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erntezeit für dachdecker - Dachbaumagazin

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ISSN 1618-9612 | 12,80 €<br />

4 | 2013<br />

April<br />

Landwirtschaftliche Gebäude<br />

Erntezeit <strong>für</strong> Dachdecker<br />

Steildach<br />

Landhaus mit Schatten<br />

Bleiwolle<br />

Fuge mit Tradition<br />

Schiefer<br />

Deckung mit Stil


I HR SPEZIALIST FÜR QUALITÄT, SICHERHEIT<br />

UND DESIGN RUND UMS DACH<br />

SCHNEEFANG<br />

SYSTEME<br />

DACHTRITT<br />

SYSTEME<br />

DACHWEGE<br />

SYSTEME<br />

J. HEUEL UND SÖHNE GMBH · AM LINDHÖVEL 3 · 59846 SUNDERN-HACHEN<br />

TEL.: +49 (0)2935/9666-0 · FAX: +49 (0)2935/9666-60 · WWW.HEUEL.DE · INFO@HEUEL.DE


Editorial<br />

Über den Tellerrand<br />

Auf dem Land stehen nicht nur die typischen Scheunen und Viehställe – <strong>für</strong><br />

Collin Klostermeier,<br />

Redakteur dachbaumagazin<br />

»Das Verstemmen von Bleiwolle<br />

ist eine Arbeit <strong>für</strong> Dachdecker.«<br />

Dachdecker gibt es dort viel mehr zu tun, was wir Ihnen in diesem Heft im Thema<br />

des Monats präsentieren: Neben teilweise luxuriösen Wohnhäusern stellen<br />

wir Ihnen unter anderem ein geradezu monumentales Kornsilo in Bischofswerda<br />

vor, dessen 1400 m²<br />

großes Flachdach neu abgedichtet<br />

werden musste. Was<br />

es dabei neben zahlreichen<br />

Durchdringungen und einer ausgefeilten Logistik zu beachten galt, können Sie<br />

ab Seite 22 nachlesen. Eine ganz andere Bauaufgabe war hingegen die Neudeckung<br />

eines 80 Jahre alten Bauernhauses bei Jesteburg: Hier hatte vom ersten<br />

Tag an der ebenso traditionelle wie natürliche Baustoff Reet auf dem Dach gelegen,<br />

und das sollte auch so bleiben. Wie die Dachdecker das neue Reetdach –<br />

selbstverständlich in althergebrachter Handwerkstechnik – ausgeführt haben,<br />

beschreibt der Beitrag ab Seite 24.<br />

Im Technikteil präsentieren wir Ihnen einen weiteren Blick über den<br />

Tellerrand: Dort geht es um die Verstemmung von Natursteinfugen<br />

mit Bleiwolle – eine traditionelle, vor allem in der Denkmalpflege<br />

gefragte Tätigkeit, die nicht nur Steinmetze und Restauratoren,<br />

sondern eben auch Dachdecker ausführen können. Der Beitrag ab<br />

Seite 44 zeigt Ihnen im Detail, worauf es dabei ankommt.<br />

Im Interview des Monats geht es auf Seite 6 auch in diesem Heft<br />

um das heiße Thema Ausbildung: Die Redaktion hat sich mit Dachdeckermeister<br />

Lars Thullesen aus Neumünster über die gestiegenen<br />

Anforderungen des Berufs, die schulische Qualifikation der Jugendlichen<br />

und die Attraktivität der Betriebe unterhalten. Denn nur die guten Dachdecker<br />

schaffen es in einem umkämpften Ausbildungsmarkt, die besten Jugendlichen<br />

zu überzeugen.<br />

▴▴Monumental: Das 38 m hohe Kornsilo<br />

in Bischofswerda war <strong>für</strong> die Dachdecker<br />

eine logistische Herausforderung<br />

Hahne Bautenschutz<br />

Ihr<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

3


In diesem Heft<br />

Inhalt 4 | 2013<br />

Thema des Monats:<br />

Landwirtschaftliche Gebäude<br />

12 Belichtung<br />

Historisches Mühlenensemble<br />

am River Ant / England<br />

12<br />

18 Metalldach<br />

Wohnhaus in Messensee / Österreich<br />

22 Flachdach<br />

Kornsilos in Bischofswerda<br />

24 Reetdach<br />

Bauernhaus in Jesteburg<br />

28 Wellplatten<br />

Reithalle in Meißenheim<br />

▸▸Das alte Cottage der<br />

Hunsett Mill in<br />

England bekam einen<br />

modernen Anbau<br />

mit diskreter Holzbekleidung<br />

Management<br />

32 Recht<br />

Konfliktlösungen <strong>für</strong><br />

Bauunternehmer<br />

Technik im Detail<br />

44 Bleiwolle<br />

Verstemmen von Natursteinfugen<br />

48 Solardach<br />

Photovoltaikanlagen <strong>für</strong><br />

landwirtschaftliche Gebäude<br />

Dachwelten<br />

54 Schiefer<br />

Wohnhaus auf Sylt<br />

18<br />

▴▴Dieses Wohnhaus in<br />

den Dolomiten erhielt eine<br />

Fassadenbekleidung<br />

aus Aluminiumelementen<br />

Prefa<br />

24<br />

Titelthemen sind farblich hinterlegt<br />

▸▸Bei der Sanierung<br />

dieses Hauses in<br />

Jesteburg konnten die<br />

Reet<strong>dachdecker</strong> ihr<br />

ganzes Können zeigen<br />

Hiss Reet<br />

4 dachbau magazin 4 | 2013


Velux<br />

Röhr + Stolberg / Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser<br />

44<br />

▴▴Eine Nische <strong>für</strong> Dachdecker: Das Verstemmen von Fugen in<br />

Natursteinmauerwerk mit Bleiwolle<br />

EINFACH<br />

STECKEN.<br />

FERTIG.<br />

Rathscheck<br />

54<br />

▴▴Ein ortsansässiger Dachdecker versah das Wohnhaus auf der Insel Sylt<br />

mit einer Schieferdeckung aus sogenannten Coquettes<br />

DER BOGEN MIT EINZUG.<br />

Wie Sie sich aufwendiges Aufweiten von Fallrohren ohne<br />

Muffe sparen können? Mit dem konischen Rohrbogen mit<br />

Einzug. Ohne Mühe. Winkel auswählen, aufstecken, fertig.<br />

So einfach geht das. Ein perfektes Ergebnis, dank Grömo.<br />

in jedem Heft<br />

3 Editorial<br />

6 Dach aktuell<br />

41 Dachmarkt<br />

50 Branche<br />

50 Inserentenverzeichnis<br />

58 Vorschau/Impressum<br />

Ein Magazin der<br />

WEKA Media GmbH & Co. KG<br />

Titelbild: Prefa, Velux,<br />

Röhr + Stolberg / Bamberger<br />

Natursteinwerk Hermann<br />

Graser, Rathscheck<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

5


Dach aktuell<br />

Ausbildung: Das Berufsbild des Dachdeckers ist komplexer geworden<br />

»Ich werbe in den Schulen <strong>für</strong> den Dachdeckerberuf.«<br />

Lars Thullesen hat neben dem Dachdeckermeister noch drei weitere<br />

Meistertitel und führt die 1927 gegründete VolkerThullesen GmbH in<br />

Neumünster in dritter Generation. Die Arbeit mit jungen Menschen<br />

liegt dem Unternehmer besonders am Herzen. Das dachbaumagazin<br />

hat deshalb mit Lars Thullesen über die Herausforderungen der<br />

handwerklichen Ausbildung gesprochen.<br />

dachbaumagazin: Herr Thullesen,<br />

welchen Stellenwert nimmt<br />

die Ausbildung in Ihrem Betrieb<br />

ein?<br />

Lars Thullesen: Einen sehr hohen<br />

Stellenwert. Unser Betrieb<br />

bildet seit den 1960er-Jahren<br />

aus, sodass über die Hälfte meiner<br />

30 Angestellten den Dachdeckerberuf<br />

bei uns gelernt hat.<br />

Zurzeit haben wir fünf Azubis.<br />

»Über die Hälfte meiner Angestellten<br />

haben ihr Handwerk bei uns gelernt.«<br />

Warum gibt es im Dachdeckerhandwerk<br />

zunehmend Probleme,<br />

die Ausbildungsplätze mit geeigneten<br />

Jugendlichen zu besetzen?<br />

Neben dem demografischen<br />

Wandel liegt das meiner Meinung<br />

nach vor allem daran, dass die<br />

Anforderungen an einen Dachdecker<br />

heute viel höher sind als<br />

noch vor 20 Jahren. Wer damals<br />

ein Flachdach abdichten, ein<br />

Steildach decken und vernünftig<br />

schiefern konnte, der galt bereits<br />

als guter Junggeselle. Mittlerweile<br />

ist der Beruf viel komplexer,<br />

sodass ein Auszubildender, der<br />

vor 20 Jahren den Anforderungen<br />

noch vollauf genügte, heute in<br />

vielen Betrieben keine Lehrstelle<br />

mehr bekommen würde. Das Berufsbild<br />

ist vielseitiger und damit<br />

auch komplizierter geworden.<br />

Welche Anforderungen muss ein<br />

Jugendlicher erfüllen, um bei Ihnen<br />

einen Ausbildungsvertrag zu<br />

erhalten?<br />

Ich gucke mir zuerst das Zeugnis<br />

an: Mathe und Physik sowie<br />

Lernfächer wie Erdkunde sind<br />

mir besonders wichtig. Außerdem<br />

erwarte ich auch eine ordentliche<br />

Sportnote, denn ein<br />

Bewegungsmuffel wird im Handwerk<br />

meistens nicht glücklich.<br />

Wer diese Hürde genommen hat,<br />

wird zum Einstellungstest eingeladen:<br />

Hier sind vor allem mathematische<br />

Grundkenntnisse und<br />

etwas Allgemeinbildung gefragt.<br />

Außerdem will ich natürlich wissen,<br />

warum derjenige Dachdecker<br />

werden will und was er von<br />

unserem Betrieb in der Ausbildung<br />

erwartet. Wer auch hier einen<br />

guten Eindruck macht, dem<br />

biete ich ein Praktikum an, damit<br />

wir uns näher kennenlernen<br />

können.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie<br />

mit diesem Prozedere gemacht?<br />

Sehr gute, denn die Auszubildenden<br />

sind mit den Jahren immer<br />

besser geworden: Wir hatten einige<br />

Landes- und Bundessieger<br />

in unserem Betrieb, und einer hat<br />

es sogar zur Vize-Weltmeisterschaft<br />

gebracht.<br />

Was erwarten die Jugendlichen<br />

eigentlich heute von einem Ausbildungsplatz?<br />

Die wünschen sich einen freundlichen<br />

und fairen Umgang, Spaß<br />

bei der Arbeit und wollen was<br />

lernen. Und genau das ist mir<br />

wichtig: Dass ein junger Mensch<br />

aus eigenem Antrieb den Wunsch<br />

hat, etwas zu schaffen.<br />

Was kann ein Handwerksbetrieb<br />

tun, um sich <strong>für</strong> die qualifizierten<br />

Jugendlichen möglichst attraktiv<br />

zu machen?<br />

Ich finde, dass es generell wichtig<br />

ist, den Betrieb attraktiv zu<br />

halten: <strong>für</strong> Kunden, <strong>für</strong> potenzielle<br />

Mitarbeiter und natürlich auch<br />

<strong>für</strong> Auszubildende. Ich kenne viele<br />

Handwerker, deren Marketing<br />

sich darauf beschränkt, darauf zu<br />

warten, dass endlich das Telefon<br />

klingelt. Die guten Betriebe machen<br />

sich Gedanken: Wo liegen<br />

unsere Alleinstellungsmerkmale,<br />

wie können wir die kommunizieren,<br />

was können wir verbessern.<br />

Ich gehe beispielsweise fünfmal<br />

im Jahr in eine Schule und erzähle<br />

den Schülern von der 7. Klasse<br />

aufwärts über den Dachdeckerberuf,<br />

gebe Bewerbungstipps und<br />

sage, welche Schulnoten ich von<br />

einem Azubi erwarte.<br />

Das ist aber noch nicht alles: Sie<br />

haben vor ein paar Jahren eine<br />

eigene Schule gegründet und bieten<br />

dort kostenlos Nachhilfeunterricht<br />

an.<br />

Ja, das stimmt: In unserem<br />

»Grundstein«-Projekt bekommen<br />

derzeit 50 Schüler regelmäßig<br />

▴▴Lars Thullesen legt in seinem<br />

Dachdeckerbetrieb viel Wert auf eine<br />

gute Ausbildung. Deshalb<br />

hat er auch ein Nachhilfeprojekt ins<br />

Leben gerufen<br />

kostenlosen Nachhilfeunterricht,<br />

vor allem in Mathematik. Mitmachen<br />

können alle, von der Hauptschule<br />

bis zum Gymnasium – die<br />

einzige Voraussetzung ist, dass<br />

die Kinder sich verbessern wollen.<br />

Da<strong>für</strong> habe ich einen Lehrer<br />

angestellt, der an sechs Tagen in<br />

der Woche Unterricht gibt.<br />

Was hat Sie zu diesem Projekt<br />

veranlasst?<br />

Ich möchte, dass die Leute die<br />

Volker Thullesen GmbH nicht<br />

nur als die Jungs mit den blauen<br />

Bullis wahrnehmen. Die soziale<br />

Komponente ist mir wichtig, und<br />

ich bin stolz darauf, wenn sich<br />

unsere Schüler verbessern und<br />

plötzlich mit Selbstvertrauen in<br />

die Schule gehen. Ich möchte den<br />

Kindern helfen, ihren Lebenslauf<br />

umzuschreiben, sodass sie eine<br />

Chance auf eine gute Ausbildung<br />

bekommen. Ich selbst habe bereits<br />

zwei Azubis im Betrieb, die<br />

ich über das »Grundstein«-Projekt<br />

kennengelernt habe.<br />

Herr Thullesen, wir bedanken uns<br />

<strong>für</strong> das Gespräch.<br />

mikado-web-award<br />

Internetauftritt von Knapp holt das »Double«<br />

Die mikado-Leser haben entschieden:<br />

Der beste Internetauftritt der<br />

Holzbaubranche 2012 ist der von<br />

Verbinderhersteller Knapp. Damit<br />

gelang es Knapp, die Trophäe nach<br />

dem Premierenerfolg 2010 bereits<br />

zum zweiten Mal zu gewinnen.<br />

Auf der BAU 2013 übergab<br />

Chefredakteur Christoph Maria<br />

Dauner den schmucken Glaspreis<br />

an Marketing-Leiterin Elisabeth<br />

Kerschdorfer-Knapp und Thomas<br />

Schreyer, der als Vertriebsleiter<br />

den Internetauftritt mitbetreut.<br />

Mit von der Partie war auch<br />

Josef Berchtold, Geschäftsführer<br />

der Leistungsgemeinschaft Einer.<br />

Alles.Sauber. als Sponsor des mikado-web-awards<br />

2012.<br />

www.mikado-online.de<br />

6 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Abfallentsorgung<br />

Müll bringt bares Geld<br />

Die Entsorgung von Abfällen kann umsatzsteuerlich zu einem<br />

sogenannten tauschähnlichen Umsatz führen. Beispiel: Ein<br />

Dachdecker lässt seinen Bleischrott durch einen Entsorgungsunternehmer<br />

abholen. Wegen des Restwerts, den das Blei noch<br />

hat, verlangt der Entsorgungsbetrieb <strong>für</strong> seine Leistung keine<br />

oder nur eine geringe Vergütung. Handelt es sich hier um einen<br />

tauschähnlichen Umsatz? Das Entsorgungsunternehmen<br />

erbringt eine Dienstleistung und erhält im Gegenzug das<br />

Blei. Aus umsatzsteuerlicher Sicht liegen zwei Umsätze vor:<br />

■■ die Lieferung des Bleischrotts durch den Dachdecker<br />

■■ die Entsorgungsdienstleistung<br />

Beide Umsätze müssen versteuert werden. Außerdem müssen<br />

beide Betriebe auch auf die korrekte rechnungsmäßige<br />

Abwicklung der Umsätze achten, damit beispielsweise ein<br />

Vorsteuerabzug möglich ist.<br />

www.deubner-verlag.de<br />

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Jubiläum<br />

Gold <strong>für</strong> den Lebensweg<br />

Anlässlich seines 50-jährigen Meisterjubiläums erhielt<br />

Dachdeckermeister Peter Dreher (Mitte) kürzlich den Goldenen<br />

Meisterbrief. Landesinnungsmeister Jörg-Dieter<br />

Mann (links) würdigte den Lebensweg von Peter Dreher:<br />

Nach der Gesellenprüfung im Jahre 1953 und der Meisterprüfung<br />

1962 gründete der Jubilar am 17. Mai 1963 seinen<br />

eigenen Betrieb und trat noch im selben Jahr der Dachdeckerinnung<br />

Berlin bei. Nach 33 Jahren Tätigkeit als Dachdecker<br />

und Unternehmer schied Peter Dreher im Juni 1996<br />

aus seinem Betrieb aus und übergab ihn an seine Söhne, die<br />

Dachdeckermeister Burkhard und Holger Dreher. Burkhard<br />

Dreher (rechts) führt die Firma Dreher & Sohn Dachbau<br />

GmbH seitdem als Geschäftsführer.<br />

www.berliner-<strong>dachdecker</strong>.de<br />

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dachbau magazin 4 | 2013<br />

7


Dach aktuell<br />

Werbefotografie Weiss<br />

KalenderModel<br />

Dachdeckerin ist neue Miss Handwerk<br />

Über 100 Kandidaten hatten sich <strong>für</strong><br />

den Kalender „Germany’s Power People<br />

2013“ als Handwerksmodel beworben.<br />

Je zwölf Handwerkerinnen und Handwerker<br />

wurden schließlich zum Kalenderstar,<br />

wobei je sechs von ihnen <strong>für</strong> die<br />

Miss-/Mister-Wahl nominiert wurden.<br />

Bei der Online-Wahl auf www.handwerksblatt.de<br />

wurden weit über eine<br />

Million Stimmen <strong>für</strong> die insgesamt<br />

zwölf Kandidaten abgegeben. Jetzt sind<br />

die Titel vergeben: Die neue Miss Handwerk<br />

2013 heißt Sonja Theisen. Die<br />

21-jährige Dachdeckerin aus Monreal<br />

konnte sich gegen alle Mitbewerberinnen<br />

durchsetzen. „Ich freue mich riesig<br />

und kann es noch gar nicht glauben“,<br />

sagte die strahlende Siegerin.<br />

www.handwerksblatt.de/gpp<br />

Praxiskommentar<br />

Holzschutz <strong>für</strong> die Baustelle<br />

Die DIN 68800 wurde vor Kurzem<br />

neu konzipiert und legt zentrale Bestimmungen<br />

<strong>für</strong> den Holzschutz fest.<br />

Die zweite, vollständig überarbeitete<br />

Auflage des Beuth-Kommentars ist<br />

eine Ergänzung zu dieser neuen Holzschutznorm.<br />

Das Buch bietet fundierte<br />

Informationen zur neuen Konzeption<br />

der Norm, umfassende Kommentierungen<br />

zu einzelnen Normabschnitten<br />

sowie eine transparente Darstellung<br />

von Hintergründen und Zusammenhängen.<br />

Alle Normenteile sind im Originaltext<br />

im Buch enthalten. Erhältlich ist der Kommentar<br />

beim Beuth Verlag als broschiertes Buch oder als E-Book<br />

im Download <strong>für</strong> jeweils 98 Euro.<br />

www.beuth.de<br />

Frage des Monats<br />

In Deutschland werden nicht nur Fachkräfte, sondern in manchen<br />

Branchen auch qualifizierte Auszubildende knapp. Haben<br />

Sie Probleme, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen?<br />

A) Ja, in der Tat: Viele Bewerber genügen heute einfach nicht<br />

mehr den Anforderungen an einen Dachdecker-Azubi.<br />

B) Nein, damit habe ich keine Probleme. Mein Betrieb ist<br />

<strong>für</strong> eine gute Ausbildung bekannt, weshalb sich auch<br />

qualifizierte Jugendliche bei mir bewerben.<br />

C) Ich bilde nicht aus.<br />

Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de<br />

Dort finden Sie auch alle Ergebnisse der vorherigen Umfragen.<br />

Imagekampagne<br />

Gekonnt in Szene gesetzt<br />

Die fünf Millionen Handwerker in Deutschland stellen mehr<br />

her als bloße Produkte und Dienstleistungen. Mit ihrem Können<br />

schaffen sie etwas, das weit darüber hinausgeht. Diese Botschaft<br />

verbreiten seit dem 5. März 2013 die neuen Plakatmotive<br />

der Imagekampagne des Handwerks: „Ich bin nicht nur Handwerker.<br />

Ich bin der Motor, der Deutschland antreibt.“ Parallel<br />

zur Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München sind<br />

die Plakate auf mehr als 9000 Plakatflächen in über 160 deutschen<br />

Städten zu sehen. Das Handwerk wirbt seit Januar 2010<br />

mit der Imagekampagne „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht<br />

von nebenan.“ Die Kampagne zielt darauf ab, die wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Bedeutung des Handwerks stärker in<br />

das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Zudem sollen Jugendliche<br />

über die attraktiven Berufsbilder informiert werden.<br />

www.handwerk.de<br />

8 dachbau magazin 4 | 2013


SPARSAMSTER SEINER KLASSE.<br />

Nur 6,1 l/100km. * Alles im grünen Bereich.<br />

Der neue Ford Transit Custom fährt mit dem sparsamsten Motor seiner Klasse und verbraucht so nur<br />

6,1 l/100 km bei 162 g CO 2* . Möglich machen diese Effizienz z. B. das Start-Stopp-System und das intelligente<br />

Energie-Rückgewinnungs-System. Und da der Ford Transit Custom nur alle 2 Jahre bzw. alle 50.000 km<br />

zur Inspektion muss, sparen Sie bares Geld. E in effizienteres Fahrzeug zu finden dürfte also schwierig sein.<br />

Dazu ist er das einzige Fahrzeug seiner Klasse, das mit 5 Sternen beim Euro NCAP ausgezeichnet wurde.<br />

ford.de/nutzfahrzeuge<br />

Quelle: euroncap.com; 12/2012<br />

* Ford Transit Custom ECOnetic 270 L1, 2,2 l TDCi, 74 kW (100 PS).<br />

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007): 6,7 (innerorts),<br />

5,8 (außerorts), 6,1 (kombiniert). CO 2<br />

-Emissionen: 162 g/km (kombiniert).


