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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 46, <strong>1996</strong> 77<br />

WINFRIED THOMA<br />

(Moosburg)<br />

Nochmals zum Thema „FEL TEMP REPARATIO"<br />

(2 Tafeln)<br />

Konrad Kraft setzte sich bereits 1958 mit dem Bildprogramm der für die<br />

Söhne Konstantins des Großen, Constans (337-350) und Constantius II.<br />

(337-361), geprägten maiorinae mit der Rückseitenumschrift FEL(icium)<br />

TEMP(orum) RE — PARATIO ausführlich auseinander.' Zu dieser Umschrift<br />

gehörig wurden vier Rückseitendarstellungen geprägt, und zwar:<br />

1. Typ „Hütte": ein Barbar wird von einer militärisch gekleideten Gestalt<br />

aus einer unter einem Baum stehenden Hütte geführt (Abb. 1).<br />

2. Typ „Gefangene": eine militärisch gekleidete Gestalt pflanzt ein<br />

Labarum auf; vor ihr knien zwei gefesselte Gefangene (Abb. 2).<br />

3. Typ „Schiff": römischer Kaiser mit Diadem und Panzer steht, Labarum<br />

und Phönix haltend, in einer von Victoria gelenkten Galeere<br />

(Abb. 3).<br />

4. Typ „Reitersturz": eine militärisch gekleidete Gestalt ersticht ihren<br />

mit seinem Pferd gestürzten Gegner (Abb. 4).<br />

Kraft untersuchte bei 5325 FTR-Maiorinae die Häufigkeit, mit der diese<br />

vier Rückseitenbilder mit der Vorderseite eines jeden der beiden Kaiser<br />

kombiniert vorkommen. Aus dem Ergebnis dieser Untersuchung schloß<br />

er, daß sich die Bildtypen „Gefangene" und „Reitersturz" auf den Kaiser<br />

Constantius II. beziehen müssen, da sie wesentlich häufiger mit seinem<br />

Porträt kombiniert wurden als mit dem des Constans.2 Bei den Bildtypen<br />

„Hütte" und „Schiff" hingegen verhält es sich genau umgekehrt, sie kommen<br />

wesentlich häufiger als Rückseite der für Constans geprägten Münzen<br />

vor' und werden folglich auch in einem Bezug zu diesem stehen.<br />

Sowohl bei dem Typ „Gefangene" als auch bei dem Typ „Schiff" wird<br />

der Gepanzerte durch das Labarum als der Kaiser ausgewiesen; daß auch<br />

mit dem Krieger in den beiden anderen Fällen der Kaiser gemeint sein<br />

muß, konnte Kraft glaubhaft machen.4 Er ging weiter davon aus, daß das<br />

1 K. Kraft, Die Taten der Kaiser Constans und Constantius II., JNG 9, 1958, 141-186, Taf.<br />

XII—XIII.<br />

2 Siehe Kraft 167 u. 169.<br />

Siehe Kraft 166 u. 168.<br />

4 Kraft 143.

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