />
Aufgabe mit einem Flüssigkunststoff.<br />
Text: Daniel Neve | Fotos: Hahne Bautenschutz<br />
22 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Auf dem Dach der Getreidesilos mussten die Handwerker 1400 m²<br />
Flachdachfläche neu abdichten<br />
Was kann einem Dachdeckerbetrieb<br />
wie dem von Rudolf Schlenker<br />
aus Neustadt / Sachsen Besseres passieren<br />
als eine anspruchsvolle Abdichtungsaufgabe<br />
direkt in der Nähe? Im benachbarten<br />
Bischofswerda hatte die Agrofert Deutschland<br />
GmbH, ein Großhändler <strong>für</strong> Getreide,<br />
Ölsaaten, Futtermittel sowie Futtermittelkomponenten,<br />
vor Kurzem seine Deutschland-Zentrale<br />
eingerichtet. Die Bedeutung<br />
des Agrofert-Konzerns zeigt sich an<br />
den Zahlen: Mit 27 000 Mitarbeitern und<br />
180 Tochterunternehmen erwirtschaftet das<br />
Unternehmen einen jährlichen Umsatz von<br />
über fünf Milliarden Euro. Im Zuge einer<br />
Zusammenführung der deutschen Tochtergesellschaften<br />
zu einem einheitlichen<br />
Marktauftritt standen im Frühjahr 2012<br />
umfangreiche Sanierungsarbeiten der Lagerstätten<br />
in Bischofswerda an.<br />
Ein monumentales Gebäude<br />
Auf dem Dach der riesigen Getreidesilos<br />
mussten etwa 1400 m² Flachdachfläche neu<br />
abgedichtet werden. In diesem Zuge sollten<br />
die Dachdecker auch die Attika erneuern<br />
und ein Geländer aus Edelstahl montieren.<br />
Eine anspruchsvolle Aufgabe, die zudem<br />
in „luftiger Höhe“ auf den monumentalen<br />
Getreidesilos ausgeführt werden musste.<br />
Die gesamte Logistik erfolgte deshalb über<br />
einen extra installierten Außenaufzug, der<br />
Mensch und Material Tag <strong>für</strong> Tag auf das<br />
38 m hohe Dach beförderte.<br />
Umfangreiche Schäden<br />
Den Zuschlag <strong>für</strong> die Dachsanierung erhielt<br />
Dachdeckermeister Rudolf Schlenker,<br />
der im Rahmen einer Ortsbegehung ein<br />
ganzes Bündel von Sanierungsproblemen<br />
vorfand: Bereits der erste Eindruck zeigte<br />
einen Flickenteppich aus Bitumenbahnen<br />
unterschiedlichster Qualität. Alterung, Witterungs-<br />
und Umwelteinflüsse zeigten sich<br />
in Form von Versprödungen, Rissen, Falten<br />
und Undichtigkeiten. Das Flachdach wies<br />
zudem zahlreiche Durchdringungen mit<br />
unterschiedlichen Durchmessern auf.<br />
Neue Flüssigabdichtung<br />
Als bewährtes Mittel <strong>für</strong> eine nahtlose, elastische<br />
und strapazierfähige Dachhaut, mit<br />
der sich auch Durchdringungen sicher in<br />
die Fläche einbinden lassen, empfahl sich<br />
ein Flüssigkunststoff. Rudolf Schlenker<br />
entschied sich <strong>für</strong> Dakorit PUR1K 30P<br />
von Hahne Bautenschutz. Vor Beginn der<br />
Abdichtungsarbeiten schnitten die Dachdecker<br />
die Verblechung der Attika ab und<br />
begradigten die Übergänge. So konnte die<br />
Flüssigabdichtung bis zur Oberkante hochgeführt<br />
werden, wodurch sich Hohlräume<br />
vermeiden ließen.<br />
Nachdem die Vorarbeiten erledigt waren,<br />
gossen die Dachdecker die gebrauchsfertig<br />
angelieferte Flüssigabdichtung direkt auf<br />
das Flachdach und verteilten sie dort bahnenweise<br />
mit Gummiwischern und Fellrollen.<br />
Die neue Dachhaut ist durchgehend<br />
▴▴Die Dachdecker verteilten die neue Flüssigabdichtung bahnenweise mit<br />
Gummiwischern und Fellrollen<br />
dicht und die Durchdringungen sind perfekt<br />
eingebunden. Da nicht auszuschließen<br />
war, dass sich im Dach noch „Feuchtenester“<br />
befanden, war die Diffusionsfähigkeit<br />
des Materials ein wichtiges Kriterium – nur<br />
so konnte die Dachfläche nach den Sanierungsarbeiten<br />
weiter austrocknen. Hinzu<br />
kommt die gute Haftfähigkeit des dauerelastischen<br />
Kunststoffs, der ohne Grundierung<br />
auf die vorgefundenen bituminösen Untergründe<br />
aufgetragen werden konnte. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Getreidesilos<br />
D-01877 Bischofswerda<br />
Bauherr:<br />
Agrofert Deutschland GmbH<br />
D-01877 Bischofswerda<br />
Dachdeckerarbeiten:<br />
Dachdeckermeister Rudolf Schlenker<br />
D-01844 Neustadt/Sachsen<br />
www.<strong>dachdecker</strong>-schlenker.de<br />
Produkt:<br />
Dakorit PUR1K 30P<br />
Hersteller:<br />
Heinrich Hahne GmbH & Co. KG<br />
D-45711 Datteln<br />
www.hahne-bautenschutz.de<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
23
Thema des Monats<br />
Reetdach<br />
Tradition in Goldgelb<br />
Das Reetdach eines 80 Jahre alten Bauernhauses<br />
bei Jesteburg musste erneuert werden. Die<br />
Dachdecker verwendeten <strong>für</strong> diese Arbeit besonders<br />
hochwertiges Reet aus Rumänien.<br />
Text: Ulrich Krumstroh | Fotos: Hiss Reet
Die Lage dieses Anwesens ist<br />
einzigartig: fernab vom Trubel der Stadt,<br />
von weiten Heideflächen umgeben und<br />
nach allen Seiten von Fichten umsäumt.<br />
Das Ensemble der vier mit Reet gedeckten<br />
Fachwerkhäuser befindet sich in der Nähe<br />
von Jesteburg. „Schon als Kind mussten wir<br />
mit anpacken, auch alle Jahre mal wieder<br />
mit aufs Dach, wenn eine kleine Reparatur<br />
anstand“, erklärt Bauherr Klaus Alber.<br />
Heute beauftragt er <strong>für</strong> solche Arbeiten die<br />
Reet<strong>dachdecker</strong>ei Uwe Behr. Die hatte vor<br />
etwa zehn Jahren das Dach abgeputzt, und<br />
im vergangenen Sommer stand dann die<br />
Neudeckung des fast 80 Jahre alten Hauptund<br />
Wohnhauses an. Die Reetdecker der<br />
Firma Behr achteten dabei fast schon routinemäßig<br />
auf den – <strong>für</strong> Reethausbewohner<br />
typischen – hohen Anspruch der Besitzer in<br />
Bezug auf die Materialqualität und die fachgerechte<br />
Verarbeitung auf dem Dach.<br />
Qualitätsprüfung<br />
Bevor das Reet auf die Baustelle geliefert<br />
wird, durchläuft es bei der Firma Hiss Reet<br />
Schilfrohrhandel GmbH eine strenge Qualitätsprüfung.<br />
„Unser Reet, das übrigens in<br />
Rumänien geerntet wurde, hat dabei eine<br />
sehr gute Bewertung bekommen“, erklärt<br />
Bauherr Klaus Alber stolz. Die Feuchtigkeit<br />
in diesem Reet liegt deutlich unter<br />
18 Prozent – ein Wert, der ebenso optimal<br />
ist wie die hohe Halmwanddichte. „Hartes,<br />
strapazierfähiges Reet ist gut <strong>für</strong> die<br />
Haltbarkeit eines Reetdaches“ erklärt Tom<br />
Hiss, Geschäftsführer der Firma Hiss Reet<br />
Schilfrohrhandel. „Unsere Kunden schätzen<br />
daher besonders, dass wir <strong>für</strong> das Reet<br />
eine Materialgarantie von 20 Jahren in der<br />
Hauptdachfläche und von zehn Jahren <strong>für</strong><br />
Sonderbereiche wie Gauben und Kehlen<br />
gewähren.“<br />
Keine Schäden<br />
Die Qualität des Reets war somit einwandfrei<br />
und der Erneuerung des Reetdachs<br />
bei Jesteburg in der Lüneburger Nordheide<br />
stand damit nichts im Wege. Im ersten<br />
Schritt haben die Reet<strong>dachdecker</strong> die alten<br />
Nähdrähte, die das Reet am Lattengerüst<br />
hielten, durchtrennt und gemeinsam<br />
mit den herausgezogenen Stangendrähten
Thema des Monats<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
▴▴Im letzten Arbeitsschritt wird das neue Reetdach durch fachmännisches Abputzen in die endgültige Form gebracht. Diese anspruchsvolle Arbeit erledigten<br />
die Reet<strong>dachdecker</strong> mit kraftvollen Schlägen von oben nach unten über die gesamte Dachfläche<br />
»Das Reet wird mit Stangendraht und<br />
Nähdraht an der Lattung befestigt.«<br />
fachgerecht entsorgt. Danach wurde das<br />
alte Reet von unten nach oben abgerollt, in<br />
Containern gesammelt und abtransportiert.<br />
Anschließend konnte die freigelegte Dachkonstruktion<br />
begutachtet werden. Und da<br />
fachlich einwandfrei gedeckte Reetdächer<br />
ihre Funktion erfüllen, präsentierten sich<br />
die Dachlatten in absolut einwandfreiem<br />
Zustand – unter dem alten Reet, das mehr<br />
als 50 Jahre aufgelegen hatte, waren keine<br />
Schäden entstanden.<br />
Gut verdrahtet<br />
Da in dem ausgebauten Dach des Hauses<br />
bereits eine Dämmung vorhanden war,<br />
mussten die Dachdecker eine Lüftungsebene<br />
mit Traufenlüftungssieben einbauen,<br />
um die Be- und Entlüftung des neuen Reetdachs<br />
zu gewährleisten. Nach dem Einlegen<br />
der Traufe über die volle Dachbreite haben<br />
die Dachdecker das gesamte Dach fachmännisch<br />
mit Reet gedeckt. Jede verlegte<br />
Reetschicht wird dabei mit 4,5 mm dicken,<br />
verzinkten Stangendrähten, die parallel zur<br />
Dachlatte verlaufen, an den Dachstuhl herangezogen.<br />
Der Stangendraht liegt dann<br />
bei 15 bis 17 cm in der<br />
Mitte der Deckungsdicke<br />
von 35 bis 40 cm.<br />
Der 1 mm dicke Nähdraht<br />
aus Edelstahl<br />
wird mit einem speziellen<br />
Besteck unten um die Dachlatte herumgeführt<br />
und später mit dem Stangendraht<br />
verdrillt Das Reet wurde so von unten<br />
nach oben bis zum First hochgedeckt.<br />
First aus Heide<br />
Eine Besonderheit des Bauernhauses in<br />
Jesteburg ist der First aus Heide, dessen<br />
Herstellung besonderes handwerkliches<br />
Geschick erforderte. Die Heide muss von<br />
den Dachdeckern nämlich kunstfertig mit<br />
jeweils rund 150 Weidenholzsticken pro<br />
Meter am First fixiert werden. Abschließend<br />
verlegten die Dachdecker ein Drahtgeflecht<br />
über den First, um die Heide zusätzlich<br />
zu fixieren und den Naturbaustoff<br />
gleichzeitig vor Schäden durch Vögel und<br />
Wind zu sichern.<br />
Im letzten Arbeitsschritt brachten die<br />
Dachdecker das neue Reet durch fachmännisches<br />
Abputzen in die endgültige Form.<br />
Das Abputzen erfolgt dabei mit kraftvollen<br />
Schlägen von oben nach unten über die gesamte<br />
Dachfläche – dabei fallen kleine Reetreste<br />
heraus und der Verlauf des Reets wird<br />
in eine gleichmäßige Form gebracht. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Bauernhaus<br />
D-21266 Jesteburg<br />
Dachdeckerarbeiten:<br />
Reet<strong>dachdecker</strong>ei Uwe Behr<br />
D-21423 Winsen<br />
www.reet<strong>dachdecker</strong>ei-behr.de<br />
Produkt:<br />
Reet aus Rumänien<br />
Hersteller:<br />
Hiss Reet Schilfrohrhandel GmbH<br />
D-23843 Bad Oldesloe<br />
www.hiss-reet.de<br />
26 dachbau magazin 4 | 2013
DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort.<br />
Aufdachdämmung am Steildach:<br />
DELTA®-MAXX POLAR<br />
Hochleistungsdämmplatten <strong>für</strong> Neubau und Sanierung<br />
In flexiblen Plattendicken von 50 bis 180 mm je nach gefordertem U-Wert<br />
P R E M I U M Q U A L I T Ä T<br />
Das Steildach-Dämmsystem DELTA®-MAXX POLAR eröffnet Dachhandwerkern neue<br />
Möglichkeiten einer energieeffizienten Wärmedämmung. Als Aufdach dämmung oder Ergänzung<br />
der Zwischen sparren dämmung, jeweils mit diffusions offener, rutschhem mender Unterdeckbahn<br />
auf der Oberseite. Unterschiedliche Ausführungen mit Mineralvlies- oder Aluminium-Deckschicht<br />
sorgen <strong>für</strong> optimale U-Werte und <strong>für</strong> eine zeit- und kostensparende Verlegung.<br />
Dörken GmbH & Co. KG · 58311 Herdecke · Tel.: 0 23 30/63-0 · Fax: 0 23 30/63-355 · bvf@doerken.de · www.doerken.de<br />
Ein Unternehmen der Dörken-Gruppe
Thema des Monats<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
Wellplatten<br />
Tierisch gut bedacht<br />
Die Reitanlage Binzenhof in Meißenheim ist eine moderne<br />
Holzkonstruktion, die von einem 1000 m² großen Dach<br />
aus Wellplatten geschützt wird. Passende Dämmelemente<br />
sorgen zudem <strong>für</strong> ein gesundes Stallklima.<br />
Text: Sven Stumpe | Fotos: Eternit, Conné van d’Grachten und Zimmerei Jägle<br />
28 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
◂◂Stützenfrei<br />
überspannen die 21 m<br />
langen Brettschichtholzbinder<br />
die<br />
Reithalle. Von<br />
unten sichtbar: die<br />
Dämmelemente<br />
zwischen den Pfetten<br />
▸▸Elf je 6 × 3,50 m<br />
große Boxen<br />
stehen den<br />
tierischen Gästen<br />
zur Verfügung<br />
◂◂Die Reitanlage<br />
