1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft
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Das 20 Kreuzer-Stück und sein Umlauf 155<br />
Die 20 Kreuzer-Stücke der Kurfürsten und Könige von Bayern<br />
Die Aufteilung der bayerischen 20 Kreuzer-Stücke in den untersuchten<br />
Funden nach Prägejahr und Münzstätte ergibt sich aus der folgenden Tabelle<br />
5. Dabei sind keine Prozentzahlen, sondern jeweils die Stückzahlen<br />
in den Funden angegeben. Soweit möglich, wurde auch nach Münzstätten<br />
differenziert, M = München, A = Amberg. Leider wurde bis vor kurzem<br />
bei der Bearbeitung vielfach auf diese Angabe verzichtet, in diesen Fällen<br />
kann dann nur die Summe aller Stücke angegeben werden (durch Klammer<br />
gekennzeichnet). Jahrgänge, für die nicht geprägt wurde, sind in der<br />
Tabelle weggelassen. War dies nur in einer Münzstätte der Fall, wurde<br />
kein Zeichen gesetzt, sind keine Stücke des Jahrgangs im Fund vorhanden,<br />
wurde „—" gesetzt.<br />
Aus Tabelle 5 ergibt sich, daß von den bayerischen Zwanzigern im Umlauf<br />
bis in die 1820er Jahre die älteren Gepräge der 1760er und 1770er<br />
Jahre überwiegen. Neuere Zwanziger, obwohl für jedes Jahr bis 1825 geprägt,<br />
spielen nur noch eine ganz untergeordnete Rolle.<br />
Der früheste Jahrgang 1753 ist sehr selten. Recht häufig sind die Jahrgänge<br />
1754 und 1755. Ihren absoluten Höhepunkt erreicht die bayerische<br />
Zwanziger-Prägung mit dem Jahrgang 1763. 1763 setzen auch die Prägungen<br />
der neueröffneten Münzstätte Amberg ein, doch erreichen sie bei<br />
weitem nicht die Zahl der Münchner Stücke. Für 1764 ist der Ausstoß<br />
immer noch sehr hoch, aber niedriger als für das Vorjahr. München überwiegt<br />
Amberg noch bei weitem. Für 1765 wird in München überhaupt<br />
nicht, in Amberg nur sehr wenig geprägt. Beim Jahrgang 1766 steigt die<br />
Prägung wieder auf ein mittleres Niveau an, vor allem in München. 1767<br />
erreicht die Prägung von Zwanzigern in Amberg ihren absoluten Höhepunkt.<br />
Die Zahlen scheinen diejenigen für München zu übertreffen, doch<br />
geben die Funde kein einheitliches Bild. Nach einem sehr mageren Jahr<br />
1768 haben die Prägezahlen für 1769 wieder ein mittleres Niveau, Amberg<br />
steht immer noch mindestens gleich mit München.<br />
In den 1770er Jahren schwanken die Prägezahlen etwa auf mittlerem<br />
Niveau, München überwiegt jetzt wieder. Für 1772 bis 1774 ist der Ausstoß<br />
von München wieder relativ groß. Der Jahrgang 1775 wird in München<br />
nicht geprägt, von der nur geringen Amberger Prägung findet sich<br />
kein Stück in unseren Funden. In den späten 1770er und den früheren<br />
1780er Jahren erreicht die Prägung von Zwanzigern wieder einen höheren<br />
Stand. Für 1779 und 1781 kann Amberg die Münchner Münzstätte noch<br />
einmal übertreffen. Vom Ende der 1770er bis zum Ende der 1780er Jahre<br />
fällt die Prägung von einem mittleren Niveau allmählich immer weiter ab,<br />
bis nur noch vereinzelte Stücke in den Funden vorkommen. Nach 1783<br />
endet die Tätigkeit der Amberger Münzstätte. Münzen der 1790er Jahre<br />
finden sich nur in sehr geringer Zahl, solche aus den zwei Jahren des wie-