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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 46, <strong>1996</strong> 141<br />

DIETRICH O.A. KLOSE<br />

(München)<br />

Das 20 Kreuzer-Stück und sein Umlauf<br />

im Bayern des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts<br />

Schatzfunde sind eine wichtige Quelle für die Untersuchung der Münzund<br />

Geldgeschichte. Besonders instruktiv werden sie für uns, wenn wir<br />

für ein Gebiet und eine bestimmte Periode die Daten möglichst vieler<br />

Schatzfunde zusammen auswerten können. Kann man nur mit einem oder<br />

sehr wenigen Funden arbeiten, dann läuft man Gefahr, die individuellen<br />

Besonderheiten in der Zusammensetzung eines Fundes nicht wahrzunehmen<br />

und womöglich falsche oder zu einseitige Schlüsse zu ziehen. Bei der<br />

Untersuchung einer größeren Anzahl von Funden kann man jedoch die<br />

Besonderheiten der einzelnen Funde als solche feststellen, im Vergleich<br />

das Gemeinsame und folglich allgemein Gültige erkennen und damit weitergehende<br />

und sicherere Folgerungen ziehen für den Geldumlauf in einer<br />

bestimmten Epoche, für die Veränderungen und Verschiebungen im Hinblick<br />

auf die verschiedenen Landschaften und die chronologische Entwicklung,<br />

und auch für die Häufigkeit der Prägungen einzelner Jahrgänge<br />

und Münzstätten.<br />

In der Schatzfundkartei der Staatlichen Münzsammlung München stehen<br />

die Daten für die Schatzfunde mittelalterlicher und neuzeitlicher<br />

Münzen in Bayern zur Verfügung. Ab den 1950er Jahren wird von der<br />

<strong>Numismatische</strong>n Kommission der Länder der Bundesrepublik Deutschland<br />

ein Katalog der Schatzfunde aus ganz Deutschland geführt.1<br />

Weil in den letzten Jahren in Bayern einige sehr umfangreiche Funde<br />

aus dem frühen 19. Jh. gehoben worden sind, soll hier auf der Grundlage<br />

des dadurch erweiterten Materials eine solche vergleichende Schatzfunduntersuchung<br />

durchgeführt werden. Zusammen mit denjenigen der letzten<br />

Zeit steht für das späte 18. und das frühe 19. Jh. nun eine größere<br />

Anzahl von auswertbaren Schatzfunden zur Verfügung.<br />

Leider könnte die Quellenlage aber noch wesentlich besser sein, wurden<br />

doch bei der allmählichen Ausbildung der Fundpflege im 19. und 20.<br />

Jh. Münzschätze aus der Zeit ab dem späten 18. Jh. kaum beachtet. Sie<br />

wurden für so uninteressant gehalten, daß man sie entweder gar nicht<br />

1 Hierzu: Die deutschen Münzfunde der Zeit von 750 bis 1815. Der Fundkatalog Mittelalter/Neuzeit<br />

der <strong>Numismatische</strong>n Kommission der Länder in der Bundesrepublik<br />

Deutschland, 2. Auflage überarbeitet von Konrad Schneider, Hamburg 1986.

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