Binzenhof in<br />
Meißenheim wird von<br />
über 1000 m²<br />
Wellplatten überdacht<br />
Unter einem 1000 m² großen<br />
Wellplattendach befindet sich die 2012 errichtete<br />
Reitanlage Binzenhof in Meißenheim.<br />
Aufgrund ihrer bauphysikalischen<br />
Eigenschaften eignen sich Wellplatten sehr<br />
gut <strong>für</strong> die gesunde Tierhaltung. In Kombination<br />
mit den passenden Dämmelementen<br />
bietet das Dach Schutz gegen Wärmeverluste<br />
im Winter und Aufheizung im Sommer.<br />
Das pferdefreundliche Dorf<br />
Als pferdefreundliches Dorf zertifiziert,<br />
blickt die badische Gemeinde Meißenheim<br />
auf eine lange Reit- und Fahrgeschichte<br />
zurück. Kein Wunder also, dass sich Harry<br />
Zürcher, Architekt und seit Jahrzehnten<br />
begeisterter Reiter und Gespannfahrer,<br />
2012 den lang gehegten Traum vom eigenen<br />
Stall mit Reithalle erfüllte – nicht zuletzt,<br />
weil die Pferdesportbegeisterung inzwischen<br />
die gesamte Familie „infiziert“ hatte.<br />
Die überdachte Reitfläche von 46 × 20 m, elf<br />
Pferdeboxen mit jeweils eigenem Außenbereich,<br />
ein Waschplatz mit Pferdesolarium<br />
und die geräumige Stallgasse lassen keine<br />
Wünsche offen. Eine moderne Pferdeführanlage<br />
neben der Reithalle wurde ebenfalls<br />
mit den witterungsbeständigen und nicht<br />
brennbaren Faserzementplatten gedeckt.<br />
Um zukünftig auch Pensionspferde im Binzenhof<br />
aufnehmen zu können, folgen im<br />
Frühjahr 2013 die Fertigstellung des Außenreitplatzes<br />
und der Tageskoppeln.<br />
Ästhetisches Reithallendach<br />
Bauherr und Architekt Harry Zürcher<br />
übernahm den Entwurf und die Planung<br />
der gesamten Anlage und beauftragte die<br />
ortsansässige Zimmerei Jägle GmbH mit<br />
der Ausführung. Die Tragkonstruktion von<br />
Reithalle und -stall hat eine Spannweite von<br />
21 m und besteht aus sieben statisch wirk-<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
29
Thema des Monats<br />
Landwirtschaftliche Gebäude<br />
▴▴Mit fünf Wellen pro Platte, einer Nutzbreite von 873 mm und einer Länge von bis zu 3100 mm bietet Profil 5 eine preiswerte Lösung <strong>für</strong> große Dächer<br />
samen Dreigelenkrahmen aus Brettschichtholzbindern.<br />
Querliegende Pfetten im Abstand<br />
von rund 115 cm bilden die Grundlage<br />
zur Aufnahme der Dachdeckung. Diese<br />
besteht aus Etertherm-W-PUR+ Wärmedämmelementen<br />
und Faserzementplatten<br />
Profil 5, die <strong>für</strong> eine klimatisch und bauphysikalisch<br />
ausgeglichene Konstruktion<br />
sorgen. „So wird Tropfenbildung durch<br />
Kondenswasser vermieden“, erläutert Harry<br />
Zürcher. Für die natürliche Belüftung<br />
▴▴Dank der Vorfertigung konnte die Reithalle in<br />
drei Wochen gerichtet werden<br />
und Belichtung der Boxen und der Reithalle<br />
wurde weitestgehend auf Glasabschlüsse<br />
verzichtet. An beiden Giebeln sowie an der<br />
westlichen Längsseite und auf der Höhe der<br />
Traufe sorgen stattdessen Windnetze <strong>für</strong> frische<br />
Luft.<br />
▴▴Auch die Dämmelemente wurden von der<br />
Zimmerei Jägle montiert<br />
Sicherheit mit Faserzement<br />
Während auf dem fast 1000 m² großen Reithallendach<br />
Eternit Wellplatten Profil 5 liegen,<br />
ist die benachbarte ovale Pferdeführanlage<br />
– zur täglichen Bewegung und Fitness<br />
der Pferde – mit dem größeren Profil 6 ¾<br />
gedeckt. Das Profil 6 ¾ bietet mit erhöhter<br />
Seitenüberdeckung von einem ganzen Wellenberg<br />
ein Höchstmaß an Sicherheit vor<br />
dem Eintreiben von Regen, Schnee oder<br />
unerwünschtem Lichteinfall. Ein Schutz,<br />
der in der Reithalle durch die darunterliegenden<br />
Dämmelemente gegeben ist – denn<br />
Profil 5 wird mit einer Seitenüberdeckung<br />
von 47 mm verlegt, was etwa ¼ Welle entspricht.<br />
Beide Wellplatten bestehen aus Faserzement<br />
und gelten als wirtschaftliche<br />
Lösung zur Deckung großflächiger Dächer<br />
von Hallenbauten in Gewerbe und Landwirtschaft.<br />
Sie sind langlebig, einfach zu<br />
verlegen und bezüglich ihrer ökologischen<br />
Unbedenklichkeit und Nachhaltigkeit geprüft<br />
und zertifiziert.<br />
Zudem ist der Werkstoff Faserzement<br />
diffusionsoffen und feuchteregulierend<br />
und erzeugt so ein gesundes Stallklima –<br />
ein wichtiges Kriterium <strong>für</strong> die Tierhaltung.<br />
Aus feuchter Raumluft können Faserzementwellplatten<br />
bis zu 2,3 l Tauwasser pro<br />
Quadratmeter Dachfläche aufnehmen und<br />
nach außen wieder abgeben. So wird Kondensatbildung<br />
an der Innenseite des Dachs<br />
und damit störendes Abtropfen zuverlässig<br />
verhindert.<br />
30 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Schnelle Verlegung<br />
Nachdem die Brettschichtholzbinder, Pfetten<br />
und Querträger, Stützen und Wandelemente<br />
<strong>für</strong> die Reithalle in der Zimmerei<br />
vorgefertigt und vor Ort auf dem Streifenfundament<br />
verankert worden waren, konnten<br />
die Handwerker mit der Montage der<br />
Dachdeckung beginnen. Auf den Pfetten<br />
verlegten sie die 2500 × 1250 mm großen<br />
PIR-Dämmelemente mit beidseitigem Mineralvlies.<br />
Das Stecksystem mit Nut und<br />
Feder sorgt <strong>für</strong> eine formschlüssige Verbindung<br />
und eine einfache Montage.<br />
Anschließend wurden auf den Dämmelementen<br />
die bis zu 3100 mm langen Wellplatten<br />
verlegt: standardmäßig vom rechten<br />
Ortgang ausgehend in Richtung des linken<br />
Ortgangs. Für diese Verlegerichtung sind<br />
die Wellplatten mit werkseitig vorgefertigten<br />
Eckenschnitten erhältlich. Um einen<br />
ungehinderten Wasserablauf in Richtung<br />
Traufe sicherzustellen, wird die erste Wellplatte<br />
mit einer Seitenüberdeckung von<br />
47 mm von der zweiten Wellplatte überdeckt.<br />
Anschließend wird die dritte Wellplatte<br />
mit einer Höhenüberdeckung von<br />
200 mm über die erste Wellplatte gedeckt.<br />
Die Fuge zwischen den Eckenschnitten der<br />
zweiten und der dritten Wellplatte sollte<br />
5 bis 10 mm betragen. Die vierte Wellplatte<br />
schließlich überdeckt die zweite mit<br />
200 mm Höhenüberdeckung und die dritte<br />
Wellplatte mit 47 mm Seitenüberdeckung.<br />
So konnten in einem Arbeitsgang die<br />
Wellplatten mit Bohrbefestigern durch die<br />
Dämmelemente hindurch in der Holzkonstruktion<br />
befestigt werden. Wellplatten<br />
müssen grundsätzlich mit bauaufsichtlich<br />
zugelassenen Befestigungsmitteln auf dem<br />
Wellenberg montiert werden. Dabei ist es<br />
besonders wirtschaftlich, selbstbohrende<br />
Schrauben zu verwenden. Sie besitzen eine<br />
spezielle Spitze, die sich durch die Wellplatten<br />
und in die Holzpfetten bohrt. Wichtig<br />
ist, dass die Befestigungsmittel mit einer geeigneten<br />
Pilzdichtung mit Stahleinlage gegen<br />
die Witterung geschützt sind und nicht<br />
in die Wellplatte geschlagen werden. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Reitanlage Binzenhof<br />
D-77974 Meißenheim<br />
Bauherr und Planer:<br />
Dipl.-Ing. Harry Zürcher<br />
D-77974 Meißenheim<br />
Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten:<br />
Zimmerei Jägle GmbH<br />
D-77974 Meißenheim-Kürzell<br />
www.zimmerei-jaegle.de<br />
Produkte:<br />
Wellplatte Profil 5,<br />
dunkelgrau,<br />
Wellplatte Profil 6 ¾,<br />
dunkelgrau,<br />
Dämmelement<br />
Etertherm-W-Pur+<br />
Hersteller:<br />
Eternit AG<br />
D-69126 Heidelberg<br />
www.eternit.de<br />
Historisch<br />
Grossfläche<br />
Mediterran<br />
Universal<br />
Sanierung<br />
Design<br />
Markant und wirtschaftlich:<br />
Die „Großen“ von ERLUS sind<br />
einfach und schnell zu verlegen<br />
und überzeugen durch hohe<br />
Wirtschaftlichkeit.<br />
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GROSSFLÄCHE<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
31
Management<br />
Recht<br />
Sehen wir uns vor Gericht?<br />
Bei Konflikten am Bau gibt es viele Lösungen. Statt sofort<br />
vor Gericht zu ziehen, sollten Dachdecker Schlichtung,<br />
Schiedsverfahren oder Mediation in Betracht ziehen. Der<br />
Beitrag zeigt, wann welche Lösung sinnvoll ist.<br />
Text: Susanne Schneider<br />
Es kann der Frömmste nicht<br />
in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn<br />
nicht gefällt“, wusste schon Schiller vor<br />
über 200 Jahren. Entsprechend gehören<br />
Auseinandersetzungen zum geschäftlichen<br />
Alltag. Je nach Temperament und Sachverhalt<br />
versuchen Dachdecker, hier eine einvernehmliche<br />
Einigung zu erzielen – oder<br />
leiten ein gerichtliches Verfahren ein. Ob<br />
damit immer die richtige Lösung gefunden<br />
wird, hinterfragen die Betroffenen selten.<br />
Wo einer zu friedfertig ist, läuft ein anderer<br />
allzu schnell zum Rechtsanwalt. Ein systematisches<br />
Vorgehen begrenzt hingegen die<br />
Kosten, schont die Nerven und schlägt keine<br />
Türen zu, wo zukünftige Geschäfte möglich<br />
sind, ohne dabei jedoch die konsequente<br />
Durchsetzung der eigenen Interessen zu<br />
vernachlässigen.<br />
Juergen Bosse, iStockphoto.com<br />
Planvoll vorgehen<br />
Nicht die böse Absicht, sondern Stress,<br />
Hektik und Zeitdruck sind oft schuld daran,<br />
wenn ein Liefertermin nicht eingehalten wird<br />
oder sich die Bezahlung der Rechnung verzögert.<br />
Allzu oft suchen die Vertragspartner<br />
aber nicht das klärende Gespräch miteinander,<br />
sondern drohen gleich mit einem kostspieligen<br />
Gerichtsverfahren. Die Auseinandersetzung<br />
entwickelt dann schnell eine<br />
unvorteilhafte Eigendynamik und kann das<br />
Geschäftsverhältnis komplett zerstören. Da<br />
aber der Aufbau und der Erhalt einer erfolgreichen<br />
Geschäftsbeziehung von großer Bedeutung<br />
<strong>für</strong> den Erfolg eines Dachdeckers<br />
sind, können Konflikte und ein drohender<br />
32 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Verlust der Geschäftsverbindung im Endeffekt<br />
zu negativen Geschäftsergebnissen<br />
führen. Um unerwünschte Folgen zu vermeiden<br />
und sich Fehlentscheidungen zu ersparen,<br />
ist es notwendig, einen kühlen Kopf<br />
zu bewahren und planvoll vorzugehen.<br />
Konflikte zwischen Vertragspartnern<br />
kommen nahezu täglich vor und reichen<br />
von einem kleinen Missverständnis bis hin<br />
zum Vertragsbruch. Nicht selten versuchen<br />
Geschäftspartner, mit minimalen Abweichungen<br />
unterhalb der Wahrnehmungsschwelle<br />
Vorteile zu gewinnen, zum Beispiel<br />
indem sie ihre Rechnungen stets später als<br />
vereinbart bezahlen und sich so einen Zinsvorteil<br />
verschaffen. Aus diesem Grund sollten<br />
auch kleinere, aber regelmäßig vorkommende<br />
Abweichungen betrachtet werden.<br />
Alternativen prüfen<br />
Klein beigeben oder einen Rechtsanwalt<br />
beauftragen und vor Gericht ziehen? Diese<br />
beiden Möglichkeiten fallen den meisten<br />
Dachdeckern ein, wenn sie eine Lösung <strong>für</strong><br />
rechtliche Konflikte suchen. Dabei haben<br />
nicht nur die Beteiligten, sondern auch der<br />
Gesetzgeber ein Interesse daran, alternative<br />
Möglichkeiten der Konfliktlösung zu etablieren.<br />
Folgende Möglichkeiten sollte der<br />
Handwerker kennen und sorgfältig in Betracht<br />
ziehen:<br />
Ordentliches Gerichtsverfahren<br />
Als letzte Lösung von rechtlichen Streitigkeiten<br />
wird oft ein ordentliches Gerichtsverfahren<br />
angestrengt. Dieses findet vor einem<br />
staatlichen Gericht wie einem Amtsgericht,<br />
einem Landgericht oder einem Oberlandesgericht<br />
statt. Das Gerichtsverfahren<br />
verläuft streng nach verfahrensrechtlichen<br />
Vorschriften. Zwar ist es auch erklärtes Ziel,<br />
dass sich die Parteien in einer mündlichen<br />
Verhandlung einigen und einen Vergleich<br />
abschließen, jedoch spricht meist der Richter<br />
am Ende des Verfahrens Recht in Form<br />
eines Urteils, welches <strong>für</strong> die Parteien bindend<br />
ist. Kann kein Rechtsmittel mehr<br />
