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1996 Band XLVI - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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138 Günther Röblitz<br />

Es konnte nachgewiesen werden, daß man sich in Braunschweig beim<br />

Kopieren von fremden Drittelgroschen sowohl auf Sachsen als auch auf<br />

Hessen orientierte. Mit dem vorgestellten Gepräge ist zu belegen, daß<br />

dies auch bei den zwischen Sachsen und Hessen vereinbarten Groschen<br />

aus der Zeit von 1457 bis 1465 geschah. Dabei wird in beiden Fällen die<br />

gleiche Absicht verfolgt worden sein, durch das Kopieren fremder Groschen<br />

einen möglichst hohen Münzgewinn abzuschöpfen. Erwähnt wurde<br />

bereits, auf welchem Wege dies erfolgte.<br />

4. Die Phantasiegroschen des Nicolaus Seeländer und ihr Niederschlag<br />

in der Literatur<br />

Die Schrift von Nicolaus Seeländer „Augustissimae ac Serenissimae<br />

gentis Brunsvico Luneburgensis numismata ac monetae, aetatis recentioris<br />

maximam partem in aes incisae" (in der Übersetzung lautet dies: Die in<br />

neuerer Zeit größtenteils in Kupfer geprägten Medaillen und Münzen des<br />

erhabenen und allergnädigsten Geschlechts von Braunschweig-Lüneburg)<br />

wurde erst 1853 von A.F. H. Schaumann in Hannover herausgegeben.15 In<br />

ihr sind unter Pag. lb/2 und Pag. 1c/2 zwei Groschen abgebildet, die in<br />

diesem Rahmen interessieren. Fiala'6 beschreibt sie wie folgt:<br />

,Vors.: M:DVCISSA.DE.SAGAN (sechsstrahliger Stern). Im Kreise<br />

aufgerichteter Löwe v. d. 1. S., vor sich einen einfachen Schild, darin zwei<br />

Sterne über einer die Hörner nach oben wendenden Mondsichel haltend.<br />

Rücks.: GROS SVS :DVCVM:BRVNS (sechsstrahliger Stern) somit wie<br />

Vorderseite. Gr. 28 mm.<br />

Vors.: EL.DVCISA.I.BR:DE.SAG. Im Perlenkreis Vierpaß, darin ein<br />

Blumenkreuz. Rücks.: GROSSVS:DVCISE:BRVNS (sechsstrahliger<br />

Stern). Der Löwe wie v., nur in dem Schilde zwei Sterne und eine Kugel<br />

über der Mondsichel. Gr. 28 mm."<br />

Im Katalog Schlesischer Münzen und Medaillen von Saurma-Jeltsch17<br />

tauchen diese Stücke 1883 wieder auf. Ersterer Groschen wird einer Margaretha,<br />

letzterer einer Elisabeth von Braunschweig zugeordnet. Aussagen,<br />

um welche Margaretha und um welche Elisabeth es sich handelt, fehlen.<br />

Fiala'8 vermerkt dazu: „In der Beschreibung schlesischer Münzen<br />

und Medaillen von Hugo Freiherrn von Saurma-Jeltsch sind noch nachstehende<br />

Groschen nach Meißner Art, Braunschweiger Schlages auf Tafel<br />

XXXVIII unter Nr. 2 und 3 abgebildet; Saurma hat diese Groschen dem<br />

Werke N. Seeländers entnommen; ihre Echtheit wird überhaupt ange-<br />

15 Diese Angaben sind Dr. Rainer Cunz aus Hannover zu verdanken.<br />

16 Fiala (o. Anm. 7), S. 22.<br />

17 H. v. Saurma-Jeltsch, Schlesische Münzen und Medaillen, Breslau 1883, S. 17, Nr. 2 u. 3.<br />

18 Fiala (o. Anm. 7), S. 22.

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