Dach aktuell<br />

▴▴Die Fassade des Kunsthauses Graz besteht aus einer 900 m² großen<br />

Medieninstallation aus Lichtringen und Plexiglashaut<br />

Medienfassade<br />

Eine Haut aus Lichtern<br />

„friendly Alien“: so nennen die Architekten Peter Cook und Colin<br />

Fournier das Kunsthaus Graz. Mit einer Medienfassade, gestaltet<br />

von den Berliner Designern „realities:united“, hebt sich das Ausstellungshaus<br />

in Form und Material deutlich von der umgebenden barocken<br />

Dachlandschaft mit ihren roten Ziegeldächern ab. Trotzdem<br />

gehört das auffällige Gebäude mittlerweile zu den Wahrzeichen von<br />

Graz. Die Haut des Körpers, das einem schimmernden Luftkissen<br />

ähnelt, bilden 1500 dreidimensionale Kunststoffplatten. Die Verkleidung<br />

besteht aus dunklem Plexiglas und ist auf einem Stahlrippenkörper<br />

angebracht. Auf der Ostseite des Gebäudes sind in der<br />

Fassade zudem Lichtelemente integriert: Die Medienfassade besteht<br />

aus 930 handelsüblichen ringförmigen 40-Watt-Leuchtstoffröhren,<br />

die auf einer Fläche von 900 m² verteilt sind. Jeder Leuchtkörper<br />

dient als ein Pixel. Ein Bildwechsel von 18 Bildern pro Sekunde<br />

ermöglicht es, dass auf der Außenhaut des Gebäudes Filme, Bilder<br />

oder Animationen abgespielt werden können.<br />

www.realities-united.de<br />

▴▴Durch eine digitale Steuerung können auf der Außenhaut des Kunsthauses<br />

Animationen, Grafiken und Lettern abgebildet werden<br />

Harry Schiffer<br />

Landesmuseum Joanneum<br />

BG Bau<br />

Keine Macht dem Staub<br />

Steigende Zahlen bei Stauberkrankungen am Bau forderten<br />

die Bauverbände zum Handeln – deshalb wurde jetzt<br />

der Gesprächskreis „Staubminderung in der Bauwirtschaft“<br />

ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der BG Bau, den Arbeitsschutzbehörden<br />

der Länder sowie dem Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Arbeit und Soziales wollen sich die Bauverbände<br />

<strong>für</strong> eine Staubminderung in der Bauwirtschaft einsetzen.<br />

Dr. Reinhold Rühl, Sprecher des Gesprächskreises und Leiter<br />

des Fachreferats Gefahrstoffe der Abteilung Prävention der<br />

BG Bau, erklärte: „Staub schädigt nicht nur die Gesundheit<br />

der Beschäftigten und verursacht Kosten und Ausfallzeiten.<br />

Staub auf Baustellen ist auch ein Imageproblem <strong>für</strong> die gesamte<br />

Baubranche.“ Daher werde man künftig entschlossen<br />

gegen das Trockenkehren, das Abblasen von Staub und das<br />

Trockenschneiden auf Baustellen vorgehen und zudem bei<br />

Steinsägen einen täglichen Austausch des Wassers fordern.<br />

www.bgbau.de<br />

ZVDH<br />

Auf zum Bundeskongress<br />

Am 3. und 4. Mai 2013 veranstalten der Zentralverband<br />

des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH)<br />

und Holzbau Deutschland den vierten<br />

gemeinsamen Bundeskongress in<br />

Freiburg im Breisgau. Nach der Eröffnungsveranstaltung<br />

am Freitag zum<br />

Thema „Energiewende und umweltgerechtes<br />

Bauen” erläutert Dirigent<br />

Christian Gansch, was Unternehmen<br />

von Orchestern lernen können. Am<br />

Nachmittag gibt es weitere Vorträge zu<br />

Technik und Unternehmensführung.<br />

Am Samstag findet die Delegiertenversammlung des<br />

ZVDH statt. Parallel dazu werden Seminare <strong>für</strong> Unternehmerfrauen<br />

angeboten. Weitere Informationen gibt<br />

es im Internet unter www.bundeskongress.de<br />

Karen Harrison, iStockphoto.com<br />

www.<strong>dachdecker</strong>.de<br />

10 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Gesetzliche RentenversicHerung<br />

Neues von der Altersvorsorge<br />

Seit Januar 2013 gibt es einige Neuerungen bei der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung. Die wichtigsten Änderungen:<br />

■■ Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung<br />

sinkt auf 18,9 Prozent.<br />

■■ Für Kinderlose über 23 Jahre steigt der Pflegebeitrag auf<br />

2,3 Prozent.<br />

■■ Für freiwillig Versicherte steigt der Mindestbeitrag auf<br />

85,05 Euro im Monat, während der Höchstbeitrag auf<br />

monatlich 1096,20 Euro sinkt.<br />

■■ Für versicherungspflichtige Selbstständige gilt ein neuer<br />

Regelbeitrag von 509,36 Euro monatlich.<br />

■■ Bei der Rente mit 67 steigen die Altersgrenzen um einen<br />

Monat.<br />

■■ Bei einer Rente wegen Alter, Erwerbsunfähigkeit oder<br />

voller Erwerbsminderung dürfen nun 450 Euro im Monat<br />

hinzuverdient werden.<br />

Ausführliche Informationen über die Änderungen erhalten<br />

Sie unter: www.dachbaumagazin.de<br />

DIN-Handbuch<br />

Normung <strong>für</strong> Handwerker<br />

Dieses Handbuch hat das Ziel, vor<br />

allem kleine und mittlere Unternehmen<br />

mit den Aufgaben der Normung<br />

vertraut zu machen. Denn auch <strong>für</strong><br />

diese Betriebe sind Normen von<br />

immer größerer Bedeutung. In dem<br />

Handbuch stellen die Autoren Strategien,<br />

Nutzen und Anwendung von<br />

Normung und Standardisierung im<br />

volks- und betriebswirtschaftlichen<br />

Sinne dar. Dabei stehen besonders<br />

der praktische Bezug sowie Fragen<br />

der Umsetzung im Vordergrund.<br />

Ein gesondertes Kapitel mit Praxisbeispielen<br />

soll exemplarisch Vor- und Nachteile sowie<br />

Kosten und Nutzen der Normungsarbeit verdeutlichen.<br />

„Normung <strong>für</strong> Kleinunternehmen aus Industrie und<br />

Handwerk“ ist beim Beuth Verlag als broschiertes Buch<br />

oder als E-Book <strong>für</strong> jeweils 29,80 Euro erhältlich.<br />

www.beuth.de<br />

www.deubner-verlag.de<br />

Wir stellen 2013 aus:<br />

07.05. – 10.05. Austech, Melbourne, AU<br />

21.05. – 24.05. Int. Engineering Fair, Nitra, SK<br />

24.05. – 26.05. Roof India, Mumbai, IN<br />

27.05. – 31.05. Metalloobrabotka, Moskau, RU<br />

SICHER UND WIRTSCHAFTLICH DOPPELBIEGEN MADE BY JORNS Erfüllt als einer der<br />

ersten Hersteller von Schwenkbiegemaschinen die neue EG-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG,<br />

welche ab 1. Januar 2010 <strong>für</strong> jeden Anwender ein MUSS ist! Wirtschaftlichkeit – Sicherheit –<br />

Flexibilität – Individualität sind in der TwinMatic-Pro, wie auch TwinBend-Pro ver einigt. Durch<br />

positiv-negativ Biegen entfallen kräfteraubendes Drehen und Wenden der Profile. Unsere<br />

Produktpalette umfasst Maschinen in den Längen 3 – 12,2 m und den Biegeleistungen von<br />

1,25 – 3 mm in Stahl (400 N/mm 2 ).<br />

Jorns AG CH-4932 Lotzwil/Switzerland Phone +41(0)62 919 80 50 info@jorns.ch www.jorns.ch<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

11


Thema des Monats<br />

Belichtung<br />

Diskreter Schatten<br />

Das Mühlenensemble Hunsett Mill in England ist<br />

ein beliebtes Postkartenmotiv. Deshalb galt<br />

es bei der Erweiterung des alten Cottage, eine<br />

dezente Anbaulösung zu finden.<br />

Text: Astrid Unger | Fotos: Velux<br />

In einer Biegung<br />

des Flusses<br />

Ant liegt Hunsett<br />

Mill – eines<br />

der bekanntesten<br />

Landschaftsmotive<br />

Englands


Drei Autostunden von London<br />

entfernt steht am Fluss Ant eine der letzten<br />

sechs Windmühlen Englands: Hunsett<br />

Mill. Zu ihr gesellt sich ein altes Cottage,<br />

das vor Kurzem restauriert und dabei durch<br />

schlichte Neubauten in Holzbauweise ergänzt<br />

wurde. Diese Neubauten erscheinen<br />

wie ein Schatten des historischen Landhauses,<br />

da sie das einzigartige Bild des alten<br />

Mühlenensembles nicht stören sollten und<br />

deshalb komplett mit dunklen Holzbrettern<br />

bekleidet sind. Die Grundform des historischen<br />

Backstein-Cottage diente als Vorlage<br />

<strong>für</strong> den „Schatten“, dessen Dachgeschoss<br />

durch moderne Dachfenster belichtet und<br />

belüftet wird.<br />

Prominente Mühle<br />

Als eines der symbolträchtigsten Gebäude<br />

Englands ist Hunsett Mill mehr als nur ein<br />

regionales Wahrzeichen. Die alte Mühle<br />

liegt in der Nähe von Stalham / Norfolk in<br />

einer ebenso stillen wie abgelegenen Gegend.<br />

Hunsett Mill wird seit Jahrzehnten<br />

auf Malereien und Fotos verewigt und zählt<br />

zu den bekanntesten Landschaftsmotiven in<br />

Großbritannien. Man begegnet ihr beinahe<br />

überall – als Motiv auf Pralinenschachteln<br />

bis hin zu Touristensouvenirs und landestypischen<br />

Artikeln. Ihre schöne Lage<br />

am Ufer des Ant ist einheimischen Wassersportlern<br />

und Touristen bestens bekannt,<br />

weshalb es auch nur schwer vorstellbar war,<br />

dass man hier etwas ändern könnte.<br />

Hunsett Mill wurde einst als Entwässerungsmühle<br />

erbaut, um den sumpfigen Boden<br />

in Ackerland zu verwandeln und das<br />

Wasser zurück in den Ant zu pumpen. Als<br />

jedoch neue Eigentümer das Gebäudeensemble<br />

aus Mühle und Landhaus übernahmen,<br />

standen umfassende Veränderungen<br />

vor allem am Cottage an: Eine ungünstige<br />

Raumaufteilung und eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten<br />

waren die Folge der<br />

vielen Erweiterungen und Anbauten, mit<br />

denen das ursprünglich einfache Haus im<br />

Laufe der Jahre verschandelt worden war.<br />

Origami mit Holz<br />

Am Wochenende gleicht der Ant bei gutem<br />

Wetter einer Autobahn – dann ist auf dem<br />

Fluss wirklich viel los. Das Besondere an der


Thema des Monats<br />

Landwirtschaftliche Gebäude<br />

▴▴Diskret im Hintergrund: Wie ein Schatten des Cottage präsentieren sich die Neubauten und ergeben einen spannenden Kontrast aus Neu und Alt<br />

▾▾In der Küche ist die Decke besonders hoch: Durch die Dachfenster dringt<br />

Tageslicht ein, das <strong>für</strong> eine angenehme Atmosphäre sorgt<br />

▾▾Ein herrlicher Blick ins Grüne: Große Fensterflächen in Dach und Fassade<br />

zahlen sich auf dem Land besonders aus<br />

14 dachbau magazin 4 | 2013


Brandschutz<br />

<strong>für</strong> Dachabläufe<br />

Grundriss<br />

meilenweit von öffentlichen Straßen oder<br />

Fußwegen entfernten Lage ist, dass an einer<br />

bestimmten Flussbiegung die alte Mühle<br />

und das Landhaus perfekt zu sehen sind<br />

und einen malerischen Anblick bieten. Deshalb<br />

fährt an den Wochenenden ein Boot<br />

nach dem anderen um die Flussbiegung,<br />

wobei in der Regel eifrig fotografiert wird.<br />

„Diesem öffentlichen Interesse mussten wir<br />

bei der Erweiterung des Landhauses natürlich<br />

Rechnung tragen“, erklärt Architekt<br />

„Es gab strenge Vorgaben in Bezug auf<br />

die Höhe des Gebäudes. Dies ist einer der<br />

Gründe da<strong>für</strong>, dass wir <strong>für</strong> die Tragkonstruktion<br />

massives Schichtholz verwendeten,<br />

das ein Maximum an innerer Raumhöhe ergibt.<br />

Genaugenommen mussten wir sogar<br />

ein wenig schummeln, indem wir das Dach<br />

des alten Hauses ein paar Zentimeter höher<br />

machten, was zusätzlichen Raum <strong>für</strong> das<br />

Dach des Anbaus ergab“, erinnert sich Architekt<br />

Friedrich Ludewig. Gleichzeitig restaurierten<br />

die Handwerker auch die Windmühle,<br />

wobei das Mühlengebäude selbst<br />

zurzeit nicht genutzt wird – es kann jedoch<br />

sein, dass es in Zukunft zu einer weiteren<br />

Wohnung umgebaut wird. Im Augenblick<br />

gehen jedoch nur die Kinder der Eigentümer<br />

ab und zu zum Spielen dorthin.<br />

NEU!<br />

Brandschutz-Systeme<br />

<strong>für</strong> Dachabläufe im<br />

Stahltrapezdach<br />

»Fassade und Dach wurden mit<br />

›verkohltem‹ Zedernholz bekleidet.«<br />

Friedrich Ludewig von ACME Architects.<br />

„Die Lösung bestand darin, den neuen Anbau<br />

aus der Sichtachse vom Fluss so gut wie<br />

möglich zu verstecken und gleichzeitig in<br />

der Höhe auf das Niveau des Altbaus zu begrenzen.“<br />

Die Entwurfsidee bestand darin, das alte<br />

Haus durch einen äußerst „diskreten“ Anbau<br />

zu ergänzen, der sich in seiner Form<br />

wie ein altes Gebäude in das Gesamtbild<br />

einfügt. Materialien aus der Region sollten<br />

die ebenso einfache wie poetische Idee verwirklichen<br />

helfen, den Anbau als „Schatten“<br />

des bestehenden Hauses erscheinen zu lassen.<br />

In Zickzackform, vergleichbar mit einer<br />

japanischen Origami-Faltarbeit, versteckt<br />

er sich hinter dem kleinen roten Backsteinhaus,<br />

sodass heute – ohne die hässlichen alten<br />

Anbauten – die schöne Originalansicht<br />

von der Flussbiegung aus nahezu komplett<br />

wiederhergestellt ist.<br />

Wohnen im Zickzack<br />

Der Grundriss zeigt die<br />

verschiedenen Wohnbereiche:<br />

Der im Zickzack verlaufende<br />

Anbauflügel ist in<br />

einzelne Zonen mit flexiblen und offenen<br />

Durchgängen aufgeteilt, wobei das Erdgeschoss<br />

die Gemeinschaftsräume beherbergt<br />

– Diele, Gästetoilette, Fernsehraum<br />

sowie Wohnzimmer, Esszimmer und Küche.<br />

Das Obergeschoss, das an einen offenen<br />

Balkon erinnert, ist <strong>für</strong> die private Nutzung<br />

vorgesehen: Hier befinden sich Schlaf- und<br />

Badezimmer mit gedämmten Wänden, die<br />

Ruhe und Privatsphäre garantieren. Im<br />

Obergeschoss schließen große Dach- und<br />

Fassadenfenster, Spiegel und Holzwände die<br />

Räume unter den „Berg- und Tallinien“ des<br />

Dachs ab und lassen die Schlafzimmer größer<br />

erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind.<br />

Verkohlte Bekleidung<br />

Der Anbau ist im Prinzip ein Lowtech-Gebäude,<br />

das es den Eigentümern erlaubt, kleinere<br />

Reparaturen selbst auszuführen. Weil<br />

das Haus so abgelegen ist, sind die meisten<br />

Neu <strong>für</strong> Dachflächen über 2500 m 2 : Geprüfte<br />

Brandschutz-Systeme <strong>für</strong> Dachabläufe in Stahltrapezdächern.<br />

Wichtig <strong>für</strong> Ihre Planung: Unsere Brandschutzelemente<br />

sind sowohl <strong>für</strong> die Dachabläufe in<br />

Freispiegelentwässerungen, die Druckstromentwässerung<br />

SuperDrain ® und die Notentwässerungssysteme<br />

geeignet. Damit’s gut abläuft!<br />

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Notablauf SuperDrain ® +<br />

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dachbau magazin 4 | 2013<br />

Damit’s gut abläuft!


Thema des Monats<br />

Landwirtschaftliche Gebäude<br />

▴▴Die Tragkonstruktion des Anbaus besteht aus<br />

vorgefertigten Holzelementen, die …<br />

▴▴… auf der Baustelle nur noch wie ein Puzzle<br />

zusammengefügt werden mussten<br />

▴▴Die Dachfenster harmonieren sehr gut mit den<br />

verkohlten Zedernholzbrettern<br />

Detail Fassadenaufbau<br />

4<br />

▸▸Nachhaltigkeit spielte beim Bau<br />

eine große Rolle: Es wurden<br />

ausschließlich Materialien gewählt,<br />

die einfach und natürlich sind<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1 Abdeckblech aus Metall<br />

2 Lattung, 32 × 25 mm<br />

3 Konterlattung, 38 × 25 mm,<br />

Hinterlüftungsebene<br />

5<br />

4 Bekleidung aus Zedernholz<br />

5 Geschossdecke aus Holz<br />

Schnitt<br />

16 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Elemente als „Insellösungen“ konzipiert:<br />

Wasser kommt aus einem eigenen Bohrloch,<br />

das Abwasser wird im eigenen Bakterientank<br />

mit Roter Bete behandelt und die<br />

Heizung erfolgt über eine Erdwärmepumpe.<br />

Solarthermische Kollektoren auf dem<br />

Dach erzeugen warmes Wasser, wodurch<br />

das Haus so autark und energiesparend wie<br />

möglich ist.<br />

Entsprechend einer regionalen Tradition<br />

wurden die Fassaden und das Dach mit<br />

schwarzen, „verkohlten“ Zedernholzbrettern<br />

bekleidet – die „Verkohlung“ ist eine<br />

Methode, die in Norfolk zur Holzkonservierung<br />

lange Zeit üblich war. Für die Bekleidung<br />

des neuen Anbaus wurden zwei Arten<br />

der Verkohlung angewendet: Die Handwerker<br />

haben die Dachbretter erst verkohlt und<br />

dann sandgestrahlt, während die senkrechten<br />

Bretter der Fassade nur verkohlt wurden,<br />

bis sie einen silbrigen Glanz erhielten.<br />

Die Tragkonstruktion des Anbaus besteht<br />

aus massiven vorgefertigten Kreuzlagenholzplatten,<br />

die von den Handwerkern vor<br />

Ort nur noch zusammengefügt wurden.<br />

Einbau der Dachfenster<br />

Die Montage der Dachfenster weist vor allem<br />

in Bezug auf die Konstruktion des Dachaufbaus<br />

Besonderheiten auf, die einer vorherigen<br />

Prüfung und Freigabe bedurften.<br />

Zunächst montierten die Handwerker auf<br />

die von innen sichtbare Brettschalung eine<br />

trittfeste Dämmung, auf der sich eine Vordeckbahn<br />

befindet. Im nächsten Arbeitsschritt<br />

wurden die Dachfenster auf einem<br />

Bohlenkranz aus Holz befestigt, der mit den<br />

Sparren der Dachkonstruktion verbunden<br />

ist. Anschließend verschraubten die Handwerker<br />

auf der trittfesten Dämmung die<br />

Dachlatten senkrecht in die Unterkonstruktion<br />

und dichteten sie inklusive Fensteranschluss<br />

mit einer armierten Flüssigabdichtung<br />

ab. So entstand ein regensicheres<br />

Unterdach. Zum Schluss wurde auch das<br />

Dach komplett mit verkohltem Zedernholz<br />

bekleidet.<br />

Licht von oben<br />

Durch den Anbau und die gleichzeitige<br />

Restaurierung des alten Cottage wurden<br />

offene Räume und neue Blickbeziehungen<br />

geschaffen: Vorher war die Windmühle aus<br />

dem Haus nur von einem einzigen Fenster<br />

aus sichtbar, der Fluss war gar nicht zu<br />

sehen. Jetzt gestatten neue Fenster außergewöhnliche<br />

Ausblicke auf den Fluss und<br />

die umgebende Landschaft – von einzelnen<br />

Motiven, die von niedrigen Badezimmerfenstern<br />

eingerahmt werden, bis zur Panoramaaussicht<br />

vom Esszimmer, die den Blick<br />

auf den Mühlenturm in voller Höhe bietet.<br />

Da die meisten Fenster in der Fassade<br />

wegen ihrer enormen Größe festverglast<br />

sind, liefern die Dachfenster von Velux im<br />

Obergeschoss nicht nur zusätzliches Tageslicht<br />

<strong>für</strong> die Schlafzimmer, sondern auch<br />

natürliche Lüftung <strong>für</strong> die Räume mit doppelter<br />

Höhe – wie zum Beispiel die Küche.<br />

Für das relativ kleine Haus boten sich Dachfenster<br />

aber vor allem an, um Licht in einige<br />

der Schlafzimmer zu bringen. Die Fenster<br />

im Cottage wurden durch etwas größere ersetzt.<br />

Gleichzeitig sind die meisten Fenster<br />

verspiegelt, um das Haus von außen möglichst<br />

diskret erscheinen zu lassen. ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Hunsett Mill,<br />

altes Cottage mit neuem Anbau<br />

UK-Stalham NR12 9EL<br />

Architekt:<br />

ACME Architects<br />

UK-London EC2A 4JA<br />

Bauunternehmer:<br />

Willow Builders<br />

UK-Ditchingham NR35 2RA<br />

Produkt:<br />

Dachfenster GGU<br />

Hersteller:<br />

Velux Deutschland GmbH<br />

D-22527 Hamburg<br />

www.velux.de<br />

<br />

<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

17


Thema des Monats<br />

Metalldach<br />

Im Herzen der Dolomiten<br />

In Messensee in den österreichischen Dolomiten steht<br />

ein modernes Wohnhaus mit einer Bekleidung aus<br />

Aluminium. Die robusten Paneele sehen nicht nur gut aus,<br />

sondern halten auch dem Wetter im Gebirge stand.<br />

Text: Johann Kummer | Fotos: Prefa


Aufgrund des<br />

individuell wählbaren<br />

Versatzes ließen<br />

sich die Fassadenpaneele<br />

des<br />

Hauses in Messensee<br />

zügig montieren


Thema des Monats<br />

Landwirtschaftliche Gebäude<br />

▴▴Da das Wohnhaus durch die fehlenden Dachüberstände sehr wetteranfällig ist, wurden die Aluminium-Paneele durchgehend über Dach und Fassade verlegt<br />