eingelegt werden, ist die Entscheidung des<br />
Gerichts bindend und die rechtliche Streitigkeit<br />
endgültig geklärt. Das ordentliche<br />
Lösungsmöglichkeiten<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Ordentliches Gerichtsverfahren<br />
Mahnverfahren<br />
Schlichtung<br />
Schiedsverfahren<br />
Mediation<br />
Klärendes Gespräch<br />
Gerichtsverfahren ist aufgrund der finalen<br />
Rechtsprechung durch einen qualifizierten<br />
und unparteiischen Richter und der schnellen<br />
Vollstreckbarkeit des gerichtlichen Titels<br />
sehr beliebt. Der Nachteil dieses Verfahrens<br />
ist, dass es kosten- und zeitintensiv ist, was<br />
eine nicht zu unterschätzende finanzielle<br />
und auch psychische Belastung des Unternehmers<br />
darstellen kann. Weiterhin wird<br />
die Einleitung eines solchen Verfahrens<br />
meistens die Einstellung der geschäftlichen<br />
Beziehungen seitens des Beklagten nach<br />
sich ziehen. »»<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
33
Management<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
»Allzu oft suchen die Vertragspartner<br />
eben nicht das klärende Gespräch.«<br />
Mahnverfahren<br />
Wenn es sich bei der Streitigkeit zwischen<br />
den Parteien um eine Geldforderung handelt<br />
und nicht mit einem Einwand des<br />
Schuldners gegen die Forderung zu rechnen<br />
ist, kommt ein Mahnverfahren in Betracht.<br />
Dieses läuft mithilfe von Formularen<br />
schriftlich ab, sodass grundsätzlich keine<br />
mündliche Verhandlung vor einem Gericht<br />
notwendig ist. Der Gläubiger macht seine<br />
Forderung beim zuständigen Mahngericht<br />
geltend. Dem Schuldner wird daraufhin ein<br />
Mahnbescheid zugesandt, gegen den er Widerspruch<br />
einlegen kann. Tut er dies nicht,<br />
kann der Gläubiger einen Vollstreckungsbescheid<br />
beantragen, der dem Schuldner zugestellt<br />
wird. Dieser Vollstreckungsbescheid<br />
hat die gleiche Rechtskraft wie ein Urteil,<br />
sodass der Gläubiger hieraus die Zwangsvollstreckung<br />
einleiten kann. Die Vorteile<br />
des Mahnverfahrens liegen in dem einfachen,<br />
schnellen und kostengünstigen Verfahren,<br />
welches vom Gläubiger selbst und<br />
somit ohne einen Rechtsanwalt durchgeführt<br />
werden kann. Legt der Schuldner Widerspruch<br />
gegen den Mahnbescheid oder<br />
Einspruch gegen den Vollstreckungsbescheid<br />
ein, wird das Verfahren gegebenenfalls<br />
an ein ordentliches Gericht abgegeben,<br />
welches dann in einem ordentlichen Verfahren<br />
über die Streitigkeit entscheidet. Da<br />
die Gebühren des Mahnverfahrens auf die<br />
Gebühren des weiteren Gerichtsverfahrens<br />
angerechnet werden, entstehen nur geringe<br />
Mehrkosten <strong>für</strong> den Gläubiger.<br />
Schlichtung<br />
Schlichtungsstellen sind meist bei den Innungen<br />
angesiedelt und zielen darauf ab,<br />
durch den Vergleichsvorschlag des Schlichters<br />
eine sachgerechte Einigung zwischen<br />
den Parteien zu erzielen. Der Schlichter<br />
ist ein Experte auf dem jeweiligen Streitgebiet,<br />
hat jedoch im Vergleich zu einem<br />
Richter keine Entscheidungsgewalt. Zumeist<br />
sehen die Schlichtungsverordnungen<br />
eine Verbindlichkeit der Entscheidung des<br />
Schlichters <strong>für</strong> die Parteien vor, sodass der<br />
Rechtsstreit endgültig entschieden wird.<br />
Bei der Schlichtung steht die Absicht, einen<br />
Kompromiss zu erzielen und damit die<br />
Geschäftsbeziehung aufrechtzuerhalten,<br />
im Vordergrund. Der im Vergleich zum<br />
ordentlichen Gerichtsverfahren schnellere<br />
und günstigere Ablauf stellt einen weiteren<br />
Vorteil der Schlichtung dar.<br />
Schiedsverfahren<br />
Das Schiedsverfahren wird vor einem<br />
Streitfall statt eines ordentlichen Rechtsweges<br />
vertraglich vereinbart. Dann entscheidet<br />
ein privates Schiedsgericht endgültig<br />
und bindend. Es gibt sowohl institutionelle<br />
Schiedsgerichte als auch sogenannte Adhoc-Schiedsgerichte,<br />
bei denen die Parteien<br />
im Streitfall die Schiedsrichter<br />
bestimmen. Das<br />
Schiedsverfahren hat<br />
gegenüber dem ordentlichen<br />
Gerichtsverfahren<br />
den Nachteil, dass keine<br />
Rechtsmittel wie Berufung oder Revision<br />
existieren. Allerdings bietet das Schiedsverfahren<br />
viele Vorteile, da sich die Parteien<br />
bereits vor einer Streitigkeit auf die<br />
jeweiligen Schiedsrichter und den Ort der<br />
Verhandlungen einigen können. Zudem ist<br />
die Verfahrensdauer kürzer als die eines ordentlichen<br />
Rechtsweges.<br />
Mediation<br />
Die Mediation ist eine Form der Vermittlung,<br />
bei der der Mediator die Parteien mit<br />
dem Ziel einer gütlichen Einigung schrittweise<br />
aufeinander zuführt. Der Mediator<br />
ist im Gegensatz zum Schlichter eine unbeteiligte<br />
Person, die den Parteien keinen<br />
Vergleichsvorschlag unterbreitet, vielmehr<br />
wird bei der Mediation die Lösung von<br />
den Parteien selbst erarbeitet. Der Mediator<br />
ist ein Helfer <strong>für</strong> die Kommunikation<br />
zwischen den Parteien und verfügt über<br />
keinerlei Entscheidungskompetenz. Ein<br />
Vorteil der Mediation ist, dass die Parteien<br />
aktiv an einer Lösung <strong>für</strong> ihre Streitigkeit<br />
arbeiten und den Anfang, den Inhalt und<br />
das Ergebnis des Verfahrens selbst bestimmen.<br />
Auch die Zeit- und Kostenersparnis<br />
spricht <strong>für</strong> die Mediation. Der Nachteil der<br />
Mediation kann darin liegen, dass kein außenstehender<br />
Dritter eine Entscheidung in<br />
der Streitsache trifft.<br />
Kompromiss<br />
„Miteinander sprechen“ hört sich einfach<br />
an und wird auch grundsätzlich von den<br />
Betroffenen angestrebt. Nur eben grundsätzlich,<br />
meist aber nicht im relevanten<br />
Einzelfall. Hier gilt es <strong>für</strong> den Dachdecker,<br />
selbstkritisch sein eigenes Verhalten zu hin-
www.dachbaumagazin.de<br />
terfragen: Bauleistungen sind nun einmal<br />
grundsätzlich konfliktanfällig, weshalb eine<br />
Weiterbildung im Bereich der Kompromissfindung<br />
hilfreich sein kann. Dabei gilt es<br />
dann festzulegen, in welchen Situationen<br />
die Kompromisssuche den ersten Lösungsansatz<br />
darstellt.<br />
Lösungsmöglichkeiten<br />
Mit der Wahl des richtigen Lösungsweges<br />
<strong>für</strong> die rechtliche Auseinandersetzung wird<br />
die Geschäftsbeziehung meist nicht gefährdet<br />
und eine schnelle und möglichst gütliche<br />
Einigung zwischen den Parteien erzielt (siehe<br />
Grafik). Hier ist eine realistische Selbsteinschätzung<br />
gefordert: Reagiert der Dachdecker<br />
meistens spontan oder lässt er sich<br />
mit unangenehmen Entscheidungen allzu<br />
viel Zeit? Persönliche Eigenschaften lassen<br />
sich nicht grundsätzlich ändern – oft hilft<br />
es daher, weitere Personen in die Entscheidungsfindung<br />
einzubeziehen, die je nach<br />
Charakter „anschieben“ oder „bremsen“<br />
können. Unter dem Begriff der Komplexität<br />
werden die rechtlichen Erfolgsaussichten<br />
nicht abgewogen. Kein Rechtsanwalt kann<br />
diese sicher prognostizieren. Vielmehr stellt<br />
sich die Frage der eindeutigen Formulierung<br />
von Leistung und Gegenleistung. Eine<br />
hohe Komplexität liegt beispielsweise vor,<br />
wenn kundenseitig eine Vorleistung vorgenommen<br />
oder der Auftrag nicht eindeutig<br />
formuliert wurde.<br />
Die Berücksichtigung der Bedeutung des<br />
Konfliktpartners <strong>für</strong> den Dachdecker mag<br />
opportunistisch erscheinen, es sei aber betont,<br />
dass es sich hier um das Zivilrecht<br />
handelt, wo der Gesetzgeber den Konfliktpartnern<br />
freistellt, ein Gerichtsverfahren<br />
anzustrengen oder nicht.<br />
Mit zunehmender Eskalation der Auseinandersetzung<br />
wird es <strong>für</strong> die Beteiligten<br />
schwierig, wenn nicht gar unmöglich, nach<br />
Ausräumung des Konflikts zur bisherigen<br />
Geringe Komplexität – geringe Bedeutung<br />
■■<br />
■■<br />
aufwendige Lösung nicht wirtschaftlich<br />
einfache Lösung im standardisierten<br />
Gerichtsverfahren anstreben<br />
Geringe Komplexität – hohe Bedeutung<br />
■■ wichtig: unbedingt klären, wie es bei<br />
dieser Konstellation überhaupt zu einer<br />
Auseinandersetzung kommen konnte<br />
■■ häufige Gründe: mündliche Absprachen<br />
oder unklare Formulierungen in<br />
Verträgen<br />
■■ Verbesserung des Vertragsmanagements<br />
Geschäftsbeziehung zurückzukehren. Eine<br />
zukünftige Zusammenarbeit ist nicht immer<br />
ein Ziel. Dennoch sollte das Fehlverhalten<br />
Einzelner nicht auf andere zurückfallen;<br />
oftmals ist zudem der Geschäftspartner<br />
zu bedeutend, als dass man auf ihn künftig<br />
verzichten möchte. Teilweise sind sich die<br />
Partner ihrer Bedeutung aber vollauf bewusst<br />
und setzen diese gezielt ein – im Vertrauen<br />
darauf, dass die andere Seite schon<br />
nicht reagieren wird … ■<br />
Entscheidungsparameter bei Konfliktlösungen<br />
Hohe Komplexität – geringe Bedeutung<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Kompromiss suchen<br />
stark verhärtete Fronten: Mediation erwägen<br />
dauerhafte Lösung: Wechsel des Geschäftspartners,<br />
da hier meist Probleme<br />
im persönlichen Bereich vorliegen<br />
Hohe Komplexität – hohe Bedeutung<br />
■■ prüfen: wurde bei der Anbahnung des<br />
Geschäfts ein Schiedsverfahren vereinbart?<br />
■■ wenn Schiedsverfahren nicht möglich:<br />
Mediation in Erwägung ziehen<br />
■■ falls auch dies abgelehnt wird oder keinen<br />
Erfolg bringt, bleibt nur das Gerichtsverfahren<br />
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Tondachziegelhersteller feiert zwei<br />
Premieren und ein Geburtstagskind<br />
Auch in diesem Jahr wieder gut besucht: Der Creaton-Messestand auf der BAU 2013 in München<br />
D<br />
er Tondachziegelhersteller Creaton<br />
präsentierte sich auf der BAU 2013<br />
mit dem bewährten offenen Standkonzept<br />
und feierte gleich zwei Premieren:<br />
Mit dem Creaton | Campus startete<br />
das neue Weiterbildungsinstitut <strong>für</strong> Handwerker<br />
und Händler, und mit dem neuen,<br />
kleinen Hohlfalzziegel „Melodie“ setzt der<br />
Hersteller neue Akzente in Sachen Flexibilität<br />
und Verarbeitungsfreundlichkeit auf<br />
dem Dach. Auch <strong>für</strong> ein bewährtes Produkt<br />
gab es Grund zu feiern: Mit der Jubiläumsfarbe<br />
„Finesse“ kastanie glasiert begeht<br />
Creaton den zehnjährigen Geburtstag des<br />
Erfolgsmodells „Premion“ aus dem Werk<br />
Guttau. „Wir sind mit der Messe sehr zufrieden“,<br />
resümiert Marketing-Direktorin<br />
Ivanka Burger. „Die Besucherzahlen sind<br />
im Vergleich zur letzten BAU vor zwei Jahren<br />
nochmals gestiegen. Wir konnten viele<br />
gute Kundengespräche führen und unsere<br />
Fokusprodukte und -themen ausführlich<br />
präsentieren.“<br />
Wissen macht den Unterschied<br />
Der Creaton | Campus bietet seit Januar<br />
2013 den Kunden und Partnern des Unternehmens<br />
die praxisnahe Vermittlung<br />
von Wissen und den Austausch in den<br />
Bereichen Anwendungstechnik, Betriebswirtschaft,<br />
Baurecht und Persönlichkeitsentwicklung.<br />
Ziel ist es, Fachwissen aus<br />
der Praxis <strong>für</strong> die Praxis zu vermitteln und<br />
Partner miteinander zu vernetzen. Creaton<br />
hat da<strong>für</strong> ein Expertenteam aus verschiedenen<br />
Fachbereichen zusammengestellt.<br />
Die Trainer sind allesamt ausgewiesene<br />
Spezialisten auf ihrem Gebiet, kommen<br />
aus der Praxis und bringen einschlägige<br />
Erfahrung <strong>für</strong> nützliche und abwechslungsreiche<br />
Seminare mit, die sie in kleinen<br />
Gruppen abhalten. Sie alle sprechen eine<br />
klare, verständliche Sprache, bearbeiten<br />
gemeinsam mit den Teilnehmern konkrete<br />
Fallbeispiele und setzen auf praktische<br />
Übungen sowie den persönlichen Erfahrungsaustausch.<br />
Neben vier werkseigenen Schulungsstandorten<br />
