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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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260 Buchbesprechungen, Jb. f. Num. u. Geldgesch. 46, <strong>1996</strong><br />

ihren Kompilationen von „Münzbildern", sieht Spon aber auch im Gefolge eines Bude, der<br />

bereits den konkreten historischen Aussagewert der Münze betonte.<br />

Notizen zur lateinischen Epigraphik werden schließlich von Y. Roman beigesteuert.<br />

Gern würde man in diesem Kontext auch ein Kapitel über die Aktivitäten Spons auf dem<br />

Felde der griechischen Epigraphik vorfinden, hat er doch von seinen Reisen die Abschriften<br />

von mehr als 100 griechischen Sprachdenkmälern mitgebracht (namentlich sein Gefährte<br />

Wheler auch etliche Originalstücke) und durch die Vorlage dieses neuen Materials den<br />

zum damaligen Zeitpunkt noch jungen Zweig der Inschriftenkunde in nicht geringem Maße<br />

befördert.<br />

Von der Bedeutung der Arbeiten Spons zeugt nicht zuletzt sein umfangreiches Schriftenverzeichnis:<br />

etliche Werke, insbesondere die Reisebücher, sind in mehreren Übersetzungen,<br />

Neuauflagen und Nachdrucken erschienen. Die von H. Pommier zusammengestellte<br />

Liste ist um einige Ergänzungen zu erweitern: eine deutsche Übersetzung des Sponschen<br />

Itinerars ist unter dem Titel Reisen durch Italien, Dalmatien, Griechenland und die Morgenländer<br />

1713 in Nürnberg erschienen, wo eine weitere Ausgabe dieses Titels bereits 1690<br />

verlegt worden war. Die S. 68 angeführte Edition (La Haye 1724) ist in französischer, nicht<br />

in deutscher Sprache verfaßt. Nachtragen möchte man des weiteren die Notae Jacobi Sponii,<br />

die Michel Maittaire 1732 auf S. 524-27 seiner Londoner Marmorum Arundellianorum<br />

secunda editio abgedruckt hat. Ein Epigramm aus der Feder Jacob Spons ist in Patins Imperatorum<br />

Romanorum numismata (Straßburg 1671, vgl. auch Paris 1696) enthalten. Dufours<br />

Traitez , an deren Abfassung Spon wohl zumindest als Mitautor beteiligt gewesen<br />

war, sind als deutsche Übersetzung (Drey neue curieuse tractätgen) in Bautzen 1686, 1688,<br />

1692 und 1701 sowie in Leipzig (Lizenzausgabe München) im Jahre 1986 (als Neudruck der<br />

deutschen Erstedition) publiziert worden. Spons Dissertation de l'utilite des medailles pour<br />

l'etude de la physionomie, beigefügt der von Johann Michael Heusinger erweiterten Edition<br />

der von Ezechiel Spanheim bearbeiteten Ausgabe von Iulian Apostatas Caesares, erschien<br />

in Gotha 1736 und 1741; von letztgenanntem Druck sind Exemplare nicht nur in London,<br />

sondern u. a. auch in Berlin, Konstanz und München erhalten.<br />

Etienne und Mossiere haben ein rundum lesenswertes Buch zusammengestellt, das in<br />

seiner Reverenz an eine vielschichtige Gelehrtenpersönlichkeit ein Stück faszinierender<br />

Sammlungs- und Forschungsgeschichte lebendig werden läßt.<br />

M. Barth

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