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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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250 Buchbesprechungen, Jb. f. Num. u. Geldgesch. 46, <strong>1996</strong><br />

Um die Schwierigkeiten zu beseitigen verkündete der fränkische Kreis am 29.11.1695, daß<br />

es bei der Einführung der rheinischen Währung bleiben solle. Allein Würzburg blieb bei<br />

der schwereren fränkischen Währung, gab aber doch auch 1751-1753 leichte Pfennige in<br />

Kupfer aus. Vergleiche hierzu u. a. F. Schrötter, Die fränkische und rheinische Währung im<br />

Brandenburgischen Franken während des 17. Jahrhunderts. Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte<br />

3, 1930, 317-332.<br />

Abschließend läßt sich sagen, daß hier ein respektables und partiell amüsantes Lesebuch<br />

für den Heimatfreund entstanden ist, dem viele Anregungen entnommen werden können.<br />

Für weitere Forschungen ist es ohne genaue Nachprüfung der Quellen und Fakten nicht zu<br />

verwenden. Und wieder hat so Würzburg kein Glück gehabt. Da der Münzkatalog von<br />

Helmschrott nicht befriedigen kann, in jüngerer Zeit auch sonst allerlei zu den Würzburger<br />

Münzen erschienen ist und die vorliegende Arbeit ebenfalls nichts Endgültiges bietet,<br />

wird eine voll befriedigende Darstellung der Würzburger Münzgeschichte mit einem ordentlichen<br />

Katalog länger niemanden zur Bearbeitung und vor allem keinen Verlag zur<br />

Herausgabe reizen. So mag das besprochene Werk mit den angegebenen Vorbehalten einstweilen<br />

angenommen werden.<br />

Hans-Jörg Kellner<br />

RAINER GRUND, Die Entwicklung der Medaillenkunst an der Münzstätte Dresden im<br />

17. Jahrhundert. Mit einem Katalog der Medaillen. Münzhandel + Verlag B. Strothotte<br />

Gütersloh <strong>1996</strong>. 356 S., zahlreiche schwarz/weiß Abb., ISBN 3-9803482-9-6.<br />

Die Münzstätte Dresden ist seit der Mitte des 16. Jahrhunderts eine auch für die Medaillengeschichte<br />

interessante Produktionsstätte von Kleinkunstwerken, die in erster Linie mit<br />

dem Ziel entstanden, Ansehen, Stellung und Macht der sächsischen Kurfürsten zu verdeutlichen<br />

und die wesentlichen historischen Ereignisse der Nachwelt zu überliefern.<br />

Die Belege dieser Zeugnisse fürstlicher Repräsentation befinden sich nahezu vollständig<br />

im Dresdner Münzkabinett, das trotz der Wirrnisse des letzten Krieges zu den bedeutendsten<br />

Münzsammlungen in Deutschland zählt und es immer verstanden hat, seine Bestände<br />

in den Kontext historischer, wirtschaftsgeschichtlicher oder geologischer Forschungen einzubringen.<br />

Im Laufe dieses Jahrzehnts sind zwei Dissertationen von Mitarbeitern des Hauses erschienen,<br />

die wesentlich zur Aufarbeitung sächsischer Medaillengeschichte beitragen. 1992<br />

wurde in London die Arbeit der jung verstorbenen Cordula Wohlfahrt über Christian<br />

Wermuth in deutscher und englischer Sprache herausgebracht, jetzt konnte Rainer Grund<br />

mit Unterstützung des deutschen Münzhandels seine Forschungen zur Dresdner Medaillengeschichte<br />

des 17. Jahrhunderts vorlegen.<br />

Rainer Grund hat sich in seiner Dissertation mit der Geschichte der sächsischen Medaillenkunst,<br />

oder genauer der Medaillenkunst des 16. und 17. Jahrhunderts an der seit 1556<br />

bestehenden Landeshauptmünzstätte Dresden befaßt, die durch die Einführung des Balancier<br />

von Anfang an ein leistungsstarkes Zentrum auf diesem Gebiet war. Das Hauptaugenmerk<br />

der Grundschen Arbeit gilt dem 17. Jahrhundert, jener Zeit, in der durch den 30jährigen<br />

Krieg Wirren, Verarmung bis hin zur Entvölkerung einzelner Landstriche über<br />

Deutschland hereinbrachen und deren künstlerische Zeugnisse daher weniger spektakulär<br />

sind als in der Renaissance oder der Regierungszeit Augusts des Starken, dem augusteisehen<br />

Barock. Doch beginnt und endet die vorgelegte Medaillengeschichte mit den beiden<br />

Glanzzeiten und schließt einen Exkurs über Gnadenpfennige ein. Die Medaillen der Renaissance,<br />

deren Zuschreibungen im wesentlichen auf jenen des Corpuswerkes von Georg

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