des Herstellers gehören drei<br />
Bildungszentren <strong>für</strong> Dachdecker und Handel<br />
sowie zwei ADAC-Fahrsicherheitszentren<br />
dazu. Das Programmheft mit allen Details<br />
rund um den Creaton | Campus und<br />
36 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Anzeige<br />
den aktuellen Seminarthemen 2013 kann<br />
per E-Mail unter campus@creaton.de angefordert<br />
oder im Internet unter www.<br />
creaton-campus.de eingesehen werden.<br />
Der gute Ton wird zur Melodie<br />
Jede schöne Melodie besteht aus dem<br />
harmonischen Zusammenspiel wohlklingender<br />
Töne. Das gilt auch <strong>für</strong> den neuen<br />
Tondachziegel „Melodie“, der in Sachen<br />
Flexibilität mit einem Decklängenspiel von<br />
35 mm Maßstäbe setzt.<br />
Mit seinem geringen Stückgewicht von<br />
rund 3 kg erreicht dieser Hohlfalzziegel in<br />
der Fläche ein Gewicht von nur 42 kg/m².<br />
Trotz seines geringen Gewichts bietet der<br />
Ziegel aber auch eine hohe Sturmsicherheit.<br />
Das ist besonders wichtig, da diese<br />
traditionelle Ziegelform vor allem im Norden<br />
Deutschlands und in Skandinavien besonders<br />
beliebt ist, wo die Windlastzonen<br />
von 2 bis zu 3 und 4 im Küstenbereich reichen.<br />
Der neue Tondachziegel ist in fünf<br />
Farbtönen verfügbar: Naturrot, „Nuance“<br />
Kupferrot, Schieferton oder anthrazit engobiert<br />
sowie „Finesse“ schwarz glasiert.<br />
Für höchste Ansprüche<br />
Ein Grund zu feiern: Der Flachdachziegel »Premion« beging auf der BAU seinen zehnten Geburtstag<br />
Seit nunmehr einem Jahrzehnt werden<br />
im Creaton-Werk Guttau aus besten Tonen<br />
der Lausitzer Region und in einem<br />
besonderen Herstellverfahren Flachdachziegel<br />
von fast feinkeramischer Qualität<br />
produziert, die im Premium-Segment Zeichen<br />
gesetzt haben: Der Ziegel „Premion“<br />
wurde zum Synonym <strong>für</strong> Qualität – und<br />
zur Erfolgsgeschichte. Die Kombination<br />
aus Wirtschaftlichkeit, Hochwertigkeit,<br />
technischer Ausgereiftheit und klassisch<br />
schönem Design macht den „Premion“<br />
zu einem Ziegel <strong>für</strong> höchste Ansprüche.<br />
Und mit dem passenden Originalzubehör<br />
erhält der Bauherr diese hohe Qualität bis<br />
ins Dachdetail. Kein Wunder also, dass in<br />
den letzten zehn Jahren mehr als 200 Millionen<br />
Stück vom Band liefen. Damit veredelt<br />
der Jubiläumsziegel mittlerweile<br />
zahlreiche Dächer – Tendenz steigend.<br />
Neben der naturroten Oberfläche ist der<br />
Flachdachziegel in fünf Engobenfarbtönen<br />
der „Nuance“-Serie, drei Glasurfarbtönen<br />
der „Finesse“-Serie und zwei Glasurfarbtönen<br />
der „Noblesse“-Serie erhältlich. Zum<br />
zehnten Geburtstag gibt‘s den „Premion“<br />
jetzt im Jubiläumsfarbton „Finesse“ kastanie<br />
glasiert – inklusive umfangreichem<br />
Zubehörprogramm im Originalfarbton.<br />
Kontakt:<br />
Creaton AG<br />
D-86637 Wertingen<br />
www.creaton.de<br />
Stephan Führling (2.v.r.), Vorstand der Creaton AG, präsentierte mit seinem<br />
Team unter anderem den neuen Creaton | Campus<br />
Der neue Hohlfalzziegel »Melodie« ist eines der leichtesten und flexibelsten<br />
Modelle seiner Klasse und überzeugt durch eine harmonische Fläche<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
37
BAU 2013<br />
Anzeige<br />
Puren präsentiert neue wärmeleitfähigkeitsstufen <strong>für</strong> PU-Dämmelemente<br />
Nochmals verbesserter Wärmeschutz<br />
Neuer Internetauftritt<br />
E<br />
nergiesparendes Bauen und Modernisieren<br />
ist aktueller denn je – ständig<br />
steigende Anforderungen an den<br />
Wärmeschutz erfordern immer leistungsfähigere<br />
Dämmstoffe. Die puren GmbH<br />
hat daher ihre Hochleistungsdämmstoffe<br />
aus Polyurethan-Hartschaum in Sachen<br />
Wärmedämmwert weiter verbessert und<br />
kündigte auf der BAU 2013 in München<br />
abermals neue, noch bessere Lambda-<br />
Werte und Wärmeleitfähigkeitsstufen <strong>für</strong><br />
das Produktprogramm rund um die gesamte<br />
Gebäudehülle an. Damit verbessert<br />
sich bei gleicher Dämmstoffdicke der U-<br />
Wert des Bauteils und erhöht die Energieeffizienz<br />
der Gesamtkonstruktion. Die Produktpalette<br />
mit den neuen Dämmwerten<br />
ist seit Erscheinen der neuen Preisliste im<br />
März 2013 erhältlich.<br />
Neue Werte<br />
Energieeffizienz:<br />
Die PU-Dämmstoffe von<br />
puren sind seit Mitte<br />
März in noch besseren<br />
WLS erhältlich<br />
Und das sind die neuen Werte: Sämtliche<br />
aluminiumkaschierten Dämmelemente<br />
und -systeme, die bisher in die Wärmeleitfähigkeitsstufe<br />
WLS 024 eingeordnet<br />
waren, erhalten ab einer Dämmstoffdicke<br />
von 80 mm die neue WLS 023. Der nach<br />
der europäischen Norm beispielsweise in<br />
Österreich relevante Lambda-D-Wert (deklarierte<br />
Wärmeleitfähigkeit) verbessert<br />
sich von 0,023 auf 0,022 W/(mK). Vlieskaschierte<br />
puren-Produkte mit Dämmstoffdicken<br />
zwischen 80 und 119 mm erreichen<br />
die WLS 027, ab 120 mm sogar<br />
die WLS 026. Unkaschierte Dämmplatten,<br />
wie sie beispielsweise beim puren-<br />
Gefälledachsystem angeboten werden,<br />
gehören unter 80 mm Dämmstoffdicke<br />
der WLS 028, zwischen 80 und 119 mm<br />
der WLS 027 und ab 120 mm der WLS 026<br />
an. Eine detaillierte Übersicht mit allen<br />
Dämmstoffdicken, Lambda- und Lambda-<br />
D-Werten geben Dämmwerttabellen, die<br />
bei puren angefordert werden können und<br />
im Internet zum Download bereitstehen.<br />
Rechtzeitig zur BAU 2013 hat puren auch<br />
seinen Internetauftritt aktualisiert. Die<br />
Webseite des Polyurethan-Hartschaum-<br />
Spezialisten mit Sitz in Überlingen am<br />
Bodensee wurde einem Update nach<br />
modernen Darstellungs- und Menüführungs-Gesichtspunkten<br />
unterzogen und<br />
gestalterisch an das Erscheinungsbild des<br />
Unternehmens angepasst. Besucher der<br />
Seite www.puren.com finden unter den<br />
vier Haupt-Menüpunkten der Startseite<br />
schnell „ihre“ relevanten Inhalte, sei es<br />
unter dem Menüpunkt „Bau“ zur Wärmedämmung<br />
von Neu- und Altbau oder<br />
unter „Unternehmen“ <strong>für</strong> Informationen<br />
zur Firmengruppe und den Kontakt zum<br />
Vertrieb, zu Terminen und weiteren allgemeinen<br />
Angaben.<br />
Weiterhin sind auf www.puren.com<br />
auch Elemente des Web 2.0 enthalten:<br />
So gibt es Videos, eine Suchfunktion sowie<br />
Links zu den Social-Media-Seiten des<br />
Unternehmens. Eine weitere Neuheit besteht<br />
darin, dass bei den Ausschreibungstexten<br />
direkt auf die Inhalte des komfortablen<br />
Heinze-Ausschreibungs-Managers<br />
verlinkt wurde.<br />
Kontakt:<br />
puren GmbH<br />
D-88662 Überlingen<br />
www.puren.com<br />
Aktualisiert:<br />
Der Internetauftritt von<br />
puren erhielt zur<br />
BAU 2013 ein »Facelift«<br />
38 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Anzeige<br />
Eternit Flachdach präsentiert eine neue Broschüre und eine neue App<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt zum Erfolg<br />
Neue Broschüre<br />
Die neue Broschüre von Eternit Flachdach<br />
richtet sich an Handwerker. Anhand von<br />
Grafiken wird hier der Einbau von Lichtkuppeln<br />
und Rauchabzügen in unterschiedliche<br />
Dachaufbauten Schritt <strong>für</strong> Schritt gezeigt,<br />
wobei auch die Vor- und Nachteile<br />
der jeweiligen Lösung erläutert werden.<br />
Zudem gibt die Broschüre praxisgerechte<br />
Tipps und Hinweise zur richtigen Auswahl<br />
von Lichtkuppeln und Aufsetzkränzen.<br />
Neue App<br />
Die neue Mobile-App von Eternit Flachdach führt<br />
sicher zur passenden Sanierungslösung<br />
D<br />
ie Eternit Flachdach GmbH zählt<br />
zu den führenden Herstellern von<br />
Flachdachelementen in Deutschland.<br />
Das international tätige Unternehmen<br />
bietet Lichtkuppeln, natürliche<br />
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen sowie<br />
Dachgullys an.<br />
Innovation aus Tradition<br />
Die Erfolgsgeschichte beginnt mit der Spezialisierung<br />
des Werks auf Flachdachprodukte<br />
nach der Übernahme der Klaus Esser<br />
KG durch die Eternit AG im Jahr 1980:<br />
Klaus Esser entwickelte bereits 1960 die<br />
ersten Lichtkuppeln, die Tageslicht in Industrie-<br />
und Gewerbebauten brachten.<br />
Die Lichtkuppeln können aufgrund der<br />
standardisierten Formen und Abmessungen<br />
flexibel auf Flachdächern eingesetzt<br />
werden. Esser gab damit nicht nur einen<br />
Anstoß <strong>für</strong> Innovationen im Flachdachbau,<br />
sondern prägte gleichzeitig auch die Geschichte<br />
von Eternit Flachdach: Der Schritt<br />
in die Selbstständigkeit erfolgte 1999, als<br />
aus der ehemaligen Tochter der Eternit AG<br />
die Eternit Flachdach GmbH wurde. Fach-<br />
Die neue Broschüre von Eternit Flachdach zeigt<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt den Einbau der Produkte<br />
liches Know-how und permanente Weiterentwicklung<br />
sorgen da<strong>für</strong>, dass die Produkte<br />
stets auf dem neuesten Stand der<br />
Technik sind – in Bezug auf Energieeffizienz<br />
ebenso wie <strong>für</strong> eine einfache Verarbeitung<br />
auf der Baustelle. Eternit Flachdach<br />
bietet neben technischer Beratung im<br />
Planungs- und Ausführungsprozess auch<br />
qualifizierte Wartungsleistungen <strong>für</strong> eine<br />
dauerhafte Werterhaltung der Flachdachelemente<br />
an.<br />
Mit der neuen App <strong>für</strong> Handwerker und<br />
Planer präsentiert Eternit Flachdach jetzt<br />
eine Mobile-App zum Thema Lichtkuppelsanierung.<br />
Die App führt sicher zur passenden<br />
Sanierungslösung und sorgt so <strong>für</strong><br />
einen reibungslosen und gut organisierten<br />
Modernisierungsprozess. Aufgebaut als<br />
Checkliste, leitet die App Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />
durch die Aufnahme aller Daten und Fakten,<br />
um das passende Sanierungsprodukt<br />
zu finden. Zum Schluss muss der Dachdecker<br />
nur noch die Daten versenden – der<br />
individuelle Lösungsvorschlag von Eternit<br />
Flachdach kommt dann per E-Mail.<br />
Kontakt:<br />
Eternit Flachdach GmbH<br />
D-41464 Neuss<br />
www.eternit-flachdach.de<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
39
BAU 2013<br />
Anzeige<br />
Ejot präsentiert eine schnelle LängsstoSSbefestigung auf dem Dach<br />
Mal richtig Meter machen<br />
Ein Gerät – zwei Anwendungen<br />
Das Ejofast-System ermöglicht es dem Dachdecker, dank einer angenehmen Arbeitsposition und eines<br />
zügigen Arbeitsfortschritts auf großen Dachflächen wirtschaftlich und ermüdungsfrei zu arbeiten<br />
Das flexible System eignet sich <strong>für</strong> Schrauben<br />
mit und ohne Dichtscheiben. Das bedeutet,<br />
dass mit nur einem Gerät sowohl<br />
in der Tragschale als auch auf der Deckschale<br />
gearbeitet werden kann. In Abhängigkeit<br />
von der Breite des vorhandenen<br />
Trapezblechprofils stehen fünf Profilaufsätze<br />
<strong>für</strong> die Obergurtverschraubung der<br />
Deckschale zur Verfügung – so kann der<br />
Handwerker ein sauberes und gleichmäßiges<br />
Schraubbild erstellen. Das Magazin<br />
des ergonomisch gestalteten Schraubgeräts<br />
fasst 25 Schrauben. Einfache Bedienung<br />
sowie eine angenehme Arbeitsposition<br />
garantieren ein wirtschaftliches und<br />
ermüdungsfreies Arbeiten auf großen<br />
Dachflächen.<br />
B<br />
ei der Verschraubung von Trapezprofilblechen<br />
oder Sandwichelementen<br />
auf dem Dach geht es in erster Linie<br />
um die Qualität der Verarbeitung und<br />
den da<strong>für</strong> erforderlichen Zeitaufwand. Vor<br />
diesem Hintergrund hat die Ejot Baubefestigungen<br />
GmbH eine neue Systemlösung<br />
entwickelt, bei der die schnelle, sichere<br />
und spanlose Verarbeitung von sogenannten<br />
Längsstoßschrauben im Mittelpunkt<br />
steht. Mit diesem System und der neuen<br />
Schraubentechnologie kann der Dachdecker<br />
