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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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Zwei römische Fundmünzen aus dem Landkreis Saarlouis 75<br />

2. Ein neuer Dupondius-Typ des Antoninus Pius<br />

1961 wurde bei den Ausgrabungen der römischen Siedlung von Dillingen-Pachten<br />

im Kreis Saarlouis ein guterhaltener Dupondius des Antoninus<br />

Pius gefunden,8 bei dem es sich um eine bislang noch unbekannte Variante<br />

handelt:<br />

Vs.: ANTONINVS AVG - PIVS PP IMP II; Kopf des Antoninus Pius mit<br />

Strahlenkrone nach rechts.<br />

Rs.: TR POT XIX - COS IIII - SC; Jupiter nach links sitzend, den linken Arm<br />

auf Speer gestützt, auf der ausgestreckten Rechten Victoriastatuette.<br />

Gewicht: 8,05 g; Stempelstellung: 11 h; geprägt 155/56, 2. Emission (nach Mattingly,<br />

BMC S. 334). - Abb. 3.<br />

Im gleichen Jahr wurden auch Asse mit der Rückseitendarstellung des<br />

thronenden Jupiter mit Victoriola geprägt, von denen mehrere Exemplare<br />

bekannt sind. Sie gehören im Gegensatz zu dem Pachtener Dupondius alle<br />

zur ersten Emission des Jahres 155/56, bei der in der Legende die<br />

zweite imperatorische Akklamation des Kaisers noch nicht genannt ist:<br />

Vs.: ANTONINVS AVG PI-VS PP TRP XIX; Rs.: COS II11 - SC.9<br />

Jupiter mit einer Victoriola war ein in der friedlichen Zeit des Antoninus<br />

Pius nur selten verwendeter Münztyp. Er erscheint sitzend wie oben<br />

beschrieben lediglich noch auf einem As von 143/44 mit der Legende<br />

IOVI VIC,'° stehend vor einem Altar bzw. hinter einem Baum auf zwei<br />

Sesterzen von 145-47 und 158/59.11<br />

8 Inv.-Nr. 1961-129:1 der Staatlichen Altertümersammlung Saarbrücken. FMRD III, Saarland,<br />

Nr. 1143/E 1, 24.<br />

9 Exemplare in Wien, Vatikan und Modena (Paul L. Strack, Untersuchungen zur römischen<br />

Reichsprägung des zweiten Jahrhunderts, Teil 3, Stuttgart 1937, Nr. 1110), Glasgow<br />

(Anne S. Robertson, Roman Imperial Coins in the Hunterian Coin Cabinet, Vol.<br />

II, London 1971, Nr. 321, Taf. 62), Turin (Cohen 195). Das Turiner Stück wurde von<br />

Cohen nur ungenau beschrieben („Jupiter Nicephore"); seine ungenaue Beschreibung<br />

wurde von Mattingly BMC S. 334, Nr. 3 und RIC 954a übernommen (das Szepter fehlt),<br />

da ihm die genauere Beschreibung von Strack unter Nr. 1110 entgangen war.<br />

10 Strack Nr. 930.<br />

" Strack Nr. 573; 653. Die Deutung eines Sesterz aus Glasgow als Zeus mit Victoria von<br />

Strack unter Nr. 642 hat A. Robertson im Katalog der Glasgower Sammlung nicht bestätigt.

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