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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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Braunschweigische Kopien von hessischem Groschengeld 139<br />

Abb. 6: Phantasiegroschen Nicolaus Seeländers mit zwei gleichen Bildseiten in Anlehnung<br />

an die Groschen Margarethes (16/2)<br />

Abb. 7: Phantasiegroschen Nicolaus Seeländers mit Bildkoppelung Blumenkreuz und Löwe<br />

mit Wappenschild (1c/2)<br />

zweifelt und selbe als Machwerk Seeländers, des bekannten Brakteatenfälschers,<br />

bezeichnet (vergl. Friedensburg)."<br />

In der Tat, die Betrachtung der Zeichnungen von beiden Groschen (Abb.<br />

6 u. 7) führt zu dem Resultat, daß es sich um Phantasiegroschen von Seeländer<br />

handelt. Im Fall des ersten Groschens ist anzumerken, daß keine<br />

Stücke aus dieser Zeit bekannt wurden, welche gleiche Münzbilder auf der<br />

Vorder- und Rückseite tragen. Sichtbar wird jedoch auch, daß Seeländer<br />

die Vorderseite der hier vorgestellten braunschweigischen Kopie der hessischen<br />

Zweischildgroschen als Vorlage gedient hat (Abb. 5 u. 6). Dies ist<br />

der Löwendarstellung, dem Wappenschild und auch der Umschrift zu entnehmen.<br />

Gleiches gilt für die Bildgestaltung der Rückseite des anderen<br />

Stückes. Als Bild seiner Vorderseite wird das Blumenkreuz verwendet,<br />

welches die Meißner Grundtypgroschen und später auch die sächsischen<br />

und hessischen Drittelgroschen trugen. Zu keiner Zeit gab es bei einem<br />

Münzstand Groschengeld mit der Koppelung der Münzbilder Blumenkreuz<br />

ohne Wappenschild in der Umschrift und Wappenschild haltenden<br />

Löwen.<br />

Für den Kenner der spätmittelalterlichen Groschen ist es zweifelsfrei,<br />

daß es sich bei den von Seeländer mitgeteilten Groschen um Phantasiegebilde<br />

handelt. Die Gestaltung der einen Seite war mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

auf die Kopie der hessischen Zweischildgroschen der Margarethe<br />

von Sagan, Witwe des Herzogs Heinrich III. von Braunschweig-Salzderhelden,<br />

orientiert.

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