im industriellen Leichtbau viel Zeit<br />
sparen.<br />
Das neue Ejofast-System besteht aus<br />
dem JF-Schraubgerät sowie den beiden<br />
magazinierten Längsstoßschrauben JF2<br />
Effiziente Längsstoßverschraubung:<br />
Dank einer neuen Spitzengeometrie sorgen die<br />
Längsstoßschrauben JF3 (links) und JF2<br />
<strong>für</strong> eine schnelle und spanlose Verarbeitung<br />
<strong>für</strong> den Einsatz im nicht bewitterten Bereich<br />
und JF3 mit Dichtscheibe <strong>für</strong> bewitterte<br />
Bereiche. Die Ejofast-Schrauben<br />
eignen sich <strong>für</strong> Anbauteile aus Aluminium<br />
oder verzinktem Stahlblech.<br />
Schnell – spanlos – sicher<br />
Besonderes Merkmal der Schrauben im<br />
Ejofast-System ist die Spitzengeometrie<br />
mit Doppelganggewinde, was <strong>für</strong> deutlich<br />
kürzere Montagezeiten sorgt. Die<br />
Schrauben drehen dabei ohne die bei<br />
Bohrschrauben übliche Spanbildung ein.<br />
Dadurch können Handwerker wesentlich<br />
zügiger arbeiten, denn Reinigungsarbeiten<br />
zur Spanbeseitigung sind nicht mehr nötig.<br />
Durch die extrem dünne Spitze lassen<br />
sich die Schrauben punktgenau auf der<br />
Oberfläche ansetzen – ein Verrutschen der<br />
Schrauben ist nahezu ausgeschlossen. Die<br />
Gefahr durch Verkratzen der Oberflächenbeschichtung<br />
wird deutlich verringert.<br />
Außerdem sind die Schrauben mit dem<br />
bewährten Hinterschnittprinzip <strong>für</strong> die<br />
Dünnblechverschraubung ausgestattet.<br />
Der gewindefreie Bereich unter dem Kopf<br />
macht ein Überdrehen unmöglich. Damit<br />
wird sichergestellt, dass beide Bleche sauber<br />
auf den Gewindeflanken aufliegen.<br />
Auf eigener Baustelle testen<br />
Das Ejofast-System ist robust, wartungsfrei<br />
und eignet sich hervorragend <strong>für</strong> den<br />
harten Baustelleneinsatz. Wer sich selbst<br />
von dem System überzeugen möchte, hat<br />
die Möglichkeit zu einer „Probefahrt“ auf<br />
der eigenen Baustelle: Einfach im Internet<br />
unter www.ejofast.de anmelden.<br />
Kontakt:<br />
Ejot Baubefestigungen GmbH<br />
D-57334 Bad Laasphe<br />
www.ejofast.de<br />
Der Ejofast-JF-Schrauber zur Verarbeitung<br />
der Systemschrauben. Das Komplett-Set beinhaltet<br />
einen Transportkoffer, die Werkzeugbox,<br />
Profilaufsätze, Schnellladegerät und Ersatzakku<br />
40 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Anzeige<br />
AG.Plastics präsentiert einen PVC-Aufsatzkranz<br />
Lichtkuppeln<br />
einfach sanieren<br />
Die alte Lichtkuppel wird entfernt und der neue PVC-Aufsatzkranz 35/30 einfach<br />
über dem alten Aufsatzkranz montiert<br />
A<br />
G.Plastics, Hersteller von Lichtkuppeln und Lichtbändern,<br />
hat sich auf Produkte <strong>für</strong> natürliches Licht im Flachdach<br />
spezialisiert. Vor Kurzem brachte das belgische Unternehmen<br />
einen neuen Skylux-Aufsatzkranz aus PVC auf den Markt:<br />
Mit einer Höhe von 35 cm und einem Unterschied zwischen Tageslichtmaß<br />
und Dachöffnung von 30 cm ist dieser neue PVC-<br />
Aufsatzkranz besonders <strong>für</strong> Sanierungen geeignet.<br />
So kann der Dachdecker mit diesem Aufsatzkranz „zwei Fliegen<br />
mit einer Klappe schlagen“: Erstens fallen keine Abbrucharbeiten<br />
an, da der Aufsatzkranz einfach über den schon bestehenden<br />
Aufsatzkranz montiert wird (Bild oben rechts). Außerdem kann<br />
auch die alte Lichtkuppel wiederverwendet werden. Zweitens<br />
verbessert sich die Dämmung enorm, und zwar nicht nur durch<br />
die neue Dämmschicht auf dem Flachdach, sondern auch durch<br />
eine weitere Dämmschicht zwischen den beiden Aufsatzkränzen.<br />
Weiterhin lässt sich der neue Aufsatzkranz mit allen übrigen Kuppelabmessungen<br />
(180 verschiedene Abmessungen) des Skylux-<br />
Sortiments kombinieren. Der Aufsatzkranz Skylux PVC 35/30 verfügt<br />
über einen sehr guten U-Wert von 0,89 W/(m²K).<br />
Kontakt:<br />
AG.Plastics<br />
B-8530 Stasegem<br />
www.agplastics.com<br />
Nelskamp<br />
Dachstein <strong>für</strong> Architekten<br />
Planeben und mit porenarmer<br />
Kante: Mit einem<br />
neuen Dachstein erweitert<br />
Nelskamp seine Modellpalette.<br />
„Planum“ ist der erste<br />
Dachstein des Unternehmens<br />
ohne Wölbung auf<br />
der Oberseite. So schafft<br />
dieser Dachstein neue<br />
Möglichkeiten <strong>für</strong> die<br />
Gestaltung der Dachfläche:<br />
Es entsteht<br />
ein harmonisches,<br />
flächiges Gesamtbild, das<br />
bei einer Regeldachneigung von 22 Grad moderne Architektur<br />
ermöglicht. Der Dachstein wird mit der Oberfläche<br />
„Longlife matt“ angeboten. Die weiterentwickelte<br />
Beschichtung verhindert laut Herstellerangabe durch ihre<br />
sehr glatte Oberfläche, dass sich Schmutzpartikel festsetzen.<br />
Mit der optimierten Sichtkante bleibt der Dachstein<br />
stets sauber, denn Flechten und Algen haben kaum eine<br />
Chance, sich hier anzusiedeln. Nuten und Profile auf der<br />
Unterseite des Dachsteins sorgen <strong>für</strong> einen sicheren Verbund<br />
der Steine untereinander und auf der Lattung.<br />
Dachziegelwerke Nelskamp GmbH<br />
D-46514 Schermbeck<br />
Telefon 0 28 53/91 30-0<br />
www.nelskamp.de<br />
Vogt<br />
Sorglos-Paket <strong>für</strong> den Abriss<br />
Baugerätehersteller Vogt bietet seinen Drucklufthammer<br />
zur Bitumenentfernung jetzt mit einem neuen<br />
Service-Paket an: Das Flottenmanagement <strong>für</strong> Dachdecker<br />
verspricht stets bestens gewartete Geräte zum Bitumen-Schälen,<br />
-Schneiden und -Aufbrechen. Der Hersteller<br />
übernimmt dabei die Investitions- und Reparaturkosten<br />
und bietet die Möglichkeit, das Gerät nach drei Jahren gegen<br />
ein neues auszutauschen. Das schafft Sicherheit, schont<br />
den Geldbeutel und ist sofort steuerlich absetzbar. Gerät<br />
und Service <strong>für</strong> einen zweistelligen Monatsbetrag – ohne<br />
Einschränkung von Einsatzstunden und ohne Klauseln zu<br />
Kratzern und Dreck.<br />
Vogt Baugeräte GmbH<br />
D-95466 Weidenberg<br />
Telefon 0 92 78/7 74 33-0<br />
www.vogt-baugeraete.de<br />
Der Hohlraum zwischen den beiden Aufsatzkränzen wird mit Dämmung gefüllt<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
41
Dachmarkt<br />
TRAPEZBLECHE<br />
Isopaneele, Pfannenbleche, Kantteile, Stabmattenzäune<br />
NEU! Zum<br />
Einführungspreis<br />
1A / 2A Waren ab Lager Holdorf<br />
Produktion und Handel<br />
Jetzt NEU im Sortiment:<br />
Nordblech 35 (35/207)<br />
Turmtannen 8 · 49451 Holdorf<br />
Tel: 0 54 94 - 10 08 · Fax: 0 54 94 - 10 09<br />
Dachleitern<br />
bis ca. 5 m<br />
Fordern Sie vom<br />
Hersteller Prospekt an:<br />
Th. Hübner e.K.<br />
Kinzigheimer Weg 112<br />
63450 Hanau<br />
Tel. 0 61 81 / 93 41 23<br />
Fax 0 61 81 / 93 41 25<br />
▴▴Das PV-System SOLfixx plus von Bauder verfügt<br />
über integrierte Leistungsoptimierer<br />
Bauder<br />
Intelligent Strom gewinnen<br />
Das neue PV-System SOLfixx plus, das Bauder<br />
in Kooperation mit Solon anbietet, erzielt jetzt<br />
selbst auf teilbeschatteten Dachflächen optimale Erträge.<br />
Der Grund: Jedes Modul verfügt über einen<br />
integrierten Leistungsoptimierer, der Strom und<br />
Spannung regelt und laut Hersteller so die Modulleistung<br />
optimiert. Darüber hinaus ist eine Kommunikationseinheit<br />
integriert, die ein webbasiertes<br />
Monitoring ermöglicht. Das heißt, die Leistung der<br />
gesamten PV-Anlage sowie die Leistung einzelner<br />
Module sind kontinuierlich abrufbar. Störungen lassen<br />
sich so schnell orten und beheben.<br />
Paul Bauder GmbH & Co. KG | D-70499 Stuttgart<br />
Telefon 07 11/88 07-0 | www.bauder.de<br />
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<strong>für</strong> Lüftungs-und Medienleitungen.<br />
Schulte & Todt Systemtechnik GmbH & Co. KG<br />
T.: 0 29 32 – 6 39 43 www.schulte-todt.de<br />
Erlus<br />
Edelengobe <strong>für</strong> französische Dächer<br />
Erlus bietet seine Dachziegelmodelle<br />
E 58 SL, Forma und die Reformpfanne<br />
SL ab sofort auch als Edelengoben in der<br />
Farbe Burgund an. Die Farbe wurde nach<br />
der gleichnamigen französischen Provinz<br />
benannt, deren Markenzeichen der tiefrote<br />
Wein ist. Ein weiteres Markenzeichen<br />
des Burgunds sind die Dächer: Sie wurden<br />
früher mit flachen Ziegeln gedeckt, den<br />
schmalen, länglichen und relativ dunklen<br />
„Tuiles de Bourgogne“, den sogenannten<br />
Burgunder Dachziegeln. Diese alte Tradition<br />
hat der Hersteller aufgegriffen und<br />
durch moderne Technik in der Dachziegelherstellung<br />
ergänzt.<br />
Erlus AG<br />
D-84088 Neufahrn<br />
Telefon 0 87 73/18-133<br />
www.erlus.com<br />
Die<br />
Kuli-Schere<br />
Schneiden Sie an Ihrem Kuli!<br />
Direkt am Kuli Transport- und<br />
Abrollgerät, können Sie Ihr<br />
Blech maßgenau ablängen. Set<br />
Angebot in 100 und 125 mm.<br />
K.N.O.L.L<br />
Metall- und Spenglertechnik<br />
Tel +49 (0)7305 932873<br />
D–89185 Hüttisheim<br />
www.knoll-spenglertechnik.de<br />
SFS intec<br />
Auf dem Flachdach wird’s warm<br />
▴▴Die Dachhaut wird durch Induktionswärme<br />
mit den Lastverteiltellern verbunden<br />
Mit isoweld präsentiert<br />
SFS intec ein durchdringungsfreies<br />
Feldbefestigungssystem<br />
<strong>für</strong> die Lagesicherung<br />
auf dem Flachdach. Mit<br />
Befestigern und Lastverteiltellern wird<br />
zunächst die Dämmung auf der Unterkonstruktion fixiert.<br />
Anschließend folgt die Verlegung der Abdichtung. Danach<br />
wird die Dachhaut durch induktive Erwärmung mit den<br />
Lastverteiltellern verbunden und so perforationsfrei befestigt.<br />
Hier<strong>für</strong> kommt das Induktionsgerät isoweld 3000<br />
zum Einsatz. Ein akustisches Signal bestätigt die richtige<br />
Position und den Abschluss des Induktionsvorgangs.<br />
SFS intec GmbH Fastening Systems | D-61440 Oberursel<br />
Telefon 0 61 71/70 02-0 | www.sfsintec.biz<br />
42 dachbau magazin 4 | 2013
Anzeige<br />
Rinnenverbinder<br />
besteht Belastungstest<br />
PRODUKT<br />
DES MONATS<br />
Zambelli präsentiert eine langfristig<br />
zuverlässige Entwässerungslösung.<br />
Das Institut <strong>für</strong> textile Bau- und Umwelttechnik<br />
(tBU) hat den Zambelli<br />
Rinnenverbinder auf Dichtigkeit geprüft.<br />
Im Mittelpunkt des Labortests stand die<br />
Dichtigkeit der Verbindung von zwei Rinnensegmenten<br />
bei Längenänderung.<br />
Der Versuch<br />
Getestet wurde die Verbindung von zwei<br />
Rinnensegmenten aus Titanzink. Die Laborprüfung<br />
simulierte Längenausdehnungen<br />
von 5 mm, wie sie auch unter temperaturbedingter<br />
Dilatation auftreten, <strong>für</strong> einen<br />
Einsatzzeitraum von 20 Jahren. Das Ergebnis:<br />
Der Rinnenverbinder von Zambelli<br />
nahm die Dehnungsbewegungen schadlos<br />
auf und bewies maximale Dichtigkeit. „Speziell<br />
bei der Reparatur von Dachrinnenrissen<br />
ist der Rinnenverbinder dem Nachlöten<br />
und sogar dem Verkleben vorzuziehen“,<br />
erläutert Rudolf Schaufler, Spenglermeister<br />
und technischer Fachberater bei Zambelli.<br />
„Denn der Test des tBU beweist, dass die<br />
Gefahr der Undichtigkeit unter Längenausdehnung<br />
des Metalls mit unserem Rinnenverbinder<br />
langfristig ausgeschlossen ist.“<br />
Das Reparatur-Paket<br />
Das von Zambelli entwickelte Z-Verschluss-<br />
System mit Sicherungslasche ermöglicht die<br />
Anbringung des Rinnenverbinders mit einem<br />
Klick: Der Rinnenverbinder sitzt fest,<br />
die UV-beständige Gummidichtung kann<br />
nicht verrutschen. Der von Zambelli mitgelieferte<br />
Wulstverbinder sorgt <strong>für</strong> zusätzliche<br />
Stabilität – insbesondere, wenn zwei Rinnensegmente<br />
im Randbereich der Dachrinne<br />
verbunden werden müssen, wo oft nur<br />
noch ein Rinnenhaken das Endstück hält<br />
oder sich ein Rinnenwinkel anschließt.<br />
Der Prüfbericht des tBU ist auf der Webseite<br />
von Zambelli einsehbar. Hier finden<br />