▾▾Durch die unregelmäßige Kantung zeigen die Paneele je nach Sonnenstand ein anderes Gesicht – so entsteht ein Spiel aus Licht und Schatten<br />

20 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Im Herzen der Dolomiten gab es schon<br />

immer Wetterkapriolen. So wurde der<br />

Ort Messensee, der oberhalb von Strassen<br />

im österreichischen Pustertal liegt, laut<br />

Überlieferungen im 12. Jahrhundert überschwemmt<br />

und völlig zerstört. Doch auch<br />

wenn Osttirol naturgemäß eine wetterintensive<br />

Region ist – man muss sich nur zu<br />

schützen wissen.<br />

Durchgehende Außenhaut<br />

Beim Bau seines Wohnhauses in Messensee<br />

setzte der Bauherr deshalb auf eine robuste<br />

Bekleidung <strong>für</strong> das Dach und die Fassade:<br />

das Fassadenpaneel FX.12 von Prefa. Da das<br />

Wohnhaus über kein Vordach verfügt und<br />

zudem durch die fehlenden Dachüberstände<br />

sehr wetteranfällig ist, war eine durchgehende<br />

Kombination der robusten Aluminium-Paneele<br />

über Dach und Fassade die<br />

optimale Lösung.<br />

In der Hinterlüftungsebene der Fassade<br />

herrscht zudem ein ständiger Luftstrom<br />

zwischen dem Tragwerk und der Fassadenbekleidung<br />

– mit dem Vorteil, das bei eventuell<br />

entstehender Nässe die Konstruktion<br />

trocken gehalten und bei hohen Temperaturen<br />

die anfallende Hitze abgeleitet und von<br />

den Innenräumen ferngehalten wird.<br />

Einfache Anschlussdetails<br />

Aufgrund der ausgeklügelten Anschlussdetails<br />

und des individuell wählbaren Versatzes<br />

lassen sich die Fassadenpaneele auf der<br />

Baustelle zügig montieren. „Der wesentliche<br />

Vorteil der Paneele liegt in der schraubenlosen<br />

Befestigung“, erklärt Spengler Roland<br />

Maurer, der das Dach und die Fassade<br />

des Wohnhauses mit den modernen Alu-<br />

Elementen bekleidete. Durch die zusätzliche<br />

Kantung des oberen Falzes kommt das<br />

Fassadenpaneel ohne zusätzliche Hafte aus<br />

und konnte durch die vorgestanzten Löcher<br />

direkt auf der Unterkonstruktion befestigt<br />

werden.<br />

Verlegung der Paneele<br />

Die Verlegung der Paneele auf dem Dach<br />

des Wohnhauses begannen die Handwerker<br />

an der Traufe und arbeiteten dabei stets<br />

von rechts nach links. Zu Beginn der Verlegearbeiten<br />

wurde zunächst ein sogenannter<br />

Saumstreifen mithilfe eines Schnurschlags<br />

gerade angeschlagen und mit Rillennägeln<br />

befestigt. Alle vorgestanzten Nagellöcher<br />

müssen dabei unbedingt ausgenagelt werden.<br />

Anschließend haben die Dachdecker<br />

sämtliche Bedachungselemente befestigt.<br />

Bei Überdeckungen wurden entsprechend<br />

längere Rillennägel verwendet. Bei der Verlegung<br />

als Dachdeckung muss ein Mindestversatz<br />

von 220 mm eingehalten werden.<br />

Eine Besonderheit des Dach- und Fassadenelementes<br />

ist der konische Winkelfalz:<br />

Er bietet Schutz gegen Schlagregen und<br />

Nässe, nimmt anfallende Querdehnungen<br />

auf und verbessert die Selbstreinigung<br />

durch effektiveres Abschwemmen von Verunreinigungen.<br />

Unregelmäßige Kantung<br />

Für die Sonnentage in Osttirol bietet die Bekleidung<br />

ein besonderes Extra: Durch die<br />

unregelmäßige Kantung zeigen die Paneele<br />

je nach Sonnenstand ein anderes Gesicht<br />

und setzen das Gebäude eindrucksvoll in<br />

Szene – so entsteht ein Spiel aus Licht und<br />

Schatten. Neben dem ästhetischen Zweck<br />

erfüllt die Kantung aber auch eine weitere<br />

Funktion: die Paneele werden versteift, was<br />

eine größere Widerstandskraft bei gleicher<br />

Materialdicke bedeutet. ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Wohnhaus<br />

A-9920 Messensee<br />

Architekt:<br />

Bauunternehmung<br />

Dipl.-Ing. Walter Frey GmbH<br />

A-9900 Lienz<br />

www.frey-bau.at<br />

Klempnerarbeiten:<br />

Spengler Roland Maurer<br />

A-9920 Silian<br />

Produkt:<br />

Dach- und Fassadenpaneel FX.12,<br />

hellgrau P.10<br />

Hersteller:<br />

Prefa Aluminiumprodukte GmbH<br />

D-98634 Wasungen<br />

www.prefa.de<br />

Firestone<br />

RubberGard ®<br />

Die EPDM<br />

Referenz<br />

EPDM-Flachdachsysteme<br />

Über 1 000 000 000 m² weltweit abgedichtet<br />

Große, nahtlose Folien bis zu 930 m²<br />

Leichte und schnelle Montage<br />

Langlebig und kostengünstig<br />

Elastisch und dehnbar<br />

Umweltfreundlich (ISO 14001)<br />

info@fbpe.be<br />

www.firestonebpe.de<br />

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dachbau magazin 4 | 2013<br />

21


Thema des Monats<br />

Landwirtschaftliche Gebäude<br />

Flachdach<br />

In luftiger Höhe<br />

▴▴Ein monumentales<br />

Gebäude: die<br />

Silos von Agrofert<br />

Deutschland<br />

in Bischofswerda<br />

Das 1400 m² große Flachdach der riesigen Getreidesilos<br />

in Bischofswerda musste saniert werden. Wegen der<br />

vielen Durchdringungen erledigten die Dachdecker diese<br />

Aufgabe mit einem Flüssigkunststoff.<br />

Text: Daniel Neve | Fotos: Hahne Bautenschutz<br />

22 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Auf dem Dach der Getreidesilos mussten die Handwerker 1400 m²<br />

Flachdachfläche neu abdichten<br />

Was kann einem Dachdeckerbetrieb<br />

wie dem von Rudolf Schlenker<br />

aus Neustadt / Sachsen Besseres passieren<br />

als eine anspruchsvolle Abdichtungsaufgabe<br />

direkt in der Nähe? Im benachbarten<br />

Bischofswerda hatte die Agrofert Deutschland<br />

GmbH, ein Großhändler <strong>für</strong> Getreide,<br />

Ölsaaten, Futtermittel sowie Futtermittelkomponenten,<br />

vor Kurzem seine Deutschland-Zentrale<br />

eingerichtet. Die Bedeutung<br />

des Agrofert-Konzerns zeigt sich an<br />

den Zahlen: Mit 27 000 Mitarbeitern und<br />

180 Tochterunternehmen erwirtschaftet das<br />

Unternehmen einen jährlichen Umsatz von<br />

über fünf Milliarden Euro. Im Zuge einer<br />

Zusammenführung der deutschen Tochtergesellschaften<br />

zu einem einheitlichen<br />

Marktauftritt standen im Frühjahr 2012<br />

umfangreiche Sanierungsarbeiten der Lagerstätten<br />

in Bischofswerda an.<br />

Ein monumentales Gebäude<br />

Auf dem Dach der riesigen Getreidesilos<br />

mussten etwa 1400 m² Flachdachfläche neu<br />

abgedichtet werden. In diesem Zuge sollten<br />

die Dachdecker auch die Attika erneuern<br />

und ein Geländer aus Edelstahl montieren.<br />

Eine anspruchsvolle Aufgabe, die zudem<br />

in „luftiger Höhe“ auf den monumentalen<br />

Getreidesilos ausgeführt werden musste.<br />

Die gesamte Logistik erfolgte deshalb über<br />

einen extra installierten Außenaufzug, der<br />

Mensch und Material Tag <strong>für</strong> Tag auf das<br />

38 m hohe Dach beförderte.<br />

Umfangreiche Schäden<br />

Den Zuschlag <strong>für</strong> die Dachsanierung erhielt<br />

Dachdeckermeister Rudolf Schlenker,<br />

der im Rahmen einer Ortsbegehung ein<br />

ganzes Bündel von Sanierungsproblemen<br />

vorfand: Bereits der erste Eindruck zeigte<br />

einen Flickenteppich aus Bitumenbahnen<br />

unterschiedlichster Qualität. Alterung, Witterungs-<br />

und Umwelteinflüsse zeigten sich<br />

in Form von Versprödungen, Rissen, Falten<br />

und Undichtigkeiten. Das Flachdach wies<br />

zudem zahlreiche Durchdringungen mit<br />

unterschiedlichen Durchmessern auf.<br />

Neue Flüssigabdichtung<br />

Als bewährtes Mittel <strong>für</strong> eine nahtlose, elastische<br />

und strapazierfähige Dachhaut, mit<br />

der sich auch Durchdringungen sicher in<br />

die Fläche einbinden lassen, empfahl sich<br />

ein Flüssigkunststoff. Rudolf Schlenker<br />

entschied sich <strong>für</strong> Dakorit PUR1K 30P<br />

von Hahne Bautenschutz. Vor Beginn der<br />

Abdichtungsarbeiten schnitten die Dachdecker<br />

die Verblechung der Attika ab und<br />

begradigten die Übergänge. So konnte die<br />

Flüssigabdichtung bis zur Oberkante hochgeführt<br />

werden, wodurch sich Hohlräume<br />

vermeiden ließen.<br />

Nachdem die Vorarbeiten erledigt waren,<br />

gossen die Dachdecker die gebrauchsfertig<br />

angelieferte Flüssigabdichtung direkt auf<br />

das Flachdach und verteilten sie dort bahnenweise<br />

mit Gummiwischern und Fellrollen.<br />

Die neue Dachhaut ist durchgehend<br />

▴▴Die Dachdecker verteilten die neue Flüssigabdichtung bahnenweise mit<br />

Gummiwischern und Fellrollen<br />

dicht und die Durchdringungen sind perfekt<br />

eingebunden. Da nicht auszuschließen<br />

war, dass sich im Dach noch „Feuchtenester“<br />

befanden, war die Diffusionsfähigkeit<br />

des Materials ein wichtiges Kriterium – nur<br />

so konnte die Dachfläche nach den Sanierungsarbeiten<br />

weiter austrocknen. Hinzu<br />

kommt die gute Haftfähigkeit des dauerelastischen<br />

Kunststoffs, der ohne Grundierung<br />

auf die vorgefundenen bituminösen Untergründe<br />

aufgetragen werden konnte. ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Getreidesilos<br />

D-01877 Bischofswerda<br />

Bauherr:<br />

Agrofert Deutschland GmbH<br />

D-01877 Bischofswerda<br />

Dachdeckerarbeiten:<br />

Dachdeckermeister Rudolf Schlenker<br />

D-01844 Neustadt/Sachsen<br />

www.<strong>dachdecker</strong>-schlenker.de<br />

Produkt:<br />

Dakorit PUR1K 30P<br />

Hersteller:<br />

Heinrich Hahne GmbH & Co. KG<br />

D-45711 Datteln<br />

www.hahne-bautenschutz.de<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

23


Thema des Monats<br />

Reetdach<br />

Tradition in Goldgelb<br />

Das Reetdach eines 80 Jahre alten Bauernhauses<br />

bei Jesteburg musste erneuert werden. Die<br />

Dachdecker verwendeten <strong>für</strong> diese Arbeit besonders<br />

hochwertiges Reet aus Rumänien.<br />

Text: Ulrich Krumstroh | Fotos: Hiss Reet


Die Lage dieses Anwesens ist<br />

einzigartig: fernab vom Trubel der Stadt,<br />

von weiten Heideflächen umgeben und<br />

nach allen Seiten von Fichten umsäumt.<br />

Das Ensemble der vier mit Reet gedeckten<br />

Fachwerkhäuser befindet sich in der Nähe<br />

von Jesteburg. „Schon als Kind mussten wir<br />

mit anpacken, auch alle Jahre mal wieder<br />

mit aufs Dach, wenn eine kleine Reparatur<br />

anstand“, erklärt Bauherr Klaus Alber.<br />

Heute beauftragt er <strong>für</strong> solche Arbeiten die<br />

Reet<strong>dachdecker</strong>ei Uwe Behr. Die hatte vor<br />

etwa zehn Jahren das Dach abgeputzt, und<br />

im vergangenen Sommer stand dann die<br />

Neudeckung des fast 80 Jahre alten Hauptund<br />

Wohnhauses an. Die Reetdecker der<br />

Firma Behr achteten dabei fast schon routinemäßig<br />

auf den – <strong>für</strong> Reethausbewohner<br />

typischen – hohen Anspruch der Besitzer in<br />

Bezug auf die Materialqualität und die fachgerechte<br />

Verarbeitung auf dem Dach.<br />

Qualitätsprüfung<br />

Bevor das Reet auf die Baustelle geliefert<br />

wird, durchläuft es bei der Firma Hiss Reet<br />

Schilfrohrhandel GmbH eine strenge Qualitätsprüfung.<br />

„Unser Reet, das übrigens in<br />

Rumänien geerntet wurde, hat dabei eine<br />

sehr gute Bewertung bekommen“, erklärt<br />

Bauherr Klaus Alber stolz. Die Feuchtigkeit<br />

in diesem Reet liegt deutlich unter<br />

18 Prozent – ein Wert, der ebenso optimal<br />

ist wie die hohe Halmwanddichte. „Hartes,<br />

strapazierfähiges Reet ist gut <strong>für</strong> die<br />

Haltbarkeit eines Reetdaches“ erklärt Tom<br />

Hiss, Geschäftsführer der Firma Hiss Reet<br />

Schilfrohrhandel. „Unsere Kunden schätzen<br />

daher besonders, dass wir <strong>für</strong> das Reet<br />

eine Materialgarantie von 20 Jahren in der<br />

Hauptdachfläche und von zehn Jahren <strong>für</strong><br />

Sonderbereiche wie Gauben und Kehlen<br />

gewähren.“<br />

Keine Schäden<br />

Die Qualität des Reets war somit einwandfrei<br />

und der Erneuerung des Reetdachs<br />

bei Jesteburg in der Lüneburger Nordheide<br />

stand damit nichts im Wege. Im ersten<br />

Schritt haben die Reet<strong>dachdecker</strong> die alten<br />

Nähdrähte, die das Reet am Lattengerüst<br />

hielten, durchtrennt und gemeinsam<br />

mit den herausgezogenen Stangendrähten


Thema des Monats<br />

Landwirtschaftliche Gebäude<br />

▴▴Im letzten Arbeitsschritt wird das neue Reetdach durch fachmännisches Abputzen in die endgültige Form gebracht. Diese anspruchsvolle Arbeit erledigten<br />

die Reet<strong>dachdecker</strong> mit kraftvollen Schlägen von oben nach unten über die gesamte Dachfläche<br />

»Das Reet wird mit Stangendraht und<br />

Nähdraht an der Lattung befestigt.«<br />

fachgerecht entsorgt. Danach wurde das<br />

alte Reet von unten nach oben abgerollt, in<br />

Containern gesammelt und abtransportiert.<br />

Anschließend konnte die freigelegte Dachkonstruktion<br />

begutachtet werden. Und da<br />

fachlich einwandfrei gedeckte Reetdächer<br />

ihre Funktion erfüllen, präsentierten sich<br />

die Dachlatten in absolut einwandfreiem<br />

Zustand – unter dem alten Reet, das mehr<br />

als 50 Jahre aufgelegen hatte, waren keine<br />

Schäden entstanden.<br />

Gut verdrahtet<br />

Da in dem ausgebauten Dach des Hauses<br />

bereits eine Dämmung vorhanden war,<br />

mussten die Dachdecker eine Lüftungsebene<br />

mit Traufenlüftungssieben einbauen,<br />

um die Be- und Entlüftung des neuen Reetdachs<br />

zu gewährleisten. Nach dem Einlegen<br />

der Traufe über die volle Dachbreite haben<br />

die Dachdecker das gesamte Dach fachmännisch<br />

mit Reet gedeckt. Jede verlegte<br />

Reetschicht wird dabei mit 4,5 mm dicken,<br />

verzinkten Stangendrähten, die parallel zur<br />

Dachlatte verlaufen, an den Dachstuhl herangezogen.<br />

Der Stangendraht liegt dann<br />

bei 15 bis 17 cm in der<br />

Mitte der Deckungsdicke<br />

von 35 bis 40 cm.<br />

Der 1 mm dicke Nähdraht<br />

aus Edelstahl<br />

wird mit einem speziellen<br />

Besteck unten um die Dachlatte herumgeführt<br />

und später mit dem Stangendraht<br />

verdrillt Das Reet wurde so von unten<br />

nach oben bis zum First hochgedeckt.<br />

First aus Heide<br />

Eine Besonderheit des Bauernhauses in<br />

Jesteburg ist der First aus Heide, dessen<br />

Herstellung besonderes handwerkliches<br />

Geschick erforderte. Die Heide muss von<br />

den Dachdeckern nämlich kunstfertig mit<br />

jeweils rund 150 Weidenholzsticken pro<br />

Meter am First fixiert werden. Abschließend<br />

verlegten die Dachdecker ein Drahtgeflecht<br />

über den First, um die Heide zusätzlich<br />

zu fixieren und den Naturbaustoff<br />

gleichzeitig vor Schäden durch Vögel und<br />

Wind zu sichern.<br />

Im letzten Arbeitsschritt brachten die<br />

Dachdecker das neue Reet durch fachmännisches<br />

Abputzen in die endgültige Form.<br />

Das Abputzen erfolgt dabei mit kraftvollen<br />

Schlägen von oben nach unten über die gesamte<br />

Dachfläche – dabei fallen kleine Reetreste<br />

heraus und der Verlauf des Reets wird<br />

in eine gleichmäßige Form gebracht. ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Bauernhaus<br />

D-21266 Jesteburg<br />

Dachdeckerarbeiten:<br />

Reet<strong>dachdecker</strong>ei Uwe Behr<br />

D-21423 Winsen<br />

www.reet<strong>dachdecker</strong>ei-behr.de<br />

Produkt:<br />

Reet aus Rumänien<br />

Hersteller:<br />

Hiss Reet Schilfrohrhandel GmbH<br />

D-23843 Bad Oldesloe<br />

www.hiss-reet.de<br />

26 dachbau magazin 4 | 2013


DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort.<br />

Aufdachdämmung am Steildach:<br />

DELTA®-MAXX POLAR<br />

Hochleistungsdämmplatten <strong>für</strong> Neubau und Sanierung<br />

In flexiblen Plattendicken von 50 bis 180 mm je nach gefordertem U-Wert<br />

P R E M I U M Q U A L I T Ä T<br />

Das Steildach-Dämmsystem DELTA®-MAXX POLAR eröffnet Dachhandwerkern neue<br />

Möglichkeiten einer energieeffizienten Wärmedämmung. Als Aufdach dämmung oder Ergänzung<br />

der Zwischen sparren dämmung, jeweils mit diffusions offener, rutschhem mender Unterdeckbahn<br />

auf der Oberseite. Unterschiedliche Ausführungen mit Mineralvlies- oder Aluminium-Deckschicht<br />

sorgen <strong>für</strong> optimale U-Werte und <strong>für</strong> eine zeit- und kostensparende Verlegung.<br />

Dörken GmbH & Co. KG · 58311 Herdecke · Tel.: 0 23 30/63-0 · Fax: 0 23 30/63-355 · bvf@doerken.de · www.doerken.de<br />

Ein Unternehmen der Dörken-Gruppe


Thema des Monats<br />

Landwirtschaftliche Gebäude<br />

Wellplatten<br />

Tierisch gut bedacht<br />

Die Reitanlage Binzenhof in Meißenheim ist eine moderne<br />

Holzkonstruktion, die von einem 1000 m² großen Dach<br />

aus Wellplatten geschützt wird. Passende Dämmelemente<br />

sorgen zudem <strong>für</strong> ein gesundes Stallklima.<br />

Text: Sven Stumpe | Fotos: Eternit, Conné van d’Grachten und Zimmerei Jägle<br />

