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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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Buchbesprechungen, Jb. f. Num. u. Geldgesch. 46, <strong>1996</strong> 211<br />

oder Zepter und Patera; Nr. 109, Gordian III., AE 26, Rs. Galeere, an Deck fünf kleinere<br />

Figuren und große Figur (Kaiser) mit Lorbeerkranz auf Sella, hinter ihm Standarten. Dieser<br />

Münztyp steht sicher mit dem Feldzug des Gordian gegen die Perser in Zusammenhang.<br />

Nr. 113, Gordian III., AE 26, Fehlprägung, Vs. negativ auf der Rs.; Nr. 135, Otacilia Severa,<br />

AE 25, Rs. nackter Herakles auf Löwe liegend; Nr. 143, Philipp II., AE 26, Rs.<br />

männliche Gestalt in langem Gewand, auf dem Kopf Tiara, in der R. Fackel, in der L. Tänie<br />

(?), vielleicht eine orientalische Gottheit (?); Nr. 160, Herennia Etruscilla, AE 23, Rs.<br />

jugendlicher Zeus (die Benennung als Veiovis sollte für außerhalb Rom und Latium unterbleiben).<br />

- Prusias ad Hypium: Nr. 214, Septimius Severus, AE 27, Rs. Demeter; Nr. 215,<br />

Caracalla, AE 22, Rs. Athena.<br />

Bei der Festlegung der Nominalwerte der Münzen hat sich Corsten offenbar an Wolfram<br />

Weiser angelehnt. Der Rez. steht Weisers Methode der Nominalbestimmung bei kleinasiatischen<br />

Münzen der Kaiserzeit sehr kritisch gegenüber (dazu Dietrich O.A. Klose, As und<br />

Assarion, in: JNG 36, 1986, 101-105); dies noch einmal zu diskutieren, ist hier jedoch<br />

nicht der Ort. Bemerkt sei nur, daß Corsten in einigen Fällen Stücke verschieden benennt,<br />

die ganz offensichtlich dasselbe Nominal sind. Man vergleiche Nr. 18, Apameia, Valerian<br />

I., 25 mm, 6,47 g, „Dupondius" (offenbar da römische Kolonie) und Nr. 65, Nikomedia,<br />

Severus Alexander, 26mm, 9,18 g, „Diassarion", mit den jetrassaria" aus Herakleia und<br />

Iuliopolis Nr. 31, Gordian III., 27 mm, 9,75 g; Nr. 32, Saloninus, 22 mm, 6,66 g; Nr. 34-37,<br />

Gallienus, 23 mm, 7,69 g; 25 mm, 7,08 g; 24 mm, 5,88 g; 23 mm, 6,72 g. Sind dies wirklich<br />

zwei verschiedene Nominale, von denen das eine den doppelten Wert des anderen darstellt?<br />

- Die Münzen von Nikomedia Nr. 52, Claudius, AE 26, 10,94 g, und Nr. 53, Nero,<br />

AE 26, 10,76 g, sind ganz eindeutig dasselbe Nominal. Auf keinen Fall ist das eine Stück<br />

ein doppeltes, das andere ein einfaches Assarion.<br />

Diese Kritik soll freilich dem Wert dieses Buches keinen Abbruch tun. Es stellt in ordentlicher<br />

Form das Material einer für diesen Bereich durchaus bedeutenden Sammlung<br />

vor. Ausführliche Indices runden den <strong>Band</strong> ab.<br />

Dietrich O.A. Klose<br />

DIETRICH O.A. KLOSE - GERD STUMPF, Sport-Spiele-Sieg. Münzen und Gemmen<br />

der Antike, München: Staatliche Münzsammlung <strong>1996</strong>, 165 S., zahlreiche Abb., 12 Farbtaf.,<br />

1 Plan<br />

Anläßlich der 26. Olympiade der Neuzeit in Atlanta erschien der Ausstellungskatalog<br />

mit 293 Münzen und Gemmen, überwiegend aus Beständen der Staatlichen Münzsammlung<br />

München und privater Leihgeber. Für die übersichtliche Präsentation des Materials mit<br />

fundierten Einführungen in den sporthistorischen Zusammenhang gebührt den Autoren<br />

Dank und Anerkennung.<br />

G. Stumpf hat die Olympischen Spiele der Antike in ihren wesentlichen Inhalten knapp,<br />

aber zutreffend charakterisiert, dabei auch aktuelle Bezüge zur Gegenwart differenziert<br />

herausgestellt (1-26). Griechischer Sport und Professionalisierung, Heiligtümer und Sportstätten<br />

in Olympia - alle diese Aspekte sind anhand der Überlieferung verständnisvoll behandelt.<br />

Sie vermitteln dem Leser eindringliche Vorstellungen von der antiken Wirklichkeit,<br />

die stets durch die enge Verzahnung von sportlichem Ereignis mit dem Kult der Götter<br />

geprägt war, daraus resultierte ihre Wirkung auf die zwischenstaatlichen Beziehungen.<br />

Farbtafeln und Abbildungen der außermonetären Befunde (Topographie, Vasen, Skulpturen)<br />

veranschaulichen diese Einführung in gelungener Weise; eine Auswahl von inschrift-

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