Dachdecker auch eine Videoanleitung zur<br />
Montage des Reparatur-Pakets. ■<br />
Produktprofil<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
zuverlässige und langfristige<br />
Dichtigkeit<br />
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Alle Kandidaten finden Sie unter<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Heft<br />
5/6 | 2013<br />
Heft<br />
7/8 | 2013<br />
Heft<br />
9 | 2013<br />
Heft<br />
10 | 2013<br />
Heft<br />
11 | 2013<br />
Unsere Leser entscheiden: 8 Top-Produkte auf<br />
dem Weg zum »Produkt des Jahres 2013«<br />
In jeder Ausgabe präsentiert dachbaumagazin<br />
zusammen mit namhaften Herstellern das<br />
»Produkt des Monats«. Ob Innovation, Detailverbesserung<br />
oder bewährte Zuverlässigkeit – jedes<br />
Produkt des Monats kandidiert bei der Wahl zum<br />
»Produkt des Jahres«. Ab November 2013 können<br />
Sie auf unserer Internetseite <strong>für</strong> Ihren Favoriten<br />
stimmen und attraktive Preise gewinnen.<br />
Alle Produkte des Monats finden Sie im Überblick<br />
bei www.dachbaumagazin.de<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
43
Technik im Detail<br />
Bleiwolle<br />
Sicher verfugt<br />
Nicht selten bekommen Dachdecker die Anfrage, die<br />
Fugen einer Natursteinfassade mit Bleiwolle<br />
zu verstemmen. Der Beitrag zeigt Ihnen, wie diese<br />
alte Handwerkstechnik funktioniert.<br />
Text: Inga Richrath | Fotos: Röhr + Stolberg / Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser<br />
Uwe Graf – Fotolia.com<br />
44 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Wie wichtig gerade die<br />
Details einer handwerklichen Ausführung<br />
sein können, zeigt beispielhaft die Sanierung<br />
des Magdeburger Doms. Undichte<br />
Mauerwerksfugen hatten dort zu einem<br />
erheblichen Schaden an der gesamten Fassade<br />
geführt. Mit Bleiwolle können solche<br />
Probleme jedoch langfristig behoben werden<br />
– und das ist nicht nur eine Aufgabe <strong>für</strong><br />
Steinmetze, sondern auch <strong>für</strong> Dachdecker.<br />
9000 m² Sandsteinfassade<br />
Der Magdeburger Dom ist das älteste gotische<br />
Gebäude Deutschlands – seine Grundsteinlegung<br />
geht auf das Jahr 1209 zurück.<br />
Die Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg<br />
waren in den 1950er- und -60er-Jahren<br />
zwar notdürftig behoben worden, zu DDR-<br />
Zeiten verfiel die historische Sandsteinfassade<br />
jedoch zusehends.<br />
Seit 2010 wird die komplette Domfassade<br />
– eine Fläche von 9000 m² aus etwa<br />
50 000 Sandsteinquadern – umfangreich<br />
restauriert. Diese Restaurierung war dringend<br />
erforderlich geworden, da es zuvor<br />
bereits zu Mauerwerksabbrüchen gekommen<br />
war. Deshalb musste der Platz rund um<br />
den Dom <strong>für</strong> Passanten zeitweise gesperrt<br />
werden. Ende 2012 wurden die Arbeiten am<br />
fast 100 m hohen Südturm beendet. Zuvor<br />
waren Ornamente und Skulpturen mittels<br />
Lasertechnik schonend von Schmutz befreit,<br />
Steine ausgetauscht oder mit Steinersatzmasse<br />
ausgebessert sowie die Brüstung<br />
instand gesetzt worden.<br />
Eine weitere zentrale Restaurierungsarbeit<br />
war <strong>für</strong> das Expertenteam rund um Ralf<br />
Lindemann, Projektleiter beim Bauherrn<br />
▴▴Werkzeug: Für die Arbeit mit Bleiwolle eignen<br />
sich stumpfe Meißel, Stemm- oder Setzeisen<br />
„Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-<br />
Anhalt“, die Erneuerung der zahlreichen<br />
Mauerwerksfugen. Diese waren in den vorangegangenen<br />
Jahrhunderten größtenteils<br />
mit Mörtel verfugt worden, der an vielen<br />
Stellen bereits stark verwittert war. Durch<br />
die offenen Fugen konnte besonders in den<br />
witterungsexponierten Lagen Wasser in den<br />
weichen Sandstein eindringen. Im Winter<br />
war es dadurch immer wieder zu erheblichen<br />
Mauerwerksschäden gekommen.<br />
Sicherer Schutz mit Bleiwolle<br />
Für die Restaurierung der Fassade musste<br />
daher eine Fugenabdichtung gefunden werden,<br />
die das Mauerwerk vor einem erneuten<br />
Feuchtigkeitseintrag sicher schützen kann.<br />
Das Expertenteam um Volkmar Hillig, Bauleiter<br />
bei den Bamberger Natursteinwerken,<br />
entschied sich, die Fugen mit Bleiwolle zu<br />
▴▴Traditionell: Neue Sandsteinquader mit gerade<br />
fertiggestellten Fugen aus Bleiwolle<br />
verstemmen. „Wir verfügen über jahrzehntelange<br />
Erfahrung bei der Verarbeitung von<br />
Naturstein. Ein Fugenverschluss mit Blei ist<br />
aufwendig, aber die dauerhafteste und damit<br />
nachhaltigste Lösung“, erklärt Hillig.<br />
Formbar und langlebig<br />
Der Werkstoff Blei ist <strong>für</strong> seine leichte<br />
Formbarkeit bekannt. Bleiwolle passt sich<br />
jeder Fugengröße optimal an und lässt sich<br />
gerade in schwer zugänglichen Bereichen<br />
ausgezeichnet verarbeiten. Durch die hohe<br />
Dichte von circa 11 kg/dm³ kann mit Bleiwolle<br />
ein stabiles Ergebnis erzielt werden,<br />
das sich dennoch flexibel allen Bewegungen<br />
der umgebenden Werkstoffe anpassen<br />
kann. Anders als Fugen aus Mörtel oder<br />
synthetischen Dichtstoffen ist eine Fuge aus<br />
Blei zudem feuchtigkeits- und UV-stabil sowie<br />
wartungsfrei. »»<br />
▴▴So wird’s gemacht: Die Bleiwolle wird entrollt, zu einem Strang gedreht, in die Fuge gelegt und anschließend sorgfältig verstemmt<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
45
Technik im Detail<br />
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Neuigkeit<br />
2013<br />
Bau München<br />
▴▴Marktlücke <strong>für</strong> Dachdecker: das Verstemmen<br />
von Natursteinfugen mit Bleiwolle wird nicht nur<br />
von Steinmetzen ausgeführt<br />
▴▴Bleigießen: Diese Fialen werden von<br />
einer Gewindestange getragen. Zur Stabilisierung<br />
werden sie mit flüssigem Blei ausgegossen<br />
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Gerade an kritischen Bauteilen wie geneigten<br />
Flächen, Gesimsen oder Anschlussstellen<br />
ist ein sicherer Fugenverschluss mit<br />
Bleiwolle langfristig gewährleistet. Sie eignet<br />
sich durch ihre Langlebigkeit nicht nur<br />
<strong>für</strong> historische, sondern auch <strong>für</strong> moderne<br />
Gebäude, bei denen Wert auf eine besondere<br />
Nachhaltigkeit der Materialien gelegt<br />
wird. Die verstemmte Bleiwolle bildet eine<br />
dezente, glatte Metallfuge, die sich perfekt<br />
mit Blei, aber auch mit Aluminium, Kupfer,<br />
Titanzink und nichtrostendem Stahl kombinieren<br />
lässt.<br />
»Ein Fugenverschluss mit Blei ist aufwendig,<br />
aber die dauerhafteste Lösung.«<br />
„Bleiwolle wird von Bauklempnern,<br />
Steinmetzen, Restauratoren und Dachdeckern<br />
gleichermaßen verarbeitet“, erklärt<br />
Jürgen Seifert, Anwendungstechniker beim<br />
Bleihersteller Röhr + Stolberg. „Sie besteht<br />
aus dünnen Bleifäden. Es gibt gedüste Bleiwolle<br />
in feinen, rund 0,4 mm dicken Fäden<br />
und geschabte Bleiwolle in gröberen Fäden<br />
von 1,5 bis 2 mm Durchmesser. Welche<br />
Qualität verarbeitet wird, hängt letztlich<br />
von den persönlichen Vorlieben jedes<br />
Handwerkers ab. Mit beiden Durchmessern<br />
kann ein gleichwertig gutes Ergebnis erzielt<br />
werden.“<br />
Die richtige Verarbeitung<br />
Vor der Verarbeitung von Bleiwolle sollte<br />
der Dachdecker prüfen, ob die Fugenkanten<br />
und der Fugenmörtel des zu verstemmenden<br />
Mauerwerks ausreichend stabil<br />
sind. Das Mauerwerk kann sonst brechen<br />
und der Fugenmörtel nach hinten gedrückt<br />
werden. Als Faustformel <strong>für</strong> eine stabile<br />
Verbindung gilt, dass eine verstemmte<br />
Mauerwerksfuge immer doppelt so tief wie<br />
breit sein sollte. Sie sollte dabei jedoch mindestens<br />
25 mm tief sein. Da die Fuge stets<br />
aus einem Strang verlegt werden sollte, gilt<br />
es, die erforderliche Menge vorab gründlich<br />
zu kalkulieren. Nachträglich eingebrachtes<br />
Material verbindet sich nur schwer mit der<br />
bereits verstemmten Schicht darunter und<br />
kann nach einiger Zeit wieder herausfallen.<br />
Für eine Fuge von<br />
zum Beispiel 1 m<br />
Länge, 1,5 cm Breite<br />
und 3 cm Tiefe<br />
werden rund 2 kg<br />
Bleiwolle, also zwei<br />
handelsübliche Zöpfe, benötigt. Der Zopf<br />
wird ausgerollt, zu einem Strang in der benötigten<br />
Dicke gedreht, in die Fuge gelegt<br />
und anschließend verstemmt. Geeignete<br />
Werkzeuge <strong>für</strong> die Verarbeitung sind ein<br />
Hammer sowie stumpfe Meißel, Stemmoder<br />
Setzeisen, die das Blei verdichten, ohne<br />
es dabei zu beschädigen.<br />
Für die Arbeit mit Bleiwolle gelten dieselben<br />
Hygienestandards wie <strong>für</strong> die Arbeit<br />
mit Blei generell: Zum Schutz vor Verletzungen<br />
sollte der Dachdecker Handschuhe<br />
tragen und sich nach getaner Arbeit – auch<br />
vor der Pause – die Hände waschen.<br />
Fünf Tonnen Blei <strong>für</strong> dichte Fugen<br />
Bei den Fassadenarbeiten in Magdeburg kamen<br />
rund fünf Tonnen Blei zum Einsatz.<br />
Die Handwerker sichteten und beräumten<br />
zunächst sämtliche Altfugen. An vielen Stel-<br />
46 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
len musste der Sandstein ausgebessert oder<br />
erneuert werden. Dann wurden circa 500 m<br />
Fugen aus Bleiwolle in das alte Mauerwerk<br />
verstemmt.<br />
Mit Blei ausgießen<br />
Eine Besonderheit der gotischen Architektur<br />
in Magdeburg sind die sogenannten Fialen.<br />
Diese reich verzierten spitzen Türmchen<br />
setzten sich aus aufeinandergesetzten<br />
Sandsteinen zusammen, die durch eine Gewindestange<br />
miteinander verbunden sind.<br />
Früher war diese Stange aus Schwarzeisen<br />
gefertigt, das bei einem Feuchtigkeitseintritt<br />
in den porösen Sandstein jedoch schon<br />
bald zu rosten anfing. Bei der Restaurierung<br />
wurden diese alten Gewindestangen deshalb<br />
durch Edelstahlstangen ersetzt. Um<br />
die Hohlräume zwischen den senkrechten<br />
Steinen zu verschließen, haben die Handwerker<br />
Blei eingeschmolzen und anschließend<br />
einen Bleiausguss vorgenommen. Die<br />
Gießhilfe aus Ton wurde anschließend entfernt<br />
und die sichtbare Fuge noch einmal<br />
nachgearbeitet. ■<br />
Interview mit Michael Nebeler<br />
dachbaumagazin: Herr Nebeler, Sie haben<br />
jahrelange Erfahrung mit der Verarbeitung<br />
von Blei. Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile<br />
des Materials?<br />
Michael Nebeler: Die leichte Formbarkeit<br />
steht <strong>für</strong> mich an erster Stelle. Nahtverbindungen<br />
durch Schweißen erzielen<br />
ein optisch homogenes Gesamtbild. Die<br />
Langlebigkeit des Materials und Beständigkeit<br />
gegenüber chemischen Umwelteinflüssen<br />
sind natürlich ebenfalls ein<br />
großer Vorteil.<br />
Sie arbeiten auch häufig mit Bleiwolle. Für<br />
welche Dach- und Klempnerarbeiten ist<br />
Bleiwolle besonders geeignet? Was sind<br />
die Vorteile von Bleiwolle gegenüber Alternativmaterialien?<br />
Bleiwolle setzen wir immer dort ein, wo<br />
wir wartungsfreie und ästhetisch schöne<br />
Mauerwerksfugen bei ins Mauerwerk eingelegten<br />
Überhangstreifen haben wollen.<br />
Dabei ist es egal, ob der Überhangstreifen<br />
aus Blei, Zink, Aluminium, Kupfer oder<br />
Edelstahlblech gefertigt wird.<br />
▴▴Dachdeckermeister<br />
Michael Nebeler<br />
Bleiwolle in Verbindung mit Überhangstreifen<br />
aus Blei bildet eine optische Einheit,<br />
die bis ins Mauerwerk geführt wird.<br />
Bei richtiger Anwendung ist sie wartungsfrei.<br />
Vermörtelte Fugen an Überhangstreifen<br />
aus Metall bilden zwar ebenfalls eine<br />
optische Einheit, reißen aber aufgrund der<br />
thermischen Längenänderungen schnell<br />
ein. Silikonfugen gelten hingegen als wartungsintensiv<br />
und sehen meist nicht besonders<br />
schön aus. Zudem sind sie in der<br />
Denkmalpflege oft unerwünscht.<br />
Herr Nebeler, wir bedanken uns <strong>für</strong> das<br />
Gespräch.