28 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

◂◂Stützenfrei<br />

überspannen die 21 m<br />

langen Brettschichtholzbinder<br />

die<br />

Reithalle. Von<br />

unten sichtbar: die<br />

Dämmelemente<br />

zwischen den Pfetten<br />

▸▸Elf je 6 × 3,50 m<br />

große Boxen<br />

stehen den<br />

tierischen Gästen<br />

zur Verfügung<br />

◂◂Die Reitanlage<br />

Binzenhof in<br />

Meißenheim wird von<br />

über 1000 m²<br />

Wellplatten überdacht<br />

Unter einem 1000 m² großen<br />

Wellplattendach befindet sich die 2012 errichtete<br />

Reitanlage Binzenhof in Meißenheim.<br />

Aufgrund ihrer bauphysikalischen<br />

Eigenschaften eignen sich Wellplatten sehr<br />

gut <strong>für</strong> die gesunde Tierhaltung. In Kombination<br />

mit den passenden Dämmelementen<br />

bietet das Dach Schutz gegen Wärmeverluste<br />

im Winter und Aufheizung im Sommer.<br />

Das pferdefreundliche Dorf<br />

Als pferdefreundliches Dorf zertifiziert,<br />

blickt die badische Gemeinde Meißenheim<br />

auf eine lange Reit- und Fahrgeschichte<br />

zurück. Kein Wunder also, dass sich Harry<br />

Zürcher, Architekt und seit Jahrzehnten<br />

begeisterter Reiter und Gespannfahrer,<br />

2012 den lang gehegten Traum vom eigenen<br />

Stall mit Reithalle erfüllte – nicht zuletzt,<br />

weil die Pferdesportbegeisterung inzwischen<br />

die gesamte Familie „infiziert“ hatte.<br />

Die überdachte Reitfläche von 46 × 20 m, elf<br />

Pferdeboxen mit jeweils eigenem Außenbereich,<br />

ein Waschplatz mit Pferdesolarium<br />

und die geräumige Stallgasse lassen keine<br />

Wünsche offen. Eine moderne Pferdeführanlage<br />

neben der Reithalle wurde ebenfalls<br />

mit den witterungsbeständigen und nicht<br />

brennbaren Faserzementplatten gedeckt.<br />

Um zukünftig auch Pensionspferde im Binzenhof<br />

aufnehmen zu können, folgen im<br />

Frühjahr 2013 die Fertigstellung des Außenreitplatzes<br />

und der Tageskoppeln.<br />

Ästhetisches Reithallendach<br />

Bauherr und Architekt Harry Zürcher<br />

übernahm den Entwurf und die Planung<br />

der gesamten Anlage und beauftragte die<br />

ortsansässige Zimmerei Jägle GmbH mit<br />

der Ausführung. Die Tragkonstruktion von<br />

Reithalle und -stall hat eine Spannweite von<br />

21 m und besteht aus sieben statisch wirk-<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

29


Thema des Monats<br />

Landwirtschaftliche Gebäude<br />

▴▴Mit fünf Wellen pro Platte, einer Nutzbreite von 873 mm und einer Länge von bis zu 3100 mm bietet Profil 5 eine preiswerte Lösung <strong>für</strong> große Dächer<br />

samen Dreigelenkrahmen aus Brettschichtholzbindern.<br />

Querliegende Pfetten im Abstand<br />

von rund 115 cm bilden die Grundlage<br />

zur Aufnahme der Dachdeckung. Diese<br />

besteht aus Etertherm-W-PUR+ Wärmedämmelementen<br />

und Faserzementplatten<br />

Profil 5, die <strong>für</strong> eine klimatisch und bauphysikalisch<br />

ausgeglichene Konstruktion<br />

sorgen. „So wird Tropfenbildung durch<br />

Kondenswasser vermieden“, erläutert Harry<br />

Zürcher. Für die natürliche Belüftung<br />

▴▴Dank der Vorfertigung konnte die Reithalle in<br />

drei Wochen gerichtet werden<br />

und Belichtung der Boxen und der Reithalle<br />

wurde weitestgehend auf Glasabschlüsse<br />

verzichtet. An beiden Giebeln sowie an der<br />

westlichen Längsseite und auf der Höhe der<br />

Traufe sorgen stattdessen Windnetze <strong>für</strong> frische<br />

Luft.<br />

▴▴Auch die Dämmelemente wurden von der<br />

Zimmerei Jägle montiert<br />

Sicherheit mit Faserzement<br />

Während auf dem fast 1000 m² großen Reithallendach<br />

Eternit Wellplatten Profil 5 liegen,<br />

ist die benachbarte ovale Pferdeführanlage<br />

– zur täglichen Bewegung und Fitness<br />

der Pferde – mit dem größeren Profil 6 ¾<br />

gedeckt. Das Profil 6 ¾ bietet mit erhöhter<br />

Seitenüberdeckung von einem ganzen Wellenberg<br />

ein Höchstmaß an Sicherheit vor<br />

dem Eintreiben von Regen, Schnee oder<br />

unerwünschtem Lichteinfall. Ein Schutz,<br />

der in der Reithalle durch die darunterliegenden<br />

Dämmelemente gegeben ist – denn<br />

Profil 5 wird mit einer Seitenüberdeckung<br />

von 47 mm verlegt, was etwa ¼ Welle entspricht.<br />

Beide Wellplatten bestehen aus Faserzement<br />

und gelten als wirtschaftliche<br />

Lösung zur Deckung großflächiger Dächer<br />

von Hallenbauten in Gewerbe und Landwirtschaft.<br />

Sie sind langlebig, einfach zu<br />

verlegen und bezüglich ihrer ökologischen<br />

Unbedenklichkeit und Nachhaltigkeit geprüft<br />

und zertifiziert.<br />

Zudem ist der Werkstoff Faserzement<br />

diffusionsoffen und feuchteregulierend<br />

und erzeugt so ein gesundes Stallklima –<br />

ein wichtiges Kriterium <strong>für</strong> die Tierhaltung.<br />

Aus feuchter Raumluft können Faserzementwellplatten<br />

bis zu 2,3 l Tauwasser pro<br />

Quadratmeter Dachfläche aufnehmen und<br />

nach außen wieder abgeben. So wird Kondensatbildung<br />

an der Innenseite des Dachs<br />

und damit störendes Abtropfen zuverlässig<br />

verhindert.<br />

30 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Schnelle Verlegung<br />

Nachdem die Brettschichtholzbinder, Pfetten<br />

und Querträger, Stützen und Wandelemente<br />

<strong>für</strong> die Reithalle in der Zimmerei<br />

vorgefertigt und vor Ort auf dem Streifenfundament<br />

verankert worden waren, konnten<br />

die Handwerker mit der Montage der<br />

Dachdeckung beginnen. Auf den Pfetten<br />

verlegten sie die 2500 × 1250 mm großen<br />

PIR-Dämmelemente mit beidseitigem Mineralvlies.<br />

Das Stecksystem mit Nut und<br />

Feder sorgt <strong>für</strong> eine formschlüssige Verbindung<br />

und eine einfache Montage.<br />

Anschließend wurden auf den Dämmelementen<br />

die bis zu 3100 mm langen Wellplatten<br />

verlegt: standardmäßig vom rechten<br />

Ortgang ausgehend in Richtung des linken<br />

Ortgangs. Für diese Verlegerichtung sind<br />

die Wellplatten mit werkseitig vorgefertigten<br />

Eckenschnitten erhältlich. Um einen<br />

ungehinderten Wasserablauf in Richtung<br />

Traufe sicherzustellen, wird die erste Wellplatte<br />

mit einer Seitenüberdeckung von<br />

47 mm von der zweiten Wellplatte überdeckt.<br />

Anschließend wird die dritte Wellplatte<br />

mit einer Höhenüberdeckung von<br />

200 mm über die erste Wellplatte gedeckt.<br />

Die Fuge zwischen den Eckenschnitten der<br />

zweiten und der dritten Wellplatte sollte<br />

5 bis 10 mm betragen. Die vierte Wellplatte<br />

schließlich überdeckt die zweite mit<br />

200 mm Höhenüberdeckung und die dritte<br />

Wellplatte mit 47 mm Seitenüberdeckung.<br />

So konnten in einem Arbeitsgang die<br />

Wellplatten mit Bohrbefestigern durch die<br />

Dämmelemente hindurch in der Holzkonstruktion<br />

befestigt werden. Wellplatten<br />

müssen grundsätzlich mit bauaufsichtlich<br />

zugelassenen Befestigungsmitteln auf dem<br />

Wellenberg montiert werden. Dabei ist es<br />

besonders wirtschaftlich, selbstbohrende<br />

Schrauben zu verwenden. Sie besitzen eine<br />

spezielle Spitze, die sich durch die Wellplatten<br />

und in die Holzpfetten bohrt. Wichtig<br />

ist, dass die Befestigungsmittel mit einer geeigneten<br />

Pilzdichtung mit Stahleinlage gegen<br />

die Witterung geschützt sind und nicht<br />

in die Wellplatte geschlagen werden. ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Reitanlage Binzenhof<br />

D-77974 Meißenheim<br />

Bauherr und Planer:<br />

Dipl.-Ing. Harry Zürcher<br />

D-77974 Meißenheim<br />

Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten:<br />

Zimmerei Jägle GmbH<br />

D-77974 Meißenheim-Kürzell<br />

www.zimmerei-jaegle.de<br />

Produkte:<br />

Wellplatte Profil 5,<br />

dunkelgrau,<br />

Wellplatte Profil 6 ¾,<br />

dunkelgrau,<br />

Dämmelement<br />

Etertherm-W-Pur+<br />

Hersteller:<br />

Eternit AG<br />

D-69126 Heidelberg<br />

www.eternit.de<br />

Historisch<br />

Grossfläche<br />

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einfach und schnell zu verlegen<br />

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GROSSFLÄCHE<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

31


Management<br />

Recht<br />

Sehen wir uns vor Gericht?<br />

Bei Konflikten am Bau gibt es viele Lösungen. Statt sofort<br />

vor Gericht zu ziehen, sollten Dachdecker Schlichtung,<br />

Schiedsverfahren oder Mediation in Betracht ziehen. Der<br />

Beitrag zeigt, wann welche Lösung sinnvoll ist.<br />

Text: Susanne Schneider<br />

Es kann der Frömmste nicht<br />

in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn<br />

nicht gefällt“, wusste schon Schiller vor<br />

über 200 Jahren. Entsprechend gehören<br />

Auseinandersetzungen zum geschäftlichen<br />

Alltag. Je nach Temperament und Sachverhalt<br />

versuchen Dachdecker, hier eine einvernehmliche<br />

Einigung zu erzielen – oder<br />

leiten ein gerichtliches Verfahren ein. Ob<br />

damit immer die richtige Lösung gefunden<br />

wird, hinterfragen die Betroffenen selten.<br />

Wo einer zu friedfertig ist, läuft ein anderer<br />

allzu schnell zum Rechtsanwalt. Ein systematisches<br />

Vorgehen begrenzt hingegen die<br />

Kosten, schont die Nerven und schlägt keine<br />

Türen zu, wo zukünftige Geschäfte möglich<br />

sind, ohne dabei jedoch die konsequente<br />

Durchsetzung der eigenen Interessen zu<br />

vernachlässigen.<br />

Juergen Bosse, iStockphoto.com<br />

Planvoll vorgehen<br />

Nicht die böse Absicht, sondern Stress,<br />

Hektik und Zeitdruck sind oft schuld daran,<br />

wenn ein Liefertermin nicht eingehalten wird<br />

oder sich die Bezahlung der Rechnung verzögert.<br />

Allzu oft suchen die Vertragspartner<br />

aber nicht das klärende Gespräch miteinander,<br />

sondern drohen gleich mit einem kostspieligen<br />

Gerichtsverfahren. Die Auseinandersetzung<br />

entwickelt dann schnell eine<br />

unvorteilhafte Eigendynamik und kann das<br />

Geschäftsverhältnis komplett zerstören. Da<br />

aber der Aufbau und der Erhalt einer erfolgreichen<br />

Geschäftsbeziehung von großer Bedeutung<br />

<strong>für</strong> den Erfolg eines Dachdeckers<br />

sind, können Konflikte und ein drohender<br />

32 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Verlust der Geschäftsverbindung im Endeffekt<br />

zu negativen Geschäftsergebnissen<br />

führen. Um unerwünschte Folgen zu vermeiden<br />

und sich Fehlentscheidungen zu ersparen,<br />

ist es notwendig, einen kühlen Kopf<br />

zu bewahren und planvoll vorzugehen.<br />

Konflikte zwischen Vertragspartnern<br />

kommen nahezu täglich vor und reichen<br />

von einem kleinen Missverständnis bis hin<br />

zum Vertragsbruch. Nicht selten versuchen<br />

Geschäftspartner, mit minimalen Abweichungen<br />

unterhalb der Wahrnehmungsschwelle<br />

Vorteile zu gewinnen, zum Beispiel<br />

indem sie ihre Rechnungen stets später als<br />

vereinbart bezahlen und sich so einen Zinsvorteil<br />

verschaffen. Aus diesem Grund sollten<br />

auch kleinere, aber regelmäßig vorkommende<br />

Abweichungen betrachtet werden.<br />

Alternativen prüfen<br />

Klein beigeben oder einen Rechtsanwalt<br />

beauftragen und vor Gericht ziehen? Diese<br />

beiden Möglichkeiten fallen den meisten<br />

Dachdeckern ein, wenn sie eine Lösung <strong>für</strong><br />

rechtliche Konflikte suchen. Dabei haben<br />

nicht nur die Beteiligten, sondern auch der<br />

Gesetzgeber ein Interesse daran, alternative<br />

Möglichkeiten der Konfliktlösung zu etablieren.<br />

Folgende Möglichkeiten sollte der<br />

Handwerker kennen und sorgfältig in Betracht<br />

ziehen:<br />

Ordentliches Gerichtsverfahren<br />

Als letzte Lösung von rechtlichen Streitigkeiten<br />

wird oft ein ordentliches Gerichtsverfahren<br />

angestrengt. Dieses findet vor einem<br />

staatlichen Gericht wie einem Amtsgericht,<br />

einem Landgericht oder einem Oberlandesgericht<br />

statt. Das Gerichtsverfahren<br />

verläuft streng nach verfahrensrechtlichen<br />

Vorschriften. Zwar ist es auch erklärtes Ziel,<br />

dass sich die Parteien in einer mündlichen<br />

Verhandlung einigen und einen Vergleich<br />

abschließen, jedoch spricht meist der Richter<br />

am Ende des Verfahrens Recht in Form<br />

eines Urteils, welches <strong>für</strong> die Parteien bindend<br />

ist. Kann kein Rechtsmittel mehr<br />

eingelegt werden, ist die Entscheidung des<br />

Gerichts bindend und die rechtliche Streitigkeit<br />

endgültig geklärt. Das ordentliche<br />

Lösungsmöglichkeiten<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Ordentliches Gerichtsverfahren<br />

