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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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142 Dietrich O.A. Klose<br />

oder nur ganz kursorisch aufnahm. Selbst der in den 1950er Jahren begründete<br />

Fundkatalog der <strong>Numismatische</strong>n Kommission berücksichtigte<br />

zunächst nur die Münzfunde bis zum Schlußjahr 1815. Auch die in den<br />

1930er bis 1960er Jahren in Bayern erfaßten Münzschätze aus dem uns<br />

hier interessierenden Zeitraum sind manchmal nur ungenau dokumentiert<br />

(z. T. wurden die Münzstätten nicht angegeben), so daß sie nicht für alle<br />

Fragestellungen herangezogen werden können. Mittlerweile hat man aber<br />

endlich erkannt, daß der Quellenwert von Barschaften aller Art und<br />

Münzschätzen auch für das 19. Jh. beachtlich ist, und nimmt die Fundmünzen<br />

entsprechend sorgfältiger auf.2<br />

Für die folgende statistische Untersuchung nicht herangezogen wurden:<br />

1.) Schatzfunde mit zu ungenauen Angaben — es mußte zumindest nach<br />

Prägejahren unterschieden sein; 2.) zu kleine Funde mit weniger als hundert<br />

relevanten Münzen; 3.) Komplexe mit ganz einheitlicher Zusammensetzung,<br />

die offensichtlich nie in den Geldverkehr gelangt sind.3<br />

Die bayerischen Schatzfunde der Zeit um 1800 lassen sich in mehrere<br />

Kategorien einteilen: diejenigen nur mit Münzen aus der Zeit nach der<br />

Einführung der Konventionswährung 1754 und diejenigen auch mit älteren<br />

Münzen, solche, die ausschließlich oder überwiegend aus einem Nominal<br />

bestehen und andere, die aus verschiedenen zusammengesetzt sind.<br />

Die unterschiedliche Zusammensetzung der Funde läßt unter Umständen<br />

einen Schluß darauf zu, ob sie kurzfristig in einer Notsituation aus dem<br />

normalen Geldverkehr genommen oder aber über einen kürzeren bzw.<br />

längeren Zeitraum systematisch angespart worden sind.<br />

Wenn man die verschiedenen Funde vom späten 18. bis zum frühen 19.<br />

Jh. miteinander vergleicht, ergeben sich natürlich individuelle Besonderheiten.<br />

Augenfällig sind freilich die gemeinsamen Merkmale, die alle diese<br />

Funde verbinden. Verglichen werden hier ausschließlich die Zahlen für<br />

die in den verschiedenen Funden enthaltenen 20 Kreuzer-Stücke, unabhängig<br />

von den anderen noch vertretenen Münzen. Hier soll nur der Umlauf<br />

der 20 Kreuzer-Münzen im damaligen Bayern rekonstruiert werden.<br />

Würde man jeweils alle in den Funden vorhandenen Nominale in die Statistik<br />

einbeziehen, bekäme man z. T. recht abweichende Werte, denn die<br />

verschiedenen Prägeherren und Münzstätten prägten die einzelnen Nominale<br />

in sehr unterschiedlicher Anzahl und oft nur in einer bestimmten<br />

Auswahl.<br />

2 Niklot Klüßendorf, Münzfundbericht des Hessischen Landesamtes für geschichtliche<br />

Landeskunde, Marburg, Nr. 6, 1984-1986, in: Fundberichte aus Hessen 26, 1986 (1991),<br />

18 f.<br />

Der Fund von Klingenberg, in dem von 141 Talern 122 Stück, von 596 20 Kreuzer-Stükken<br />

592 von Franz II. von Österreich waren (MBNG 26-27, 1908-1909, 102).

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