1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft
1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft
1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
256 Buchbesprechungen, Jb. f. Num. u. Geldgesch. 46, <strong>1996</strong><br />
lien in Teilbände unterteilt) geplant. Auf mehreren Seiten wird ausführlich in die Benutzung<br />
des Katalogteils eingewiesen, was sicher notwendig ist, galt es doch, ein Maximum an<br />
Informationen möglichst knapp gefaßt zu übermitteln. Daß die Einführung noch einmal in<br />
Englisch wiederholt wird, macht deutlich, daß es sich hier um ein Projekt von europäischen<br />
Dimensionen handelt.<br />
Für jeden Münzstand finden wir eine Gebietskarte, eine genealogische Tabelle oder eine<br />
Regentenliste, Abbildungen der im behandelten Zeitraum verwendeten Wappen, ein ausführliches<br />
chronologisch geordnetes Literaturverzeichnis (allein dies schon äußerst verdienstvoll!),<br />
anschließend die Münzen, nach Regenten und innerhalb dieser nach Münzstätten<br />
geordnet. Eine Prägetabelle zeigt auf einen Blick, welche Nominale in welchen Jahren<br />
geprägt wurden. Jedes Nominal eines Herrschers aus einer Münzstätte ist mit einem Exemplar<br />
abgebildet. Leider sind die Fotos z. T. flau, aber das ließ sich wohl nicht vermeiden,<br />
mußte doch das Material von den Mitarbeitern des Repertoriums oft selbst unter sicher<br />
nicht immer optimalen Verhältnissen fotografiert oder aus den verschiedensten Quellen<br />
zusammengetragen werden. Was man außerdem bedauern mag, ist, daß Veränderungen des<br />
Münzbilds nicht photographisch dokumentiert sind, doch hätte man damit sicher jeden<br />
Rahmen gesprengt. Am Abschluß jedes Abschnitts über einen Münzstand werden unter<br />
„Nachweise Tabellen" für jedes in den Prägetabellen aufgeführte Nominal Zitate der wichtigen<br />
Zitierwerke oder weitere Nachweise angegeben. Damit wird es in vielen Fällen ausreichen,<br />
Münzbestimmungen nach dem „Repertorium" vorzunehmen, und nur in Zweifelsfällen<br />
oder bei mehreren Varianten aus einem Jahrgang muß man dann noch auf die weitere<br />
Literatur zurückgreifen.<br />
Der vorliegende <strong>Band</strong> (<strong>Bayerische</strong>r Reichskreis) umfaßt folgende Münzstände: Herzogtum/Kurfürstentum<br />
Bayern; Stadt Braunau; Bistum Chiemsee; Bistum Freising; Grafschaft<br />
Haag; Landgrafschaft Leuchtenberg; Pfalzgrafschaft Oberpfalz; Bistum Passau; Fürstentum<br />
Pfalz-Neuburg; Fürstentum Pfalz-Sulzbach; Bistum Regensburg; Reichsstadt Regensburg;<br />
Erzbistum und Kurfürstentum Salzburg. Man kann nur ahnen, welche Materialmengen<br />
von den Bearbeitern bewältigt wurden; das „Repertorium" ist auf jeden Fall vollständiger<br />
als die publizierten Spezialkataloge. Das kann man etwa bei Bayern sehen, wo eine<br />
Reihe von bei Beierlein und bei Hahn fehlenden Stücken aufgeführt sind. Für die pfälzischen<br />
Fürstentümer gab es außer Exter aus dem späten 18. Jahrhundert (!) keinen brauchbaren<br />
Gesamtkatalog. Mit dem „Repertorium" liegt hierfür jetzt die mit Abstand beste Zitiermöglichkeit<br />
vor. Mehrere Register runden den <strong>Band</strong> ab; es sei darauf hingewiesen, daß<br />
als 19. und letzter <strong>Band</strong> des „Repertoriums" noch einmal ein ausführlicher Indexband vorgesehen<br />
ist, der außerdem auch eine eingehendere Darstellung der methodischen Grundlagen<br />
enthalten soll.<br />
Es ist zu wünschen, daß dem ersten bald weitere Bände des „Repertoriums" folgen werden.<br />
Es hätte gute Aussichten, der Universalkatalog überhaupt für die europäische Münzprägung<br />
der Neuzeit zu werden, dessen großer Vorzug seine Kompaktheit und seine Universalität<br />
sind.<br />
Dietrich O.A. Klose<br />
THIERRY SARMANT, Le Cabinet des Medailles de la Bibliotheque Nationale: 1661-1848.<br />
Paris: Ecole des Chartes, 1994 (Memoires et Documents de l'Ecole des Chartes; 40).<br />
403 S.<br />
Das Pariser Cabinet des Medailles, eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von<br />
Münzen, Medaillen, geschnittenen Steinen und anderen Pretiosen, geht in seinen Ursprün-