Mahnverfahren<br />

Schlichtung<br />

Schiedsverfahren<br />

Mediation<br />

Klärendes Gespräch<br />

Gerichtsverfahren ist aufgrund der finalen<br />

Rechtsprechung durch einen qualifizierten<br />

und unparteiischen Richter und der schnellen<br />

Vollstreckbarkeit des gerichtlichen Titels<br />

sehr beliebt. Der Nachteil dieses Verfahrens<br />

ist, dass es kosten- und zeitintensiv ist, was<br />

eine nicht zu unterschätzende finanzielle<br />

und auch psychische Belastung des Unternehmers<br />

darstellen kann. Weiterhin wird<br />

die Einleitung eines solchen Verfahrens<br />

meistens die Einstellung der geschäftlichen<br />

Beziehungen seitens des Beklagten nach<br />

sich ziehen. »»<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

33


Management<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

»Allzu oft suchen die Vertragspartner<br />

eben nicht das klärende Gespräch.«<br />

Mahnverfahren<br />

Wenn es sich bei der Streitigkeit zwischen<br />

den Parteien um eine Geldforderung handelt<br />

und nicht mit einem Einwand des<br />

Schuldners gegen die Forderung zu rechnen<br />

ist, kommt ein Mahnverfahren in Betracht.<br />

Dieses läuft mithilfe von Formularen<br />

schriftlich ab, sodass grundsätzlich keine<br />

mündliche Verhandlung vor einem Gericht<br />

notwendig ist. Der Gläubiger macht seine<br />

Forderung beim zuständigen Mahngericht<br />

geltend. Dem Schuldner wird daraufhin ein<br />

Mahnbescheid zugesandt, gegen den er Widerspruch<br />

einlegen kann. Tut er dies nicht,<br />

kann der Gläubiger einen Vollstreckungsbescheid<br />

beantragen, der dem Schuldner zugestellt<br />

wird. Dieser Vollstreckungsbescheid<br />

hat die gleiche Rechtskraft wie ein Urteil,<br />

sodass der Gläubiger hieraus die Zwangsvollstreckung<br />

einleiten kann. Die Vorteile<br />

des Mahnverfahrens liegen in dem einfachen,<br />

schnellen und kostengünstigen Verfahren,<br />

welches vom Gläubiger selbst und<br />

somit ohne einen Rechtsanwalt durchgeführt<br />

werden kann. Legt der Schuldner Widerspruch<br />

gegen den Mahnbescheid oder<br />

Einspruch gegen den Vollstreckungsbescheid<br />

ein, wird das Verfahren gegebenenfalls<br />

an ein ordentliches Gericht abgegeben,<br />

welches dann in einem ordentlichen Verfahren<br />

über die Streitigkeit entscheidet. Da<br />

die Gebühren des Mahnverfahrens auf die<br />

Gebühren des weiteren Gerichtsverfahrens<br />

angerechnet werden, entstehen nur geringe<br />

Mehrkosten <strong>für</strong> den Gläubiger.<br />

Schlichtung<br />

Schlichtungsstellen sind meist bei den Innungen<br />

angesiedelt und zielen darauf ab,<br />

durch den Vergleichsvorschlag des Schlichters<br />

eine sachgerechte Einigung zwischen<br />

den Parteien zu erzielen. Der Schlichter<br />

ist ein Experte auf dem jeweiligen Streitgebiet,<br />

hat jedoch im Vergleich zu einem<br />

Richter keine Entscheidungsgewalt. Zumeist<br />

sehen die Schlichtungsverordnungen<br />

eine Verbindlichkeit der Entscheidung des<br />

Schlichters <strong>für</strong> die Parteien vor, sodass der<br />

Rechtsstreit endgültig entschieden wird.<br />

Bei der Schlichtung steht die Absicht, einen<br />

Kompromiss zu erzielen und damit die<br />

Geschäftsbeziehung aufrechtzuerhalten,<br />

im Vordergrund. Der im Vergleich zum<br />

ordentlichen Gerichtsverfahren schnellere<br />

und günstigere Ablauf stellt einen weiteren<br />

Vorteil der Schlichtung dar.<br />

Schiedsverfahren<br />

Das Schiedsverfahren wird vor einem<br />

Streitfall statt eines ordentlichen Rechtsweges<br />

vertraglich vereinbart. Dann entscheidet<br />

ein privates Schiedsgericht endgültig<br />

und bindend. Es gibt sowohl institutionelle<br />

Schiedsgerichte als auch sogenannte Adhoc-Schiedsgerichte,<br />

bei denen die Parteien<br />

im Streitfall die Schiedsrichter<br />

bestimmen. Das<br />

Schiedsverfahren hat<br />

gegenüber dem ordentlichen<br />

Gerichtsverfahren<br />

den Nachteil, dass keine<br />

Rechtsmittel wie Berufung oder Revision<br />

existieren. Allerdings bietet das Schiedsverfahren<br />

viele Vorteile, da sich die Parteien<br />

bereits vor einer Streitigkeit auf die<br />

jeweiligen Schiedsrichter und den Ort der<br />

Verhandlungen einigen können. Zudem ist<br />

die Verfahrensdauer kürzer als die eines ordentlichen<br />

Rechtsweges.<br />

Mediation<br />

Die Mediation ist eine Form der Vermittlung,<br />

bei der der Mediator die Parteien mit<br />

dem Ziel einer gütlichen Einigung schrittweise<br />

aufeinander zuführt. Der Mediator<br />

ist im Gegensatz zum Schlichter eine unbeteiligte<br />

Person, die den Parteien keinen<br />

Vergleichsvorschlag unterbreitet, vielmehr<br />

wird bei der Mediation die Lösung von<br />

den Parteien selbst erarbeitet. Der Mediator<br />

ist ein Helfer <strong>für</strong> die Kommunikation<br />

zwischen den Parteien und verfügt über<br />

keinerlei Entscheidungskompetenz. Ein<br />

Vorteil der Mediation ist, dass die Parteien<br />

aktiv an einer Lösung <strong>für</strong> ihre Streitigkeit<br />

arbeiten und den Anfang, den Inhalt und<br />

das Ergebnis des Verfahrens selbst bestimmen.<br />

Auch die Zeit- und Kostenersparnis<br />

spricht <strong>für</strong> die Mediation. Der Nachteil der<br />

Mediation kann darin liegen, dass kein außenstehender<br />

Dritter eine Entscheidung in<br />

der Streitsache trifft.<br />

Kompromiss<br />

„Miteinander sprechen“ hört sich einfach<br />

an und wird auch grundsätzlich von den<br />

Betroffenen angestrebt. Nur eben grundsätzlich,<br />

meist aber nicht im relevanten<br />

Einzelfall. Hier gilt es <strong>für</strong> den Dachdecker,<br />

selbstkritisch sein eigenes Verhalten zu hin-


www.dachbaumagazin.de<br />

terfragen: Bauleistungen sind nun einmal<br />

grundsätzlich konfliktanfällig, weshalb eine<br />

Weiterbildung im Bereich der Kompromissfindung<br />

hilfreich sein kann. Dabei gilt es<br />

dann festzulegen, in welchen Situationen<br />

die Kompromisssuche den ersten Lösungsansatz<br />

darstellt.<br />

Lösungsmöglichkeiten<br />

Mit der Wahl des richtigen Lösungsweges<br />

<strong>für</strong> die rechtliche Auseinandersetzung wird<br />

die Geschäftsbeziehung meist nicht gefährdet<br />

und eine schnelle und möglichst gütliche<br />

Einigung zwischen den Parteien erzielt (siehe<br />

Grafik). Hier ist eine realistische Selbsteinschätzung<br />

gefordert: Reagiert der Dachdecker<br />

meistens spontan oder lässt er sich<br />

mit unangenehmen Entscheidungen allzu<br />

viel Zeit? Persönliche Eigenschaften lassen<br />

sich nicht grundsätzlich ändern – oft hilft<br />

es daher, weitere Personen in die Entscheidungsfindung<br />

einzubeziehen, die je nach<br />

Charakter „anschieben“ oder „bremsen“<br />

können. Unter dem Begriff der Komplexität<br />

werden die rechtlichen Erfolgsaussichten<br />

nicht abgewogen. Kein Rechtsanwalt kann<br />

diese sicher prognostizieren. Vielmehr stellt<br />

sich die Frage der eindeutigen Formulierung<br />

von Leistung und Gegenleistung. Eine<br />

hohe Komplexität liegt beispielsweise vor,<br />

wenn kundenseitig eine Vorleistung vorgenommen<br />

oder der Auftrag nicht eindeutig<br />

formuliert wurde.<br />

Die Berücksichtigung der Bedeutung des<br />

Konfliktpartners <strong>für</strong> den Dachdecker mag<br />

opportunistisch erscheinen, es sei aber betont,<br />

dass es sich hier um das Zivilrecht<br />

handelt, wo der Gesetzgeber den Konfliktpartnern<br />

freistellt, ein Gerichtsverfahren<br />

anzustrengen oder nicht.<br />

Mit zunehmender Eskalation der Auseinandersetzung<br />

wird es <strong>für</strong> die Beteiligten<br />

schwierig, wenn nicht gar unmöglich, nach<br />

Ausräumung des Konflikts zur bisherigen<br />

Geringe Komplexität – geringe Bedeutung<br />

■■<br />

■■<br />

aufwendige Lösung nicht wirtschaftlich<br />

einfache Lösung im standardisierten<br />

Gerichtsverfahren anstreben<br />

Geringe Komplexität – hohe Bedeutung<br />

■■ wichtig: unbedingt klären, wie es bei<br />

dieser Konstellation überhaupt zu einer<br />

Auseinandersetzung kommen konnte<br />

■■ häufige Gründe: mündliche Absprachen<br />

oder unklare Formulierungen in<br />

Verträgen<br />

■■ Verbesserung des Vertragsmanagements<br />

Geschäftsbeziehung zurückzukehren. Eine<br />

zukünftige Zusammenarbeit ist nicht immer<br />

ein Ziel. Dennoch sollte das Fehlverhalten<br />

Einzelner nicht auf andere zurückfallen;<br />

oftmals ist zudem der Geschäftspartner<br />

zu bedeutend, als dass man auf ihn künftig<br />

verzichten möchte. Teilweise sind sich die<br />

Partner ihrer Bedeutung aber vollauf bewusst<br />

und setzen diese gezielt ein – im Vertrauen<br />

darauf, dass die andere Seite schon<br />

nicht reagieren wird … ■<br />

Entscheidungsparameter bei Konfliktlösungen<br />

Hohe Komplexität – geringe Bedeutung<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Kompromiss suchen<br />

stark verhärtete Fronten: Mediation erwägen<br />

dauerhafte Lösung: Wechsel des Geschäftspartners,<br />

da hier meist Probleme<br />

im persönlichen Bereich vorliegen<br />

Hohe Komplexität – hohe Bedeutung<br />

■■ prüfen: wurde bei der Anbahnung des<br />

Geschäfts ein Schiedsverfahren vereinbart?<br />

■■ wenn Schiedsverfahren nicht möglich:<br />

Mediation in Erwägung ziehen<br />

■■ falls auch dies abgelehnt wird oder keinen<br />

Erfolg bringt, bleibt nur das Gerichtsverfahren<br />

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BAU 2013<br />

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Creaton präsentiert das neue Weiterbildungsinstitut Creaton | Campus<br />

Tondachziegelhersteller feiert zwei<br />

Premieren und ein Geburtstagskind<br />

Auch in diesem Jahr wieder gut besucht: Der Creaton-Messestand auf der BAU 2013 in München<br />

D<br />

er Tondachziegelhersteller Creaton<br />

präsentierte sich auf der BAU 2013<br />

mit dem bewährten offenen Standkonzept<br />

und feierte gleich zwei Premieren:<br />

Mit dem Creaton | Campus startete<br />

das neue Weiterbildungsinstitut <strong>für</strong> Handwerker<br />

und Händler, und mit dem neuen,<br />

kleinen Hohlfalzziegel „Melodie“ setzt der<br />

Hersteller neue Akzente in Sachen Flexibilität<br />

und Verarbeitungsfreundlichkeit auf<br />

dem Dach. Auch <strong>für</strong> ein bewährtes Produkt<br />

gab es Grund zu feiern: Mit der Jubiläumsfarbe<br />

„Finesse“ kastanie glasiert begeht<br />

Creaton den zehnjährigen Geburtstag des<br />

Erfolgsmodells „Premion“ aus dem Werk<br />

Guttau. „Wir sind mit der Messe sehr zufrieden“,<br />

resümiert Marketing-Direktorin<br />

Ivanka Burger. „Die Besucherzahlen sind<br />

im Vergleich zur letzten BAU vor zwei Jahren<br />

nochmals gestiegen. Wir konnten viele<br />

gute Kundengespräche führen und unsere<br />

Fokusprodukte und -themen ausführlich<br />

präsentieren.“<br />

Wissen macht den Unterschied<br />

Der Creaton | Campus bietet seit Januar<br />

2013 den Kunden und Partnern des Unternehmens<br />

die praxisnahe Vermittlung<br />

von Wissen und den Austausch in den<br />

Bereichen Anwendungstechnik, Betriebswirtschaft,<br />

Baurecht und Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Ziel ist es, Fachwissen aus<br />

der Praxis <strong>für</strong> die Praxis zu vermitteln und<br />

Partner miteinander zu vernetzen. Creaton<br />

hat da<strong>für</strong> ein Expertenteam aus verschiedenen<br />

Fachbereichen zusammengestellt.<br />

Die Trainer sind allesamt ausgewiesene<br />

Spezialisten auf ihrem Gebiet, kommen<br />

aus der Praxis und bringen einschlägige<br />

Erfahrung <strong>für</strong> nützliche und abwechslungsreiche<br />

Seminare mit, die sie in kleinen<br />

Gruppen abhalten. Sie alle sprechen eine<br />

klare, verständliche Sprache, bearbeiten<br />

gemeinsam mit den Teilnehmern konkrete<br />

Fallbeispiele und setzen auf praktische<br />

Übungen sowie den persönlichen Erfahrungsaustausch.<br />

Neben vier werkseigenen Schulungsstandorten<br />

des Herstellers gehören drei<br />

Bildungszentren <strong>für</strong> Dachdecker und Handel<br />

sowie zwei ADAC-Fahrsicherheitszentren<br />

dazu. Das Programmheft mit allen Details<br />

rund um den Creaton | Campus und<br />

36 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Anzeige<br />

den aktuellen Seminarthemen 2013 kann<br />

per E-Mail unter campus@creaton.de angefordert<br />

oder im Internet unter www.<br />

creaton-campus.de eingesehen werden.<br />

Der gute Ton wird zur Melodie<br />

Jede schöne Melodie besteht aus dem<br />

harmonischen Zusammenspiel wohlklingender<br />

Töne. Das gilt auch <strong>für</strong> den neuen<br />

Tondachziegel „Melodie“, der in Sachen<br />

Flexibilität mit einem Decklängenspiel von<br />

35 mm Maßstäbe setzt.<br />

Mit seinem geringen Stückgewicht von<br />

rund 3 kg erreicht dieser Hohlfalzziegel in<br />

der Fläche ein Gewicht von nur 42 kg/m².<br />

Trotz seines geringen Gewichts bietet der<br />

Ziegel aber auch eine hohe Sturmsicherheit.<br />

Das ist besonders wichtig, da diese<br />

traditionelle Ziegelform vor allem im Norden<br />

Deutschlands und in Skandinavien besonders<br />

beliebt ist, wo die Windlastzonen<br />

von 2 bis zu 3 und 4 im Küstenbereich reichen.<br />

Der neue Tondachziegel ist in fünf<br />

Farbtönen verfügbar: Naturrot, „Nuance“<br />

Kupferrot, Schieferton oder anthrazit engobiert<br />

sowie „Finesse“ schwarz glasiert.<br />

Für höchste Ansprüche<br />

Ein Grund zu feiern: Der Flachdachziegel »Premion« beging auf der BAU seinen zehnten Geburtstag<br />

Seit nunmehr einem Jahrzehnt werden<br />

im Creaton-Werk Guttau aus besten Tonen<br />

der Lausitzer Region und in einem<br />

besonderen Herstellverfahren Flachdachziegel<br />

von fast feinkeramischer Qualität<br />

produziert, die im Premium-Segment Zeichen<br />

gesetzt haben: Der Ziegel „Premion“<br />

wurde zum Synonym <strong>für</strong> Qualität – und<br />

zur Erfolgsgeschichte. Die Kombination<br />

aus Wirtschaftlichkeit, Hochwertigkeit,<br />

technischer Ausgereiftheit und klassisch<br />

schönem Design macht den „Premion“<br />

zu einem Ziegel <strong>für</strong> höchste Ansprüche.<br />

Und mit dem passenden Originalzubehör<br />

erhält der Bauherr diese hohe Qualität bis<br />

ins Dachdetail. Kein Wunder also, dass in<br />

den letzten zehn Jahren mehr als 200 Millionen<br />

Stück vom Band liefen. Damit veredelt<br />

der Jubiläumsziegel mittlerweile<br />

zahlreiche Dächer – Tendenz steigend.<br />

Neben der naturroten Oberfläche ist der<br />

Flachdachziegel in fünf Engobenfarbtönen<br />

der „Nuance“-Serie, drei Glasurfarbtönen<br />

der „Finesse“-Serie und zwei Glasurfarbtönen<br />

der „Noblesse“-Serie erhältlich. Zum<br />

zehnten Geburtstag gibt‘s den „Premion“<br />

jetzt im Jubiläumsfarbton „Finesse“ kastanie<br />

glasiert – inklusive umfangreichem<br />

Zubehörprogramm im Originalfarbton.<br />

Kontakt:<br />

Creaton AG<br />

D-86637 Wertingen<br />

www.creaton.de<br />

Stephan Führling (2.v.r.), Vorstand der Creaton AG, präsentierte mit seinem<br />

Team unter anderem den neuen Creaton | Campus<br />

Der neue Hohlfalzziegel »Melodie« ist eines der leichtesten und flexibelsten<br />

Modelle seiner Klasse und überzeugt durch eine harmonische Fläche<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

37


BAU 2013<br />

Anzeige<br />

Puren präsentiert neue wärmeleitfähigkeitsstufen <strong>für</strong> PU-Dämmelemente<br />

Nochmals verbesserter Wärmeschutz<br />

Neuer Internetauftritt<br />

E<br />

nergiesparendes Bauen und Modernisieren<br />

ist aktueller denn je – ständig<br />

steigende Anforderungen an den<br />

Wärmeschutz erfordern immer leistungsfähigere<br />

Dämmstoffe. Die puren GmbH<br />

hat daher ihre Hochleistungsdämmstoffe<br />

aus Polyurethan-Hartschaum in Sachen<br />

Wärmedämmwert weiter verbessert und<br />

kündigte auf der BAU 2013 in München<br />

abermals neue, noch bessere Lambda-<br />

Werte und Wärmeleitfähigkeitsstufen <strong>für</strong><br />

das Produktprogramm rund um die gesamte<br />

Gebäudehülle an. Damit verbessert<br />

sich bei gleicher Dämmstoffdicke der U-<br />

Wert des Bauteils und erhöht die Energieeffizienz<br />

der Gesamtkonstruktion. Die Produktpalette<br />

mit den neuen Dämmwerten<br />

ist seit Erscheinen der neuen Preisliste im<br />

März 2013 erhältlich.<br />

Neue Werte<br />

Energieeffizienz:<br />

Die PU-Dämmstoffe von<br />

puren sind seit Mitte<br />

März in noch besseren<br />

WLS erhältlich<br />

Und das sind die neuen Werte: Sämtliche<br />

aluminiumkaschierten Dämmelemente<br />

und -systeme, die bisher in die Wärmeleitfähigkeitsstufe<br />

WLS 024 eingeordnet<br />

waren, erhalten ab einer Dämmstoffdicke<br />

von 80 mm die neue WLS 023. Der nach<br />

der europäischen Norm beispielsweise in<br />

Österreich relevante Lambda-D-Wert (deklarierte<br />

Wärmeleitfähigkeit) verbessert<br />

sich von 0,023 auf 0,022 W/(mK). Vlieskaschierte<br />

puren-Produkte mit Dämmstoffdicken<br />

zwischen 80 und 119 mm erreichen<br />

die WLS 027, ab 120 mm sogar<br />

die WLS 026. Unkaschierte Dämmplatten,<br />

wie sie beispielsweise beim puren-<br />

Gefälledachsystem angeboten werden,<br />

gehören unter 80 mm Dämmstoffdicke<br />

der WLS 028, zwischen 80 und 119 mm<br />

der WLS 027 und ab 120 mm der WLS 026<br />

an. Eine detaillierte Übersicht mit allen<br />

Dämmstoffdicken, Lambda- und Lambda-<br />

D-Werten geben Dämmwerttabellen, die<br />

bei puren angefordert werden können und<br />

im Internet zum Download bereitstehen.<br />

Rechtzeitig zur BAU 2013 hat puren auch<br />

seinen Internetauftritt aktualisiert. Die<br />

Webseite des Polyurethan-Hartschaum-<br />

Spezialisten mit Sitz in Überlingen am<br />

Bodensee wurde einem Update nach<br />

modernen Darstellungs- und Menüführungs-Gesichtspunkten<br />

unterzogen und<br />

gestalterisch an das Erscheinungsbild des<br />

Unternehmens angepasst. Besucher der<br />

Seite www.puren.com finden unter den<br />

vier Haupt-Menüpunkten der Startseite<br />

schnell „ihre“ relevanten Inhalte, sei es<br />

unter dem Menüpunkt „Bau“ zur Wärmedämmung<br />

von Neu- und Altbau oder<br />

unter „Unternehmen“ <strong>für</strong> Informationen<br />

zur Firmengruppe und den Kontakt zum<br />

Vertrieb, zu Terminen und weiteren allgemeinen<br />

Angaben.<br />

Weiterhin sind auf www.puren.com<br />

auch Elemente des Web 2.0 enthalten:<br />

So gibt es Videos, eine Suchfunktion sowie<br />

Links zu den Social-Media-Seiten des<br />

Unternehmens. Eine weitere Neuheit besteht<br />

darin, dass bei den Ausschreibungstexten<br />

direkt auf die Inhalte des komfortablen<br />

Heinze-Ausschreibungs-Managers<br />

verlinkt wurde.<br />

Kontakt:<br />

puren GmbH<br />

D-88662 Überlingen<br />

www.puren.com<br />

Aktualisiert:<br />

Der Internetauftritt von<br />

puren erhielt zur<br />

BAU 2013 ein »Facelift«<br />

38 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Anzeige<br />

Eternit Flachdach präsentiert eine neue Broschüre und eine neue App<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt zum Erfolg<br />

Neue Broschüre<br />

Die neue Broschüre von Eternit Flachdach<br />

richtet sich an Handwerker. Anhand von<br />

Grafiken wird hier der Einbau von Lichtkuppeln<br />

und Rauchabzügen in unterschiedliche<br />

Dachaufbauten Schritt <strong>für</strong> Schritt gezeigt,<br />

wobei auch die Vor- und Nachteile<br />

der jeweiligen Lösung erläutert werden.<br />

Zudem gibt die Broschüre praxisgerechte<br />

Tipps und Hinweise zur richtigen Auswahl<br />

von Lichtkuppeln und Aufsetzkränzen.<br />

Neue App<br />

Die neue Mobile-App von Eternit Flachdach führt<br />

sicher zur passenden Sanierungslösung<br />

D<br />

ie Eternit Flachdach GmbH zählt<br />

zu den führenden Herstellern von<br />

Flachdachelementen in Deutschland.<br />

Das international tätige Unternehmen<br />

bietet Lichtkuppeln, natürliche<br />

Rauch- und Wärmeabzugsanlagen sowie<br />

Dachgullys an.<br />

Innovation aus Tradition<br />

Die Erfolgsgeschichte beginnt mit der Spezialisierung<br />

des Werks auf Flachdachprodukte<br />

nach der Übernahme der Klaus Esser<br />

KG durch die Eternit AG im Jahr 1980:<br />

Klaus Esser entwickelte bereits 1960 die<br />

ersten Lichtkuppeln, die Tageslicht in Industrie-<br />

und Gewerbebauten brachten.<br />

Die Lichtkuppeln können aufgrund der<br />

standardisierten Formen und Abmessungen<br />

flexibel auf Flachdächern eingesetzt<br />

werden. Esser gab damit nicht nur einen<br />

Anstoß <strong>für</strong> Innovationen im Flachdachbau,<br />

sondern prägte gleichzeitig auch die Geschichte<br />

von Eternit Flachdach: Der Schritt<br />

in die Selbstständigkeit erfolgte 1999, als<br />

aus der ehemaligen Tochter der Eternit AG<br />

die Eternit Flachdach GmbH wurde. Fach-<br />

Die neue Broschüre von Eternit Flachdach zeigt<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt den Einbau der Produkte<br />

liches Know-how und permanente Weiterentwicklung<br />

sorgen da<strong>für</strong>, dass die Produkte<br />

stets auf dem neuesten Stand der<br />

Technik sind – in Bezug auf Energieeffizienz<br />

ebenso wie <strong>für</strong> eine einfache Verarbeitung<br />

auf der Baustelle. Eternit Flachdach<br />

bietet neben technischer Beratung im<br />

Planungs- und Ausführungsprozess auch<br />

qualifizierte Wartungsleistungen <strong>für</strong> eine<br />

dauerhafte Werterhaltung der Flachdachelemente<br />

an.<br />

Mit der neuen App <strong>für</strong> Handwerker und<br />

Planer präsentiert Eternit Flachdach jetzt<br />

eine Mobile-App zum Thema Lichtkuppelsanierung.<br />

Die App führt sicher zur passenden<br />

Sanierungslösung und sorgt so <strong>für</strong><br />

einen reibungslosen und gut organisierten<br />

Modernisierungsprozess. Aufgebaut als<br />

Checkliste, leitet die App Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />

durch die Aufnahme aller Daten und Fakten,<br />

um das passende Sanierungsprodukt<br />

zu finden. Zum Schluss muss der Dachdecker<br />

nur noch die Daten versenden – der<br />

individuelle Lösungsvorschlag von Eternit<br />

Flachdach kommt dann per E-Mail.<br />

Kontakt:<br />

Eternit Flachdach GmbH<br />

D-41464 Neuss<br />

www.eternit-flachdach.de<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

39


BAU 2013<br />

Anzeige<br />

Ejot präsentiert eine schnelle LängsstoSSbefestigung auf dem Dach<br />

Mal richtig Meter machen<br />

Ein Gerät – zwei Anwendungen<br />

Das Ejofast-System ermöglicht es dem Dachdecker, dank einer angenehmen Arbeitsposition und eines<br />

zügigen Arbeitsfortschritts auf großen Dachflächen wirtschaftlich und ermüdungsfrei zu arbeiten<br />