Technik im Detail<br />
Solardach<br />
Kraftwerk <strong>für</strong> Landwirte<br />
Viele Landwirte wünschen sich preisgünstige Dächer.<br />
Mit einem modernen Indachsystem kann der Dachdecker<br />
seinem Kunden ein langlebiges, schönes Dach<br />
bieten, das zudem auch noch Strom erzeugt.<br />
Text: Manfred Schöll | Fotos: Galaxy Energy<br />
Viele Dachdecker sehen sich im<br />
täglichen Wettbewerb immer öfter mit anspruchsvollen<br />
Kunden konfrontiert, die<br />
immer mehr Leistung fordern, da<strong>für</strong> aber<br />
gleichzeitig immer weniger zahlen möchten.<br />
Die Qualität soll natürlich trotzdem<br />
nicht leiden – da ist es oft schwierig, als<br />
Handwerker am Ende überhaupt noch einen<br />
auskömmlichen Gewinn zu machen.<br />
Sparsame Solardächer<br />
Das beste Argument bei der Sanierung von<br />
landwirtschaftlichen Gebäuden mit einem<br />
Solardach ist die Materialeinsparung ohne<br />
Qualitätsverlust. Deshalb sind viele Dachdecker<br />
auf der Suche nach durchdachten<br />
Solarsystemen – und genau hier kommt<br />
das Indachsystem von Galaxy Energy ins<br />
Spiel, denn folgende Argumente dürften<br />
viele Landwirte überzeugen:<br />
▴▴Wirtschaftlich: Das PV-Indachsystem eignet sich besonders <strong>für</strong> landwirtschaftliche Gebäude<br />
■■ die Deckung des Dachs mit den neuen<br />
PV-Modulen ersetzt die herkömmliche<br />
Pfannen- oder Wellplattendeckung und<br />
spart damit Material- und Montagekosten<br />
■■ das geringe Gewicht von 17,5 kg/m²<br />
(inklusive PV-Module) macht eine<br />
nachträgliche Ertüchtigung der Statik<br />
meist überflüssig<br />
■■ da die gesamte Dachfläche mit PV-<br />
Modulen belegt wird, sieht das Dach<br />
nicht nur einheitlich und ästhetisch aus,<br />
sondern bringt auch bis zu 20 Prozent<br />
mehr Leistung als herkömmliche Aufdachanlagen<br />
■■ der gleichmäßige Lichteinfall in den<br />
Innenraum des Gebäudes ersetzt nicht<br />
nur teure Lichtkuppeln, sondern erhöht<br />
zudem auch das Wohlbefinden der<br />
Tiere<br />
■■ die ammoniakbeständigen PV-Module<br />
halten der Belastung durch die Nutztiere<br />
dauerhaft stand<br />
■■ durch die Kombination mit energiesparenden<br />
LEDs kann das Gebäude<br />
wirtschaftlich und elegant beleuchtet<br />
werden<br />
So hat der Dachdecker im Kundengespräch<br />
mit dem Landwirt zahlreiche Argumente<br />
zur Hand und kann mit einem<br />
zeitgemäßen Solardach punkten. Bei der<br />
Montage des ersten Dachs unterstützt der<br />
Hersteller die Handwerker durch Schulungen<br />
und eine praxisnahe Betreuung.<br />
Schulungen <strong>für</strong> Dachdecker<br />
Wer sich <strong>für</strong> das Indachsystem interessiert,<br />
sollte zunächst eine Schulung des Herstellers<br />
besuchen, wo am ersten Freitag in je-<br />
48 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
◂◂Die Montage<br />
des Indachsystems ist<br />
einfach und wird<br />
in Schulungen erklärt<br />
▸▸Durch<br />
die wasserdichten<br />
PV-Module<br />
gelangt Tageslicht in<br />
den Innenraum<br />
dem Monat die Systemkomponenten, die<br />
Anwendungsgebiete, Berechnungs- und<br />
Montagehilfen sowie das Praxiswissen zur<br />
Montage der Anlagen im Detail erklärt werden<br />
(Kontakt: www.galaxy-energy.com).<br />
Wer sich nach erfolgreich abgeschlossener<br />
Prüfung noch nicht ganz sicher fühlt, wird<br />
beim ersten Einbau weiterhin vom Schulungsleiter<br />
unterstützt.<br />
Die einzige Voraussetzung, die das Bestandsdach<br />
<strong>für</strong> eine Montage erfüllen muss,<br />
ist ein maximaler Pfettenabstand von drei<br />
Metern. Weiterhin sollte die Dachfläche<br />
möglichst eben sein und die Unterkonstruktion<br />
eine Tragfähigkeit von mindestens<br />
20 kg/m² besitzen. Sind diese Voraussetzungen<br />
erfüllt, kann der Dachdecker die<br />
Aluminium-Sparren, die auch einen Teil<br />
der Entwässerungsebene bilden, abhängig<br />
von der Modulbreite im entsprechenden<br />
Raster auf den Pfetten montieren. Anschließend<br />
werden die wasserdichten Module mit<br />
den Dichtungsprofilen an der kurzen Modulkante<br />
beklebt und auf den Sparren befestigt.<br />
Mit eleganten Abdeckschienen und<br />
Blechdetails <strong>für</strong> den Ortgang ist das neue<br />
Solardach fertig. ■
Branche<br />
Vedag<br />
Ein Däne <strong>für</strong> die Spitze<br />
Zum 1. März 2013 hat Ole Rosgaard die Nachfolge von<br />
Michael Thomé als Geschäftsführer der Vedag GmbH<br />
angetreten. Der gebürtige Däne kommt aus dem Mutterkonzern<br />
Icopal, dem größten europäischen Hersteller<br />
von Bitumen-Dachbahnen und einem der führenden<br />
Produzenten von Dachbaustoffen weltweit.<br />
Rosgaard ist ein Manager mit großer Erfahrung<br />
in der europäischen und amerikanischen Baustoffindustrie.<br />
Er ist seit 2005 in verschiedenen<br />
Icopal-Unternehmen in leitender Position tätig.<br />
Über seine Geschäftsführertätigkeit bei der<br />
Vedag hinaus ist Rosgaard innerhalb der Icopal<br />
Gruppe <strong>für</strong> die gesamte Region Zentraleuropa<br />
verantwortlich.<br />
Inserenten<br />
A<br />
AG Plastics, B-Stasegem 41, 46<br />
Altec, Crispendorf 34<br />
C<br />
Consoir,Mönchengladbach 52<br />
Creaton, Ichenhausen / Autenried 36 – 37<br />
D<br />
Dallmer, Arnsberg 15<br />
Dörken, Herdecke 27<br />
E<br />
Ejot, Bad Laasphe 40, 49<br />
Erlus, Neufahrn 31<br />
Essmann, Bad Salzuflen 7<br />
Eternit Flachdach, Neuss 39<br />
F<br />
Firestone, B-Zaventem 21<br />
Ford, Köln 9<br />
Frick, Türkheim 53<br />
G<br />
Grömo, Marktoberdorf 5<br />
H<br />
Häuselmann, Forst 35<br />
Heuel, Sundern<br />
u2<br />
Hübner, Hanau 42<br />
HWK, Dortmund 51<br />
J<br />
Jorns, CH-Lotzwil 11<br />
K<br />
K.N.O.L.L., Hüttisheim 42<br />
Kingspan, Ibbenbüren<br />
u4<br />
L<br />
LempHirz, Moers 17<br />
N<br />
Nelskamp, Schermbeck 47<br />
Nordbleche, Holdorf 42<br />
O<br />
Ott, Ainring 50<br />
P<br />
Pavatex, Leutkirch 52<br />
Perkeo, Schwieberdingen 52<br />
Puren, Überlingen 38<br />
R<br />
Rapold, Bad Reichenhall 50<br />
Rathscheck, Mayen<br />
einhefter<br />
Röhr, Krefeld 33<br />
S<br />
Schulte & Todt, Arnsberg 42<br />
Spier, Starkenburg 52<br />
T<br />
TEPE, Dülmen 52<br />
V<br />
Velset, Mannheim 51<br />
Vogt, Weidenberg 53<br />
FOS<br />
Broschüre gegen Windsog<br />
Beim Thema Windsogsicherung am Steildach ist das Handbuch<br />
„Professionelle Windsogsicherung“ von FOS ein Standardwerk.<br />
In der komplett überarbeiteten 6. Auflage hat Autor Tobias Wecker<br />
das Werk in zwei Bereiche unterteilt: Im ersten Teil erklärt<br />
er die Grundlagen, im zweiten Teil wird der fachliche Kenntnisstand<br />
vertieft und die Windsogsicherung mit verständlichen<br />
Beispielen erklärt. Dachdecker können das Handbuch ab sofort<br />
kostenlos per E-Mail unter info@fos.de bestellen.<br />
FOS Friedrich Ossenberg-Schule GmbH + Co. KG<br />
D-58675 Hemer | www.fos.de<br />
Vedag GmbH<br />
D-96050 Bamberg | www.vedag.de<br />
Koramic<br />
Neuer Kopf <strong>für</strong>s Dach<br />
Seit dem 1. Februar 2013 bekleidet Ulrich Brüning die neu<br />
geschaffene Position der Gesamtleitung des bundesweiten<br />
Vertriebs von Koramic-Dachlösungen bei Wienerberger.<br />
Der 48-jährige Diplom-Betriebswirt sammelte während<br />
seiner beruflichen Laufbahn umfangreiche Führungs- und<br />
Vertriebserfahrungen in den Bereichen Montage- und Befestigungsmaterial<br />
sowie Tür-, Glas- und Beschlagtechnik.<br />
Nach der erfolgreichen Entwicklung und Einführung von<br />
Koramic-Baustofflösungen <strong>für</strong> den Dachbereich setzt Wienerberger<br />
deshalb mit dieser Vertriebsverstärkung die weitere<br />
Profilierung als Anbieter zukunftsweisender Baustofflösungen<br />
fort.<br />
Wienerberger GmbH<br />
D-30659 Hannover | www.wienerberger.de<br />
50 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Bildungszentrum<br />
Meisterkurs Dachdecker<br />
▴▴Neben dem Tor befindet sich der Informationsbereich der Gedenkstätte<br />
Berlin-Hohenschönhausen mit den neuen Dachfenstern<br />
Fakro<br />
Gedenkstätte setzt auf<br />
Funkfernsteuerung<br />
Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist eng mit der<br />
44-jährigen Geschichte der sowjetischen Besatzungszone und<br />
der DDR verknüpft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier ein<br />
sowjetisches Internierungslager eingerichtet, danach das zentrale<br />
sowjetische Untersuchungsgefängnis <strong>für</strong> Ostdeutschland. Anfang<br />
der 1950er-Jahre übernahm das Ministerium <strong>für</strong> Staatssicherheit<br />
das Gebäude. Nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik<br />
Deutschland wurde das Gefängnis im Oktober 1990 geschlossen<br />
und in eine Gedenkstätte umgewandelt. Im Sommer 2012<br />
wurde der vordere Eingangsbereich modernisiert und mit neuen<br />
Dachfenstern versehen. Der Eigentümer entschied sich dabei<br />
<strong>für</strong> Dachflächenfenster mit Funkfernsteuerung von Fakro. Die<br />
Räumlichkeiten können nun bei Bedarf <strong>für</strong> Präsentationen und<br />
Filmvorführungen abgedunkelt werden. Die Installation des Z-<br />
Wave-Funksystems erfolgte wenige Tage nach der Montage der<br />
Fenster. Die Fenster können nun – je nach Programmierung –<br />
einzeln, in verschiedenen Gruppen oder auch alle zusammen betätigt<br />
und genutzt werden.<br />
Vorbereitung auf die Hauptteile I und II der Meisterprüfung<br />
Berufsbegleitender Kurs: 06.05.2013 - 28.06.2014<br />
(Drei Unterrichtswochen finden in Vollzeitblöcken statt.)<br />
Lehrgangskosten: 5.810 €<br />
Prüfungsgebühr: 970 €<br />
Kosten Arbeitsmaterial: 1.840 €<br />
Meisterkurs Zimmerer<br />
Vorbereitung auf die Hauptteile I und II der Meisterprüfung<br />
Berufsbegleitender Kurs:<br />
27.08.2014 - 29.10.2016<br />
Weitere Kurse auf Anfrage<br />
(z. B. Zimmererarbeiten <strong>für</strong> Dachdecker).<br />
Förderung <strong>für</strong> den Meisterkurs<br />
nach dem Meister-BAföG möglich.<br />
Bildungszentrum HWK Dortmund • Ardeystraße 93-95 • 44139 Dortmund<br />
Kontakt: Marco Kowolik • marco.kowolik@hwk-do.de<br />
0231 5493-604 • Fax: 0231 5493-608 • www.hwk-do.de<br />
Fakro Dachfenster GmbH<br />
D-30175 Hannover | www.fakro.de<br />
▴▴Insgesamt wurden auf dem Flachdach in Berlin 30 Dachfenster von<br />
Fakro mit Funkfernsteuerung eingebaut<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
51
Branche<br />
www.naturschiefer.de<br />
www.schieferdaecher.de<br />
Dachbau-Branchenführer<br />
Kemper System<br />
Führung im Duett<br />
Holger Freyaldenhoven ist in die<br />
Geschäftsführung von Kemper System<br />
berufen worden. Seit Januar<br />
2013 verantwortet der 38-Jährige<br />
die Bereiche Produktion und Logistik,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
sowie IT. Andreas H. Wiggenhagen,<br />
Geschäftsführer Marketing und Vertrieb<br />
sowie Administration, hatte<br />
die Funktion im vergangenen Jahr<br />
kommissarisch übernommen. Die<br />
beiden Manager stehen dem international<br />
tätigen Bauchemieunternehmen<br />
nun als gleichberechtigte Geschäftsführer vor. Dipl.-Ing.<br />
(FH) Holger Freyaldenhoven besitzt eine Doppelqualifikation als<br />
Betriebswirt und Chemieingenieur mit Schwerpunkt in makromolekularer<br />
Chemie und Kunststoffchemie. Er kann auf eine jahrelange<br />
Erfahrung als Werks- und Betriebsleiter aufbauen.<br />
Kemper System GmbH & Co. KG<br />
D-34246 Vellmar | www.kemperol.com<br />
▴▴Holger Freyaldenhoven<br />
wurde in die Geschäftsführung<br />
von Kemper System berufen<br />
Betriebsmittel<br />
Dämmstoffe<br />
PAVATEX Deutschland<br />
Hotline Technik + Verkauf<br />
Telefon +49 (0)7561 9855-0<br />
Telefax +49 (0)7561 9855-30<br />
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Magazin erhält design award<br />
Die Erlus AG hat <strong>für</strong> das Erlus-Magazin den iF communication<br />
design award 2013 erhalten. Dachdecker finden unter<br />
www.erlus.com/magazin gleich mehrere einfach zu bedienende<br />
Instrumente, die bei der Auswahl des geeigneten<br />
Dachziegels und des passenden Schornsteinsystems helfen.<br />
Hintergrundinformationen zur Herstellung von Dachziegeln<br />
sowie zu einzelnen Objekten runden das Angebot ab. Die Jury<br />
überzeugte vor allem der webbasierte, interaktive Dachgestalter,<br />
der das Gestaltungspotenzial von Dachziegeln zeigt.<br />
Dienstleistung<br />
Erlus AG | D-84088 Neufahrn | www.erlus.com<br />
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▴▴Gewinner des iF communication design award 2013: das neue<br />
Erlus-Magazin auf www.erlus.com/magazin<br />
52 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Braas<br />
Georg Harrasser tritt die<br />
Nachfolge von Rudolf Rauss an<br />
Am 15. März 2013 übernahm Georg<br />
Harrasser (Bild rechts) den<br />
Vorsitz der Geschäftsführung der<br />
Monier Braas GmbH. Er folgt auf<br />
Dr. Rudolf Rauss, der sich entschieden<br />
hat, die Gruppe nach<br />
20 Jahren Unternehmenszugehörigkeit<br />
zu verlassen. Georg Harrasser<br />
studierte Maschinenbau<br />
an der TU München und begann<br />
seine Karriere bei Monier 1993<br />
als Assistent der Geschäftsführung<br />
der italienischen Tochtergesellschaft.<br />
In der Folgezeit hatte er<br />
verschiedene Positionen im Qualitätsmanagement,<br />
als Werksleiter<br />
sowie Produktionsgeschäftsführer inne. 2006 wurde er zum<br />
CEO von Monier Italien bestellt, bis er 2010 als CEO von Monier<br />
Asia Pacific nach Malaysia wechselte. Das Management<br />
der Monier Gruppe dankt Rudolf Rauss <strong>für</strong> sein jahrzehntelanges<br />
erfolgreiches Engagement <strong>für</strong> das Unternehmen und<br />
wünscht ihm <strong>für</strong> seinen weiteren beruflichen und privaten<br />
Lebensweg alles Gute.<br />
Monier Braas GmbH<br />
D-61440 Oberursel<br />
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Die Mage Herzberg GmbH, Spezialist <strong>für</strong> Dachzubehör und<br />
Systembauteile, wurde zum Jahreswechsel in Mage Roof & Building<br />
Components GmbH umfirmiert. Gegründet 1993 als Fabrik<br />
