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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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190 Miszelle, Jb. f. Num. u. Geldgesch. 46, <strong>1996</strong><br />

ist.4 Da der wahrscheinlich in Ariassos oder dessen Nähe gefundene Münzschatz<br />

fast ausschließlich Münzen aus den Regionen Pamphylien und Pisidien enthielt5<br />

und Bronzestücke in der Regel nicht allzuweit umliefen, ist die Argumentation<br />

von Aulocks durchaus beachtenswert. Es lassen sich aber noch weitere Gründe<br />

gegen die Zuweisung an Pessinus und für die an Pednelissos beibringen; dabei ist<br />

es auch möglich, die Bilder dieses Münztypus in ihren kulturellen bzw. religiösen<br />

Zusammenhang zu stellen.<br />

Hellenistische Münzen tragen Bilder der wichtigsten Gottheiten einer Stadt, jener<br />

Götter für die in der Kaiserzeit der Begriff der nooxa0e>tevoi Oeoi, d. h.<br />

der ,präsidierenden Götter' üblich wurde.° Auf den hellenistischen Münzen von<br />

Pessinus ist das Bild des Apollon nicht zu finden. Weitaus wichtiger ist eine andere<br />

Feststellung: Es gibt keine hellenistischen Münzen, die von der Gemeinde von<br />

Pessinus ausgegeben wurden und mit dem Ethnikon ,Pessinuntion` firmieren. Bei<br />

dem in Pessinus im 2. und 1. Jhdt. v. Chr. hergestellten Bronzegeld handelt es sich<br />

ausschließlich um Münzen des Heiligtums der Magna Mater, um sogenannte Tempelprägungen.'<br />

Durch die Legende MHTPOE OEQN mit oder ohne Zusatz<br />

Von Aulock, Pisidien 1, 118 Nr. 1179.<br />

5 Vgl. N. Olcay, Ariassus definesi, Istanbul Arkeoloji Müzeleri Yilhgi (Annual of the Archaeological<br />

Museums of Istanbul) 15-16, 1969, 289-304, bes. die Übersicht 289.<br />

6 Vgl. J. Nolle, Zur Geschichte der Stadt Etenna in Pisidien. Mit einem Exkurs zur Interpretation<br />

von Götterdarstellungen auf den kaiserzeitlichen Stadtmünzen Kleinasiens, in:<br />

E. Schwertheim (Hrsg.), Forschungen in Pisidien, Bonn 1992, 61-141, bes. 78-86.<br />

Vgl. insbesondere L. Robert, Monnaies antiques en Troade, Genf / Paris 1966, 43 ff., der<br />

auf Pessinus, Perge, Pergamon und Apollonia am Pontos eingeht; ferner Ph. Gauthier,<br />

Legendes monetaires grecques, in: Numismatique antique. Problemes et methodes, Nancy<br />

/ Louvain 1975, 170-173, bes. 173. Die Datierung von J. Devreker, L'histoire de Pessinonte,<br />

in: ders. — M. Waelkens (Hrsg.), Les fouilles de la Rijksuniversiteit te Gent ä<br />

Pessinonte 1. 1967-1973, Brügge 1984, 13-37, bes. 69, halte ich für unbewiesen.

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