Das flexible System eignet sich <strong>für</strong> Schrauben<br />

mit und ohne Dichtscheiben. Das bedeutet,<br />

dass mit nur einem Gerät sowohl<br />

in der Tragschale als auch auf der Deckschale<br />

gearbeitet werden kann. In Abhängigkeit<br />

von der Breite des vorhandenen<br />

Trapezblechprofils stehen fünf Profilaufsätze<br />

<strong>für</strong> die Obergurtverschraubung der<br />

Deckschale zur Verfügung – so kann der<br />

Handwerker ein sauberes und gleichmäßiges<br />

Schraubbild erstellen. Das Magazin<br />

des ergonomisch gestalteten Schraubgeräts<br />

fasst 25 Schrauben. Einfache Bedienung<br />

sowie eine angenehme Arbeitsposition<br />

garantieren ein wirtschaftliches und<br />

ermüdungsfreies Arbeiten auf großen<br />

Dachflächen.<br />

B<br />

ei der Verschraubung von Trapezprofilblechen<br />

oder Sandwichelementen<br />

auf dem Dach geht es in erster Linie<br />

um die Qualität der Verarbeitung und<br />

den da<strong>für</strong> erforderlichen Zeitaufwand. Vor<br />

diesem Hintergrund hat die Ejot Baubefestigungen<br />

GmbH eine neue Systemlösung<br />

entwickelt, bei der die schnelle, sichere<br />

und spanlose Verarbeitung von sogenannten<br />

Längsstoßschrauben im Mittelpunkt<br />

steht. Mit diesem System und der neuen<br />

Schraubentechnologie kann der Dachdecker<br />

im industriellen Leichtbau viel Zeit<br />

sparen.<br />

Das neue Ejofast-System besteht aus<br />

dem JF-Schraubgerät sowie den beiden<br />

magazinierten Längsstoßschrauben JF2<br />

Effiziente Längsstoßverschraubung:<br />

Dank einer neuen Spitzengeometrie sorgen die<br />

Längsstoßschrauben JF3 (links) und JF2<br />

<strong>für</strong> eine schnelle und spanlose Verarbeitung<br />

<strong>für</strong> den Einsatz im nicht bewitterten Bereich<br />

und JF3 mit Dichtscheibe <strong>für</strong> bewitterte<br />

Bereiche. Die Ejofast-Schrauben<br />

eignen sich <strong>für</strong> Anbauteile aus Aluminium<br />

oder verzinktem Stahlblech.<br />

Schnell – spanlos – sicher<br />

Besonderes Merkmal der Schrauben im<br />

Ejofast-System ist die Spitzengeometrie<br />

mit Doppelganggewinde, was <strong>für</strong> deutlich<br />

kürzere Montagezeiten sorgt. Die<br />

Schrauben drehen dabei ohne die bei<br />

Bohrschrauben übliche Spanbildung ein.<br />

Dadurch können Handwerker wesentlich<br />

zügiger arbeiten, denn Reinigungsarbeiten<br />

zur Spanbeseitigung sind nicht mehr nötig.<br />

Durch die extrem dünne Spitze lassen<br />

sich die Schrauben punktgenau auf der<br />

Oberfläche ansetzen – ein Verrutschen der<br />

Schrauben ist nahezu ausgeschlossen. Die<br />

Gefahr durch Verkratzen der Oberflächenbeschichtung<br />

wird deutlich verringert.<br />

Außerdem sind die Schrauben mit dem<br />

bewährten Hinterschnittprinzip <strong>für</strong> die<br />

Dünnblechverschraubung ausgestattet.<br />

Der gewindefreie Bereich unter dem Kopf<br />

macht ein Überdrehen unmöglich. Damit<br />

wird sichergestellt, dass beide Bleche sauber<br />

auf den Gewindeflanken aufliegen.<br />

Auf eigener Baustelle testen<br />

Das Ejofast-System ist robust, wartungsfrei<br />

und eignet sich hervorragend <strong>für</strong> den<br />

harten Baustelleneinsatz. Wer sich selbst<br />

von dem System überzeugen möchte, hat<br />

die Möglichkeit zu einer „Probefahrt“ auf<br />

der eigenen Baustelle: Einfach im Internet<br />

unter www.ejofast.de anmelden.<br />

Kontakt:<br />

Ejot Baubefestigungen GmbH<br />

D-57334 Bad Laasphe<br />

www.ejofast.de<br />

Der Ejofast-JF-Schrauber zur Verarbeitung<br />

der Systemschrauben. Das Komplett-Set beinhaltet<br />

einen Transportkoffer, die Werkzeugbox,<br />

Profilaufsätze, Schnellladegerät und Ersatzakku<br />

40 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Anzeige<br />

AG.Plastics präsentiert einen PVC-Aufsatzkranz<br />

Lichtkuppeln<br />

einfach sanieren<br />

Die alte Lichtkuppel wird entfernt und der neue PVC-Aufsatzkranz 35/30 einfach<br />

über dem alten Aufsatzkranz montiert<br />

A<br />

G.Plastics, Hersteller von Lichtkuppeln und Lichtbändern,<br />

hat sich auf Produkte <strong>für</strong> natürliches Licht im Flachdach<br />

spezialisiert. Vor Kurzem brachte das belgische Unternehmen<br />

einen neuen Skylux-Aufsatzkranz aus PVC auf den Markt:<br />

Mit einer Höhe von 35 cm und einem Unterschied zwischen Tageslichtmaß<br />

und Dachöffnung von 30 cm ist dieser neue PVC-<br />

Aufsatzkranz besonders <strong>für</strong> Sanierungen geeignet.<br />

So kann der Dachdecker mit diesem Aufsatzkranz „zwei Fliegen<br />

mit einer Klappe schlagen“: Erstens fallen keine Abbrucharbeiten<br />

an, da der Aufsatzkranz einfach über den schon bestehenden<br />

Aufsatzkranz montiert wird (Bild oben rechts). Außerdem kann<br />

auch die alte Lichtkuppel wiederverwendet werden. Zweitens<br />

verbessert sich die Dämmung enorm, und zwar nicht nur durch<br />

die neue Dämmschicht auf dem Flachdach, sondern auch durch<br />

eine weitere Dämmschicht zwischen den beiden Aufsatzkränzen.<br />

Weiterhin lässt sich der neue Aufsatzkranz mit allen übrigen Kuppelabmessungen<br />

(180 verschiedene Abmessungen) des Skylux-<br />

Sortiments kombinieren. Der Aufsatzkranz Skylux PVC 35/30 verfügt<br />

über einen sehr guten U-Wert von 0,89 W/(m²K).<br />

Kontakt:<br />

AG.Plastics<br />

B-8530 Stasegem<br />

www.agplastics.com<br />

Nelskamp<br />

Dachstein <strong>für</strong> Architekten<br />

Planeben und mit porenarmer<br />

Kante: Mit einem<br />

neuen Dachstein erweitert<br />

Nelskamp seine Modellpalette.<br />

„Planum“ ist der erste<br />

Dachstein des Unternehmens<br />

ohne Wölbung auf<br />

der Oberseite. So schafft<br />

dieser Dachstein neue<br />

Möglichkeiten <strong>für</strong> die<br />

Gestaltung der Dachfläche:<br />

Es entsteht<br />

ein harmonisches,<br />

flächiges Gesamtbild, das<br />

bei einer Regeldachneigung von 22 Grad moderne Architektur<br />

ermöglicht. Der Dachstein wird mit der Oberfläche<br />

„Longlife matt“ angeboten. Die weiterentwickelte<br />

Beschichtung verhindert laut Herstellerangabe durch ihre<br />

sehr glatte Oberfläche, dass sich Schmutzpartikel festsetzen.<br />

Mit der optimierten Sichtkante bleibt der Dachstein<br />

stets sauber, denn Flechten und Algen haben kaum eine<br />

Chance, sich hier anzusiedeln. Nuten und Profile auf der<br />

Unterseite des Dachsteins sorgen <strong>für</strong> einen sicheren Verbund<br />

der Steine untereinander und auf der Lattung.<br />

Dachziegelwerke Nelskamp GmbH<br />

D-46514 Schermbeck<br />

Telefon 0 28 53/91 30-0<br />

www.nelskamp.de<br />

Vogt<br />

Sorglos-Paket <strong>für</strong> den Abriss<br />

Baugerätehersteller Vogt bietet seinen Drucklufthammer<br />

zur Bitumenentfernung jetzt mit einem neuen<br />

Service-Paket an: Das Flottenmanagement <strong>für</strong> Dachdecker<br />

verspricht stets bestens gewartete Geräte zum Bitumen-Schälen,<br />

-Schneiden und -Aufbrechen. Der Hersteller<br />

übernimmt dabei die Investitions- und Reparaturkosten<br />

und bietet die Möglichkeit, das Gerät nach drei Jahren gegen<br />

ein neues auszutauschen. Das schafft Sicherheit, schont<br />

den Geldbeutel und ist sofort steuerlich absetzbar. Gerät<br />

und Service <strong>für</strong> einen zweistelligen Monatsbetrag – ohne<br />

Einschränkung von Einsatzstunden und ohne Klauseln zu<br />

Kratzern und Dreck.<br />

Vogt Baugeräte GmbH<br />

D-95466 Weidenberg<br />

Telefon 0 92 78/7 74 33-0<br />

www.vogt-baugeraete.de<br />

Der Hohlraum zwischen den beiden Aufsatzkränzen wird mit Dämmung gefüllt<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

41


Dachmarkt<br />

TRAPEZBLECHE<br />

Isopaneele, Pfannenbleche, Kantteile, Stabmattenzäune<br />

NEU! Zum<br />

Einführungspreis<br />

1A / 2A Waren ab Lager Holdorf<br />

Produktion und Handel<br />

Jetzt NEU im Sortiment:<br />

Nordblech 35 (35/207)<br />

Turmtannen 8 · 49451 Holdorf<br />

Tel: 0 54 94 - 10 08 · Fax: 0 54 94 - 10 09<br />

Dachleitern<br />

bis ca. 5 m<br />

Fordern Sie vom<br />

Hersteller Prospekt an:<br />

Th. Hübner e.K.<br />

Kinzigheimer Weg 112<br />

63450 Hanau<br />

Tel. 0 61 81 / 93 41 23<br />

Fax 0 61 81 / 93 41 25<br />

▴▴Das PV-System SOLfixx plus von Bauder verfügt<br />

über integrierte Leistungsoptimierer<br />

Bauder<br />

Intelligent Strom gewinnen<br />

Das neue PV-System SOLfixx plus, das Bauder<br />

in Kooperation mit Solon anbietet, erzielt jetzt<br />

selbst auf teilbeschatteten Dachflächen optimale Erträge.<br />

Der Grund: Jedes Modul verfügt über einen<br />

integrierten Leistungsoptimierer, der Strom und<br />

Spannung regelt und laut Hersteller so die Modulleistung<br />

optimiert. Darüber hinaus ist eine Kommunikationseinheit<br />

integriert, die ein webbasiertes<br />

Monitoring ermöglicht. Das heißt, die Leistung der<br />

gesamten PV-Anlage sowie die Leistung einzelner<br />

Module sind kontinuierlich abrufbar. Störungen lassen<br />

sich so schnell orten und beheben.<br />

Paul Bauder GmbH & Co. KG | D-70499 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/88 07-0 | www.bauder.de<br />

Alles durchDACHt!<br />

Dachhauben und Dachdurchführungen<br />

<strong>für</strong> Lüftungs-und Medienleitungen.<br />

Schulte & Todt Systemtechnik GmbH & Co. KG<br />

T.: 0 29 32 – 6 39 43 www.schulte-todt.de<br />

Erlus<br />

Edelengobe <strong>für</strong> französische Dächer<br />

Erlus bietet seine Dachziegelmodelle<br />

E 58 SL, Forma und die Reformpfanne<br />

SL ab sofort auch als Edelengoben in der<br />

Farbe Burgund an. Die Farbe wurde nach<br />

der gleichnamigen französischen Provinz<br />

benannt, deren Markenzeichen der tiefrote<br />

Wein ist. Ein weiteres Markenzeichen<br />

des Burgunds sind die Dächer: Sie wurden<br />

früher mit flachen Ziegeln gedeckt, den<br />

schmalen, länglichen und relativ dunklen<br />

„Tuiles de Bourgogne“, den sogenannten<br />

Burgunder Dachziegeln. Diese alte Tradition<br />

hat der Hersteller aufgegriffen und<br />

durch moderne Technik in der Dachziegelherstellung<br />

ergänzt.<br />

Erlus AG<br />

D-84088 Neufahrn<br />

Telefon 0 87 73/18-133<br />

www.erlus.com<br />

Die<br />

Kuli-Schere<br />

Schneiden Sie an Ihrem Kuli!<br />

Direkt am Kuli Transport- und<br />

Abrollgerät, können Sie Ihr<br />

Blech maßgenau ablängen. Set<br />

Angebot in 100 und 125 mm.<br />

K.N.O.L.L<br />

Metall- und Spenglertechnik<br />

Tel +49 (0)7305 932873<br />

D–89185 Hüttisheim<br />

www.knoll-spenglertechnik.de<br />

SFS intec<br />

Auf dem Flachdach wird’s warm<br />

▴▴Die Dachhaut wird durch Induktionswärme<br />

mit den Lastverteiltellern verbunden<br />

Mit isoweld präsentiert<br />

SFS intec ein durchdringungsfreies<br />

Feldbefestigungssystem<br />

<strong>für</strong> die Lagesicherung<br />

auf dem Flachdach. Mit<br />

Befestigern und Lastverteiltellern wird<br />

zunächst die Dämmung auf der Unterkonstruktion fixiert.<br />

Anschließend folgt die Verlegung der Abdichtung. Danach<br />

wird die Dachhaut durch induktive Erwärmung mit den<br />

Lastverteiltellern verbunden und so perforationsfrei befestigt.<br />

Hier<strong>für</strong> kommt das Induktionsgerät isoweld 3000<br />

zum Einsatz. Ein akustisches Signal bestätigt die richtige<br />

Position und den Abschluss des Induktionsvorgangs.<br />

SFS intec GmbH Fastening Systems | D-61440 Oberursel<br />

Telefon 0 61 71/70 02-0 | www.sfsintec.biz<br />

42 dachbau magazin 4 | 2013


Anzeige<br />

Rinnenverbinder<br />

besteht Belastungstest<br />

PRODUKT<br />

DES MONATS<br />

Zambelli präsentiert eine langfristig<br />

zuverlässige Entwässerungslösung.<br />

Das Institut <strong>für</strong> textile Bau- und Umwelttechnik<br />

(tBU) hat den Zambelli<br />

Rinnenverbinder auf Dichtigkeit geprüft.<br />

Im Mittelpunkt des Labortests stand die<br />

Dichtigkeit der Verbindung von zwei Rinnensegmenten<br />

bei Längenänderung.<br />

Der Versuch<br />

Getestet wurde die Verbindung von zwei<br />

Rinnensegmenten aus Titanzink. Die Laborprüfung<br />

simulierte Längenausdehnungen<br />

von 5 mm, wie sie auch unter temperaturbedingter<br />

Dilatation auftreten, <strong>für</strong> einen<br />

Einsatzzeitraum von 20 Jahren. Das Ergebnis:<br />

Der Rinnenverbinder von Zambelli<br />

nahm die Dehnungsbewegungen schadlos<br />

auf und bewies maximale Dichtigkeit. „Speziell<br />

bei der Reparatur von Dachrinnenrissen<br />

ist der Rinnenverbinder dem Nachlöten<br />

und sogar dem Verkleben vorzuziehen“,<br />

erläutert Rudolf Schaufler, Spenglermeister<br />

und technischer Fachberater bei Zambelli.<br />

„Denn der Test des tBU beweist, dass die<br />

Gefahr der Undichtigkeit unter Längenausdehnung<br />

des Metalls mit unserem Rinnenverbinder<br />

langfristig ausgeschlossen ist.“<br />

Das Reparatur-Paket<br />

Das von Zambelli entwickelte Z-Verschluss-<br />

System mit Sicherungslasche ermöglicht die<br />

Anbringung des Rinnenverbinders mit einem<br />

Klick: Der Rinnenverbinder sitzt fest,<br />

die UV-beständige Gummidichtung kann<br />

nicht verrutschen. Der von Zambelli mitgelieferte<br />

Wulstverbinder sorgt <strong>für</strong> zusätzliche<br />

Stabilität – insbesondere, wenn zwei Rinnensegmente<br />

im Randbereich der Dachrinne<br />

verbunden werden müssen, wo oft nur<br />

noch ein Rinnenhaken das Endstück hält<br />

oder sich ein Rinnenwinkel anschließt.<br />

Der Prüfbericht des tBU ist auf der Webseite<br />

von Zambelli einsehbar. Hier finden<br />

Dachdecker auch eine Videoanleitung zur<br />

Montage des Reparatur-Pakets. ■<br />

Produktprofil<br />

■■<br />

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■■<br />

zuverlässige und langfristige<br />

Dichtigkeit<br />

Dichtigkeitsprüfung des<br />

tBU bestanden<br />

als Reparatur-Paket erhältlich<br />

Stabilität durch Wulstverbinder<br />

einfache Montage<br />

Hersteller:<br />

Zambelli Fertigungs GmbH & Co. KG<br />

D-94481 Grafenau<br />

www.zambelli.de<br />

zur Abstimmung<br />

Alle Kandidaten finden Sie unter<br />

www.dachbaumagazin.de<br />

Heft<br />

5/6 | 2013<br />

Heft<br />

7/8 | 2013<br />

Heft<br />

9 | 2013<br />

Heft<br />

10 | 2013<br />

Heft<br />

11 | 2013<br />

Unsere Leser entscheiden: 8 Top-Produkte auf<br />

dem Weg zum »Produkt des Jahres 2013«<br />

In jeder Ausgabe präsentiert dachbaumagazin<br />

zusammen mit namhaften Herstellern das<br />

»Produkt des Monats«. Ob Innovation, Detailverbesserung<br />

oder bewährte Zuverlässigkeit – jedes<br />

Produkt des Monats kandidiert bei der Wahl zum<br />

»Produkt des Jahres«. Ab November 2013 können<br />

Sie auf unserer Internetseite <strong>für</strong> Ihren Favoriten<br />

stimmen und attraktive Preise gewinnen.<br />

Alle Produkte des Monats finden Sie im Überblick<br />

bei www.dachbaumagazin.de<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

43


Technik im Detail<br />

Bleiwolle<br />

Sicher verfugt<br />

Nicht selten bekommen Dachdecker die Anfrage, die<br />

Fugen einer Natursteinfassade mit Bleiwolle<br />

zu verstemmen. Der Beitrag zeigt Ihnen, wie diese<br />

alte Handwerkstechnik funktioniert.<br />

Text: Inga Richrath | Fotos: Röhr + Stolberg / Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser<br />

Uwe Graf – Fotolia.com<br />

44 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Wie wichtig gerade die<br />

Details einer handwerklichen Ausführung<br />

sein können, zeigt beispielhaft die Sanierung<br />

des Magdeburger Doms. Undichte<br />

Mauerwerksfugen hatten dort zu einem<br />

erheblichen Schaden an der gesamten Fassade<br />

geführt. Mit Bleiwolle können solche<br />

Probleme jedoch langfristig behoben werden<br />

– und das ist nicht nur eine Aufgabe <strong>für</strong><br />

Steinmetze, sondern auch <strong>für</strong> Dachdecker.<br />

9000 m² Sandsteinfassade<br />

Der Magdeburger Dom ist das älteste gotische<br />

Gebäude Deutschlands – seine Grundsteinlegung<br />

geht auf das Jahr 1209 zurück.<br />

Die Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg<br />

waren in den 1950er- und -60er-Jahren<br />

zwar notdürftig behoben worden, zu DDR-<br />

Zeiten verfiel die historische Sandsteinfassade<br />

jedoch zusehends.<br />

Seit 2010 wird die komplette Domfassade<br />

– eine Fläche von 9000 m² aus etwa<br />

50 000 Sandsteinquadern – umfangreich<br />

restauriert. Diese Restaurierung war dringend<br />

erforderlich geworden, da es zuvor<br />

bereits zu Mauerwerksabbrüchen gekommen<br />

war. Deshalb musste der Platz rund um<br />

den Dom <strong>für</strong> Passanten zeitweise gesperrt<br />

werden. Ende 2012 wurden die Arbeiten am<br />

fast 100 m hohen Südturm beendet. Zuvor<br />

waren Ornamente und Skulpturen mittels<br />

Lasertechnik schonend von Schmutz befreit,<br />

Steine ausgetauscht oder mit Steinersatzmasse<br />

ausgebessert sowie die Brüstung<br />

instand gesetzt worden.<br />

Eine weitere zentrale Restaurierungsarbeit<br />

war <strong>für</strong> das Expertenteam rund um Ralf<br />

Lindemann, Projektleiter beim Bauherrn<br />

▴▴Werkzeug: Für die Arbeit mit Bleiwolle eignen<br />

sich stumpfe Meißel, Stemm- oder Setzeisen<br />

„Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-<br />

Anhalt“, die Erneuerung der zahlreichen<br />

Mauerwerksfugen. Diese waren in den vorangegangenen<br />

Jahrhunderten größtenteils<br />

mit Mörtel verfugt worden, der an vielen<br />

Stellen bereits stark verwittert war. Durch<br />

die offenen Fugen konnte besonders in den<br />

witterungsexponierten Lagen Wasser in den<br />

weichen Sandstein eindringen. Im Winter<br />

war es dadurch immer wieder zu erheblichen<br />

Mauerwerksschäden gekommen.<br />

Sicherer Schutz mit Bleiwolle<br />

Für die Restaurierung der Fassade musste<br />

daher eine Fugenabdichtung gefunden werden,<br />

die das Mauerwerk vor einem erneuten<br />

Feuchtigkeitseintrag sicher schützen kann.<br />

Das Expertenteam um Volkmar Hillig, Bauleiter<br />

bei den Bamberger Natursteinwerken,<br />

entschied sich, die Fugen mit Bleiwolle zu<br />

▴▴Traditionell: Neue Sandsteinquader mit gerade<br />

fertiggestellten Fugen aus Bleiwolle<br />

verstemmen. „Wir verfügen über jahrzehntelange<br />

Erfahrung bei der Verarbeitung von<br />

Naturstein. Ein Fugenverschluss mit Blei ist<br />

aufwendig, aber die dauerhafteste und damit<br />

nachhaltigste Lösung“, erklärt Hillig.<br />

Formbar und langlebig<br />

Der Werkstoff Blei ist <strong>für</strong> seine leichte<br />

Formbarkeit bekannt. Bleiwolle passt sich<br />

jeder Fugengröße optimal an und lässt sich<br />

gerade in schwer zugänglichen Bereichen<br />

ausgezeichnet verarbeiten. Durch die hohe<br />

Dichte von circa 11 kg/dm³ kann mit Bleiwolle<br />

ein stabiles Ergebnis erzielt werden,<br />

das sich dennoch flexibel allen Bewegungen<br />

der umgebenden Werkstoffe anpassen<br />

kann. Anders als Fugen aus Mörtel oder<br />

synthetischen Dichtstoffen ist eine Fuge aus<br />

Blei zudem feuchtigkeits- und UV-stabil sowie<br />

wartungsfrei. »»<br />

▴▴So wird’s gemacht: Die Bleiwolle wird entrollt, zu einem Strang gedreht, in die Fuge gelegt und anschließend sorgfältig verstemmt<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