<strong>für</strong> Baubedarfsartikel, ist das Unternehmen heute mit den<br />
Geschäftsbereichen Dachzubehör-<br />
und Systembauteile<br />
in Europa, den USA<br />
und Asien vertreten. Der<br />
neue Name kommuniziert<br />
die internationale<br />
Ausrichtung des Baustoffproduzenten und bietet gleichzeitig<br />
die Möglichkeit, auch zukünftige Geschäftsfelder aufzunehmen.<br />
Bereits im Dezember 2012 wurde mit einer neuen Homepage<br />
und komplett überarbeiteten Printmedien ein moderner Look<br />
und ein frischer Marktauftritt auf den Weg gebracht.<br />
Mage Roof & Building Components GmbH<br />
D-04916 Herzberg<br />
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dachbau magazin 4 | 2013<br />
53
Dachwelten<br />
Schiefer<br />
Reif <strong>für</strong> die Insel<br />
▴▴Ein klassisches<br />
Wohnhaus mit<br />
Schieferdach auf Sylt:<br />
Die Architektur ist<br />
an die regionale Bauweise<br />
angelehnt<br />
Ein Haus in Tinnum auf Sylt sollte ein Schieferdach<br />
aus Coquettes erhalten. Der einheimische<br />
Dachdecker sorgte da<strong>für</strong>, dass die französische<br />
Deckart auch an der Nordsee funktioniert.<br />
Text: Gerard Halama | Fotos: Rathscheck und Henning Lehmann<br />
54 dachbau magazin 4 | 2013
as Einfamilienhaus in Tinnum auf<br />
Sylt lehnt sich mit seiner Architektur,<br />
entsprechend der hier geltenden Gestaltungssatzung,<br />
an die sogenannte utlandfriesische<br />
Bauweise an. Die ist vor allem von<br />
Reetdächern und den da<strong>für</strong> üblichen Details<br />
und Dachneigungen von über 50 Grad<br />
geprägt und wurde auch bei diesem Haus<br />
in großen Teilen umgesetzt. Dazu gehören<br />
unter anderem das geschmückte Verblendmauerwerk,<br />
die nach außen öffnenden Zargenfenster,<br />
der Backengiebel über dem Eingang<br />
und die angedeutete Fledermausgaube<br />
über der an ein Scheunentor erinnernden<br />
Terrassentür. Die Satteldachgauben und die<br />
Dachfenster sind hingegen Merkmale einer<br />
moderneren Gestaltungssprache. Dazu gehört<br />
auch die geradlinige Detaillierung der<br />
Kehlen und Ortgänge mit Kupferblech.<br />
Französisches Dach<br />
Die Bauherren wünschten ein Haus mit<br />
ökologisch wertvollen Baustoffen und guter<br />
Wärmedämmung. Als die Norwegenliebhaber<br />
aus einem Skandinavien-Urlaub Schiefer<br />
mitbrachten, stand außerdem fest, dass<br />
es ein Schieferdach sein sollte. Der Schiefer<br />
aus Norwegen war laut Architekt Hennig<br />
Lehmann aber vor allem dick, schwer<br />
und nicht zu beschaffen. Auf der Suche<br />
nach einem vergleichbaren Schieferstein<br />
fiel die Entscheidung auf 40 × 25 cm große<br />
Coquettes von Rathscheck Schiefer. Die<br />
Coquettes-Deckung hat ihren Ursprung im<br />
französischsprachigen Raum und bedeutet<br />
kokett oder hübsch. Die Deckart gehört zu<br />
den dekorativen Deckarten, zu denen auch<br />
die Octogones gehören. Sie basieren auf der<br />
Rechteck-Doppeldeckung und sind zu dekorativen<br />
Zwecken in ihrer Ansichtsfläche<br />
rund oder eckig zugerichtet. Und weil die<br />
Coquettes-Deckung auf der weitverbreiteten<br />
Rechteck-Doppeldeckung beruht, gelten<br />
<strong>für</strong> diese Deckart auch dieselben Vorgaben.<br />
Coquettes gibt es bei Rathscheck in den<br />
Maßen 40 × 25 cm, 40 × 20 cm, 35 × 25 cm,<br />
35 × 20 cm und 30 × 20 cm. Alle Coquettes<br />
mit Breiten von 25 cm haben den Vorteil,<br />
dass deren halber Stein 12,5 cm breit ist (geforderte<br />
Mindestbreite des schmalsten Steines<br />
am Ort) und somit an Wandanschlüssen<br />
oder Ortgängen keine Zubehörsteine<br />
eingesetzt werden müssen.<br />
Geradlinige Details<br />
Die beiden großen Pfettendächer des Wohnhauses<br />
sind um 50 Grad geneigt und wurden<br />
vom Zimmerer mit einer 20 cm dicken<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
55
Dachwelten<br />
▴▴Seidiger Glanz: Auf der angedeuteten Fledermausgaube über einem der Terrassenausgänge kann die Deckung ihre optischen Vorzüge voll zur Geltung<br />
bringen. Vor der Deckung der Gaube holten die Handwerker beim Schieferhersteller Rat bezüglich Höhe und Breite der Überdeckung ein<br />
Interview<br />
dachbaumagazin im Gespräch mit dem Sylter Dachdeckermeister<br />
Manuel Boysen.<br />
dachbaumagazin: Dächer auf Sylt unterliegen hohen Beanspruchungen.<br />
Welche Bedeutung haben hier Schieferdeckungen?<br />
Manuel Boysen: Wir arbeiten auf Sylt öfter mit der schlichten<br />
Rechteck-Doppeldeckung. Neulich haben wir damit einen Kirchturm<br />
gedeckt. Auch bei einer Wohnhaussanierung schrieb das<br />
Denkmalamt kürzlich eine Schieferdeckung vor.<br />
Bei der Coquettes-Deckung fallen einige offensichtlich »Sylttypische«<br />
Details auf. Sie berichten beispielsweise ohne Scham<br />
über den Einsatz von Silikon.<br />
Sylt hat seine eigenen Regeln und das ansässige Handwerk<br />
auch seine besonderen Erfahrungen. Aus diesem Grund verwenden<br />
wir unter anderem auch das so verpönte Silikon: Auf Wasserfalzen<br />
wird bei uns immer eine Silikonnaht gelegt und damit<br />
der Spalt zum Schiefer zusätzlich abgedichtet. Das hat sich<br />
bei Starkwind bewährt. Wir arbeiten seit 25 Jahren auf Sylt: Die<br />
Fachregel ist wichtig, langjährige handwerkliche Erfahrungen<br />
sind es aber auch.<br />
Auch die mit Spenglerschrauben von oben fixierten Ortgangbleche<br />
fallen auf. Warum haben sie diese Ausführung gewählt?<br />
Seitlich geschraubte Ortgangbleche neigen dazu, sich bei Temperaturunterschieden<br />
zu verziehen und stellen sich aus Erfahrung<br />
nicht zurück. Das Blech wird dann wellig und bietet dem<br />
Wind eine unnötige Angriffsfläche.<br />
In einigen Details erscheint das Dach sehr aufwendig – warum?<br />
Ganz einfach: Zufriedene Bauherren sind auf dieser Insel sehr<br />
wichtig. Hier spricht sich nämlich jeder Schaden schnell herum.<br />
Zwischensparrendämmung versehen. Von<br />
innen ist das Dachgeschoss luftdicht ausgebaut,<br />
während die Handwerker über den<br />
Sparren eine 24 mm dicke Nut-Feder-Vollschalung<br />
montierten. Auf ausdrücklichen<br />
Wunsch der Bauherren wurde zudem ein<br />
winddichtes Unterdach erstellt. Erst darauf<br />
folgten die Konterlatten und die großzügig<br />
dimensionierten Dachlatten. Lediglich die<br />
Hauptkehlen und die angedeutete Fledermausgaube<br />
über dem Terrasseneingang erhielten<br />
über den Konterlatten eine vollflächige<br />
Schalung. Die breiten Dachlatten und<br />
die partielle Vollschalung sind eine stabile<br />
Basis <strong>für</strong> alle Kehl-, Trauf- und Ortgangbleche<br />
aus 0,7 mm dickem Kupferblech.<br />
Die Ortgänge sind windschnittig mit<br />
Ortgangbrettern und schmalen, kastenförmig<br />
gekanteten Ortgang-Profilen abgeschlossen.<br />
Diese Profile aus Blech werden<br />
von der Schieferdeckung überall um 8 cm<br />
überdeckt und schließen mit einem Wasserfalz<br />
ab. Gleiches gilt <strong>für</strong> die Hauptkehlen:<br />
Der Kupferzuschnitt deckt 9 cm unter<br />
den Schiefer und endet ebenfalls mit<br />
einem Wasserfalz. In beiden Fällen haben<br />
die Dachdecker auf dem Falz vor der Schieferdeckung<br />
„Sylt-typisch“ eine Silikonnaht<br />
gelegt (siehe Interview auf dieser Seite). Ein<br />
Traufblech schließt das Unterdach zur Kupferrinne<br />
ab.<br />
56 dachbau magazin 4 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Sturmsicher: Die Schieferdeckung des Wohnhauses wurde nicht nur<br />
genagelt, sondern zusätzlich auch noch geklammert<br />
▴▴Hochwertige Details: An den Ortgängen und Kehlen des Dachs kamen<br />
edle Kupferbleche zum Einsatz<br />
»Bei Einhaltung der Fachregel gilt eine<br />
Schieferdeckung als sturmfest.«<br />
Aus Erfahrung sturmfest<br />
Für Dächer auf den Inseln der Nordsee wird<br />
über die hoch belastete Windzone 4 hinaus<br />
bei kleinteiligen Dachdeckungen ein Einzelnachweis<br />
der Sturmsicherheit gefordert.<br />
Dies trifft jedoch nicht auf Schieferdeckungen<br />
zu. Sie gelten nicht nur an hohen<br />
Kirchtürmen, sondern auch auf den Nordseeinseln<br />
als sturmfest. Es gilt weiterhin die<br />
Fachregel, in der es heißt: „Bei Einhaltung<br />
dieser Fachregel werden die Anforderungen<br />
hinsichtlich der Windsogsicherung<br />
erfüllt. Weitergehende Maßnahmen sind<br />
nicht erforderlich.“ Das war’s. Mehr gibt es<br />
zur Sturmsicherung bei Schieferdeckungen<br />
nicht zu sagen. Der einheimische Dachdeckermeister<br />
Manuel Boysen führt auf Sylt<br />
aber trotzdem stets noch einen weiteren Arbeitsschritt<br />
aus: „Um einem etwaigen Klappern<br />
der Schiefersteine bei starkem Wind<br />
und Sturm vorzubeugen, haben wir die<br />
Dachdeckung nicht nur genagelt, sondern<br />
zusätzlich auch noch geklammert. Diese<br />
Verlegung hat sich bei Dächern auf der Insel<br />
bestens bewährt.“<br />
Die Coquettes sind deshalb auf den breiten<br />
Dachlatten jeweils mit zwei Edelstahl-<br />
Rillennägeln und zusätzlich mit einem<br />
90 mm langen Edelstahl-Einschlaghaken<br />
gesichert. Damit ist zudem eine Überdoppelung<br />
der Deckung von 80 mm sichergestellt.<br />
Bei Dachneigungen ab 50 Grad fordert die<br />
Fachregel zwar lediglich eine Überdoppelung<br />
von 60 mm, doch der Dachdecker<br />
wählte auch hier aus Sicherheitsgründen<br />
einen „Inselaufschlag“. Die Breite der Stoßfugen<br />
bewegt sich,<br />
je nach Bedarf, zwischen<br />
3 und 6 mm.<br />
An der Traufe wurden<br />
Ansetzersteine<br />
gedeckt und der<br />
aufgelegte First aus Rechteckern außerdem<br />
zusätzlich verklebt. Die Schiefer an<br />
den Ortgängen arbeiteten die Dachdecker<br />
mit wasserabweisenden Schnitten an den<br />
Dachabschluss an.<br />
Angedeutete Fledermausgaube<br />
Eine Besonderheit des Schieferdachs ist die<br />
angedeutete Fledermausgaube über einem<br />
der Terrassenausgänge. Um hier eine ästhetische<br />
und funktionstüchtige Deckung zu<br />
erreichen, holten die Handwerker im Vorfeld<br />
der Arbeiten bei Rathscheck bezüglich<br />
der Verhältnisse von Höhe und Breite<br />
einer solchen Deckung fachkundigen Rat<br />
ein. Der Zimmerer setzte die Vorgaben des<br />
Herstellers auf der Baustelle sorgfältig um,<br />
sodass die Dachdecker anschließend keine<br />
Mühe hatten, die vorgegebene Geometrie<br />
der angedeuteten Fledermausgaube mit den<br />
Coquettes zu decken. ■<br />
STeckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Einfamilienhaus<br />
D-25980 Tinnum auf Sylt<br />
Architekt:<br />
Lehmann Architekten<br />
D-25980 Tinnum auf Sylt<br />
www.syltarc.de<br />
Dachdecker:<br />
Manuel Boysen Dachdeckerei GmbH<br />
D-25980 Sylt<br />
Produkt:<br />
Coquettes aus InterSIN Schiefer,<br />
40 × 25 cm<br />
Hersteller:<br />
Rathscheck Schiefer<br />
D-56727 Mayen<br />
www.rathscheck.de<br />
dachbau magazin 4 | 2013<br />
57
Im nächsten Heft<br />
Technik im Detail<br />
Frischluft <strong>für</strong>s Dach<br />
Bei Steildächern wird immer öfter auf<br />
eine Belüftungsebene zwischen Wärmedämmung<br />
und wasserführender<br />
Ebene verzichtet, damit dieser Raum <strong>für</strong><br />
zusätzliche Dämmung genutzt werden<br />
kann. Dennoch muss der Dachdecker<br />
natürlich weiterhin eine Belüftungsebene<br />
herstellen: Unser Beitrag beschreibt<br />
praxisgerechte Systemlösungen<br />
<strong>für</strong> diese ebenso anspruchsvolle wie<br />
wichtige Bauaufgabe.<br />
Centrosolar<br />
Alwitra<br />
Braas<br />
Thema des Monats<br />
Solardächer<br />
Obwohl die deutsche Solarbranche<br />
noch immer in der Krise steckt, wird die<br />
Montage von leistungsfähigen Photovoltaikanlagen<br />
ein wichtiger Markt <strong>für</strong><br />
Dachdecker bleiben. Damit Sie auch in<br />
Zukunft mit dem Sonnenstrom lohnende<br />
Geschäfte machen können, widmet sich<br />
die nächste Ausgabe erneut den Solardächern:<br />
Wir zeigen Ihnen aktuelle<br />
Projekte und fortschrittliche Systemlösungen<br />
<strong>für</strong> Neubau und Sanierung.<br />
dachwelten<br />
Futuristisches<br />
Restaurant am Strand<br />
Das neue Restaurant Gosch auf Sylt liegt<br />
direkt am Strand der Nordseeinsel und<br />
setzt dort durch seine markante Architektur<br />
ein deutliches Zeichen. Das Dach<br />
des Gebäudes hat der Dachdecker als<br />
extensives Gründach ausgeführt, wobei<br />
er die Attika umlaufend mit hochwertigen<br />
Dachrandprofilen aus Aluminium<br />
herstellte.<br />
UND AUSSERDEM<br />
Nutzfahrzeuge <strong>für</strong> den Dachdecker<br />
Impressum<br />
dachbaumagazin –<br />
Unternehmermagazin <strong>für</strong> Dachdeckerbetriebe<br />
Verlag<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />
Telefon +49 82 33.23-0<br />
www.weka.de | www.dachbaumagazin.de<br />
Diese Anschrift gilt auch <strong>für</strong> folgende Personen<br />
und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />
Herausgeber<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer<br />
Stephan Behrens | Michael Bruns | Werner Pehland<br />
Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk<br />
Christoph Maria Dauner (verantw.)<br />
Chefredakteur<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Maria Dauner<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky<br />
Redakteur<br />
Collin Klostermeier<br />
Telefon +49 251.9 24 55 46<br />
collin.klostermeier@weka.de<br />
Volontärin<br />
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jessica.jahn@weka.de<br />
Anzeigen<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />
Fax +49 82 33.23 71 11<br />
Ihre.Werbung@weka.de<br />
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Es gilt die Anzeigenpreisliste 2013<br />
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service.handwerk@weka.de<br />
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Einzelheft:<br />
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Herrenbachstraße 17 | 86161 Augsburg<br />
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1618-9612<br />
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Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am 24. Mai 2013<br />
58 dachbau magazin 4 | 2013
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