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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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170 Dietrich O.A. Klose<br />

Trotz der in einigen Fällen beträchtlichen Abweichungen bewegt sich<br />

jedoch das Verhältnis von geprägten und in den Funden belegten Münzen<br />

sehr oft in einer bestimmten <strong>Band</strong>breite, wobei eine Fundmünze auf ca.<br />

30.000 bis 75.000 geprägte Münzen kommt.23 Das gilt natürlich ebenso,<br />

wenn man für eine Münzstätte die Werte verschiedener Jahre vergleicht.<br />

Im folgenden einige Beispielzahlen. Das Prägevolumen dividiert durch die<br />

Zahl der Fundstücke ergibt diejenige Zahl von geprägten Münzen, auf die<br />

jeweils eine Münze in den bayerischen Funden kommt. Wien: 1754:<br />

55 410; 1755: 53 700; 1756: 66 820; 1757: 38 660; 1758: 48 250; 1759:<br />

154 500; 1760: 32 600; 1761: 39 000; 1763: 63 640; 1764: 46 960; 1765:<br />

25 490; 1767: 67 770; 1768: 47140. — Hall: 1754: 64 780; 1755: 35 110;<br />

1756: 79 710; 1757: 59 200; 1758: 91 330; 1759: 48 570. — Prag: 1754:<br />

41 830; 1755: 31 110; 1756: 43 260; 1757: 49 410; 1758: 56 520; 1759: 76 870;<br />

1760: 41 550; 1761: 46 790; 1763: 44 380; 1764: 64 430; 1765: 26 680; 1767:<br />

73 500; 1768: 41 480. — Kremnitz: 1763: 55 220; 1764: 48 070; 1768: 57 230.<br />

— Nagybanya: 1756: 50 800; 1757: 76 660; 1758: 75 670; 1759: 42 830; 1760:<br />

75 000; 1761: 45 800; 1767: 80 750; 1768: 39 440.<br />

Eine Entwicklung in der Richtung, daß die jüngeren Prägungen des<br />

Zeitraums bis 1768 relativ zum Prägeumfang häufiger in unseren Funden<br />

anzutreffen wären, ist generell nicht zu beobachten. Ein Grund dafür ist<br />

sicher auch, daß alle bayerischen Funde erst wesentlich später als der hier<br />

betrachtete Zeitraum in die Erde kamen, der Zeitpunkt der Verbergung<br />

hatte also keinen Einfluß irgendeiner Art auf die Zusammensetzung dieses<br />

Fundteils. Auch hier zeigt sich wieder, daß die früheren Konventionsmünzen<br />

ungehindert für lange Zeit im Umlauf verblieben sind. Ebenso<br />

fällt ins Auge, daß im Durchschnitt die von Bayern weiter entfernten<br />

Münzstätten in Ungarn und Siebenbürgen in den bayerischen Funden in<br />

Relation zur Prägezahl genauso häufig vertreten sind wie die nähergelegenen<br />

österreichischen und böhmischen Münzstätten.<br />

Manche Abweichungen sind auf das relativ geringe Prägevolumen einiger<br />

Münzstätten in bestimmten Jahren und die entsprechend niedrigere<br />

Zahl von Fundmünzen zurückzuführen. Entsprechend stark fällt dann<br />

auch eine nur geringe Zahl von Münzen ins Gewicht. Andere Abweichungen<br />

freilich lassen sich auf diese Weise kaum erklären, sie sind einfach<br />

zu kraß. Stempel mit einer bestimmten Jahreszahl müssen also in ei-<br />

23 Dies gilt natürlich nur für die 20 Kreuzer-Stücke. Anders als diese sind etwa die 10<br />

Kreuzer-Stücke in großem Umfang auf dem Weg des Umschmelzens aus dem Verkehr<br />

gekommen. So steht die Tatsache, daß die Günzburger Zehner heute wesentlich seltener<br />

sind als die Zwanziger, in einem krassen Gegensatz zu den Ausprägungszahlen; 1764/65<br />

entstanden dort ca. 12.000 Zwanziger, aber ca. 2256.000 Zehner, s. Reißenauer a.a.O. 75<br />

Anm. 3.

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