20.11.2013 Aufrufe

1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Miszelle, Jb. f. Num. u. Geldgesch. 46, <strong>1996</strong> 195<br />

Abb. 11<br />

Mitchell aufmerksam gemacht.26 Allerdings scheint diese Gottheit eine phrygische<br />

Mütze zu tragen, was die Identifikation mit Apollon ausschließen würde.<br />

Auf der Rückseite des hier zu behandelnden hellenistischen Münztypus mit der<br />

Legende HE ist ein in die Knie gehender Buckelstier27 dargestellt. Stiere gehören<br />

zu den äußerst häufig auf griechischen Münzen dargestellten Tieren." Die Hintergründe<br />

solcher Tierdarstellungen können sehr verschieden sein. In den meisten<br />

Fällen handelt es sich um das dem Zeus heilige Tier. Die auf den Münzen dargestellten<br />

Stiere können aber auch Opfertiere anderer Gottheiten sein, so der Kybele,29<br />

der Athena30, des Men'' und des Apollon.32 Auf Münzen verschiedener pisidischer<br />

Städte erscheinen Stiere oder Bukranien, ohne daß ihre Bedeutung bisher<br />

geklärt worden wäre. Es sind vor allem Städte aus der Umgebung von Pednelissos,<br />

die Stiere auf ihren Münzen abbilden. Hellenistische Münzen von Ariassos<br />

(Abb. 11) zeigen Rückseiten mit Darstellungen von Buckelstieren, die denen von<br />

Pednelissos als Vorlage gedient haben oder umgekehrt von ihnen kopiert sein<br />

26 Mitchell, Hellenismus, 15 Anm. 46.<br />

27 Die Rasse des Buckelrindes war im antiken Kleinasien sehr weit verbreitet; vgl. Plinius,<br />

NH VIII 179 zum sogenannten Karischen Rind; ferner D. Pinkwart, Das Relief des Archelaos<br />

von Priene und die „Musen des Philiskos", Kallmünz 1965, 42-44, die anhand<br />

von Münzdarstellungen die Verbreitung in Kleinasien nachweist.<br />

28 Vgl. dazu F. Imhoof-Blumer — 0. Keller, Tier- und Pflanzenbilder auf Münzen und<br />

Gemmen des Klassischen Altertums, Leipzig 1889, 23.<br />

29 Vgl. Anm. 10.<br />

3° G. Seiterle, Rückgabe des Zeusaltars — an Athena, AW 28, 1997, 201-208 brachte kürzlich<br />

hellenistische Münzen von Pergamon mit Stierköpfen mit einem Stieropfer für<br />

Athena Nikephoros in Verbindung.<br />

31 Vgl. für die Verbindung von Stierkopf und Men auf Münzen das Corpus von Eu.N. Lane,<br />

a.0. (Anm. 12); ferner A. van Haeperen-Pourbaix, Recherches sur les origines, la nature<br />

et les attributs du Dieu Men, in: R. Donceel — R. Lebrun (Hrsg.), Archeologie et<br />

religions de l'Anatolie ancienne. Melanges en l'honneur du Professeur P. Naster, Louvain-la-Neuve<br />

1984, 221-257, bes. 228 ff., wo die Stieropfer für Men in die Nähe des<br />

Mithraskultes gerückt werden.<br />

32 B. Schmidt-Dounas, Der dorische Fries der Stoa des Antigonos Gonatas auf Delos, AM<br />

109, 1994, 227-242, bes. 234 ff., wo auch kleinasiatische Beispiele (und Darstellungen auf<br />

Münzen) angeführt werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!