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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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196 Miszellc, Jb. f. Num. u. Geldgesch. 46, <strong>1996</strong><br />

Abb. 12<br />

könnten.33 Das gleiche gilt für eine hellenistische Serie termessischer Münzen<br />

(Abb. 12),34 allerdings auch für Geldstücke aus dem nordpisidischen Konana<br />

(Abb. 13).35 Die stilistische Nähe der Münzbilder von Ariassos und Termessos zu<br />

den hier behandelten Münzen ist ein weiteres Indiz für deren Zuweisung an Pednelissos.36<br />

Durch die Münzprägung von Adada zieht sich von hellenistischer bis<br />

in römische Zeit das Bild eines Stierkopfes.37 Erwähnenswert ist noch die Darstellung<br />

eines Löwen, der einen Buckelstier schlägt, auf Münzen von Etenna.38<br />

Der Stier steht auf allen diesen Münzen zweifellos in irgendeinem religiösen<br />

Zusammenhang. Für Termessos ist das Stieropfer für die wichtigste Gottheit der<br />

Stadt, für Zeus Solymeus,39 durch ein hellenistisches Relief auf einer Basis mit Inschrift<br />

bezeugt (Abb. 14).4° Möglicherweise sind also der Stier auf der Rückseite<br />

der termessischen Münzen und der Kopf des Zeus Solymeus auf ihrer Vorderseite<br />

aufeinander zu beziehen. Diese Verbindung der beiden Seiten einer Münze ist aber<br />

nicht in allen Fällen gegeben. Das beweisen etwa die Münzen von Ariassos, wo<br />

sowohl ein Zeuskopf als auch ein Artemiskopf mit dem Buckelstier kombiniert<br />

sind und ein Artemiskopf mit dem Adler des Zeus verbunden ist.41 In jedem Fall<br />

bezeugen diese hellenistischen Münzen die Bedeutung des Zeuskultes für Ariassos;<br />

sie blieb auch in der Kaiserzeit, wenn auch anscheinend auf niedrigerem Ni-<br />

33 Von Aulock, Pisidien 1, 67 Nr. 229-360 und 68, Nr. 371; vgl. außerdem eine Münze mit<br />

dem Porträt des Augustus und einem schreitenden Buckelstier ebd. 68 Nr. 374-379.<br />

34 Vgl. z. B. SNG von Aulock 5338 f.; SNG France 3, 2097-2105 (Nr. 2097 ist abgebildet.).<br />

35 Vgl. von Aulock, Pisidien 2, 765 f.<br />

36 Auch in diesem Fall zeigt sich wieder der große Nachteil der alphabetisch und nicht<br />

geographisch geordneten Regionalcorpora: Ähnlichkeiten und Beeinflussungen benachbarter<br />

Münzstätten werden leicht übersehen.<br />

37 Von Aulock, Pisidien 1, Nr. 28, 32, 68, 111.<br />

38 Von Aulock, Pisidien 2, 85 Nr. 574 (Iulia Soaemias) und 89 Nr. 611 (Iulia Mamaea).<br />

39 Vgl. etwa R. Heberdey, RE 5A1, 1934, s.v. Termessos 2, 753 f.; vgl. ferner J. Börker-<br />

Klähn, Neues zur Geschichte Lykiens, Athenaeum 82, 1994, 315-330, bes. 322 f., die<br />

auch auf die Verbindung des Zeus Solymos mit einem kleinasiatischen Wettergott eingeht.<br />

4° K. von Lanckoronski (Hrsg.), Städte Pamphyliens und Pisidiens. II. Pisidien, Prag /<br />

Wien / Leipzig 1892, 48 ff.; vgl. TAM III 1, 26: Otavic Muyrog iwateiioac An<br />

ZoXunei si)x[e; ferner A.B. Cook, Zeus. A Study in Ancient Religion II 2, Nachdruck<br />

New York 1965, 973.<br />

41 Von Aulock, Pisidien 1, Nr. 229 und 371 bzw. 361 und 368.

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