1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft
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146 Dietrich O.A. Klose<br />
70,77 %. Von Asten abgesehen, bewegt sich der Anteil an habsburgischen<br />
Zwanzigern in einem weit niedrigeren Rahmen, von 72,49 bis 88,96 %.<br />
Dabei gehören die etwas niedrigeren Werte — zwischen 70,7710 und<br />
74,63 % — zu den Funden vom Ende des 18. Jhs., während sie bei den<br />
Funden aus dem 19. Jh. bei mindestens 79 % liegen. Eine Ausnahme ist<br />
bei diesen nur der Fund von Dorf, der wegen seines überproportional hohen<br />
Anteils an bayerischen Münzen aus dem Rahmen fällt.<br />
2. Der Anteil der bayerischen Stücke liegt zwischen 3,55 und 11,43 %<br />
(den Sonderfall des Fundes von Dorf mit 22,91 % ausgenommen). Mit<br />
über 10 % ist dieser Anteil bei drei der Funde vom Ende des 18. Jhs. am<br />
höchsten.11 Den niedrigsten Wert weist dagegen der Fund von Rottendorf<br />
aus derselben Zeit auf, doch liegt Rottendorf im heutigen Landkreis<br />
Würzburg auch mit Abstand am weitesten von den Grenzen des alten<br />
bayerischen Kurstaates entfernt. Bei sieben der jüngeren Funde aus dem<br />
19. Jh. liegt der bayerische Anteil zwischen ca. 4 und 7 %. Ausnahme ist<br />
der Fund von Dorf, dessen Anteil bayerischer Münzen mit 22,91 % überdurchschnittlich<br />
hoch liegt.<br />
3. Die Münzen der fränkischen Hohenzollern sind in den meisten Gebieten<br />
zu einem beachtlichen Teil im Umlauf der 20 Xr.-Stücke vertreten.<br />
Am häufigsten sind sie in den noch ins Ende des 18. Jhs. zu datierenden<br />
Funden von Traunstein, Rottendorf, Asten, Henning und Garching, mit<br />
Anteilen von 10,57 %, 12,16 %, 8,64 %,12 10,51 % und 12,86 %. Die geographische<br />
Entfernung von Franken scheint dabei keine so große Rolle zu<br />
spielen wie der wachsende zeitliche Abstand von der Prägung dieser<br />
Münzen in den 1760er Jahren (dazu s. unten).<br />
4. Salzburger Prägungen spielen nur in den ehemals salzburgischen Gebieten<br />
eine gewisse Rolle. Im Fund von Tyrlbrunn sind sie mit 6,51 %<br />
vertreten, im Fund von Asten machen sie sogar 20,24 % aus. In Asten<br />
sind freilich 158 von 185 salzburgischen Zwanzigern Prägungen des Jahres<br />
1777. Offensichtlich kam der allergrößte Teil dieser Münzen frisch aus<br />
der Prägeanstalt en bloc in einen bereits bestehenden Sparhort hinein.<br />
Dafür spricht auch, daß vom gleichen Jahr 1777 Salzburg mit 62 Talern<br />
im Fund vertreten ist, gegen nur 15 salzburgische Taler aller übrigen<br />
Jahrgänge des 17. und 18. Jhs. Es ist anzunehmen, daß alle diese Münzen<br />
weitgehend prägefrisch waren. Freilich liegen weder Fotos noch die Stükke<br />
im Original vor, so daß diese Vermutung nicht zu belegen ist. Ohne<br />
den Jahrgang 1777 wären auch im Fund von Asten die salzburgischen<br />
Zwanziger nur mit 3,57 % vertreten. Außerhalb der alten salzburgischen<br />
10 Asten ohne die salzburgischen Zwanziger von 1777.<br />
11 Auch bei Asten wären es ohne die salzburgischen Zwanziger von 1777 10,45 %.<br />
12 S. Anm. 11.