45


Technik im Detail<br />

SKYLUX<br />

LICHTKUPPELN<br />

DÍE ENERGIE-EFFIZIENTE<br />

LICHTKUPPEL!<br />

Neuigkeit<br />

2013<br />

Bau München<br />

▴▴Marktlücke <strong>für</strong> Dachdecker: das Verstemmen<br />

von Natursteinfugen mit Bleiwolle wird nicht nur<br />

von Steinmetzen ausgeführt<br />

▴▴Bleigießen: Diese Fialen werden von<br />

einer Gewindestange getragen. Zur Stabilisierung<br />

werden sie mit flüssigem Blei ausgegossen<br />

NEU:<br />

PVC AUFSATZKRANZ 35/30<br />

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SANIERUNG<br />

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Lichtkuppelsortiment:<br />

180 Standardabmessungen, mehr als<br />

10.000 Kombinationen<br />

Akryl, Polykarbonat, Heatstop<br />

Skylux ® EP 10 – 6-schalig :<br />

Ug-Wert 1,2 W/m².K<br />

Skylux ® EP 16 – 8-schalig :<br />

Ug-Wert 1,0 W/m².K<br />

Neu: Skylux ® Window:<br />

Lichtkuppel mit Glas<br />

PVC, Polyester oder Metallaufsatz-<br />

Kränze<br />

PVC, Polyester oder Alu-Rahmen<br />

RWA-Systeme nach EN 12101-2<br />

Lichtkuppeln mit Dachausstieg<br />

Lüftungssysteme<br />

...<br />

(nach der Kombination)<br />

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mehrschalige Skylux ® Lichtkuppel mit<br />

16 mm Stegplatte<br />

Dämmung<br />

AG.PLASTICS nv<br />

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Tel. 0032 56 200 000 > Fax 0032 56 219 599<br />

Gerade an kritischen Bauteilen wie geneigten<br />

Flächen, Gesimsen oder Anschlussstellen<br />

ist ein sicherer Fugenverschluss mit<br />

Bleiwolle langfristig gewährleistet. Sie eignet<br />

sich durch ihre Langlebigkeit nicht nur<br />

<strong>für</strong> historische, sondern auch <strong>für</strong> moderne<br />

Gebäude, bei denen Wert auf eine besondere<br />

Nachhaltigkeit der Materialien gelegt<br />

wird. Die verstemmte Bleiwolle bildet eine<br />

dezente, glatte Metallfuge, die sich perfekt<br />

mit Blei, aber auch mit Aluminium, Kupfer,<br />

Titanzink und nichtrostendem Stahl kombinieren<br />

lässt.<br />

»Ein Fugenverschluss mit Blei ist aufwendig,<br />

aber die dauerhafteste Lösung.«<br />

„Bleiwolle wird von Bauklempnern,<br />

Steinmetzen, Restauratoren und Dachdeckern<br />

gleichermaßen verarbeitet“, erklärt<br />

Jürgen Seifert, Anwendungstechniker beim<br />

Bleihersteller Röhr + Stolberg. „Sie besteht<br />

aus dünnen Bleifäden. Es gibt gedüste Bleiwolle<br />

in feinen, rund 0,4 mm dicken Fäden<br />

und geschabte Bleiwolle in gröberen Fäden<br />

von 1,5 bis 2 mm Durchmesser. Welche<br />

Qualität verarbeitet wird, hängt letztlich<br />

von den persönlichen Vorlieben jedes<br />

Handwerkers ab. Mit beiden Durchmessern<br />

kann ein gleichwertig gutes Ergebnis erzielt<br />

werden.“<br />

Die richtige Verarbeitung<br />

Vor der Verarbeitung von Bleiwolle sollte<br />

der Dachdecker prüfen, ob die Fugenkanten<br />

und der Fugenmörtel des zu verstemmenden<br />

Mauerwerks ausreichend stabil<br />

sind. Das Mauerwerk kann sonst brechen<br />

und der Fugenmörtel nach hinten gedrückt<br />

werden. Als Faustformel <strong>für</strong> eine stabile<br />

Verbindung gilt, dass eine verstemmte<br />

Mauerwerksfuge immer doppelt so tief wie<br />

breit sein sollte. Sie sollte dabei jedoch mindestens<br />

25 mm tief sein. Da die Fuge stets<br />

aus einem Strang verlegt werden sollte, gilt<br />

es, die erforderliche Menge vorab gründlich<br />

zu kalkulieren. Nachträglich eingebrachtes<br />

Material verbindet sich nur schwer mit der<br />

bereits verstemmten Schicht darunter und<br />

kann nach einiger Zeit wieder herausfallen.<br />

Für eine Fuge von<br />

zum Beispiel 1 m<br />

Länge, 1,5 cm Breite<br />

und 3 cm Tiefe<br />

werden rund 2 kg<br />

Bleiwolle, also zwei<br />

handelsübliche Zöpfe, benötigt. Der Zopf<br />

wird ausgerollt, zu einem Strang in der benötigten<br />

Dicke gedreht, in die Fuge gelegt<br />

und anschließend verstemmt. Geeignete<br />

Werkzeuge <strong>für</strong> die Verarbeitung sind ein<br />

Hammer sowie stumpfe Meißel, Stemmoder<br />

Setzeisen, die das Blei verdichten, ohne<br />

es dabei zu beschädigen.<br />

Für die Arbeit mit Bleiwolle gelten dieselben<br />

Hygienestandards wie <strong>für</strong> die Arbeit<br />

mit Blei generell: Zum Schutz vor Verletzungen<br />

sollte der Dachdecker Handschuhe<br />

tragen und sich nach getaner Arbeit – auch<br />

vor der Pause – die Hände waschen.<br />

Fünf Tonnen Blei <strong>für</strong> dichte Fugen<br />

Bei den Fassadenarbeiten in Magdeburg kamen<br />

rund fünf Tonnen Blei zum Einsatz.<br />

Die Handwerker sichteten und beräumten<br />

zunächst sämtliche Altfugen. An vielen Stel-<br />

46 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

len musste der Sandstein ausgebessert oder<br />

erneuert werden. Dann wurden circa 500 m<br />

Fugen aus Bleiwolle in das alte Mauerwerk<br />

verstemmt.<br />

Mit Blei ausgießen<br />

Eine Besonderheit der gotischen Architektur<br />

in Magdeburg sind die sogenannten Fialen.<br />

Diese reich verzierten spitzen Türmchen<br />

setzten sich aus aufeinandergesetzten<br />

Sandsteinen zusammen, die durch eine Gewindestange<br />

miteinander verbunden sind.<br />

Früher war diese Stange aus Schwarzeisen<br />

gefertigt, das bei einem Feuchtigkeitseintritt<br />

in den porösen Sandstein jedoch schon<br />

bald zu rosten anfing. Bei der Restaurierung<br />

wurden diese alten Gewindestangen deshalb<br />

durch Edelstahlstangen ersetzt. Um<br />

die Hohlräume zwischen den senkrechten<br />

Steinen zu verschließen, haben die Handwerker<br />

Blei eingeschmolzen und anschließend<br />

einen Bleiausguss vorgenommen. Die<br />

Gießhilfe aus Ton wurde anschließend entfernt<br />

und die sichtbare Fuge noch einmal<br />

nachgearbeitet. ■<br />

Interview mit Michael Nebeler<br />

dachbaumagazin: Herr Nebeler, Sie haben<br />

jahrelange Erfahrung mit der Verarbeitung<br />

von Blei. Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile<br />

des Materials?<br />

Michael Nebeler: Die leichte Formbarkeit<br />

steht <strong>für</strong> mich an erster Stelle. Nahtverbindungen<br />

durch Schweißen erzielen<br />

ein optisch homogenes Gesamtbild. Die<br />

Langlebigkeit des Materials und Beständigkeit<br />

gegenüber chemischen Umwelteinflüssen<br />

sind natürlich ebenfalls ein<br />

großer Vorteil.<br />

Sie arbeiten auch häufig mit Bleiwolle. Für<br />

welche Dach- und Klempnerarbeiten ist<br />

Bleiwolle besonders geeignet? Was sind<br />

die Vorteile von Bleiwolle gegenüber Alternativmaterialien?<br />

Bleiwolle setzen wir immer dort ein, wo<br />

wir wartungsfreie und ästhetisch schöne<br />

Mauerwerksfugen bei ins Mauerwerk eingelegten<br />

Überhangstreifen haben wollen.<br />

Dabei ist es egal, ob der Überhangstreifen<br />

aus Blei, Zink, Aluminium, Kupfer oder<br />

Edelstahlblech gefertigt wird.<br />

▴▴Dachdeckermeister<br />

Michael Nebeler<br />

Bleiwolle in Verbindung mit Überhangstreifen<br />

aus Blei bildet eine optische Einheit,<br />

die bis ins Mauerwerk geführt wird.<br />

Bei richtiger Anwendung ist sie wartungsfrei.<br />

Vermörtelte Fugen an Überhangstreifen<br />

aus Metall bilden zwar ebenfalls eine<br />

optische Einheit, reißen aber aufgrund der<br />

thermischen Längenänderungen schnell<br />

ein. Silikonfugen gelten hingegen als wartungsintensiv<br />

und sehen meist nicht besonders<br />

schön aus. Zudem sind sie in der<br />

Denkmalpflege oft unerwünscht.<br />

Herr Nebeler, wir bedanken uns <strong>für</strong> das<br />

Gespräch.


Technik im Detail<br />

Solardach<br />

Kraftwerk <strong>für</strong> Landwirte<br />

Viele Landwirte wünschen sich preisgünstige Dächer.<br />

Mit einem modernen Indachsystem kann der Dachdecker<br />

seinem Kunden ein langlebiges, schönes Dach<br />

bieten, das zudem auch noch Strom erzeugt.<br />

Text: Manfred Schöll | Fotos: Galaxy Energy<br />

Viele Dachdecker sehen sich im<br />

täglichen Wettbewerb immer öfter mit anspruchsvollen<br />

Kunden konfrontiert, die<br />

immer mehr Leistung fordern, da<strong>für</strong> aber<br />

gleichzeitig immer weniger zahlen möchten.<br />

Die Qualität soll natürlich trotzdem<br />

nicht leiden – da ist es oft schwierig, als<br />

Handwerker am Ende überhaupt noch einen<br />

auskömmlichen Gewinn zu machen.<br />

Sparsame Solardächer<br />

Das beste Argument bei der Sanierung von<br />

landwirtschaftlichen Gebäuden mit einem<br />

Solardach ist die Materialeinsparung ohne<br />

Qualitätsverlust. Deshalb sind viele Dachdecker<br />

auf der Suche nach durchdachten<br />

Solarsystemen – und genau hier kommt<br />

das Indachsystem von Galaxy Energy ins<br />

Spiel, denn folgende Argumente dürften<br />

viele Landwirte überzeugen:<br />

▴▴Wirtschaftlich: Das PV-Indachsystem eignet sich besonders <strong>für</strong> landwirtschaftliche Gebäude<br />

■■ die Deckung des Dachs mit den neuen<br />

PV-Modulen ersetzt die herkömmliche<br />

Pfannen- oder Wellplattendeckung und<br />

spart damit Material- und Montagekosten<br />

■■ das geringe Gewicht von 17,5 kg/m²<br />

(inklusive PV-Module) macht eine<br />

nachträgliche Ertüchtigung der Statik<br />

meist überflüssig<br />

■■ da die gesamte Dachfläche mit PV-<br />

Modulen belegt wird, sieht das Dach<br />

nicht nur einheitlich und ästhetisch aus,<br />

sondern bringt auch bis zu 20 Prozent<br />

mehr Leistung als herkömmliche Aufdachanlagen<br />

■■ der gleichmäßige Lichteinfall in den<br />

Innenraum des Gebäudes ersetzt nicht<br />

nur teure Lichtkuppeln, sondern erhöht<br />

zudem auch das Wohlbefinden der<br />

Tiere<br />

■■ die ammoniakbeständigen PV-Module<br />

halten der Belastung durch die Nutztiere<br />

dauerhaft stand<br />

■■ durch die Kombination mit energiesparenden<br />

LEDs kann das Gebäude<br />

wirtschaftlich und elegant beleuchtet<br />

werden<br />

So hat der Dachdecker im Kundengespräch<br />

mit dem Landwirt zahlreiche Argumente<br />

zur Hand und kann mit einem<br />

zeitgemäßen Solardach punkten. Bei der<br />

Montage des ersten Dachs unterstützt der<br />

Hersteller die Handwerker durch Schulungen<br />

und eine praxisnahe Betreuung.<br />

Schulungen <strong>für</strong> Dachdecker<br />

Wer sich <strong>für</strong> das Indachsystem interessiert,<br />

sollte zunächst eine Schulung des Herstellers<br />

besuchen, wo am ersten Freitag in je-<br />

48 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

◂◂Die Montage<br />

des Indachsystems ist<br />

einfach und wird<br />

in Schulungen erklärt<br />

▸▸Durch<br />

die wasserdichten<br />

PV-Module<br />

gelangt Tageslicht in<br />

den Innenraum<br />

dem Monat die Systemkomponenten, die<br />

Anwendungsgebiete, Berechnungs- und<br />

Montagehilfen sowie das Praxiswissen zur<br />

Montage der Anlagen im Detail erklärt werden<br />

(Kontakt: www.galaxy-energy.com).<br />

Wer sich nach erfolgreich abgeschlossener<br />

Prüfung noch nicht ganz sicher fühlt, wird<br />

beim ersten Einbau weiterhin vom Schulungsleiter<br />

unterstützt.<br />

Die einzige Voraussetzung, die das Bestandsdach<br />

<strong>für</strong> eine Montage erfüllen muss,<br />

ist ein maximaler Pfettenabstand von drei<br />

Metern. Weiterhin sollte die Dachfläche<br />

möglichst eben sein und die Unterkonstruktion<br />

eine Tragfähigkeit von mindestens<br />

20 kg/m² besitzen. Sind diese Voraussetzungen<br />

erfüllt, kann der Dachdecker die<br />

Aluminium-Sparren, die auch einen Teil<br />

der Entwässerungsebene bilden, abhängig<br />

von der Modulbreite im entsprechenden<br />

Raster auf den Pfetten montieren. Anschließend<br />

werden die wasserdichten Module mit<br />

den Dichtungsprofilen an der kurzen Modulkante<br />

beklebt und auf den Sparren befestigt.<br />

Mit eleganten Abdeckschienen und<br />

Blechdetails <strong>für</strong> den Ortgang ist das neue<br />

Solardach fertig. ■


Branche<br />

Vedag<br />

Ein Däne <strong>für</strong> die Spitze<br />

Zum 1. März 2013 hat Ole Rosgaard die Nachfolge von<br />

Michael Thomé als Geschäftsführer der Vedag GmbH<br />

angetreten. Der gebürtige Däne kommt aus dem Mutterkonzern<br />

Icopal, dem größten europäischen Hersteller<br />

von Bitumen-Dachbahnen und einem der führenden<br />

Produzenten von Dachbaustoffen weltweit.<br />

Rosgaard ist ein Manager mit großer Erfahrung<br />

in der europäischen und amerikanischen Baustoffindustrie.<br />

Er ist seit 2005 in verschiedenen<br />

Icopal-Unternehmen in leitender Position tätig.<br />

Über seine Geschäftsführertätigkeit bei der<br />

Vedag hinaus ist Rosgaard innerhalb der Icopal<br />

Gruppe <strong>für</strong> die gesamte Region Zentraleuropa<br />

verantwortlich.<br />

Inserenten<br />

A<br />

AG Plastics, B-Stasegem 41, 46<br />

Altec, Crispendorf 34<br />

C<br />

Consoir,Mönchengladbach 52<br />

Creaton, Ichenhausen / Autenried 36 – 37<br />

D<br />

Dallmer, Arnsberg 15<br />

Dörken, Herdecke 27<br />

E<br />

Ejot, Bad Laasphe 40, 49<br />

Erlus, Neufahrn 31<br />

Essmann, Bad Salzuflen 7<br />

Eternit Flachdach, Neuss 39<br />

F<br />

Firestone, B-Zaventem 21<br />

Ford, Köln 9<br />

Frick, Türkheim 53<br />

G<br />

Grömo, Marktoberdorf 5<br />

H<br />

Häuselmann, Forst 35<br />

Heuel, Sundern<br />

u2<br />

Hübner, Hanau 42<br />

HWK, Dortmund 51<br />

J<br />

Jorns, CH-Lotzwil 11<br />

K<br />

K.N.O.L.L., Hüttisheim 42<br />

Kingspan, Ibbenbüren<br />

u4<br />

L<br />

LempHirz, Moers 17<br />

N<br />

Nelskamp, Schermbeck 47<br />

Nordbleche, Holdorf 42<br />

O<br />

Ott, Ainring 50<br />

P<br />

Pavatex, Leutkirch 52<br />

Perkeo, Schwieberdingen 52<br />

Puren, Überlingen 38<br />

R<br />

Rapold, Bad Reichenhall 50<br />

Rathscheck, Mayen<br />

einhefter<br />

Röhr, Krefeld 33<br />

S<br />

Schulte & Todt, Arnsberg 42<br />

Spier, Starkenburg 52<br />

T<br />

TEPE, Dülmen 52<br />

V<br />

Velset, Mannheim 51<br />

Vogt, Weidenberg 53<br />

FOS<br />

Broschüre gegen Windsog<br />

Beim Thema Windsogsicherung am Steildach ist das Handbuch<br />

„Professionelle Windsogsicherung“ von FOS ein Standardwerk.<br />

In der komplett überarbeiteten 6. Auflage hat Autor Tobias Wecker<br />

das Werk in zwei Bereiche unterteilt: Im ersten Teil erklärt<br />

er die Grundlagen, im zweiten Teil wird der fachliche Kenntnisstand<br />

vertieft und die Windsogsicherung mit verständlichen<br />

Beispielen erklärt. Dachdecker können das Handbuch ab sofort<br />

kostenlos per E-Mail unter info@fos.de bestellen.<br />

FOS Friedrich Ossenberg-Schule GmbH + Co. KG<br />

D-58675 Hemer | www.fos.de<br />

Vedag GmbH<br />

D-96050 Bamberg | www.vedag.de<br />

Koramic<br />

Neuer Kopf <strong>für</strong>s Dach<br />

Seit dem 1. Februar 2013 bekleidet Ulrich Brüning die neu<br />

geschaffene Position der Gesamtleitung des bundesweiten<br />

Vertriebs von Koramic-Dachlösungen bei Wienerberger.<br />

Der 48-jährige Diplom-Betriebswirt sammelte während<br />

seiner beruflichen Laufbahn umfangreiche Führungs- und<br />

Vertriebserfahrungen in den Bereichen Montage- und Befestigungsmaterial<br />

sowie Tür-, Glas- und Beschlagtechnik.<br />

Nach der erfolgreichen Entwicklung und Einführung von<br />

Koramic-Baustofflösungen <strong>für</strong> den Dachbereich setzt Wienerberger<br />

deshalb mit dieser Vertriebsverstärkung die weitere<br />

Profilierung als Anbieter zukunftsweisender Baustofflösungen<br />

fort.<br />

Wienerberger GmbH<br />

D-30659 Hannover | www.wienerberger.de<br />

50 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Bildungszentrum<br />

Meisterkurs Dachdecker<br />

▴▴Neben dem Tor befindet sich der Informationsbereich der Gedenkstätte<br />

Berlin-Hohenschönhausen mit den neuen Dachfenstern<br />

Fakro<br />

Gedenkstätte setzt auf<br />

Funkfernsteuerung<br />

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist eng mit der<br />

44-jährigen Geschichte der sowjetischen Besatzungszone und<br />

der DDR verknüpft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier ein<br />

sowjetisches Internierungslager eingerichtet, danach das zentrale<br />

sowjetische Untersuchungsgefängnis <strong>für</strong> Ostdeutschland. Anfang<br />

der 1950er-Jahre übernahm das Ministerium <strong>für</strong> Staatssicherheit<br />

das Gebäude. Nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik<br />

Deutschland wurde das Gefängnis im Oktober 1990 geschlossen<br />

und in eine Gedenkstätte umgewandelt. Im Sommer 2012<br />

wurde der vordere Eingangsbereich modernisiert und mit neuen<br />

Dachfenstern versehen. Der Eigentümer entschied sich dabei<br />

<strong>für</strong> Dachflächenfenster mit Funkfernsteuerung von Fakro. Die<br />

Räumlichkeiten können nun bei Bedarf <strong>für</strong> Präsentationen und<br />

Filmvorführungen abgedunkelt werden. Die Installation des Z-<br />

Wave-Funksystems erfolgte wenige Tage nach der Montage der<br />

Fenster. Die Fenster können nun – je nach Programmierung –<br />

einzeln, in verschiedenen Gruppen oder auch alle zusammen betätigt<br />

und genutzt werden.<br />

Vorbereitung auf die Hauptteile I und II der Meisterprüfung<br />

Berufsbegleitender Kurs: 06.05.2013 - 28.06.2014<br />

(Drei Unterrichtswochen finden in Vollzeitblöcken statt.)<br />

Lehrgangskosten: 5.810 €<br />

Prüfungsgebühr: 970 €<br />

Kosten Arbeitsmaterial: 1.840 €<br />

Meisterkurs Zimmerer<br />

Vorbereitung auf die Hauptteile I und II der Meisterprüfung<br />

Berufsbegleitender Kurs:<br />

27.08.2014 - 29.10.2016<br />

Weitere Kurse auf Anfrage<br />

(z. B. Zimmererarbeiten <strong>für</strong> Dachdecker).<br />

Förderung <strong>für</strong> den Meisterkurs<br />

nach dem Meister-BAföG möglich.<br />

Bildungszentrum HWK Dortmund • Ardeystraße 93-95 • 44139 Dortmund<br />

Kontakt: Marco Kowolik • marco.kowolik@hwk-do.de<br />

0231 5493-604 • Fax: 0231 5493-608 • www.hwk-do.de<br />

Fakro Dachfenster GmbH<br />

D-30175 Hannover | www.fakro.de<br />

▴▴Insgesamt wurden auf dem Flachdach in Berlin 30 Dachfenster von<br />

Fakro mit Funkfernsteuerung eingebaut<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

