1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft
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14 Johannes Nolle<br />
und Perge sicher behaupten, für Aspendos ist sie sehr wahrscheinlich;<br />
eine Datierung ins 1. Jhdt. v. Chr. ist jedenfalls auszuschließen. Im Falle<br />
von Termessos scheinen mir gute Gründe dafür zu sprechen, die Münzen<br />
mit den kleineren Ziffern der Serie A — AB ebenfalls ins 2. Jhdt. zu datieren;<br />
die Münze mit der Ziffer II könnte durchaus noch in der 2. Hälfte<br />
des 2. Jhdts. emittiert worden sein. Über die Chronologie der Münzen<br />
mit der Legende KITA wird noch gehandelt werden müssen; auf den ersten<br />
Blick scheint ihre stilistische Ausführung mit der vorgeschlagenen<br />
Datierung zu harmonieren. Einzig die Mas(s)ikytos-Prägung des Lykischen<br />
Bundes, die Hyla A. Troxell in die augusteische Zeit setzt, will<br />
nicht zu dieser zeitlichen Einordnung des Fundes passen; wie bei allen in<br />
dieser Weise auf uns gekommenen Funden ist allerdings mit einer Verunreinigung`<br />
durch die Hinzufügung anderer Münzen durchaus zu rechnen.<br />
Trifft das auch für die Mas(s)ikytos-Münze zu, so könnte der Kleingeldhort<br />
aus der Region von Antalya den Geldumlauf im mittleren Ostlykien<br />
in der 2. Hälfte des 2. Jhdts. v. Chr. widerspiegeln; der Zeitpunkt der<br />
Vergrabung dürfte dann in dieser Zeit, mit einiger Sicherheit um die Jahrhundertwende<br />
liegen.<br />
2. Die Münzemission von Kita(...)<br />
Die neun Stücke mit der Legende KITA wurden — soweit die Erhaltung<br />
der Münzen einen Schluß zuläßt — mit einem einzigen Vorderseitenstempel<br />
geprägt. Für die Rückseite verwendete die Prägestätte zwei verschiedene<br />
Stempel. Die beiden Reversstempel lassen sich vor allem durch die<br />
Gestaltung der Legende und deren Plazierung zum Bild unterscheiden:<br />
Beim Stempel A berührt die rechte Haste des Alpha beinahe das linke<br />
Ende der Standlinie; der Buchstabe Kappa ist deutlich höher als die anderen<br />
Buchstaben, insbesondere als Tau und Alpha. Bei Stempel B bleibt die<br />
rechte Haste des Alpha in deutlicher Entfernung vom linken Ende der<br />
Standlinie; die Buchstaben sind nahezu gleich groß.<br />
Mit dem Rückseitenstempel A wurden die Münzen Nr. 23 bis 26, mit<br />
dem Rückseitenstempel B die Münzen Nr. 27 bis 30 geprägt. Die Münze<br />
Nr. 31 wurde so schwach geprägt, daß keine Zuordnung zu einem der<br />
beiden Reversstempel gemacht werden kann.<br />
Die Schrötlinge haben einen Durchmesser von 15 bis 19 mm. Das Gewicht<br />
der Münzen liegt zwischen 3,33 und 6,23 g; das ergibt für die 9 bekannten<br />
Stücke ein Durchschnittsgewicht von 4,75 g.<br />
Die Frage, ob frische Schrötlinge oder die Münzen anderer Städte für<br />
die Prägung verwendet wurden, läßt sich nicht mit letzter Sicherheit<br />
beantworten. Bei drei Münzen könnte man den Eindruck gewinnen, daß<br />
es sich um Überprägungen handelt, doch ist das nicht völlig sicher: Bei<br />
Nr. 30 ist auf der Rs. am Rand eine auffällige Einprägung zu beobachten;<br />
schwache Abdrücke von älteren Münzbildern könnten auf der Vs. von