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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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Eine axumitische Typenkopie 97<br />

im Gebrauch gehalten haben, aber auch, daß späterhin noch die Neigung<br />

zu ausgefallenen, seltenen Namen aus dem Bestand der Bibel, aber auch<br />

der christlichen Literatur allgemein bestand.<br />

Zu den bisherigen Lesungen und Deutungen von MHDYS<br />

Im Dictionary of Ethiopian Biography47 Mahadayas mit den Nebenformen<br />

Mahaygas, Maheygasa, MHWYS, MHYGS, MHYGSN. Letztere sind<br />

Verlesungen der ersten Bearbeiter der oft nur schlecht erhaltenen Kupfermünzen<br />

(d'Abbadie, Littmann, Anzani und Conti Rossini)," die z.T.<br />

phantasievoll mit den Namen der äthiopischen Königslisten (Zä-Mahase<br />

o.ä.) in Zusammenhang gebracht wurden. Lehrreich ist an diesen Irrtümern<br />

der Umkehrschluß: bereits die äthiopischen ‚Bastler` der traditionellen<br />

Königslisten, die ihr Material Inschriften und Münzen entnahmen,<br />

soweit sie diese lesen konnten, begingen die gleichen Lesefehler, die dann<br />

konsequenterweise Eingang in ihre Produkte fanden!<br />

Henri de Contenson" beruft sich auf einen äthiopischen Gewährsmann<br />

Guezaou Haile-Mariam und vokalisiert Mehadeyis „im MHWYS par Conti<br />

Rossini, MHYGS par Anzani, renatus` surnom typiquement chretien;<br />

cf. en francais Rene".<br />

Francesco Vaccaros° gibt die Erklärung „Mehadios = Matteo", als reine<br />

Intuition, ohne weitere Begründung, wie eine solche in seinem eher populären<br />

Werk auch nicht zu erwarten war.<br />

Stuart Munro-Hay51 schaltet aufgrund guter Exemplare der Münzen die<br />

fehlerhaften alten Varianten aus, legt Mhdys als verbindlich fest, verwirft<br />

mit dem Hinweis auf äth. Mattewos für Matthäus Vaccaros Feststellung,<br />

gibt aber keine eigene Erklärung. Der gleiche Autor: „vocalized for convenience<br />

Mehadyos".52<br />

Eric Godet53 gibt die Erklärung von de Contenson und führt dann aus:<br />

„MHDYS est soit un nom derive, soit un participe de cette racin (HDS,<br />

plutot que d'une racine inconnue HDYS) et est ä lire Mähäddeyes ,le renovateue.<br />

Il se pourrait aussi que l'analogie avec l'adjectif haddis ,neuf<br />

(utilise comme prenom) ait fait prononcer Mähäddis, et, en ce cas, le Y<br />

" Vol. 1, Addis Abeba 1975, S. 105.<br />

48 Monete Aksumite, in: Africa Italiana I, 1927, 203-204; weitere Lit.-Angaben im Dictionary.<br />

49 Les fouilles ä Aksum en 1958, in: Annales d'Ethiopie 5, 1963, 3-16, S. 6.<br />

5° Le monete di Aksum, Mantova, 1967, S. 25, Nr. 35.<br />

51 Mhdys and Ebana: Kings of Aksum, Some problems of Dating and Identity, Azania 14,<br />

1979, 21-29.<br />

52 Coinage of Aksum, New Delhi 1984, S. 30; Münzen S. 93-94.<br />

53 Bilan de recherches recentes en numismatique axoumite, RN 6. serie, tome 28, 1986,<br />

174-209 (S. 209 und note 24).

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