51


Branche<br />

www.naturschiefer.de<br />

www.schieferdaecher.de<br />

Dachbau-Branchenführer<br />

Kemper System<br />

Führung im Duett<br />

Holger Freyaldenhoven ist in die<br />

Geschäftsführung von Kemper System<br />

berufen worden. Seit Januar<br />

2013 verantwortet der 38-Jährige<br />

die Bereiche Produktion und Logistik,<br />

Forschung und Entwicklung<br />

sowie IT. Andreas H. Wiggenhagen,<br />

Geschäftsführer Marketing und Vertrieb<br />

sowie Administration, hatte<br />

die Funktion im vergangenen Jahr<br />

kommissarisch übernommen. Die<br />

beiden Manager stehen dem international<br />

tätigen Bauchemieunternehmen<br />

nun als gleichberechtigte Geschäftsführer vor. Dipl.-Ing.<br />

(FH) Holger Freyaldenhoven besitzt eine Doppelqualifikation als<br />

Betriebswirt und Chemieingenieur mit Schwerpunkt in makromolekularer<br />

Chemie und Kunststoffchemie. Er kann auf eine jahrelange<br />

Erfahrung als Werks- und Betriebsleiter aufbauen.<br />

Kemper System GmbH & Co. KG<br />

D-34246 Vellmar | www.kemperol.com<br />

▴▴Holger Freyaldenhoven<br />

wurde in die Geschäftsführung<br />

von Kemper System berufen<br />

Betriebsmittel<br />

Dämmstoffe<br />

PAVATEX Deutschland<br />

Hotline Technik + Verkauf<br />

Telefon +49 (0)7561 9855-0<br />

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Erlus<br />

Magazin erhält design award<br />

Die Erlus AG hat <strong>für</strong> das Erlus-Magazin den iF communication<br />

design award 2013 erhalten. Dachdecker finden unter<br />

www.erlus.com/magazin gleich mehrere einfach zu bedienende<br />

Instrumente, die bei der Auswahl des geeigneten<br />

Dachziegels und des passenden Schornsteinsystems helfen.<br />

Hintergrundinformationen zur Herstellung von Dachziegeln<br />

sowie zu einzelnen Objekten runden das Angebot ab. Die Jury<br />

überzeugte vor allem der webbasierte, interaktive Dachgestalter,<br />

der das Gestaltungspotenzial von Dachziegeln zeigt.<br />

Dienstleistung<br />

Erlus AG | D-84088 Neufahrn | www.erlus.com<br />

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▴▴Gewinner des iF communication design award 2013: das neue<br />

Erlus-Magazin auf www.erlus.com/magazin<br />

52 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Braas<br />

Georg Harrasser tritt die<br />

Nachfolge von Rudolf Rauss an<br />

Am 15. März 2013 übernahm Georg<br />

Harrasser (Bild rechts) den<br />

Vorsitz der Geschäftsführung der<br />

Monier Braas GmbH. Er folgt auf<br />

Dr. Rudolf Rauss, der sich entschieden<br />

hat, die Gruppe nach<br />

20 Jahren Unternehmenszugehörigkeit<br />

zu verlassen. Georg Harrasser<br />

studierte Maschinenbau<br />

an der TU München und begann<br />

seine Karriere bei Monier 1993<br />

als Assistent der Geschäftsführung<br />

der italienischen Tochtergesellschaft.<br />

In der Folgezeit hatte er<br />

verschiedene Positionen im Qualitätsmanagement,<br />

als Werksleiter<br />

sowie Produktionsgeschäftsführer inne. 2006 wurde er zum<br />

CEO von Monier Italien bestellt, bis er 2010 als CEO von Monier<br />

Asia Pacific nach Malaysia wechselte. Das Management<br />

der Monier Gruppe dankt Rudolf Rauss <strong>für</strong> sein jahrzehntelanges<br />

erfolgreiches Engagement <strong>für</strong> das Unternehmen und<br />

wünscht ihm <strong>für</strong> seinen weiteren beruflichen und privaten<br />

Lebensweg alles Gute.<br />

Monier Braas GmbH<br />

D-61440 Oberursel<br />

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Neuer Name <strong>für</strong> den Weltmarkt<br />

Die Mage Herzberg GmbH, Spezialist <strong>für</strong> Dachzubehör und<br />

Systembauteile, wurde zum Jahreswechsel in Mage Roof & Building<br />

Components GmbH umfirmiert. Gegründet 1993 als Fabrik<br />

<strong>für</strong> Baubedarfsartikel, ist das Unternehmen heute mit den<br />

Geschäftsbereichen Dachzubehör-<br />

und Systembauteile<br />

in Europa, den USA<br />

und Asien vertreten. Der<br />

neue Name kommuniziert<br />

die internationale<br />

Ausrichtung des Baustoffproduzenten und bietet gleichzeitig<br />

die Möglichkeit, auch zukünftige Geschäftsfelder aufzunehmen.<br />

Bereits im Dezember 2012 wurde mit einer neuen Homepage<br />

und komplett überarbeiteten Printmedien ein moderner Look<br />

und ein frischer Marktauftritt auf den Weg gebracht.<br />

Mage Roof & Building Components GmbH<br />

D-04916 Herzberg<br />

www.mage-roof.com<br />

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dachbau magazin 4 | 2013<br />

53


Dachwelten<br />

Schiefer<br />

Reif <strong>für</strong> die Insel<br />

▴▴Ein klassisches<br />

Wohnhaus mit<br />

Schieferdach auf Sylt:<br />

Die Architektur ist<br />

an die regionale Bauweise<br />

angelehnt<br />

Ein Haus in Tinnum auf Sylt sollte ein Schieferdach<br />

aus Coquettes erhalten. Der einheimische<br />

Dachdecker sorgte da<strong>für</strong>, dass die französische<br />

Deckart auch an der Nordsee funktioniert.<br />

Text: Gerard Halama | Fotos: Rathscheck und Henning Lehmann<br />

54 dachbau magazin 4 | 2013


as Einfamilienhaus in Tinnum auf<br />

Sylt lehnt sich mit seiner Architektur,<br />

entsprechend der hier geltenden Gestaltungssatzung,<br />

an die sogenannte utlandfriesische<br />

Bauweise an. Die ist vor allem von<br />

Reetdächern und den da<strong>für</strong> üblichen Details<br />

und Dachneigungen von über 50 Grad<br />

geprägt und wurde auch bei diesem Haus<br />

in großen Teilen umgesetzt. Dazu gehören<br />

unter anderem das geschmückte Verblendmauerwerk,<br />

die nach außen öffnenden Zargenfenster,<br />

der Backengiebel über dem Eingang<br />

und die angedeutete Fledermausgaube<br />

über der an ein Scheunentor erinnernden<br />

Terrassentür. Die Satteldachgauben und die<br />

Dachfenster sind hingegen Merkmale einer<br />

moderneren Gestaltungssprache. Dazu gehört<br />

auch die geradlinige Detaillierung der<br />

Kehlen und Ortgänge mit Kupferblech.<br />

Französisches Dach<br />

Die Bauherren wünschten ein Haus mit<br />

ökologisch wertvollen Baustoffen und guter<br />

Wärmedämmung. Als die Norwegenliebhaber<br />

aus einem Skandinavien-Urlaub Schiefer<br />

mitbrachten, stand außerdem fest, dass<br />

es ein Schieferdach sein sollte. Der Schiefer<br />

aus Norwegen war laut Architekt Hennig<br />

Lehmann aber vor allem dick, schwer<br />

und nicht zu beschaffen. Auf der Suche<br />

nach einem vergleichbaren Schieferstein<br />

fiel die Entscheidung auf 40 × 25 cm große<br />

Coquettes von Rathscheck Schiefer. Die<br />

Coquettes-Deckung hat ihren Ursprung im<br />

französischsprachigen Raum und bedeutet<br />

kokett oder hübsch. Die Deckart gehört zu<br />

den dekorativen Deckarten, zu denen auch<br />

die Octogones gehören. Sie basieren auf der<br />

Rechteck-Doppeldeckung und sind zu dekorativen<br />

Zwecken in ihrer Ansichtsfläche<br />

rund oder eckig zugerichtet. Und weil die<br />

Coquettes-Deckung auf der weitverbreiteten<br />

Rechteck-Doppeldeckung beruht, gelten<br />

<strong>für</strong> diese Deckart auch dieselben Vorgaben.<br />

Coquettes gibt es bei Rathscheck in den<br />

Maßen 40 × 25 cm, 40 × 20 cm, 35 × 25 cm,<br />

35 × 20 cm und 30 × 20 cm. Alle Coquettes<br />

mit Breiten von 25 cm haben den Vorteil,<br />

dass deren halber Stein 12,5 cm breit ist (geforderte<br />

Mindestbreite des schmalsten Steines<br />

am Ort) und somit an Wandanschlüssen<br />

oder Ortgängen keine Zubehörsteine<br />

eingesetzt werden müssen.<br />

Geradlinige Details<br />

Die beiden großen Pfettendächer des Wohnhauses<br />

sind um 50 Grad geneigt und wurden<br />

vom Zimmerer mit einer 20 cm dicken<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

55


Dachwelten<br />

▴▴Seidiger Glanz: Auf der angedeuteten Fledermausgaube über einem der Terrassenausgänge kann die Deckung ihre optischen Vorzüge voll zur Geltung<br />

bringen. Vor der Deckung der Gaube holten die Handwerker beim Schieferhersteller Rat bezüglich Höhe und Breite der Überdeckung ein<br />

Interview<br />

dachbaumagazin im Gespräch mit dem Sylter Dachdeckermeister<br />

Manuel Boysen.<br />

dachbaumagazin: Dächer auf Sylt unterliegen hohen Beanspruchungen.<br />

Welche Bedeutung haben hier Schieferdeckungen?<br />

Manuel Boysen: Wir arbeiten auf Sylt öfter mit der schlichten<br />

Rechteck-Doppeldeckung. Neulich haben wir damit einen Kirchturm<br />

gedeckt. Auch bei einer Wohnhaussanierung schrieb das<br />

Denkmalamt kürzlich eine Schieferdeckung vor.<br />

Bei der Coquettes-Deckung fallen einige offensichtlich »Sylttypische«<br />

Details auf. Sie berichten beispielsweise ohne Scham<br />

über den Einsatz von Silikon.<br />

Sylt hat seine eigenen Regeln und das ansässige Handwerk<br />

auch seine besonderen Erfahrungen. Aus diesem Grund verwenden<br />

wir unter anderem auch das so verpönte Silikon: Auf Wasserfalzen<br />

wird bei uns immer eine Silikonnaht gelegt und damit<br />

der Spalt zum Schiefer zusätzlich abgedichtet. Das hat sich<br />

bei Starkwind bewährt. Wir arbeiten seit 25 Jahren auf Sylt: Die<br />

Fachregel ist wichtig, langjährige handwerkliche Erfahrungen<br />

sind es aber auch.<br />

Auch die mit Spenglerschrauben von oben fixierten Ortgangbleche<br />

fallen auf. Warum haben sie diese Ausführung gewählt?<br />

Seitlich geschraubte Ortgangbleche neigen dazu, sich bei Temperaturunterschieden<br />

zu verziehen und stellen sich aus Erfahrung<br />

nicht zurück. Das Blech wird dann wellig und bietet dem<br />

Wind eine unnötige Angriffsfläche.<br />

In einigen Details erscheint das Dach sehr aufwendig – warum?<br />

Ganz einfach: Zufriedene Bauherren sind auf dieser Insel sehr<br />

wichtig. Hier spricht sich nämlich jeder Schaden schnell herum.<br />

Zwischensparrendämmung versehen. Von<br />

innen ist das Dachgeschoss luftdicht ausgebaut,<br />

während die Handwerker über den<br />

Sparren eine 24 mm dicke Nut-Feder-Vollschalung<br />

montierten. Auf ausdrücklichen<br />

Wunsch der Bauherren wurde zudem ein<br />

winddichtes Unterdach erstellt. Erst darauf<br />

folgten die Konterlatten und die großzügig<br />

dimensionierten Dachlatten. Lediglich die<br />

Hauptkehlen und die angedeutete Fledermausgaube<br />

über dem Terrasseneingang erhielten<br />

über den Konterlatten eine vollflächige<br />

Schalung. Die breiten Dachlatten und<br />

die partielle Vollschalung sind eine stabile<br />

Basis <strong>für</strong> alle Kehl-, Trauf- und Ortgangbleche<br />

aus 0,7 mm dickem Kupferblech.<br />

Die Ortgänge sind windschnittig mit<br />

Ortgangbrettern und schmalen, kastenförmig<br />

gekanteten Ortgang-Profilen abgeschlossen.<br />

Diese Profile aus Blech werden<br />

von der Schieferdeckung überall um 8 cm<br />

überdeckt und schließen mit einem Wasserfalz<br />

ab. Gleiches gilt <strong>für</strong> die Hauptkehlen:<br />

Der Kupferzuschnitt deckt 9 cm unter<br />

den Schiefer und endet ebenfalls mit<br />

einem Wasserfalz. In beiden Fällen haben<br />

die Dachdecker auf dem Falz vor der Schieferdeckung<br />

„Sylt-typisch“ eine Silikonnaht<br />

gelegt (siehe Interview auf dieser Seite). Ein<br />

Traufblech schließt das Unterdach zur Kupferrinne<br />

ab.<br />

56 dachbau magazin 4 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Sturmsicher: Die Schieferdeckung des Wohnhauses wurde nicht nur<br />

genagelt, sondern zusätzlich auch noch geklammert<br />

▴▴Hochwertige Details: An den Ortgängen und Kehlen des Dachs kamen<br />

edle Kupferbleche zum Einsatz<br />

»Bei Einhaltung der Fachregel gilt eine<br />

Schieferdeckung als sturmfest.«<br />

Aus Erfahrung sturmfest<br />

Für Dächer auf den Inseln der Nordsee wird<br />

über die hoch belastete Windzone 4 hinaus<br />

bei kleinteiligen Dachdeckungen ein Einzelnachweis<br />

der Sturmsicherheit gefordert.<br />

Dies trifft jedoch nicht auf Schieferdeckungen<br />

zu. Sie gelten nicht nur an hohen<br />

Kirchtürmen, sondern auch auf den Nordseeinseln<br />

als sturmfest. Es gilt weiterhin die<br />

Fachregel, in der es heißt: „Bei Einhaltung<br />

dieser Fachregel werden die Anforderungen<br />

hinsichtlich der Windsogsicherung<br />

erfüllt. Weitergehende Maßnahmen sind<br />

nicht erforderlich.“ Das war’s. Mehr gibt es<br />

zur Sturmsicherung bei Schieferdeckungen<br />

nicht zu sagen. Der einheimische Dachdeckermeister<br />

Manuel Boysen führt auf Sylt<br />

aber trotzdem stets noch einen weiteren Arbeitsschritt<br />

aus: „Um einem etwaigen Klappern<br />

der Schiefersteine bei starkem Wind<br />

und Sturm vorzubeugen, haben wir die<br />

Dachdeckung nicht nur genagelt, sondern<br />

zusätzlich auch noch geklammert. Diese<br />

Verlegung hat sich bei Dächern auf der Insel<br />

bestens bewährt.“<br />

Die Coquettes sind deshalb auf den breiten<br />

Dachlatten jeweils mit zwei Edelstahl-<br />

Rillennägeln und zusätzlich mit einem<br />

90 mm langen Edelstahl-Einschlaghaken<br />

gesichert. Damit ist zudem eine Überdoppelung<br />

der Deckung von 80 mm sichergestellt.<br />

Bei Dachneigungen ab 50 Grad fordert die<br />

Fachregel zwar lediglich eine Überdoppelung<br />

von 60 mm, doch der Dachdecker<br />

wählte auch hier aus Sicherheitsgründen<br />

einen „Inselaufschlag“. Die Breite der Stoßfugen<br />

bewegt sich,<br />

je nach Bedarf, zwischen<br />

3 und 6 mm.<br />

An der Traufe wurden<br />

Ansetzersteine<br />

gedeckt und der<br />

aufgelegte First aus Rechteckern außerdem<br />

zusätzlich verklebt. Die Schiefer an<br />

den Ortgängen arbeiteten die Dachdecker<br />

mit wasserabweisenden Schnitten an den<br />

Dachabschluss an.<br />

Angedeutete Fledermausgaube<br />

Eine Besonderheit des Schieferdachs ist die<br />

angedeutete Fledermausgaube über einem<br />

der Terrassenausgänge. Um hier eine ästhetische<br />

und funktionstüchtige Deckung zu<br />

erreichen, holten die Handwerker im Vorfeld<br />

der Arbeiten bei Rathscheck bezüglich<br />

der Verhältnisse von Höhe und Breite<br />

einer solchen Deckung fachkundigen Rat<br />

ein. Der Zimmerer setzte die Vorgaben des<br />

Herstellers auf der Baustelle sorgfältig um,<br />

sodass die Dachdecker anschließend keine<br />

Mühe hatten, die vorgegebene Geometrie<br />

der angedeuteten Fledermausgaube mit den<br />

Coquettes zu decken. ■<br />

STeckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Einfamilienhaus<br />

D-25980 Tinnum auf Sylt<br />

Architekt:<br />

Lehmann Architekten<br />

D-25980 Tinnum auf Sylt<br />

www.syltarc.de<br />

Dachdecker:<br />

Manuel Boysen Dachdeckerei GmbH<br />

D-25980 Sylt<br />

Produkt:<br />

Coquettes aus InterSIN Schiefer,<br />

40 × 25 cm<br />

Hersteller:<br />

Rathscheck Schiefer<br />

D-56727 Mayen<br />

www.rathscheck.de<br />

dachbau magazin 4 | 2013<br />

57


Im nächsten Heft<br />

Technik im Detail<br />

Frischluft <strong>für</strong>s Dach<br />

Bei Steildächern wird immer öfter auf<br />

eine Belüftungsebene zwischen Wärmedämmung<br />

und wasserführender<br />

Ebene verzichtet, damit dieser Raum <strong>für</strong><br />

zusätzliche Dämmung genutzt werden<br />

kann. Dennoch muss der Dachdecker<br />

natürlich weiterhin eine Belüftungsebene<br />

herstellen: Unser Beitrag beschreibt<br />

praxisgerechte Systemlösungen<br />

<strong>für</strong> diese ebenso anspruchsvolle wie<br />

wichtige Bauaufgabe.<br />

Centrosolar<br />

Alwitra<br />

Braas<br />

Thema des Monats<br />

Solardächer<br />

Obwohl die deutsche Solarbranche<br />

noch immer in der Krise steckt, wird die<br />

Montage von leistungsfähigen Photovoltaikanlagen<br />

ein wichtiger Markt <strong>für</strong><br />

Dachdecker bleiben. Damit Sie auch in<br />

Zukunft mit dem Sonnenstrom lohnende<br />

Geschäfte machen können, widmet sich<br />

die nächste Ausgabe erneut den Solardächern:<br />

Wir zeigen Ihnen aktuelle<br />

Projekte und fortschrittliche Systemlösungen<br />

<strong>für</strong> Neubau und Sanierung.<br />

dachwelten<br />

Futuristisches<br />

Restaurant am Strand<br />

Das neue Restaurant Gosch auf Sylt liegt<br />

direkt am Strand der Nordseeinsel und<br />

setzt dort durch seine markante Architektur<br />

ein deutliches Zeichen. Das Dach<br />

des Gebäudes hat der Dachdecker als<br />

extensives Gründach ausgeführt, wobei<br />

er die Attika umlaufend mit hochwertigen<br />

Dachrandprofilen aus Aluminium<br />

herstellte.<br />

UND AUSSERDEM<br />

Nutzfahrzeuge <strong>für</strong> den Dachdecker<br />

Impressum<br />

dachbaumagazin –<br />

Unternehmermagazin <strong>für</strong> Dachdeckerbetriebe<br />

Verlag<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0<br />

www.weka.de | www.dachbaumagazin.de<br />

Diese Anschrift gilt auch <strong>für</strong> folgende Personen<br />

und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />

Herausgeber<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer<br />

Stephan Behrens | Michael Bruns | Werner Pehland<br />

Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk<br />

Christoph Maria Dauner (verantw.)<br />

Chefredakteur<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Maria Dauner<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky<br />

Redakteur<br />

Collin Klostermeier<br />

Telefon +49 251.9 24 55 46<br />

collin.klostermeier@weka.de<br />

Volontärin<br />

Jessica Jahn M.A.<br />

jessica.jahn@weka.de<br />

Anzeigen<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />

Fax +49 82 33.23 71 11<br />

Ihre.Werbung@weka.de<br />

Anzeigendisposition<br />

Daniela Bolleininger<br />

Telefon +49 82 33.23 71 35<br />

daniela.bolleininger@weka.de<br />

Verlagsrepräsentantin<br />

Henriette Stoll-Loof<br />

Telefon +49 81 43.93 15 10<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 2013<br />

Aboverwaltung<br />

Telefon +49 82 33.23 40 40 | Fax +49 82 33.23 72 30<br />

service.handwerk@weka.de<br />

Abonnementpreis<br />

9 Ausgaben (Inland): 98,00 Euro<br />

Einzelheft:<br />

12,80 Euro<br />

Produktion<br />

Helmut Göhl (verantw.) | Silke Schwer<br />

Konzeptionslayout, Grafik und Satz<br />

Popp Media Service<br />

Herrenbachstraße 17 | 86161 Augsburg<br />

Boschmedia Kommunikationsdesign<br />

Schertlinstraße 11.51 | 86159 Augsburg<br />

Lithografie<br />

high end dtp-service | Lothar Hellmuth<br />

Herrenbachstraße 19 | 86161 Augsburg<br />

Druck<br />

Firmengruppe APPL | sellier druck GmbH<br />

Angerstraße 54 | 85354 Freising<br />

ISSN<br />

1618-9612<br />

Erscheinungsweise<br />

9 Ausgaben jährlich<br />

WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach<br />

neuesten Erkenntnissen zu erstellen. Die<br />

inhaltliche Richtigkeit und Fehlerfreiheit wird<br />

ausdrücklich nicht zugesichert. Bei Nichtlieferung<br />

durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />

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das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />

des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte<br />

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Jeglicher Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur<br />

mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags und mit Quellenangabe gestattet. Mit<br />

Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 24. Mai 2013<br />

58 dachbau magazin 4 | 2013


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